41-4 Gelobt sei Gott, der Vater Jesu Christi – Eph 1,3-14

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Eph 1,3-14

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Warum lobt Paulus Gott gleich am Anfang des Briefes?        3

  • Was bedeutet das Wort „Vater“ in diesem Zusammenhang?
  • Beachte, dass Jesus „Herr“ (kyrios) genannt wird!

o    Was ist mit „allem geistlichen Segen“ gemeint?

  • Wie und wann wurden wir auf diese Art beschenkt?
  • Warum heißt es hier „im Himmel“ und warum „durch Christus“?
  • Was ist mit »den Himmeln« gemeint, von denen an fünf Stellen im Eph die Rede ist? (Eph 1,3.20; 2,6; 3,10; 6,12)

o    Beachte das Bindewort „denn“                                             4

o    Beachte all die Wiederholungen von „in Ihm“, „vor Ihm“, „durch Ihn“!

  • Beziehen sie sich alle auf das in Vers 3 bzw. 6 Gesagte zurück?

o    Was bedeutet „erwählen“?

  • Was sagt: „in Ihm … ehe der Welt Grund gelegt war“ über Jesus aus?
  • Mit welchem Ziel wurden wir erwählt?
  • Wer ist hier mit „wir“ gemeint?

o    Was bedeutet „vorherbestimmt“?                                         5

  • Warum heißt es: „In seiner Liebe hat er uns vorherbestimmt“?

o    Was bedeutet es Gottes Kind zu sein?

  • Wieso sind wir Seine Kinder „durch“ Jesus Christus?
  • Was ist der „Wohlgefallen Seines Willens“?

o    Was bedeutet „vorherbestimmt zum Lob Seiner Gnade?        6

  • Warum ist die Gnade „herrlich“?

o    Was bedeutet das Wort „begnadet“?

  • Was meint „in dem Geliebten“?

o    „In Ihm“ = „in dem Geliebten“!                                              7

  • Welche drei Geschenke Gottes haben wir „in Ihm“?
  • Was bedeuten die Worte „Erlösung, Vergebung und Reichtum“ in diesem Zusammenhang?

o    Was hat Gnade mit Weisheit und Klugheit zu tun?               8

  • Geht es um Gottes oder um meine Weisheit und Klugheit?

o    Beachte das Bindewort „denn“!                                            9

  • Wer ist der Aktive im Vers 9 und 10?

o    Was ist das „Geheimnis Seines Willens“?

  • Wie ist das Wort „Ratschluss“ zu verstehen?
  • Wann war „zuvor in Christus“?

o    Beachte die Zielorientierung Gottes!                                     10

o    Wann ist Zeit erfüllte Zeit?

  • Um welchen Zeitpunkt oder Periode geht es hier?
  • Was bedeutet: „zusammengefasst in Christus“?

o    Wie wurden wir zu Erben eingesetzt?                                  11

  • Wer hat uns eingesetzt?
  • Wer ist mit „wir“ gemeint?
  • Welche Worte aus unserem Abschnitt werden in Vers 11 wiederholt und damit betont?

o    Beachte das Bindewort „damit“!                                           12

  • Beachte die Parallelität zu 4b!
  • Wie kann man „etwas sein zum Lob Seiner Herrlichkeit“?
  • Wann war „zuvor auf Christus“?
  • Was meint das Wort „hoffen“ hier?

o    Wer ist hier mit „ihr“ gemeint?                                             13

  • Was bedeutet das Wort „Evangelium“?

o    Beachte den doppelten Beginn in diesem Vers?

  • Warum hat Paulus das so gemacht?

o    Wer oder Was ist der Heilige Geist?

  • Wie kann man mit Ihm versiegelt werden?
  • Was bedeutet dieses Bild der Versiegelung?

o    Wem wurde der Heilige Geist „verheißen“?

o    Was bedeutet das Wort „Unterpfand unseres Erbes“?           14

  • Was bedeutet „Unterpfand zu unserer Erlösung“?

o    Wie werden wir „Sein Eigentum“?

