Downloadlink: 44-3 Die Liebe des Vaters- Lk 15,1-3+11-32
Lk 15,1-3+11-32
1. Exegese
1.1Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Wie verstanden die Hörer damals die Worte „Zöllner“ und „Sünder“?1
o Welchen Kontrast drückt das Wort „aber“ aus? – Kontext
o Warum waren diese Menschen bereit, sich zu nahen, um Jesus zu hören?
o Wer sind Pharisäer und Schriftgelehrte? 2
- Was unterscheidet sie von den Zöllnern und Sündern?
o Wo lag das Problem beim gemeinsamen Essen?
- Wie klingt das Wort „annehmen“ in jüdischen Ohren?
o Was sind die Kennzeichen eines Gleichnisses? 3
o Stell dir diese Situation vor,
dass dein Sohn sein Erbteil zu deinen Lebzeiten fordert. 12
o Was verändert sich durch das Aufteilen des Erbes?
o Warum will der Jüngere fort?
Hat er sich beim Vater, dem Bruder oder bei beiden nicht wohlgefühlt?
o Warum haben beide Söhne (V29f) kein inniges Verhältnis zum Vater?
o War die Hungersnot Zufall? 14
o Welches Verhältnis haben Juden zu Schweinen? 15
o Ist das Reue oder kalte Überlegung – Überlebenstrieb? 16-19
o Das Gleichnis spielt in einem dörflichen Umfeld im Orient. Wie wird die Dorfgemeinschaft auf jemanden reagieren, der so viel Schande auf seine Familie gelegt hat? 18
o Warum will er Tagelöhner sein? 19
- Will er irgendetwas selbst bereinigen?
o Wie konnte der Vater ihn sehen? 20
- Was jammerte den Vater?
- Der Zustand seines Sohnes?
- Die Verachtung seines Sohnes durch den Dorfpöbel?
- Eine drohende Verfluchung seines Sohnes durch die Dorfgemeinschaft?
o Wie konnte man mit den langen Gewändern laufen?
- Ein hochgehobenes Gewand, nackige Beine, hohes Alter, Reichtum – wie passt das zusammen?
- Warum tut der Vater es trotzdem?
- Was bedeutet der Kuss? (in der Öffentlichkeit)
o Wer redet als Erster? 20-21
o Was, von dem was er sich vorgenommen hatte, sagt der Sohn nicht?
- Warum nicht? 21
- Sind seine Worte echt oder kalkuliert?
- In welchem Augenblick ist eine innere Wende geschehen?
o „Aber“ – um welchen Kontrast geht es? 22
- Wer dient wem? Warum?
o Welches Gewand wird das beste Gewand im Haus gewesen sein?
- Was bedeutet der Ring?
- Wozu die Schuhe?
o Wie viele Menschen essen an einem gemästeten Kalb? 23
- Familienfest oder Dorffest?
- Welches/Wessen Kleid trägt der Sohn vor allen Gästen?
- Wie mag er sich dabei vorgekommen sein?
o Was ist das Ziel des Festes? Was möchte der Vater?
o Warum dieses Fest? (siehe auch V. 27) 24
- Um des Sohnes Willen oder um des Vaters Willen?
o „fingen an“ Wie hat sich die Atmosphäre unter den Gästen verändert?
o Wie verhält sich der Sohn in dieser ganzen Situation?
o „Aber“ – um welchen Kontrast geht es? 25
o Was hat der ältere Sohn auf dem Feld gemacht?
- Gearbeitet oder zugeguckt?
- Warum hat ihm niemand Bescheid gesagt?
o In den alten Übersetzungen ist hier „Knabe“ statt „Knecht“ übersetzt. Gemeint sind die Kinder des Dorfes, die überall zu finden sind, wo etwas los ist. Die Kinder, die alles sehen, hören und verbreiten. 26
o Warum zornig? 28
- Wie mussten die Gäste diesen Zwischenfall verstehen?
o War es nicht unter der Würde des Alters hinauszugehen?
- Was wird im Dorfgespräch besprochen werden?
o Warum geht der Vater zum zweiten Mal an diesem Tag heraus?
