49-3 Der Berg des Herrn wird fest stehen – Jes 2,1-5

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Jes 2,1-5

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Beachte den neuen Anfang nach dem Eingangskapitel! 1
    • 1,1 und 2,1!
  • Wer war Jesaja?
    • Was weißt du über die Zeit, in der Jesaja lebte?
    • Wie waren die politischen Machtverhältnisse damals?
  • Wer ist mit „Juda und Jerusalem“ gemeint?
    • Warum spricht er nicht von „Israel“?
  • Was ist mit „zur letzten Zeit“ gemeint? 2
    • War sie schon, oder wann kommt sie?
  • „Höher als alle Berge“ – ist das bildhafte oder direkte Rede?
    • Was ist damit gemeint?
  • Was bedeuten die Worte: „fest stehen“?
  • Warum werden die Heiden „herzulaufen“?
    • Wer sind „Heiden“?
    • Was meint das Wort „alle“ in diesem Zusammenhang?
  • Gibt es einen Unterschied zwischen „Heiden“ und „Völkern“? 3
  • Warum werden viele Völker so etwas sagen?
    • Warum wollen die Heiden von Gott gelehrt werden?
  • Beachte das begründende Bindewort „denn“!
  • Wer ist der HERR (Jahwe)?
    • Welches Interesse werden die Völker an Jahwe haben?
  • Wer ermutigt die Völker zur Wallfahrt nach Jerusalem?
  • Was hat „Zion“ mit „Jerusalem“ zu tun?
  • „Weisung“ heißt „tora“! Was ist bei den Juden die Thora?
  • Was ist „richten“? 4
  • „Zurechtweisen“ Werden sich die Völker das gefallen lassen?
    • Wenn ja, Warum?
  • Warum diese Abrüstung?
    • Beachte: Es geht nicht um Vernichtung, sondern um eine neue Art von Nutzung?
    • Wie ist das möglich?
    • Ist so etwas realistisch?
  • Was will Gott durch den Propheten mit diesem Vers 4 sagen?
  • Beachte: „nicht mehr lernen“! Wie ist das möglich?
  • Was ist Krieg?
    • Wie kann man Krieg jemandem, der ihn nie erlebt hat, erklären?
  • Wer fordert nun wen auf? 5
    • mit Vers 3!
  • Warum wird das Haus Jakob aufgefordert?
    • Wer ist das „Haus Jakob“?
  • Welchen zeitlichen Unterschied gibt es zwischen der Aufforderung in Vers 3 und 5?
  • Was meint „wandeln im Licht des HERRN“?
  • Warum stellt Jesaja diese Weissagung mit an den Anfang seines Buches?
  • Warum wollte Gott sein Volk diese Worte wissen lassen?
    • Was ist die Botschaft dieser Worte?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

  • Neutestamentliche Gedanken

o    Durch das, was Gott in Jesus Christus in Jerusalem tat; eröffnete Er den Völkern die Möglichkeiten, zu Ihm zu kommen