  • Beachte die Zielorientiertheit wie in 4b und 12!

o    Warum hat Paulus diese Zeilen am Anfang seines Briefes geschrieben?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

o

o

o

o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Auch wenn es im NT ähnliche Beispiele eines Lobpreises am Anfang eines Briefes gibt (2Kor 1,3f; 1Petr 1,3-5), so sprengt doch die inhaltliche und sprachliche Fülle, wie auch die Kompliziertheit dieses einen Satzes jeden Vergleich. (Hahn)

o    Grundsätzlich klingt das Gotteslob aus doppeltem Anlass auf: Gott wird zum einen gepriesen angesichts Seiner Rettung aus Not, zum andern für die Offenbarung des göttlichen Geheimnisses, durch das Er Seine Hilfe bekannt macht. (Hahn)

o    Vers 3 ist der Hauptsatz, dem in hymnischem Partizipialstil die Aussage über Gott eingefügt ist. Diese wird in den Versen 4-14 entfaltet. Mit dem „denn“ (4 – kathos) ist ein Nagel eingeschlagen, an dem die Verse 4-12 hängen. In diesem Teil dominieren die Verben. (Voigt)

o    Die Verse 11-14 stellen eine angeschlossene Doppelstrophe dar, vielleicht auch, wenn man an das dreimalige „en ho“ (in IHM) denkt, eine Dreifachstrophe. (Voigt)

o    Alles, was Gott gibt, haben wir nicht anders als so, dass der Geist es uns aufschließt, daher Geistlicher Segen“ (3). (Voigt)

o    Im Himmel (3) wohnt nicht nur Christus, sondern auch finstere Macht, darum die nötige Ergänzung „in Christus“. (Voigt)

o    „Vorherbestimmt“ (5) = festsetzen, bestimmen, vielleicht: „im Voraus definieren“. (Voigt)

o    Alles zielt auf das Lob, auf die Verherrlichung Gottes (6). (Voigt)

o    Der „Loskauf“ (7 – von Sklaven oder Gefangenen) besteht in der befreienden Sündenvergebung, mit der Wirkung, dass Christus uns für sich endgültig sicherstellt. (Voigt)

o    Das Geheimnis des Willens Gottes ist das Kommen und Wirken Christi (Kol 1,26f;4,3; 1Kor 2,6ff). (Voigt)

o    Das „wir“ in 11 meint die Judenchristen, während V 13 denselben Tatbestand ausweitet (auch ihr) und darin schon auf Kap 2 vorschaut. (Voigt)

o    Das betonte »auch ihr« unterscheidet nicht unbedingt Heiden- von Judenchristen, sondern spitzt eventuell die Aussage konkret auf die Briefempfänger zu. (Hahn)

o     „Anzahlung“ (14), vgl. 2Kor 1,22; 5,5; Röm 8,23 – „Besitznahme“ (Gott nimmt uns in Besitz – oder wir unser Erbe). (Voigt)

o    Wenn die Kirche von der Dreieinigkeit Gottes spricht, berührt sie immer die Grenze des Aussagbaren, ja, es entsteht der Verdacht, dass sie sie überschreitet: aus Verlegenheit vielleicht, weil man meint, etwas sagen zu müssen, was man doch eigentlich nicht sagen kann; oder aus Freude am Spekulieren. (Voigt)

o    Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben theologischen Denkens, die Grenzen unseres Erkennens aufzuweisen. (Voigt)

o    Es ist allerdings kein Ausweg, von Gott reden zu wollen, indem man davon absieht, dass ER der Dreieinige ist. Dann als der dreieinige Gott gibt Gott sich uns in Seiner Offenbarung. Wir haben Ihn ja nur so, wie Er sich gibt. Er gibt sich aber nicht anders, als Er ist. (Voigt)