- Was macht der Vater draußen?
o Was wird hier sichtbar über sein Verhältnis zum Vater? 29-30
- Ob der Vater sich an diesem Sohn all die Jahre gefreut hat?
o Was für ein Verhältnis wünscht sich der Vater zu seinen Kindern?
o Woher weiß der Sohn das mit den Huren? (V.13?) 30
- Ist es vielleicht nur seine Phantasie, seine eigene geheime Wunschvorstellung? (Wenn ich frei wäre, dann …)
o Warum hat der Vater das Kalb geschlachtet?
- Um den Sohn zu ehren; oder um sich selbst zu freuen?
o Was wollte Jesus hier Wem sagen? 31-32
- Was ist für den Vater der Grund zur Freude?
- Wodurch wurde der Bruder (als Sohn) wieder lebendig?
o Wie kann man in diesem Zusammenhang das Wort „wiedergefunden“ erklären?
1.3Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- Predigt mit Obst:
- frei nach: youtube.com/watch?v=GplxRPD7_Bc
- Der Pharisäer Vorwurf: Jesus hat Freude und Wohlgefallen am Sünder, der sich ihm zu wendet. Dagegen die rabbinische Regel: Der Mensch geselle sich nicht zu einem Gottlosen, nicht einmal, um ihn an die Thora heranzuführen. Pharisäern war die Tischgemeinschaft mit Sündern erst nach deren förmlicher Buße möglich. (Voigt)
- Mit der Erzählung vom verlorenen Sohn geht Jesus von der Verteidigung zum Angriff über. (Rienecker)
- Das Verlangen nach dem Erbe ist nur ein Wunsch nach ungebundener Freiheit. … Er hat getan, was er wollte und ist bitter enttäuscht worden. … Gott kommt dem Sünder, der sich kaum in aufrichtiger Buße zu Ihm wendet, schon in herzlichem Erbarmen zuvor. (Rienecker)
- Der Vater ist am Anfang des Gleichnisses der große Schweiger. … Merkwürdig ist nur, dass die Menschen, solange es ihnen gut geht, nicht an Gott denken. (Rienecker)
- Nach israelischem Erbrecht (5Mo 21,17) steht dem Erstgeborenen doppelt so viel zu wie den anderen. Schenkung zu Lebzeiten war möglich, das Verlangen nach Auszahlung ungewöhnlich. (Voigt)
- Der Jüngere verirrte sich vorsätzlich. Gefühllos kehrte er sich von seinem Vater ab. (Barcley)
- Die Frucht des Johannesbrotbaumes (16), Nahrung der Armen oder Viehfutter. (Voigt)
- Der Sklave gehört im weiteren Sinne zur Familie, der Tagelöhner (19) nicht. (Voigt)
- Beide Teile der Geschichte schließen mit demselben Satz (24+32).
- Die Adressaten sind die Pharisäer, dann liegt aber die Betonung auf dem zweiten Gipfel der Erzählung. … Ist es so, dann ruft das Gleichnis nicht die Verlorenen zum Vater zurück, sondern sucht die murrenden Gerechten zu gewinnen, die sich dem gnädigen Handeln Gottes widersetzen. (Voigt)
- Wenn sein Sohn überhaupt etwas fürs Leben lernen sollte, dann musste er durch eine harte Schule gehen. (Barcley)
- Der Prediger hüte sich, dem Text mehr (oder weniger) zu entnehmen als drinsteht. Zu leicht könnte der Schwerpunkt von der Liebe des Vaters auf die Bußleistung des reuigen Sohnes verlegt werden, und damit wäre das Evangelium verdeckt. (Voigt)
- Gerade die harte Behandlung, die er im fremden Land erfährt, ruft ihm die Behandlung der Knechte bei seinem Vater ins Gedächtnis. (Rienecker)
- Der junge Mann überlegt unsentimental. Hier wird nicht auf Gnade spekuliert, sondern streng rechtlich gedacht. „Mehr ist nach allem, was geschehen ist, nicht herauszuholen.“ (Voigt)
- Und als der Vater sein gewahr wird, geht es ihm durch und durch, und – hat man so etwas bei einem vornehmen Orientalen schon gesehen? – er vergisst alle Würde und Angemessenheit und „läuft“, was er kann, dem Heimkehrenden entgegen! Noch ehe dieser auch nur ein Wort sprechen kann, hat ihn der Vater geküsst. (Voigt)
