59-1 Das höchste Gebot – Mk 12,28-34

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Mk 12,28-34

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    In welchem Kontext steht unser Text?

  • Beachte, dass der Text eine Art Überleitung darstellt: Weg von den vergeblichen Versuchen Jesus zu Fall zu bringen, hin zum souveränen Auftreten Jesu.

o    Was ist ein Schriftgelehrter?                                                           28

  • Warum hört jemand zu?
  • Was geschieht beim Zuhören?

o    Wie ist das Wort „sehen“ hier zu verstehen?

  • Was heißt „gut geantwortet hatte“? Wem? Kontext!

o    Warum will er wissen, welches das „höchste Gebot von allen“ ist?

  • 613 Gebote im AT = 365 Verbote + 248 Gebote

o    Woher nimmt Jesus das Zitat aus dem Alten Testament?      29

  • es dort? Was fällt auf?
  • In welchem Kontext steht das Wort dort?

o    Welche Worte werden hier im Hebräischen und im Griechischen als „Herr“ übersetzt?

  • Was meint das „allein“?
  • Was ist das Besondere an dem „Gott“ Israels?
  • Was will das Wort „unser“ sagen?

o    Wie liebt man Gott?                                                                       30

  • Was ist Liebe zu Gott? – Welches griechische Wort steht hier? – Kommentar
  • Braucht man Kraft zum Lieben?

o    Wie haben die Leute damals die Worte „Herz, Seele und Gemüt“ verstanden?

o    Wo steht dieses Gebot im AT?                                                     31

o    Wie liebt man seinen Nächsten?

  • Was ist Liebe? – Welches griechische Wort steht hier? – Kommentar

o    Wer ist (jeweils) der zu liebende Nächste?

o    Was meint: „wie dich selbst“?

  • Sollen wir uns selber lieben?
  • Wenn ja, wie tun wir das?
  • Wo sind die Gefahren einer Selbstliebe?
  • Gibt es einen Unterschied zwischen „sich selbst lieben“ und „in sich verliebt sein“?

o    Warum ist kein anderes Gebot größer?

  • Was meint Jesus damit?
  • Warum verbindet Jesus gerade diese zwei Gebote?

o    Was tat und tut der Schriftgelehrte?                                          32-33

  • Warum gebraucht er das Wort „Meister“?
  • Beachte die Wiederholung, die in „wahrhaft“ und „recht“ liegt!

o    Schau bitte die Parallelstellen zu diesen zwei Versen nach!

o    Was ist das besondere bei Brand- und Schlachtopfern?

  • Was wird hier damit umschrieben?

o    Warum ist lieben „mehr“ als opfern?

o    Hier sieht Jesus! Vgl. V.28                                                         34

  • Was sah Jesu? Wie sieht Jesus das?
  • Was unterscheidet den Schriftgelehrten von denen, die vor ihm mit Jesus redeten?

o    Hat Jesus die Vollmacht (seinen Rabbinerkollegen) zu beurteilen? Woher?

  • Was offenbart Jesus hier?
  • Mk 2,1-12

o    Was ist mit „nicht fern vom Reich Gottes“ gemeint?

  • Kann man an bestimmten Punkten feststellen, wie dicht jemand am Reich Gottes ist?
  • Wo stehe ich – wo meine Predigthörer?

o    Warum wagte sich niemand mehr an Jesus heran?

  • Jesus, der unbesiegbare „Diskussionsheld“, der noch eins nachlegt (im Kontext)?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Wer zuhört ist anders als die übrigen.

o    Offenheit bringt Nähe!

o    Gott ist unser Gott! – Er tat die ersten Schritte auf mich zu! – 1Joh4,19

o    Jesus stopft seinen Gegnern das Maul. Sprachlos müssen sie zugeben, dass seine Lehre wahr ist. (Rathke)

.      L

.      I

L I E B E

.     B

.     E              Das Kreuz der Liebe!