o    Berg Zion – Hebr 12,22

o    Stadt auf dem Berge – Mt 5,14

o    Neues Jerusalem – Offb 3,12; 21,2

o    Hebr 4,12

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • „Jesaja“ bedeutet: „Gott ist die Hilfe“ oder „Gott wird helfen“. (Gradwohl)
  • 740 v.Chr. beginnt sein Dienst in einer Zeit des Friedens. Rund 40 Jahre lang steht er vor den Königen, dem Adel und den einfachen Menschen in Jerusalem: klagend und anklagend, mahnend und warnend. (Gradwohl)
  • Mit scharfen Worten geißelt er die sozialen Missstände (1,21-23) und den Abfall von Gott durch die Verehrung falscher Götter (1,2-4), und er weiß, dass die Schuld nicht ungesühnt bleiben wird. (Gradwohl)
  • Die Not ist aber nicht das Ende. Wenn erst in Jerusalem wieder Recht statt Unrecht gesprochen wird (1,26f), ist die Zukunft sicher. Wie es Israel ergeht, wird letztlich durch sein Verhalten bestimmt. (Gradwohl)
  • In Micha 4,1-4 findet sich ein Paralleltext mit anderem Schluss.
  • Es kam Jesaja am Ende des Einführungskapitels darauf an, die Wiederherstellung des schmählich verachteten Gottesrechtes anzusagen. (Schneider)
  • Dieser Abschnitt sagt: Nicht nur Israel, sondern auch die Völker werden jenseits des Gerichtes sich in ganz neuer Weise dem Gottesrecht zuwenden. (Schneider)
  • Vermutlich in den schweren Tagen Hiskias, nicht zur Zeit Ahas und auch nicht in einer noch früheren Epoche, spricht Jesaja seine Verheißung von einer besseren Zukunft (2-5). (Gradwohl)
  • „zur letzten Zeit“ muss nicht apokalyptisch verstanden werden (vgl. 1Mo 49,1; 4Mo 24,14; 5Mo 4,30; 31,29. Der Ausdruck meint aber eine durch Jahwes Eingreifen in die Geschichte veränderte Zukunft. (Voigt)
  • Bis Vers 3a erkennt man eine Bewegung zum Zion hin. Von 3b an ist die Bewegungsrichtung umgekehrt: vom Zion her. Verbindendes Glied zwischen den beiden Teilen sind die Worte „lehren“ und „Weisung“. Von Israel ist bis einschließlich Vers 4 nicht die Rede! (Schneider)
  • Schon durch den Namen der Gottesstadt wird jeder an das Wort „Schalom – Frieden“ erinnert. (Voigt)
  • Die ersten zwei Silben des hebräischen Wortes „Jerusalem“ bedeuten „gründen“ (Jerusalem è Gründung des Friedens), aber auch „die Hand austrecken“, „zeigen“ und „lehren“ (3c) und in 3d findet sich die gleiche Wortwurzel in dem hebräischen Wort (tora) für „Weisung“. (Voigt)
  • Man könnte den Namen Jerusalem auch als „Hochschule des Friedens“ wiedergeben. Dabei geht es speziell um Rechtsbelehrung (5Mo 17,10f) und so könnte man das Wort „Hochschule“ eher mit „Schiedsstelle“ ersetzen. (nach Voigt)
  • „Der Berg“ (3), „der Berg des Hauses Gottes“ (2) ist der „Berg Zion“, von dem Psalm 48 jubelnd singt. (Gradwohl)
  • Alle guten Dinge, Segnungen und Tröstungen, die Israel in der Zukunft geschenkt werden, stammen nur vom Zion: Die Hilfe (Ps 14,/), die Kraft (Ps 110,2), der Segen (Ps 134,3), das Schofarhorn der Erlösung (Joel 2,15), Tau und Segen und Leben (Ps 133,3), die Thora (Jes 2,3), Hilfe und Unterstützung (Ps 20,3). (Abarbanel in Gradwohl)
  • Auf dem Zion findet die Offenbarung der „zweiten Thora“ statt. Die erste ist einst dem Volk Israel vom Wüstenberg herab gegeben worden, die zweite wird nun dem ganzen Menschenvolk vom Tempelberg herab gegeben. (Buber in Gradwohl)
  • Anzuknüpfen ist an 1,26f. Jerusalem wird durch das Züchtigungsgericht Gottes von aller Sünde gereinigt … und wiederhergestellt. (Schneider)
  • Jahwe als Schiedsrichter in Konfliktsituationen der Völker (4). Ergebnis: Die Völker selbst „zerbrechen“ die Waffen und machen sie zu Pflügen und Winzermessern. (Voigt)
  • In Jes 2,5 liegt ein Bruch vor. Erst: Was haben die Völker zu lernen? Jetzt: Was hat Israel zu lernen? (Voigt)
  • von Rad spricht eine Vermutung aus: Es habe mit der „Stadt auf dem Berge“ (Mt 5,14) noch eine andere Bewandtnis, es ist nicht nur die Unübersehbarkeit einer hochgelegenen Stadt gemeint, sondern die eschatologische Jüngergemeinde, von der Jesus spricht, ist für ihn eben das Jerusalem von Jes 2,1-5 (sowie Jes 60; Haggai 2,6-9). Ist die Vermutung richtig, dann legen das Evangelium des Sonntags und unsere Perikope sich gegenseitig aus. Damit wäre dann allerdings etwas Unerhörtes über die Gemeinde Jesu gesagt. (Voigt)
