31-1 Die Emmausjünger – Lk 24,13-35

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Lk 24,13-35

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Um wen geht es hier: „zwei von ihnen“?                                13

  • Beachtet: „und siehe“!

o    „Zwei Wegstunden“ sind wieviel Kilometer?

  • Schau mal auf der Karte nach!

o    Was ist mit „allen diesen Geschichten“ gemeint?                  14

  • Warum reden sie darüber? (vgl. 21oder 24)

o    Wie „geschah“ es?                                                             15

o    Beachte die Wiederholung: „reden“ und „miteinander sprechen“!

o    „Jesus selbst“ – Was will Lukas damit sagen??

  • Ist das, was Jesus macht, ungewöhnlich für einen Wanderer?

o    „Ging mit ihnen“ – Wie schön!

o    Beachte das „aber“!                                                            16

  • Von wem wurden die Augen gehalten?
  • Warum wurden ihre „Augen gehalten“?

o    Jesus ergreift die Initiative!                                                  17

  • Warum fragt Jesus so?

o    Warum bleiben sie stehen?

  • Was hat sie „traurig“ gemacht?

o    Warum wird der Name genannt?                                          18

  • Welcher Kleopas war weit bekannt?

o    Was kann man aus der Frage des Kleopas schließen?

  • Was für Fremde waren zu der Zeit in Jerusalem?

o    Beachte: Jesus fragt wieder – will offenbar hören!                  19

o    Welches waren Jesu „mächtige Worte und Taten“?

o    Was meint „vor Gott“?

o    Warum bezeichnen sie Jesus als Propheten?

o    Wer hat Jesus gekreuzigt?                                                 20

  • Beachte das „unsere“!

o    Beachte das tragische: „wir aber hofften“                              21

  • Was hofften sie?

o    Was meinten sie mit „erlösen“?

o    Was bedeutet der dritte Tag in diesem Fall und überhaupt in der Bibel?

o    Warum hat das Zeugnis der Frauen „sie erschreckt“?            22

  • Warum sind sie nicht selber zum Grab?

o    Warum sind sie aus Jerusalem weg, nach solch einer Botschaft von Engeln? 23

o    Was wir eine Beglaubigung der Aussage der Frauen! 24

o    Welche Gefühle liegen in den Worten: „ihn sahen sie nicht“?

o    Jesus übernimmt wieder die Initiative!                                   25

  • Warum gibt er sich ihnen nicht zu erkennen?
  • Warum redet er so streng mit ihnen?

o    Warum heißt es hier: „musste nicht“?                                  26

  • Beachte: Wieder eine Frage!

o    Was meint Jesus hier mit dem Wort „Christus“?

  • Was erleiden?
  • Wie in „seine Herrlichkeit“ eingehen?

o    Jesus lehrt aus der Schrift!                                                  27

  • Was ist mit der „ganzen Schrift“ gemeint?
  • Was ist von „Ihm“ im AT gesagt?

o    Warum tut Jesus so, als ob er weitergehen will?                   28

o    Warum nötigen sie Jesus zu bleiben?                                  29

  • Jesus lässt sich bitten!

o    Warum nimmt Jesus das Brot, obwohl Er doch Gast ist?      30

o    Beachte das „da“!! – Endlich!                                               31

  • Was meint das Wort „erkennen“?

o    Warum verschwindet Jesus so bald?

o    Was meint: „brannte nicht unser Herz“?                               32

  • Was meint „Schrift eröffnen“?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen „Schrift eröffnen“ und „Herzbrennen“?

o    Warum kehren sie zu so später Stunde um?                        33

o    Beachte! Die anderen waren immer noch versammelt!

  • Warum?

o    Warum ist Simon wichtig?                                                  34

  • Warum heißt es hier „wahrhaftig“?

o    Was für eine Bibelstunde!                                                   35

o    Warum wird das Brotbrechen betont?

  • An welchem Tag ist das alles geschehen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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o

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o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Eine Ostererzählung ganz eigener Art. Sonst haben die Ostertexte zwei Schwerpunkte: das Faktum des Auferstandenseins Jesu und seine (immer mit Sendung verbundende) Erscheinung vor den Jüngern. Hier wird breit, anschaulich, spannungsvoll erzählt. (Voigt)

o    Die beiden (13) stammen aus dem Kreis, die um die Elf versammelt sind. (Voigt)

o    Vers 16 ist passiv – Gott hat es in der Hand, eschatische Wirklichkeit sichtbar zu machen oder nicht (31). (Voigt)

o    Die Nachricht vom leeren Grab hat noch keinen Osterglauben bewirkt (22ff). (Voigt)

o    Das Leiden ist deutlich Durchgang zur Herrlichkeit, die eschatologisch (23,42) zu verstehen ist (25f). (Voigt)

o    Was zunächst nur Ausdruck orientalischer Gastfreundschaft zu sein scheint (29), dürfte mehr bedeuten: Sie wollen das Zusammensein nicht aufgeben. (Voigt)

o    Der Gast übernimmt die Rolle des Hausvaters (30) vgl. (9,16; 22,19). (Voigt)

