66-1 Der nahe Herr – Lk 17, 20-24 (25-30)

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Lk 17, 20-24 (25-30)

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Warum fragen die Pharisäer?                                              20

  • Was ist ein Pharisäer?

o    Was ist mit „Reich Gottes“ gemeint?

  • Was haben die Leute damals in Israel darunter verstanden?

o    Was versteht Jesus darunter?                                             20-21

  • Wie kann das Reich Gottes „in uns“ oder „mitten unter uns“ sein?
  • Was meint Jesus damit? Zu wem spricht er?

o    Zu wem spricht Jesus jetzt?                                                22

  • Was ist ein Jünger? Sind es nur die zwölf?

o    Um welche Zeit geht es, die da „kommen wird“?

o    Was weißt du über den Begriff „Menschensohn? Vgl.24; 30

o    Warum werden die Jünger sich wünschen, einen Tag mit Jesus verbringen zu können?

  • Warum werden sie es nicht können?

o    Wer ist mit dem Wort „sie“ gemeint?                                               23

  • Was wollen sie mit „siehe da“ und „siehe hier“ sagen?

o    Wohin sollen die Jünger nicht gehen? Warum?

o    Was will das Gleichnis mit dem Blitz sagen?                                   24

  • Welche Eigenschaften hat ein Blitz?
  • Was meint „sein Tag“? Wann wird er sein? Vgl.30

o    Von welchem Leiden spricht Jesus hier?                              25

  • Was meint „dieses Geschlecht?
  • Worauf bezieht sich das Wort „zuvor“?

o    Überfliege die Geschichte von Noah!                                    26-27

o    Suche die Geschichte von Lot!                                            28-29

o    Was meint „auf diese Weise“?                                            30

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    In den 90er Jahren waren wir in Südengland. Dort gab es eine große steppenähnliche Wiese, auf der Pferde und Schafe frei weideten. Am Straßenrand standen Schilder mit der Aufschrift: „Betreten verboten“. Weil wir aber die Pferde von Nahem sehen wollten und auch andere Leute noch unterwegs waren, gingen wir trotzdem. Plötzlich merkten wir, dass die Erde nicht fest wahr, sondern weich jeden Schritt abfederte. Wir befanden uns auf einer Sumpfwiese. Ich ermahnte meine Familie: „Seid vorsichtig und geht nur dort, wo ihr Pferdespuren seht“. Auf einmal schrie meine Frau auf, und von ihr war nur noch die Hälfte zu sehen. Wir erschraken sehr, und ich versuchte, sie aus dem Morast heraus zu retten. Es glückte, und wir gingen vorsichtig auf der Spur, auf der wir gekommen waren, zurück zum Auto. Meine Frau stank fürchterlich, doch Gott sei Dank, sie lebte.

o    Nach gottgesetzter Notwendigkeit (δει) geht der Verherrlichung das Kreuz voraus (25). Der Menschensohntitel in Jesu Munde steht zugleich für höchste Hoheit und tiefste Erniedrigung. (Voigt)

o    Wir setzen voraus, dass Jesus, sowohl in den Worten vom gegenwärtigen (5,24;6,5; 7,34; 9,48) und leidenden (9,22.44; 17,25; 18,31) als auch vom kommenden Menschensohn, (9,26; 12,8.40; 17,26.31; 18,8; 21,27.36; 22,69) sich selbst meint. (Voigt)

o    Die Kirchengeschichte als Geschichte der Gemeinde Jesu zwischen Auferstehung und Parusie ist Endgeschichte! … Es ist die Zeit, in der der Bräutigam nicht mehr unter den Seinen ist (5,35), die Zeit auch, in der der abwesende Herr sein Hab und Gut den Knechten übergeben hat, damit sie es verwalten, bis er wiederkommt (12,36ff; vgl. 19,12-26). In dieser Zeit werden die Jünger sich nach einem der Tage des Menschensohnes sehnen. (Voigt)

o    Die Kirche zur Zeit des Lukas ist „auf die Zukunft Christi ausgerichtet, und sie wird es immer sein, wenn sie bei ihrer Sache bleibt. … Unsere Generation ist auf das Gegenwärtige ausgerichtet.“ (Voigt)

o    An der Urkirche könnte man ablesen, wie die gespannte Christuserwartung die Menschen aktiviert hat. (Voigt)

o    Das „Reich“ ist nicht ein Bereich, auch nicht ein Regime nach der Analogie staatlicher Gebilde, auch nicht eine Summe von Verhaltensweisen und Gesetzen, sondern Jesus selbst. … Die Pharisäer merken nicht, dass der, der es ist, in ihrer Mitte steht! … Christi Wirken vollzieht sich in tiefer Niedrigkeit, Unkenntlichkeit, Schwachheit. Glaube glaubt gegen allen Augenschein. (Voigt)

o    Jesus selbst ist das Reich Gottes. … Er als Person – in seinem Wort und in seinen Sakramenten. Wir bekennen seine Gegenwart. (Voigt)

o    Da dies (20-21) nicht zu den gläubigen Hörern und Jüngern, sondern zu den Pharisäern gesagt ist, in deren Herzen nicht Gott, sondern ganz andere Dinge herrschten (11,39.44; 12,1), so kann „mitten unter euch“ nur bedeuten: „in eurem Bereich, in eurer nächsten Umgebung“ ist das Reich Gottes in der Person Jesu und seiner Jünger da. (Rienecker)