- Rückhaltlos eilte der liebende Vater dem Zurückgekehrten entgegen und fiel dem Sohn um den Hals und küsste den Sohn, als wäre sein Kindheitsverhältnis nie getrübt gewesen. … Der Vater ist auch hier der große Schweigsame. (Rienecker)
- Ausgezeichnet wird der Heimgekehrte, als würde ihm ein Orden angehängt, durch die Einsetzung mit dem Festkleide. (Voigt)
- Die Kleider besagen, dass er dem Sohne Ehre widerfahren lässt. Der Ring ist ein Sinnbild für die Vollmachten, die der Vater ihm erteilt. Die Schuhe bedeuten, dass er als Sohn aufgenommen wurde; denn nur die eigenen Kinder trugen Schuhe. (Barcley)
- So ist unser Gott! Er hat den Sünder nicht aufgegeben, zu keiner Stunde. Er schaut nach ihm aus, bis er denn endlich heimkehrt. (Voigt)
- Der große Schweiger ist nun selber aus seinem Stillschweigen herausgetreten. Worte der Liebe strömen nur so dahin. … Die erfinderische Liebe des Vaters zu dem heimgekehrten Sohn beweist, wie willkommen der Sohn dem glücklichen Vaterherzen ist. (Rienecker)
- Indem Jesus den Vater schildert, macht er ihnen Mut zur Heimkehr. … Es gibt keine dringlichere, überzeugendere Einladung als die Schilderung des Vaters. Der Prediger scheue sich nicht, den auf uns wartenden, den am Sünder so unbedingt festhaltenden, nach dem verlorenen Kinde sich sehnenden, den über die Rückkehr sich maßlos freuenden Gott – nicht sentimental, aber herzhaft – zu schildern. (Voigt)
- Das Haus des Vaters steht uns offen. Kommt einer nur so, dass er sich vom Vater liebhaben lässt, – Nichts weiter ist nötig! – dann beginnt im Vaterhaus der Festjubel. (Voigt)
- Der Hauptton dieses dritten Gleichnisses liegt weder auf dem verlorenen Sohn, noch auf seinem Verlust, noch auf seiner Heimkehr, sondern auf dem Vater. Dieses neue Gleichnis beginnt nicht in fragender, sondern in erzählender Form.(Rienecker)
- Der amerikanische Präsident Lincoln wurde einmal gefragt, was er mit den rebellischen Südstaatlern vorhabe, wenn er sie endgültig besiegt und in den Staatenverband der Vereinigten Staaten zurückgeholt habe. Offenbar erwartete der Frager, dass Lincoln sich schrecklich an ihnen rächen werde. Doch Lincoln antwortetet: „Ich werde tun, als hätten sie sich nie von uns losgesagt.“ Das Wunder der Liebe Gottes besteht darin, dass Er sich uns gegenüber so verhält. (Barcley)
- Der Vater sucht den verlorenen Sohn nicht wie der Mensch nach dem verlorenen Schaf oder die Frau nach der verlorenen Geldmünze. Hier ist die selbstentschlossene Umkehr des Verlorenen die Voraussetzung für die Liebesbeweise des Vaters. Der Vater ist am Anfang des Gleichnisses der große Schweiger. … Merkwürdig ist nur, dass die Menschen, solange es ihnen gut geht, nicht an Gott denken. (Rienecker)
- Man übersehe nicht: Die Pharisäer sind Menschen, deren ganzes Leben davon bewegt ist, bis ins einzelne und bis ins Geringste hinein Gottes Willen zu tun. (Voigt)
- In der Erzählung gehört dem jüngeren Sohn unsere Sympathie. Ob sie ihm ebenso gehört, wenn er bzw. seinesgleichen uns im Leben begegnet? Vielleicht stehen wir – bewusst oder unbewusst – in der Praxis dem Älteren viel näher? … Wir verstehen seinen Unmut. (Voigt)
- Nicht das Geringste von der Sünde des jüngeren Sohnes erwähnt der Knecht!!! (Rienecker)
