16-5 Die Erlösten werden heimkehren – Jes 51,9-16

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Jes 51,9-16

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • In welcher Beziehung steht unser Text zum Kontext?
  • Warum wird der Aufruf „Wach auf“ zweimal wiederholt? 9
  • Was meint „zieh Macht an“?
    • Was ist mit dem „Arm des Herrn“ gemeint?
  • Wann ist Gott „zu Anbeginn der Welt“ „aufgewacht“?
    • Wann wurde „Rahab“ zerhauen? Wer ist Rahab?
    • Wann wurde welcher „Drache“ durchbohrt?
  • Um welches Meer geht es im Vers10? 10
    • Wer sind die „Erlösten“?
  • Und wer sind die „Erlösten des Herrn“ in Vers 11? 11
    • Was ist mit „Zion“ gemeint?
  • Wie „jauchzt“ man (in unseren Gemeinden)?
    • Warum spricht der Prophet hier von „ewiger“ Freude?
    • Wieso kommt es zu diesem Tausch: „Freude“ statt „Trauer“?
  • Beachte die betonte Selbstvorstellung Gottes! 12-13
  • Beachte das Wort „euer“!
    • Welche Konsequenz ergibt sich daraus für die Menschenfurcht?
  • Meint Gott hier, dass, wer vor Menschen sich fürchtet, Gott vergessen hat?
  • Welche Argumente bringt Gott gegen die Menschenfurcht? 13
  • Was ist der Unterschied zwischen einer Angst aufgrund eines Schreckes und einer „ständigen (den ganzen Tag andauernden)“ Furcht?
  • Wer war damals der „Bedränger“?
    • Wer ist heute für unsere Predigthörer der „Bedränger“?
  • Was ist das Ziel des „Bedrängers“?
  • Welchen „Bedränger“ meint die letzte Frage im Vers 13?
  • Um welche „Gefangenen“ geht es hier? 14
    • Warum wird das „eilends“ betont?
  • Was meint „keinen Mangel an Brot haben“?
  • Warum betont Gott Seine Herrschaft? 15
    • Was ist in der Bibel mit dem „Meer“ gemeint, wenn nicht das Meer gemeint ist?
    • Was beschreiben die „wütenden Wellen“?
  • Was bedeutet der Name: „HERR Zebaoth“?
  • Wer ist in Vers 16 mit dem „DU“ gemeint? 16
    • Wie haben wir den „Schatten der Hände Gottes“ zu verstehen?
  • Beachte das Bindewort „auf dass“!
  • Was meint: „den Himmel von neuem ausbreiten“?
  • Zu wem spricht Gott: „du bist Mein Volk“?
  • Was will Jesaja seinen Lesern durch diese Zeilen sagen?
  • Was will Gott durch dieses Wort sagen?
    • Wem will Er etwas sagen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