  • Jesaja sieht, was bisher noch keiner hat sehen können: Die Völker werden zum Zionsberg „strömen“. (Voigt)
  • Wenn Jesaja den heiligen Tempelberg für die Völker von Gott zugänglich gemacht sieht, stellt er damit die eigensüchtige Tempelfrömmigkeit in Frage. (Schmidt in Schneider)
  • Es ist ein Unterschied, ob die Völker für Einzelfragen den Herrn befragen, oder ob Jahwe wirklich ihr Gott wird, neben dem sie keine anderen Götter haben werden. (nach Voigt)
  • Wo Menschen den hier verkündigten Gott um Rat und Weisung fragen und sich seinem Willen unterwerfen, … da ist das „Reich Gottes“ nahe herbeigerückt (Jes 45, 22-25; Phil 2,10f). (Voigt)
  • Die Höhe des Zionsberges am Ende der Tage (2) ist ein Gleichnis für die Konkurrenzlosigkeit Gottes selbst. (Voigt)
  • Unser Text sagt, dass unser Gott nicht nur der Einzige ist, sondern dass Er der Welt in seiner Einzigkeit auch erkennbar sein wird. (Voigt)
  • Von einem Standpunkt außerhalb der Gemeinschaft mit diesem Gott her kann eine solche Erwartung nur als unbegründet, ja als anmaßend erscheinen. … Wir müssen es auf uns nehmen, dass der Verdacht entsteht, die Konkurrenzlosigkeit des „Gottes Jakobs“, das heißt aber auch, des Gottes, der uns in Jesus Christus begegnet, sei nur der theoretische Vorwand theologischer Rechthaberei und eines kirchlichen Geltungs- und (Voigt)
  • Das, was am Ende die Blicke aller auf sich ziehen wird, ist nicht ein Gott, der sich gegen Widerstrebende mit Macht durchsetzt. Seine Macht ist die Ohnmacht. Sein „Aufragen“ ist die Niedrigkeit. Setzt Er sich durch, dann nur mit Liebe und letzter Hingabe Seiner selbst. (Voigt)
  • Jesaja hat bestimmt nicht den Gekreuzigten vor sich gesehen. Aber auch er weiß vom „Glauben gegen allen Augenschein“. Man stelle sich vor, was es für Jesajas Zeit bedeutete, wenn es hieß „Völker ziehen heran, auf Jerusalem zu!“ (7,2; 5,26-30; 17,12!). Das bedrohte, schlotternde Jerusalem soll zum Mittelpunkt der Welt werden? (Voigt)
  • Dass Jerusalem „ fest gegründet“ ist (2), ist eine Glaubensaussage – allen Gefahren und Widrigkeiten zum Trotz (Ps 46). Es gibt keine irdisch–menschlichen Gründe für diesen Glauben. Gottes Gemeinde hält ihn fest, weil Gott es gesagt hat. Gott steht für sich selbst ein. Das ist der letzte Grund für die gewisse Erwartung einer zukünftigen Erhabenheit und Überlegenheit. (Voigt)
  • Sind wir, die Christenheit, nun die „Stadt auf dem Berge“? … Weder die Christenheit als Ganzes, noch ein wie immer geartetes „Jerusalem“ in ihr darf sich anmaßen, selbst die Weltinstanz zu sein, die die Völker belehrt. Tut Gott es durch sie, so steht sie doch selbst immer wieder unter dem Wort und damit unter der Autorität des weisungsgebenden Gottes. (Voigt)
  • Gott, der seinem geschundenen Volk Recht schaffte, indem Er es zum Gottesberg zurückführte, wird Recht schaffen zwischen den Völkern. (Schneider)
  • Man kann nicht davon reden, dass die Völker zu Gott heranströmen, um sich auf die rechten „Wege“ und „Steige“ weisen zu lassen, ohne dass das „Haus Jakobs“ seinerseits den Entschluss fasst, im Licht des Herrn zu wandeln (vgl. Epistel des Sonntags). (Voigt)
  • Gottesherrschaft darf nicht in Menschenherrschaft verfälscht werden. Die Stelle, wo man sich Auskunft holt, darf nicht zu einer klerikalen Weltoberaufsicht entarten. Es geht um die Herrschaft Gottes. (Voigt)
  • Die Stadt von Hebr 12,22 ist „das himmlische Jerusalem“, also die nur eschatologisch zu begreifende Gottesstadt. (Voigt)
  • Eindeutig und unwidersprechlich wird das Hochsein Gottes in seiner Offenbarung erst „am Ende der Tage“ sein, wenn alle Augen Ihn sehen werden (Offb 1,7). Aber wo Menschen glauben, da blicken und bewegen sie sich schon jetzt in die eine Richtung, auf den „Berg“ zu, „da des Herrn Haus ist“ (2). (Voigt)
  • Suchen wir auch die zukünftige Stadt (Hebr 13,14), so liegt der Zugang zu ihr an der Stelle, wo Gott sich uns gegeben hat: In Christus, d.h. in Seinem Wort und seinen Sakramenten. (Voigt)