o    „Liebe – und dann tu, was du willst: ob du schweigst – schweige in Liebe; ob du rufst – rufe in Liebe; ob du schiltst, schelte in Liebe; ob du schonst, schone in Liebe. In dir sei die Wurzel der Liebe, und aus dieser Wurzel kann nur Gutes entstehen. (Augustin, zitiert bei Voigt)

o    Mit eben dieser problemlosen Selbstverständlichkeit (mit der man für sich selber sorgt und sich liebt) sollte der, der liebt, seinem Mitmenschen zugewandt sein. So fraglos sollte er ihn wichtig nehmen, so ohne Wenn und Aber. (Voigt)

o    In Jesus Christus geschieht die erneute, letztgültige Selbstzuwendung und Selbstbindung Gottes – „unseres Gottes“ (V.29) – an uns.
In dieser Zuwendung Gottes werden wir zuerst geliebt, ohne dass uns ein Soll an Liebespflicht auferlegt würde. Doch so, dass, wo das Geschenk Gottes angenommen wird, von selbst eine Liebe entsteht, die Gott-in-Christus und den geliebten Menschen gilt. (Voigt)

o    Gott ist wahrhaftig ein Gott, den man liebhaben muss, wenn man ihn nur kennt. Seine Angriffe auf unser Herz müssten wohl auch unsere Mitmenschen zu spüren bekommen. (Voigt)

o    Wenn wir Gott nicht anerkennen, treiben wir ohne Sinn und Ziel durchs Universum. (Lucado)

o    In Vers 28 und 34 wird Akustisches „gesehen“ (wie 4,24). (Pohl)

o    Jüdische Gelehrsamkeit kennt und stellt die Frage nach dem „ersten“, d.h. im Konfliktfall vorrangigen Gebot; nicht jedoch so, dass das „vornehmlichste“ Gebot die anderen zusammenfasste oder gar überflüssig machte, sondern so, dass es – bei bleibender Geltung der anderen Gebote – „Vorfahrt“ hat. (Voigt)

o    Der Rabbi fragte: Was geht voran und gilt unbedingt? (Pohl)

o    Wer morgens und abends das „Sch’ma Israel“ (5Mo 6,4f) aufsagte, nahm damit das Reich Gottes auf sich. … Dass der Schriftgelehrte nicht fern ist vom Reiche Gottes ist ein hintergründiges Wort. Es knüpft an die Wertung des „Sch’ma“-Rezitierens an, schränkt diese jedoch durch das „nicht fern“ ein („du bist noch nicht so weit, wie du meinst“), enthält aber darin gerade die Aufforderung zum Weiterdenken und Weitergehen in diese Richtung. (Voigt)

o    Jesus erweist sich hier als mehr als ein Rabbi: Er ist es, der darüber befindet, wie fern oder nah einer dem Reich Gottes ist. (Voigt)

o    Eine bedeutsame Stelle: Sie belegt eine „implizite Christologie. (Voigt)

o    Was Jesus hier spricht, (29-31) ist umwälzend. Gefragt ist nach dem in Konfliktfall geltenden Gebot, aber die Antwort zielt darauf, mit einem Griff die Summe des Gesetzes Gottes zu erfassen und damit das traditionelle Denken (das vom Einzelfall her geprägt ist), das hinter der gestellten Frage steht, grundsätzlich auszuhebeln. Ob der Schriftgelehrte gemerkt hat, dass er mit seiner Zustimmung zu Jesus in der Tat neues Gelände betritt. (Voigt)

o    Wenn man Jesu nur nicht davon läuft, vielmehr seinem Wort standhält, wird man wahrscheinlich überwunden werden. (Voigt)

o    Grundwichtig für den Umgang mit den Geboten ist, dass sie eine Basis voraussetzen: das Leben aus Gott und mit Gott und für Gott. … Jesus deckte also zunächst die Basis auf: Du bist Israel! Du bleibst es durch Ohren aufmachen: Höre Israel! (Pohl)