1.6 Neutestamentliche Gedanken

o    Verkündet die rettende Botschaft, bevor die Menschen sterben

o    Die von Jesus Erlösten und Befreiten

o    Freut euch im Herrn und abermals sage ich …          Phil 4,4

o    Gottes Wort in unserm Mund: 2Kor 5,20

o    Gebete in der Apg

o    „Babel“ in der Offb

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Westermann sieht in 51,9-52,2 eine „geschlossen beabsichtigte Komposition“: Es folgt 52,4-6 eine Randbemerkung in Prosa und 52,7-10 ein lobender Antwortgesang auf 51,9ff, so dass dieses große Gedicht das letzte ist vor dem Befehl zum Auszug (52,11-12). (Voigt)
  • Vers 9 ist ein stürmischer Hilferuf wie Ps 44,24. (Voigt)
  • Der Wechsel zwischen Singular und Plural in der Anrede hat manchen Exegeten zu schaffen gemacht: Auch das „du“ meint das Gottesvolk als Ganzes. (Voigt)
  • Gott besiegt die urzeitlichen Gewässer des Chaos und schafft die Grundlage zur Entstehung des Kosmos, der Weltordnung. Die hebräische Bibel enthält einige Andeutungen an diesen in Gottes Sieg einmündenden Kampf (Ps 74,12-14; 89,10-11). (Gradwohl)
  • Wie „Rahab“ (Ps 89,11; Jes 51,9) beschaffen ist, wissen wir nicht, denn in den Texten der altorientalischen Völker wird sie nicht genannt. Die Bibel lässt sich auf keine Charakterisierung ein, weil sie auf die Entmachtung Rahabs hinweist. Rahab und die anderen Meeresungeheuer besitzen keine göttlichen Qualitäten. Sie sind Geschöpfe des einzig wahren Gottes, der die Welt erschaffen und zuvor die Widersacher in die Grenzen gewiesen hat. Die Chaosmächte sind Naturgewalten, keine Gottheiten, und daher mit anderen Naturerscheinungen (Feuer, Hagel, Schnee, Dampf, Sturmwind) zum Lob Gottes aufgerufen (Ps 148,7f). (Gradwohl)
  • Weil es für die Bibel eine Binsenweisheit ist, dass Gott, und nur Gott, die Welt regiert, kann sie mit dichterischer Freiheit und Unvoreingenommenheit die alten mythischen Bilder ohne den Schatten einer Anstößigkeit verwenden. (Gradwohl)
  • Rahab und Tannin (Drache) sind Ungeheuer der Urzeit wie auch der Leviathan (Hiob 9,13; 26,12; Ps 87,4; 89,11; 74,14). (Voigt)
  • Sichtbar wird der „Arm Gottes“ (9) in den Ereignissen, die sich vor den Augen aller Menschen abspielen (Jes 40,10f). Er ist „erhoben“ und daher von weitem zu erkennen. (Gradwohl)
  • Wenn in 9 der „Arm des Herrn“ „erwachen“ und helfen soll, so ist die Bedeutung klar: Gott wird gebeten, für Israel machtvoll die Rettung zu bringen, im Anblick der ganzen Welt. (Gradwohl)
  • Unser Bibeltext besteht aus zwei Teilen. 9-11 enthält ein Gebet des Propheten um die Hilfe Gottes. In 12-16 verspricht Gott Seinen Trost und Seinen Beistand. … Es gibt ein gemeinsames Leitwort: „Meer“ (10 + 15). … Wie Gott die Naturelemente bändigt, so unterwirft Er auch Israels Widersacher. Seine Macht ist grenzenlos. (Gradwohl)
  • In Babylonien könnte es schlimmer sein, als es ist. Für den Propheten ist es allerdings schlimm genug. Wenn nicht sehr bald eine Änderung eintritt, wird es zu spät sein: Die Exilanten werden sich für immer in der Fremde einrichten und den provisorischen Zustand als einen Dauerzustand betrachten. (Gradwohl)
  • Die „Erlösten“ (10 und Jes 35,10!!), das sind die „Befreiten des Herrn“. Sie kehren mit Jubel nach Zion zurück und kennen künftig nur noch Freude und keinen Kummer mehr. (Gradwohl)
  • Im Vers 11 besitzt das „fliehen“ keine katastrophalen Folgen, hier „fliehen“ die Sorgen, der Kummer und die Not. Und Israel findet wieder Sicherheit, Jerusalem seine alte Pracht. Das „Erwachen“ des „Gottesarms“ mündet ein in das „Erwachen Zions“, das durch die Wahl derselben sprachlichen Ausdrücke in eine unmittelbare Beziehung gesetzt wird (52,1). (Gradwohl)