o    Wer mit Jesus lebt, weiß um die Kreuzesgestalt der Gegenwart des Herrn, damit auch um die des Reiches Gottes (25). Zwar haben wir, indem Christus bei uns ist, das volle Heil: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes (Röm 8,39). Und doch ist die Art und Weise, in der wir es jetzt haben, eine vorläufige. … 1Kor 13,12 … Sein Regieren bleibt uns oft dunkel, seine Gerechtigkeit glauben wir oft gegen alle Erfahrung. Der Glaube unterliegt der Anfechtung. … Hebr 12,1 (Voigt)

o    Die Pharisäer jener Tage verpassten bei ihrem Ausmalen der Zukunft die Gegenwart. Sie übersahen völlig das, was in Jesus schon einzigartig und unwiederholbar bereits in ihrer Mitte war. (Rienecker)

o    Das „Begehren“, von dem V.22 redet, kann aus dem Christsein und Gemeindesein nicht weggedacht werden. So hart es ist: In diesem „Wartestand“ sehen wir das, was noch kommen soll, tatsächlich nicht. (Voigt)

o    Wir sollten nicht in falschem Warten versäumen, was wir zwischen Ostern und Jüngstem Tag wirklich zu tun haben, aber wir sollten in solcher Aktivität um die uns gesetzten Grenzen wissen und auf den kommenden Herrn warten. (Voigt)

o    Zum Verhängnis wurde ihnen (26-29) dass sie meinten, es sei nicht daran zu denken, dass Gott sie plötzlich und unversehens an die Grenze ihrer Existenz stellen und unmittelbar vor sich fordern könne. … Wir selbst sind angeredet. … In jedem Falle werde ich es auf eine neue Weise mit Gott zu tun bekommen. (Voigt)

o    Durch den Zuruf, „Siehe dort, siehe hier!“, sollen sich die Jünger vom Wege der Geduld und des Glaubens nicht ablenken lassen und nicht ein falsches Ziel mit Eifer verfolgen. … Die Gerüchte, der Herr sei dort oder hier, verdienen keinen Glauben. Die Wiederkunft des Menschensohnes ist keine Winkelsache, sondern sie erfolgt vor der ganzen Menschheit. (Rienecker)

o    Die Verse 26-29 wollen uns dahin bringen, dass wir nicht nur in unserer dogmatischen Theorie, sondern auch in unserer praktischen Lebenshaltung den großen unbekannten Tag Jesu einkalkulieren. … Wir haben immer von der „Grenze“ her zu denken und zu leben. (Voigt)

o    Jesus „ist“ das Reich. Jesus wird kommen. Wir werden „Ihn sehen, wie ER ist“ (1Joh 3,2). Was auch bei der Parusie geschehen wird – niemand kann sich dieses Überschreiten der Schwelle vorstellen -: Es geht darum, dass der Herr uns, indem Er „kommt“, unmittelbar nah sein wird, ohne die ihn verbergende, vielleicht gar entstellende (Jes 53,2f) Niedrigkeit, ohne die Zumutung an unseren Glauben, immer wieder die ihn verbergenden Hüllen zu durchdringen. … Die Vorfreude der Begegnung mit Jesus gibt Schwung und bewirkt Wachheit. (Voigt)

o    Ob wir den Tag Jesu einkalkulieren oder nicht, wir werden ihn „erleben“! (Voigt)

o    Jesus weiß und verkündigt, dass die Zeitperiode, in der die Welt Ihn nicht mehr sehen wird, in einem ganz materialistischen und äußerlichen Zustand der Dinge auslaufen wird (26-30), dem nur Sein Kommen ein Ende zu machen imstande ist. (Rienecker)

o    Der springende Punkt ist die Gottlosigkeit der Menschen, dass sie mit Essen, Trinken (27f) … nur der Welt gedient und sich nicht um Gott gekümmert haben. … Es ist nichts besonders Böses von jenen Menschen berichtet. Nur die Dinge des täglichen Lebens werden angeführt. … Diese Menschen haben einzig und allein nur an das Diesseits gedacht und alle ihre Bedürfnisse waren nur auf das natürliche Leben gerichtet. Sie haben damit nur sich gedient. Sie lebten nur für die irdische Zeit. Gott und die jenseitige Welt waren außerhalb ihres Sinnens und Trachtens. … Diese Sünde (der Sinnlichkeit) wird in der letzten Zeit wiederkehren.

o    Jesu großer Tag wird Ihn sichtbar machen – so, wie ihn Menschen noch nie gesehen haben, nämlich als den Menschensohn von Daniel 7. … Jesus wird dann nicht mehr unerkannt zwischen den Menschen, die durch die Hülle seiner Niedrigkeit nicht hindurchzusehen vermochten, stehen, sondern er wird allen Menschen sichtbar werden, unverhüllt, eindeutig, nicht mehr abzuweisen und umzudeuten. (Voigt)

o    Das Sehen des Menschensohnes wird kein Ereignis irdischer Geschichte mehr sein. Wie die kleine Schar der Jünger begehrt hat, womit die meisten Menschen nicht rechnen, wird dann für alle Wirklichkeit sein, freilich dann: Wirklichkeit neuer Qualität. Der seit seiner Auferstehung der unerkannte Herr aller Welt ist, wird dann allen offenbar sein. (Voigt)

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