o    Nachdem du geliebtes Israel bist, wirst du lieben, wie hier die Zeitform im Griechischen lautet (nach dem hebräischen Vorbild). Du hast rechtens gar keine andere Möglichkeit mehr, du bist entwaffnet. Weil du aber kannst und wirst, sollst du auch. Das ist biblische Logik. (Pohl)

o    Einen Augenblick möchte es so aussehen, als ob Jesus zwei Gebote innerhalb des Systems der vielen Gebote einfach an die Spitze rückt. Die anderen hätten also im Konfliktfall zurückzustehen. Wäre das der Sinn der Antwort Jesu, dann blieben alle anderen Gebote ungeschmälert in Kraft. … Aber Jesu Antwort meint etwas anderes. Die beiden genannten Gebote sind für Jesus die Auslegungsrichtschnur für das ganze Gesetz. Jede einzelne Vorschrift ist daran zu messen, von daher zu interpretieren und zu kritisieren. (Voigt)

o    Das Doppelgebot der Liebe wird zum Inbegriff der ganzen Thora. Man muss nicht 613 Gebote (365 Verbote und 248 Gebote) samt allen scharfsinnigen Auslegungsbestimmungen im Gedächtnis haben. … Es ist alles ganz einfach geworden. Gott und den Nächsten lieben – eine einfache Weisung. (Voigt)

o    Es wird spürbar, wie sehr dem Herrn daran liegt, mit dem Herausstellen gerade dieser Sätze den Blick auf den eigentlichen, entscheidenden Willen Gottes zu richten. Diesem Willen Gottes die ihm zukommende Geltung zu verschaffen in dem verwirrenden Vielerlei dessen, was als Gesetz geschrieben und überliefert ist, war das Anliegen des Herrn. (Rienecker)

o    „Liebe – und dann tu, was du willst: ob du schweigst – schweige in Liebe; ob du rufst – rufe in Liebe; ob du schiltst, schelte in Liebe; ob du schonst, schone in Liebe. In dir sei die Wurzel der Liebe, und aus dieser Wurzel kann nur Gutes entstehen. (Augustin, zitiert bei Voigt)

o    Es ist nicht zu übersehen, dass die Liebe das Gebot in Freiheit handhabt. (Voigt)

o    Nächstenliebe: Da ist der Mensch, der mich braucht – eben in der Lage, in der er sich gerade befindet. (Voigt)

o    Es sollen uns die Bedürfnisse des Nächsten nicht ferner liegen als das eigene Wohl. (Pohl)

o    Liebe ist hier nicht als Gefühl zu verstehen, sondern als Wille. (Rienecker)

o    Die Liebe macht es sich nicht im Gehen des Weges schwerer (als das Gesetz), sie muss es sich auch im Finden des Weges schwerer machen. Wer der Vorschrift nach handelt, weiß, wie er zu verfahren hat. … Wer liebt, muss selbst ausdenken. Er braucht die Weisheit des Gesetzgebers von Fall zu Fall. Er geht nicht auf gebahnten Wegen. Er muss selbst finden, wohin er den Fuß zu setzen hat. (Voigt)

o    Gott will in unserm Leben wieder Herr sein. (Voigt)

o    Jesus sucht bei uns ein ungeteiltes Leben. (Voigt)

o    Der Gelehrte hat nur das Wissen, die Erkenntnis von der Wahrheit und spricht gläubig und begeistert die Lehre Jesu nach. … Seine Erkenntnis hat ihn in die Richtung gewiesen, in der die Verwirklichung des göttlichen Zieles mit den Menschen liegen wird. (Rienecker)

o    Bevor ich meinen Menschenbruder lieben kann, hat Gott ihn geliebt. (nach Voigt)

o    Und das Allererstaunlichste: Ich selber bin, ehe ich lieben kann, von Ihm geliebt. (Voigt)

o    Gottesliebe ohne Nächstenliebe ist eine innere Unmöglichkeit (1Joh 4,7-21), ist falscher Schein, vielleicht Selbstbetrug, jedenfalls eine Beleidigung Gottes. (Voigt)

o    Die Gottesliebe teilt sich nicht, sondern sie wird erst ganz (komplett) in der Nächstenliebe. (Pohl)