  • Zum Sprachstil „Jesaja des Trösters“ zählen Wortwiederholungen (51,9.12; 40,1). (Gradwohl)
  • In unserem Abschnitt ist „Ich, Ich“ (12) an den Anfang gesetzt. Die Person des Trostspenders ist wichtig. (Gradwohl)
  • „Ich, Ich“ ruft das „Ich“ in Erinnerung, mit dem die Zehn Gebote des Sinai beginnen (2Mo 20,2; 5Mo 5,6). (Gradwohl)
  • Das doppelte „Ich“ (12) ist kaum angemessen wiederzugeben. Der Vers greift auf 40,1ff zurück. (Voigt)
  • Abeun erzählt im Namen des Resch Laqisch ein Gleichnis: Ein König zürnte seiner Gattin und verwies sie aus seinem Palast. Nach Jahren wollte er sie wieder heimholen, da sprach sie: „Er verdoppele die Brautsumme, und dann kann er mich wieder zurückbringen.“ So sagte der Heilige, gelobt sei Er, zu Israel (das Er verwiesen hatte): Am Sinai habe Ich nur einmal „Ich bin der Herr dein Gott“ gesagt, aber im zukünftigen Jerusalem sage Ich es euch zweimal: „Ich, Ich bin euer Tröster“ (12). (Gradwohl)
  • Es ist bedeutungsvoll, dass der Trostspender derselbe ist, wie der die Heimsuchung Bewirkende: Gott hat geschlagen, Gott wird heilen“ (5Mo 32,39). Dazu der Midrasch: Ein Arzt behandelte einst die Wunde eines Mannes, doch sie verheilte nicht. Der Mann ging zu anderen Ärzten, doch auch sie wussten keine Hilfe. Sie schickten ihn allerdings zum ersten Arzt zurück, indem sie sprachen: Wer als erster die Wunde behandelt hat, wird dich letztlich heilen. – So sagt der Prophet: Ihr wollt von Gott nichts wissen, und daher ist der Trost weit von euch entfernt. Kehrt ihr aber zu Ihm zurück, so erlöst Er euch. Er hat euch geschlagen. Er wird euch heilen. Wie es heißt (5Mo 32,39): „Ich habe geschlagen, und Ich werde heilen“ – „Ich, Ich, bin euer Tröster. (Gradwohl)
  • Zion hat einst geklagt: „Sie besitzt keinen Tröster“ (Klgl 1,17). Zion wird dereinst erkennen, dass Gott es trösten wird. (Gradwohl)
  • Der Trost Gottes ist umfassend. Er entspricht dem „Erbarmen des Vaters“ (Ps 103,13) und dem „Trösten der Mutter“ (Jes 66,13), also der liebenden Fürsorge beider Eltern zu ihrem Kind. (Gradwohl)
  • Im hebräischen unterscheiden sich die Sätze: „ich erbarme mich“ und „ich tröste“ nur in einem einzigen Konsonanten. (Gradwohl)
  • Die Furcht als Realität ist bei den Exilanten nicht wegzudiskutieren. Da sie sich trotz allem Wohlstand existentiell verunsichert fühlten, muss die Ursache dieser Angst im mangelnden Vertrauen auf Gott gelegen haben. (Gradwohl)
  • „Vergessen“ (13) meint hier; „nicht (an Ihn) denken“. (Gradwohl)
  • Wer sich vor dem Bedränger fürchtet, vergisst seinen Schöpfer. (Voigt)
  • Im Nu ist der „Grimm des Bedrängers“ (13) dahin, weil der Bedränger selbst verschwindet. (Gradwohl)
  • Das Verständnis des letzten Verses (16) ist nicht problemlos. Welche „Worte“ hat Gott in den Mund Israels gelegt? … Die Thora? … oder „die Worte Meiner Prophetie“? (Gradwohl)
  • Gottes Botschaft an die Nationen wird durch Israel vermittelt. (Gradwohl)
  • Wer ist Zion? „Zion“, das sind die „Kinder Zions“, ist „Mein Volk“. Die Bezeichnung Zions mit „Mein Volk“ ist ungewöhnlich. (Gradwohl)
  • Die Trostrede Gottes ist zu Ende. Das sich ängstigende Volk, das vor den Feinden „bebt“, erfährt von seiner Befreiung, die der Befreiung des Inhaftierten, des „Krummgeschlossenen, der entkettet wird“ gleicht. Nicht menschliche Kraft hat das alles zu erreichen vermocht, sondern einzig und allein Gottes machtvoller Eingriff, der die Eingekerkerten aus den Banden löst, so wie Er sich als Herr der Elemente erweist. Auf Ihn ist Verlass. (Gradwohl)