 

  • Niemand hat die heranziehenden Völker in die Gottesstadt befohlen. Sie selbst fordern sich gegenseitig auf (3). Sie suchen dort etwas, was sie nötig haben. (Voigt)
  • Die Völker sind allerdings nur zu einer „Teil-Lehre“ bereit. Nicht zur Übernahme der ganzen Thora. … Sie wollen primär die Weisung (tora) erfragen, wollen lernen und erst dann – das darf durchaus angenommen werden – den göttlichen Lehrer auch betend verehren. Im letzten wird es zu einer Absage an die Götter kommen(2,20). (Gradwohl)
  • Zu dem Gott, der in der Welt Sein Reich aufrichtet, kommen die Völker aus eigenem Antrieb. Sie merken: Uns kann gar nichts Besseres geschehen, als dass sich der Rechtswille dieses Gottes bei uns durchsetzt. In „Jerusalem“ „lehrt“ man das „Heil“ (Schalom). (Voigt)
  • Es könnte sein, dass sich das hier Gemeinte uns deshalb nicht leicht erschließt, weil wir nicht so leidenschaftlich wie die Menschen des Alten Bundes darauf aus sind, von Gott rechtliche Weisungen zu empfangen. (Voigt)
  • Wie wichtig das Recht für das Leben ist, merkt man immer erst dort, wo es Einbrüche in die Rechtsordnung gibt. (Voigt)
  • Muss man denn, damit Recht geschehe, so eine Weisungsstelle haben, wie sie der Text im Blick hat? … Unser Gewissen ist außerordentlich unzuverlässig. Es wird so leicht überlagert und dann geradezu fehlgesteuert durch allgemeine, landläufige Auffassungen und Gewohnheiten. (Voigt)
  • Es gilt, in „Jerusalem“ die Maßstäbe zu gewinnen, nach denen die jeweils fälligen Entschlüsse – eigenverantwortlich und darin original und schöpferisch – zu treffen sind. (Voigt)
  • Warum sich Weisung bei Gott holen? Weil wir uns immer wieder dabei ertappen, dass unser ethisches und rechtliches Urteilsvermögen beeinträchtigt, vielleicht gar gestört wird, wo unser eigenstes Interesse auf dem Spiel steht. … Man sollte in Konfliktsituationen – im öffentlichen Leben, im Beruf, in der Ehe, in der Familie usw. – immer damit rechnen, dass nicht nur der andere geneigt ist, Wahrheit und Recht zu seinen Gunsten zu verbiegen, sondern dass dies auch bei uns selbst so ist. (Voigt)
  • Könnte ich mich mit meinem Gegner am dritten Ort treffen, auf dem „Berg des Herrn“?
  • Wer Gott ehrt, wird auch den Menschen ehren und ihn nicht zum Mittel für seine Zwecke erniedrigen. Er wird sich … des Schwachen annehmen, dessen, der es jeweils am schwersten hat. Er wird nicht herrschen, sondern dienen – dasein für andere. Er wird soviel Respekt vor dem Mitmenschen haben, dass er ihn ernst nimmt und sein inneres Müssen begreift. Er wird bereit sein, selbst den schweren Weg zu gehen, wenn es gilt, Gottes Willen zu ehren. (Voigt)

 