o    Man kann Gott nicht lieben, indem man sich vor dem Mitmenschen, seinen Ansprüchen, Bedürfnissen und Nöten in Sicherheit bringt. (Voigt)

o    Gott hat ein Recht auf unsere Liebe. Das Gebot der Gottesliebe steht voran. … Geschaffen zum Ebenbilde Gottes, sind wir auf personenhafte Gemeinschaft mit Gott angelegt. … Gott will mit uns reden und wünscht sich, dass wir mit Ihm reden. Er erwartet unsere Liebe. Er erlaubt uns die zärtliche Anrede „Abba“. Dafür steht Jesus ein. (Voigt)

o    Liebe sucht sich auszusprechen. Sie will auch feiern. (Voigt)

o    Wie soll unsere Liebe den Menschen gegenüber aktiv werden, wenn sie Gott gegenüber stumm, kalt und leblos ist – was ja nur heißen kann, wenn es sie überhaupt nicht gibt? (Voigt)

o    Gott hat ein Recht auf unsere ganze Liebe. (Voigt)

o    Liebe zu Gott geschieht in Freiheit, ohne Krampf; denn sie ist Antwort. (Voigt)

o    „ungeteiltes Leben“: Unter dieser Formel könnte man auch das begreifen, was gemeint ist, wenn es heißt: den Nächsten lieben wie dich selbst. (Voigt)

o    Der Ausschließlichkeit und Totalität unserer Zuwendung zu ihm – wenn wir denn wirklich sein Gebot erfüllen sollten, geht die Ausschließlichkeit und Totalität seiner Zuwendung zu uns voraus. (Voigt)

o    Jahwe hat in seiner liebenden Zuwendung zu seinem Volk sich ganz gegeben. (Voigt)

o    Man braucht 5.Mo 6 nur weiterzulesen, um einen Eindruck von den überwältigenden Wohltaten Gottes zu bekommen, die Israel Gott verdankt. (Voigt)

o    Lasset uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt (1Joh4,19).

o    Die vier Dimensionen der Liebe (30) spiegeln die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe der Liebe Gottes wieder (Eph 3,18). (Pohl)

o    Das Herz, die Mitte des Menschen, ist von der Liebe voll besetzt. Die Seele, sein ganzes Lebensverlangen, presst sich für sie aus. Das Denken, also seine Verstandeskraft, aber auch jegliche Kraft, ob nun Körperkraft oder Finanzkraft, sind von ihr mobilisiert. (Pohl)

o    Ganzheit antwortet Ganzheit (viermal „ganz“). (Pohl)

o    Jesus beschließt das Gespräch mit einem Wort, das man (ähnlich wie in 2,1-12) nur in einem letzten und höchsten Befugt sein sprechen kann. Wir wissen, was der Rabbi noch nicht wissen kann. (Voigt)

o    Uns werden nicht nur „Häuser, Güter, Brunnen, Weinberge …“ geschenkt (5Mo 6,10ff). In Christus schenkt Gott sich uns selbst, und mit Ihm schenkt er uns alles (Röm8,32). (Voigt)

o    „Schön Lehrer“ (32) Ehrliche Zustimmung des Denkens und Empfindens bricht hervor (vgl. 7,6.9.39; 12,28). (Pohl)

o    Der Schüler wiederholt die Weisung des Lehrers mit eigenen Worten und vermeidet echt jüdisch den Gebrauch des Gottesnamens. Jesus verwendet ihn in 29f und 34 und im vorigen Abschnitt sechsmal unbefangen wie im AT. (nach Pohl)

o    Die Gottesherrschaft ist genaht. In der Person des leidensbereiten Menschensohnes ist sie herbei gewandert und steht jetzt in Jerusalem. (Pohl)

o    Die Nahen bleiben zusammen mit den Fernen draußen, bis sie das „Geheimnis der Gottesherrschaft“ erkennen (4,11), bis Jesus ihnen als verworfener Messias offenbar ist. (Pohl)

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