  • Die Wissenschaft vermag immer tiefer in die Regeln unserer Welt einzudringen. Wer bedarf da eines Glaubens an den „Arm des Herrn“, der ins Geschehen eingreift? … So denken viele, und sie denken falsch. Einsichten der wissenschaftlichen Disziplinen vermögen nur Fakten freizulegen. … Was jedoch hinter diesen Fakten liegt – nicht das „Gemachte“, sondern das „Machende“, der „Schöpfer“, ist nicht zu deuten. Die Geheimnisse der Schöpfung können je länger, je mehr enträtselt werden, die Geheimnisse des Schöpfers jedoch nie. (Gradwohl)
  • Schöpfungsglaube ist – persönlicher, im Gegenüber auf du und du stehender – Glaube an den dreieinen Gott – eine Sache des Verbundenseins mit dem Schöpfer in Demut und Dankbarkeit, Liebe und Vertrauen. (Voigt)
  • Gemacht ist die Welt für das Heil Gottes, das uns im Glauben zuteilwerden soll. (Voigt)
  • Schöpfung ist nicht neben dem Geschichtshandeln Gottes ein Werk für sich, sie ist das erste der geschichtlichen Wunder Jahwes und ein sonderliches Zeugnis Seines Heilswillens. Das ist der theologische Hintergrund für unseren Text. (Voigt)
  • Ein Angefochtener wird angesprochen und getröstet (12ff) und mit ihm das Volk der Verbannten. (Voigt)
  • In der Klage äußert sich angefochtener Glaube. Die Weltgeschichte läuft anders, als der Prophet es vorausgesehen und vorausgesagt hat. Nichts vom Einbruch des Eschaton wird spürbar; … nichts von der Niederwerfung der Feinde (42,13; 49,26), von der Aufrichtung der Gottesherrschaft (40,10; 52,7-10), von der Verwandlung der ganzen Welt (50,3; 51,6; 41,18; 43,19; 44,3; 49,10). (Voigt)
  • Leidenschaftlich wird Gott nun angerufen, er soll „sich regen“, ja, „sich erregen“ und „wach werden“. Aber – Er scheint zu schlafen wie Jesus im Schiff (Evangelium). (Voigt)
  • Das Schweigen Gottes ist dem Glauben nicht fremd. Er ist darum auch nicht überrascht, denn er weiß von der Verborgenheit Gottes. Aber vor der darin begründeten Anfechtung ist er geschützt. (Voigt)
  • Aus der Bibel sprechen viele Menschen zu uns, die unter der vermeintlichen Abwesenheit Gottes gelitten haben. (Voigt)
  • Der Prophet beruft sich – vor Gott – auf alte Glaubenstraditionen Israels. (Voigt)
  • Der Prophet tröstet nicht nur sich selbst mit den Glaubenserfahrungen anderer; er rennt damit Gott die Tür ein. „Warst du nicht, der …?“ (Voigt)
  • Nach-gedacht kann nur werden, was vor-gedacht ist. (Voigt)
  • Wenn Schöpfung als Kampf dargestellt ist (9), ist begriffen, dass nicht nur im Kosmos Kampf ist, sondern dass das Vorhandensein des Kosmos dem zerstören wollenden Nichtigen abgerungen ist. (Voigt)
  • Schöpfung besteht darin, dass Gott sagt: „Bis hierher und nicht weiter!“ Gott hält mit Seinem „Arm“ das Zerstörerische auf. (Voigt)
  • Gott will Seine Welt, und Er will Sein Volk; beides sollen wir zusammensehen. (Voigt)
  • Schaffen und erlösen können bei „Jesaja dem Tröster“ geradezu synonym gebraucht werden. (v. Rad in Voigt)
  • Israels Glaubenserfahrung bezeugt: Gott kann. Er hat die Macht. (Voigt)
  • Angefochtener Glaube erinnert Gott an das, was Er früher getan hat und eigentlich immerzu tut. (Voigt)
  • Es kann sein, man hat das Glaubenswissen der Gemeinde Gottes parat, aber man lebt nicht damit, man nimmt es nicht ernst, man ruft es nicht ab. (Voigt)
  • Glaube ist nicht Zustimmung zu allgemeinen Wahrheiten – es gibt einen Gott, der Rahab bändigt und das Schilfmeer gangbar macht -, sondern das persönliche Befestigt– und Verankertsein in Gottes sprechender, auf uns direkt zukommender Zusage. (Voigt)
  • Gott ist der Gott, der unablässig am Werke ist. (Voigt)
  • Gottes aktuelles Schaffen erfahren wir zunächst an uns selbst. Ich bin da, also will mich Gott. (Voigt)
  • Müden Menschen führt Gott neue Kraft zu (40,29). (Voigt)