  • Adams Nachkommen ziehen – hetzend und gehetzt, Kain, dem ersten Brudermörder gleich – durch die Zeiten (1Mo 3,23f). Der Brudermord hat nicht aufgehört, der nächste Krieg wird gründlich vorbereitet. (Gradwohl)
  • Das Ergebnis der hier gesuchten und in Aussicht gestellten Unterweisung in Gottes Recht wird der Friede der Welt sein. Das Reich Gottes in prophetischer Schau: Alle leben in Gottes Frieden. (Voigt)
  • Es gäbe weniger Zündstoff auf der Erde, wenn wir mehr nach Gott fragten. (Voigt)
  • Der vom Text angekündigte Friedenszustand ist so „wurzelhaft“, also „radikal“ verstanden, dass bereits die Möglichkeit der Kriegsführung abgeschnitten ist. (Voigt)
  • Die Welt würde sich zu der im Text gemeinten Wallfahrt leichter ermutigen lassen, wenn wir Christen selbst zu diesem Gott unterwegs wären (5). (Voigt)
  • Die Rückkehr zum Schöpfungsauftrag bedeutet noch längst keine Erlösung vom Fluch der Sünde, der auch über friedvoller Arbeit lastet. Aber das ist das Neue: „Entsteht Streit, so entscheidet ihn nicht mehr das Zwangsmittel des Krieges, sondern Gottes Wort entscheidet, und diesem fügen sich alle mit williger Demut. (Delitzsch in Schneider)
  • Alles, was unter den Völkern an Heil durch Gott in Christus gewirkt wird, hat seine Auswirkung auf das geschichtliche Israel. Und: Was Gott an Israel tut, das hat seine Wirkungen auf die Völkerwelt. Diese Sätze lassen sich im Jesajabuch mehrfach belegen. (Schneider)
  • In unserem Abschnitt häufen sich die Verben der Bewegung. Fünfmal kehrt das Wort „gehen“ oder „herausgehen“ wieder. Bewegung, Dynamik charakterisieren das Verhalten der Völker, die nicht dort stehenbleiben wollen, wo ihre Herkunft sie hingestellt hat. Wer Gott und seine Weisung (tora) sucht, muss sich auf den Weg machen. Nicht zufällig beginnt die Geschichte Abrahams, des ersten „Juden“, mit dem Gottesruf (1Mo 12,1) „Geh weg aus deiner Heimat … in das Land, das Ich dir zeigen werde.“ (Gradwohl)
  • Gehört der letzte Satz von Vers 3, dieses Versprechen noch zum Wunsch der Völker, oder ist es Teil der Glaubensgewissheit des Propheten. (Gradwohl)
  • Vers 4a nennt die spezifische Funktion der „Lehre“: „Er richtet zwischen den Nationen.“ … Die von Zion ausgehende Weisung (tora) wird den ganzen Beziehungskomplex zwischen den Völkern bestimmen. (Gradwohl)
  • Die Verse sprechen nur von Gott, von keiner menschlichen Instanz. (Gradwohl)
  • Unmittelbares Ergebnis des Richtens und Schlichtens ist der Wille der Völker, auf die Option des Krieges künftig zu verzichten. … Zunächst gilt es dabei „abzurüsten“, die bestehenden Waffen zu vernichten. Bemerkenswert ist, dass dabei das „Abrüsten“ zu einem „Umrüsten“ wird. … Das Material wird ein zweites Mal verwendet, nicht nur weil es kostbar ist. Die Wiederverwendung ist zugleich sichtbarer Ausdruck einer grundsätzlichen Neuorientierung. … Das ist das wichtigste Merkmal der messianischen Zeit. (Gradwohl)
  • Jedes Volk wird die ihm zustehende Freiheit – auch die Freiheit freier Entscheidung und Entfaltung – besitzen (Micha 4,4). (Gradwohl)
  • Bevor es soweit ist, muss Israel ein Beispiel setzen. … Das Haus Jakob ist bisher alles andere denn ein Vorbild für andere. Vers 6f sagt den Grund: Zauberei, Reichtum, Kriegswagen füllen das Land. „Gottes Licht“ leuchtet nicht, das „Licht“, das nichts anderes ist als die Thora. (Gradwohl)