o    Was Petrus inzwischen erfahren hat (34), bestätigt die Emmausepiphanie. (Voigt)

o    Die Erzählung ist mit belehrender Absicht aufgeschrieben, … in der Gewissheit, dass das, was hier geschieht, sich im Gottesdienst der Gemeinde immer wieder ereignen wird. (Voigt)

o    Zu den Verwandten Jesu gehörte nach Hegesipp (bei Eusebius Hist. Eccl.IV,22) Klopas, der von ihm als Bruder Josephs bezeichnet wird. Er dürfte in Joh 19,25 gemeint sein. Ist er mit dem Kleopas unserer Perikope identisch? Kleopas ist die Kurzform von Kleopatros, also ein griechischer Name; Klopas ist die hebräische Form. So wie Silas = Silvanos. Ein sprachlicher Grund gegen die Identität liegt nicht vor. (Voigt)

o    Hegesipp berichtet (Eusebius IV,22), dass der Sohn des Klopas, Symeon, nach Jakobus Tod Leiter der palästinischen Gemeinden gewesen sei. Bedenkt man, was es für die Leitungsvollmacht in der Urchristenheit bedeutete, dass einer den Herrn gesehen hatte (1Kor 9,1; 15,5ff; Apg 1,21f; 10,40.42; Joh 15,27; 1Joh 1,3), dann ist es nicht weit hergeholt, in dem zweiten Emmausjünger ebendiesen Symeon zu vermuten. (Voigt)

o    Der himmlischen Wirklichkeit sind die beiden Emmausjünger begegnet – wie, das überlassen wir getrost Gott, der allein „geben“ kann, dass der Auferstandene „sichtbar“ wird (Apg 10,40) (Voigt)

o    Lukas weiß, worauf es den beiden angekommen sein musste und worin sie durch das Zur-Kenntnis-Nehmen der äußeren Fakten keinerlei Hilfe erfahren hatten. „Ihn aber sahen sie nicht“ (24). (Voigt)

o    „Mann, wo bist du nur gewesen, als dies alles geschah?“ Ja, wo war er wohl? Also muss man ihm das Nötigste sagen über diesen Jesus von Nazareth: Wer er war, was Schreckliches Ihm widerfahren ist, wieso dieses grausige Ende das Zerbrechen einer Hoffnung war. (Voigt)

o    „unser“ (20) –„wir“ (2)? Lukas legt Wert darauf, dass man im Kreis der Verwandten Jesu wissen kann, was seine Mutter behalten und im Herzen bewegt hatte (2,19.5): Dass „ Gott der Herr Ihm den Thron seines Vaters David geben werde …“ (1,32) Wir hofften – diese Hoffnung wurde schon zu Lebzeiten Jesu schwer enttäuscht, so dass es zwischen Jesus und den Seinen zu tiefer Entfremdung kam (8,21; 11,28). (Voigt)

o    Jesus ist mit uns auf dem Weg, auch wenn wir Ihn nicht erkennen. (Voigt)

o    Die Gegenwart des Auferstandenen ereignet sich also nicht nur dort, wo erkennender Glaube bewusst zufasst, so dass man sagen müsste: Wo kein Glaube, da kein Christus. Es kann sein, der Glaube entdeckt es erst lange danach: Er war dabei! Vielleicht machen wir Sprüche über die „Abwesenheit Gottes“ – ihn aber sahen sie nicht“ -, und in Wirklichkeit haben wir es – unerkanntermaßen – mit Ihm zu tun. (Voigt)

o    „Gehaltene Augen“ (16) – das gibt es; in unserer Geschichte offensichtlich mit dem Ziel, die Augen im rechten Augenblick aufgehen zu lassen (31). (Voigt)

o    Der Auferstandene ist nicht eine Größe der unserem Zugriff grundsätzlich zugänglichen, unserem Erkenntniswillen unterworfenen Welt. (Voigt)

o    Wir sollten aus unserer Geschichte lernen, dass wir Seiner gewiss sein können, auch wenn wir Ihn (vorerst) nicht ausgemacht, wahrgenommen, identifiziert haben. Wer weiß, wielange Christus schon hinter uns her ist? Er bestimmt den Augenblick, in dem er sich zu erkennen gibt. (Voigt)

o    Der (bisher) Unerkannte schenkt Erkenntnis. Ehe den beiden Jüngern die Augen geöffnet werden, „öffnet“ Jesus „ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden“ – so die Formulierung in 32 und 45. (Voigt)

o    Wie schwer muss es gewesen sein, zu begreifen, dass die Katastrophe des Karfreitags in Wirklichkeit Gottes eigene Tat war (18,34). Oder soll man entgegnen: Einmal (9,22), zweimal „9,44), dreimal (18,31-33) gesagt, dies müsste genügen, um eine Jüngerschar von einer messianologischen „Theologie der Herrlichkeit“ auf eine „Theologie des Kreuzes“ umzustimmen? (Voigt)

o    Gott müsste sich doch in der Welt durchzusetzen wissen! Gott hätte doch, wenn „es Ihn „gibt“, mit den Nöten der Welt längst fertig werden müssen! Ich hatte mir Hilfe erhofft, und sie blieb aus. Ich kam in die Kirche zum Gottesdienst, und nichts passiert. – Man sieht, wie variantenreich das „Wir aber hofften …“ auftreten kann. (Voigt)