- Der Anstoß des Daheimgebliebenen ist verständlich. Der Vater ist einfach ungerecht. … Mancher könnte meinen: Gott würde nie so handeln wie dieser Vater. – Und er tut es eben doch! Dass er Sünder retten wird, ist ihm keinesfalls weniger wichtig, als dass dem Gerechten Gerechtigkeit widerfährt. (Voigt)
- Der Ältere streikt, weil ihm seine Frömmigkeit, seine Redlichkeit, sein Pflichtbewusstsein, sein Wissen um die Nicht-Beugbarkeit des Rechts verbietet, da mitzutun. – Genau das muss Jesus an den Pharisäern erleben. Gott freut sich über jeden heimkehrenden Menschen, gleich, woher er kommt. Aber die exemplarischen Frommen, die Kirchenleute, stehen verdrossen und verbissen abseits und rechnen dem so handelnden Gott vor, dass er, wenn er Gott ist und als solcher etwas auf sich hält, nicht so handeln kann und darf. (Voigt)
- Die Weigerung hineinzugehen kennzeichnet treffend den Stolz der Pharisäer, die mit Lasterhaften nichts zu tun haben wollen, aber auch nicht die Absicht haben, sich über das erfahrene Heil zu freuen. (Rienecker)
- Er hat besonders schmutzige Gedanken (30). Er gehörte zu jenen selbstgerechten Typen, die einen Menschen mit Vergnügen noch tiefer in den Sumpf stoßen, in dem sie bereits stecken. (Barcley)
- Den einen Sohn hat er wiederbekommen; den anderen ist er im Begriff zu verlieren. Und sie sind beide seine Söhne.
- „Mein Junge“ (31) zärtlicher konnte der Vater ihn nicht ansprechen. … Hand aufs Herz! Hast du dich wirklich zu beklagen, fehlt dir irgendetwas, merkst du nicht, wie dein Vater dich liebt? (Voigt)
- Der Vater behält in der Erzählung das letzte Wort. (Rienecker)
- Predigt Jesus wirklich nur, was auch ohne ihn gelten würde und was man ohne ihn wissen und haben kann: dass überm Sternenzelt ein liebender Vater wohnen muss? Jesus erzählt die Geschichte! Aus dem Mund eines anderen dürften wir sie nicht entgegennehmen. (Voigt)
- Nicht die Theorie von einem selbstverständlich und allezeit verzeihenden Vatergott, sondern die wunderbare Wirklichkeit dieser Gottestat – gedacht ist an Jesu Verhalten gegenüber Zöllnern und Sündern – ist die unausgesprochene, aber unentbehrliche Voraussetzung des Geschehens zwischen Gott und Mensch. … Jesus ist also, wenn man ihn im Gleichnis lokalisieren wollte, „das Entgegenlaufen des Vaters heraus aus diesem Haus“. Er ist in dem Kuss verborgen, welchen der Vater dem Sohn gibt. (Voigt)
- Jetzt beschämte Jesus ihr Murren durch die Erzählung von einem Vater, der seinen verlorenen Sohn liebevoll aufnahm, als dieser reumütig zu ihm heimkehrte. … In den ersten beiden Gleichnissen rechtfertigt Jesus Sein eigenes Verhalten gegen die Sünder. Jetzt greift Er weiter und tiefer zurück auf die letzte Begründung Seiner Rechtfertigung (Joh 5,19). Es ist nämlich Gottes Verhalten gegen den bekehrten Sünder.
- Die Geschichte hat keinen Schluss. Wir erfahren nicht, ob der ältere Sohn sich zu guter Letzt noch hat bewegen lassen, den wiedergefundenen Bruder willkommen zu heißen und sich mit zu freuen. (Voigt)
- Jesu Botschaft und Verhalten gegenüber den Verlorenen hat ihn am Karfreitag selbst zum Verlorenen gemacht. Gott hat in seiner Weisheit, Heiligkeit und Güte den schaurigen Karfreitag zur Begründung unseres Heils werden lassen. Die Waage der Gerechtigkeit ist im Gleichgewicht. Für uns kommt es darauf an, durch Gottes offene Tür zu gehen und für die heimkehrenden Brüder und Schwestern das Herz aufzumachen. (Voigt)
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