  • Du fragst nach Gottes Arm, nach Seiner sichtbaren Macht? Gott hält sich ja gar nicht zurück, Er bleibt ja – der Glaube nimmt es wahr – gar nicht im Verborgenen, wie du klagst (9ff)! Sein „Arm“, nach dem du rufst, greift pausenlos mächtig in den Lauf der Dinge ein – nein, anders: im Lauf der Dinge selbst ist er wirksam. (Voigt)
  • Du machst die Gegenwart gott-los, indem du tust, als müsse Gott erst in Zukunft wieder dein Gott sein und deinem Volke helfen. (Voigt)
  • „Herr, hilf uns, wir verderben!“ „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Gott hat Macht über Seine Schöpfung, es ist kein Grund da, an Ihm irre zu werden. (Voigt)
  • In den Zeiten der Verfolgung hat die bedrängte Christusgemeinde „Babel“ zum Symbolwort (Off 17,5f) genommen für das Widergöttliche, Zerstörerische, Götzendienerische und Sündige in der Welt. (Voigt)
  • Die Erfahrung der in der Christusnachfolge stehenden Kirche: „Da erhob sich ein großes Ungestüm im Meer, so dass auch das Schiff mit Wellen bedeckt ward“ (Mt 8,24). In Leidens- und Kampfzeiten hat sich die Kirche immer wieder dieser Zusammenhänge erinnert. (Voigt)
  • Der Gotteszusage – Ihr kommt heim! – steht Babels Macht und „der Grimm des Bedrängers“ (13) entgegen. Wir werden es den in Babel Festgehaltenen nicht übelnehmen, dass sie sich vor den Menschen fürchten (12). Gottes Zusagen klingen so unwirklich, während Babels Macht etwas geradezu körperlich Spürbares ist. Sind die Tatsachen nicht ernster zu nehmen als das Wort? Wie, wenn dieser Bedränger sich vornimmt, dich zu verderben (13). (Voigt)
  • Es ist mit allen Zusagen Gottes so: Sie wollen gegen Erfahrung und Augenschein geglaubt sein. (Voigt)
  • „Ich, Ich selbst“, man könnte auch übersetzen: „Ich allein bin es, der euch tröstet“ (12). Jetzt kommt es wirklich darauf an, dass ihr nicht irgendwo anders „festmacht“ – dies ist die ursprüngliche Bedeutung von „glauben“ -, sondern Mich mit Meinem Zuspruch an euch heranlasst! (Voigt)
  • Da ist ein Gefangener (14) – eigentlich ein von seinen Fesseln Gekrümmter, ein in grausamer Weise in den Stock Geschlossener; er hungert – wer weiß, wie lange schon. Sein Schicksal scheint besiegelt: mag ihm das Todesurteil in aller Form gesprochen sein und er nur noch auf den Tag der Vollstreckung zu warten haben, oder mag es auch sein Los sein, in dieser verzweifelten Lage langsam, aber sicher einzugehen. Ihm wird gesagt: Du wirst frei, „eilends“ sogar (ähnlich: 42,7.22). Hinter dieser Ankündigung steht der schaffende Gott. (Voigt)
  • Merkwürdig, wie sein Schöpfersein sich hier darstellt (15): „der das Meer erregt, dass seine Wellen wüten“. Wie das? Sollten wir nicht erwarten: der das Meer beschwichtigt und still macht? Also sind die Wellen, mit denen Jesu Jünger kämpfen, Seine Wellen, der Sturm von Gott Selbst erregt? Also ist es gar nicht so, dass die Situation der Anfechtung, in der sich Gottes Gemeinde – und in vergleichbaren Situationen der einzelne Christ – befindet, eine Situation der Gottverlassenheit ist? (Voigt)
  • Dass Gott für Sein Volk das Heil will, muss nicht bedeuten, dass es aus jeder Situation dieses Lebens einen glücklichen Ausgang gibt. (Voigt)
  • Die glaubende Gemeinde weiß – auch im Neuen Testament – was Verzögerungen bedeuten, „Parusieverzögerung“. „Meine Seele wartet auf den Herrn – mehr als die Wächter auf den Morgen“ (Ps 130,6). „Herr, wie lange noch …?“ (Offb 6,10). (Voigt)
  • Gottes Wort lässt den Funken überspringen von Ihm zu uns, wenn man so will: vom Herzen Gottes zu unserem Herzen. Was auch geschehe, Gott und uns soll niemand mehr auseinanderbringen. Das bewirkt Sein geschehendes Wort. (Voigt)
  • Sollten wir Gottes „Arm“ vermissen: die bergenden „Hände“ sind da. (Voigt)