o    Der Auferstandene redet Klartext: Man könnte es besser wissen, man könnte das göttliche Muss begreifen, das den Weg des Christus (26), übrigens auch seiner Nachfolger, bestimmt (Apg 14,22). Allerdings bedürfte es dazu eines tiefen Einblicks in die Schrift, wozu wiederum geistige Wachheit und Beweglichkeit des Herzens gehören würde. Der unbekannte Mann hilft ihnen weiter. (Voigt)

o    Das Volk Gottes kann sein Recht auf Leben, auf Freiheit und Glück nicht an Gott vorbei oder gar gegen seinen Gott gewinnen. Und seine Geschichte ist eine Geschichte des Abfalls, darum auch das Gericht – und doch immer wieder eine Geschichte der Treue Gottes, die durchhält und darum immer neue Anfänge setzt. (Voigt)

o    Gott hört nicht auf, der Eifrig-Heilige zu sein. Gott gibt Sein Volk nicht auf, aber Er gibt auch sich selbst nicht auf. Er wird einen neuen Bund schließen. (Voigt)

o    Wer den Bibelausleger von Lk 24 kennt, weiß, dass ihm die Geschichte Gottes mit seinen Menschen eine Geschichte ständigen Werbens, ernsten Mahnens und auch Strafens, leider aber eben eine Geschichte ungezählter Enttäuschungen und einer dennoch nicht locker lassenden Liebe ist. (Voigt)

o    Das gepredigte Wort ist ja letztlich nicht Rede über Christus (bzw. den dreieinigen Gott), sondern, im akustisch vernehmbaren oder auch schriftlich vorliegenden Wort verborgen, Rede des Herrn selbst: „Wer euch hört, der hört mich“ (10,16). (Voigt)

o    Wir haben Seine Verheißung, dass Er selbst in Seinem Worte gegenwärtig und wirksam sein will. (Voigt)

o    Er gibt sich zu erkennen. Nicht nur etwas von Ihm ist da. Er selbst ist da. (Voigt)

o    Ist in ihnen Liebe zu diesem Fremden entstanden (29)? Der Text sagt es nicht. Aber vielleicht ist das zweimalige „bleiben“ nicht von ungefähr. „In seinem Haus muss ich bleiben“, ich will nicht nur „durchkommen“ (19,4f). Wir legen viel Wert auf das Dynamische, auf das Ergebnis, auf den Vorgang. Das NT redet gern vom Bleiben. Der Vater und der Sohn wollen sich bei uns „eine Bleibe schaffen“ (Joh 14,23). (Voigt)

o    Es wird in Vers 31 nicht heißen, dass Jesus sich entfernt habe. Es heißt nur: „aber Er wurde unsichtbar, ihren Blicken entzogen“. (Voigt)

o    Es ist ja nur ein kleiner Augenblick, der beides enthält: Das Wiedererkennen und das Entschwinden. Der Platz des Gastes ist auf einmal leer, sie sind nur noch zu zweit. Da gibt es kein Zufassen und Festhalten. Beglücktes, staunendes Entdecken – aber der Entdeckte entzieht sich (Joh 20,17), Er gehört seit seiner Auferstehung nicht mehr zur Wirklichkeit des Dingfesten. (Voigt)

o    Der Gottesdienst mit Schriftauslegung und Mahlfeier, an dem Lukas in seiner Zeit teilnimmt, wird rückblickend erklärt und als heilige Tradition bestimmt, die einer heiligen Vergangenheit entstammt. (Voigt)

o    In Brot und Wein wird die Gegenwart des erhöhten Herrn leibhaft-eindeutig. Der Glaube nimmt ihn wahr: Er ist es! Der wunderbare Augenblick des Wiedererkennens ereignet sich, wenn wir das Sakrament empfangen. (Voigt)

o    Es wird uns ähnlich gehen wie den beiden Jüngern: Das Erkennen bzw. Wiedererkennen ist Sache eines flüchtigen Augenblicks, und gleich darauf sehen wir nur noch Brot und Wein. Aber dass der Herr auch für unseren Glauben sofort wieder unsichtbar wird, bedeutet nicht, dass Er nicht „bliebe“. (Voigt)

o    Die beiden Jünger müssen – offenbar in Umkehrung ihres anfänglichen Programms (13) – zurück nach Jerusalem. Begegnung mit dem Auferstandenen ist nicht eine Begnadigung, die man in religiöser Eigensucht genießt, sondern sie führt notwendig in die Gemeinde (33). Man kann, was man mit dem erhöhten Herrn erlebt hat, nicht für sich behalten. (Voigt)

o    Es ist nach unserem Text nicht so, dass die Osterpredigt der Kirche auf der Erfahrung eines einzelnen (Petrus) beruhte. Aber die Zeugen verkündigen, was sie gesehen und gehört haben, „auf dass auch ihr mit uns Gemeinschaft habt“ (1Joh 1,3). (Voigt)