o    Es ist für unsern Text kennzeichnend, dass hier über „die Tiefen der Gottheit“ (1Kor 2,10) nicht philosophiert, sondern angebetet und gepriesen, ja, dass alles, was Gott tut und was Er aus uns macht, zu einem einzigen großen Gotteslob wird (VV 6.12.14). (Voigt)

o    Der Text spricht von dem in Christus uns zugewandten Gott. … Immer wieder spricht der Text von Christus. (Voigt)

o    Gotteserfahrung in Christus, darauf beruht die Trinitätslehre. Christuserfahrung im Geist, darin rundet sie sich (2,18). (Voigt)

o    Was später in der alten Kirche zur Lehre ausgestaltet wird, ist im Neuen Testament höchstens ansatzweise in Formeln da (Mt 28,19; 2Kor 13,13; 1Kor 12 4-6; 1Thess 1,3-5; 1Petr 1,2; Offb 1,4f). (Voigt)

o    Der Sohn ist der vom Vater „Geliebte“ (6). In Ihm hat der Vater uns „erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war“ (4). Christus gehört nicht zur Schöpfung, sondern auf Gottes Seite. Und die Liebe, in die nachfolgend wir einbezogen werden, ist zunächst die Liebe des Vaters zum Sohn. Dass die Kirche später den Geist, der doch der Geist Christi ist (Röm 8,9ff; 2Kor 3,18) und zugleich der „andere“ Fürsprecher (Joh 14,16f.23), als dritte Person in Gott gesehen hat (1Kor 2,10ff), ist als Folgerung auch aus diesem Text gerechtfertigt. (Voigt)

o    Gott hat gesegnet – so können wir nur preisen. Was hier gesagt werden soll, kann man nicht besser aussprechen als in der Anbetung und im staunenden Aufschauen zu Gott. (Voigt)

o    „Sein“ heißt für den Christen, der ja in Christus ist, nie nur in der Welt sein, nie nur Geschöpf sein, sondern auch: immer schon Allem zuvor von Gott erwählt zu sein. (Voigt)

o    Gott könnte sich uns überlassen und, nachdem wir uns mit Gedanken, Worten und Werken von Ihm losgemacht haben, sich Seinerseits von uns lossagen. ER müsste uns überhaupt nicht zugewandt sein. (Voigt)

o    „Wir – Seine Kinder“? Gott könnte zum Menschengewimmel in Seiner Schöpfung ein ganz unpersönliches Verhältnis haben – wie wir zu einem Ameisenhaufen. Es könnte Ihn kalt lassen, was aus uns wird. ER hätte an sich Selbst genug, ER braucht uns nicht. Aber – Er hat uns erwählt. ER ist Liebe. Indem er den Sohn liebt, liebt Er wunderbarerweise auch uns. (Voigt)

o    Wir sind erwählt, geliebt seit aller Ewigkeit. Die „Augen“ Gottes sind auf uns gerichtet, Sein „Herz“ ist uns zugewandt und geöffnet. Gott kommt uns entgegen, sucht uns, will uns wiederhaben. (Voigt)

o    Wir sollen – so will es Seine Liebe – Seine Kinder sein – nicht irgendwelche unpersönlichen Inventarstücke Seiner großen bunten Welt, sondern von Ihm geliebte Wesen – so geliebt, wie eben ein Vater seine Kinder liebhat. (Voigt)

o    Die Rede von Gottes gnädiger Wahl ist nur dort richtig verstanden, wo sie – wie im Text – Anlass wird, Gott zu preisen. Sie will die Gewissheit, dass Gott uns in Seiner Liebe zu Seinen Kindern gemacht hat, nicht fraglich machen, sondern erst recht verankern. (Voigt)

o    Wenn aus einem brennenden Hause alle Bewohner gerettet sind, sind alle die „Ausnahme“, denn ohne das Lebensrisiko der Feuerwehrleute wären sie im vergiftenden und erstickenden Rauch und in der Flammenglut alle umgekommen. Rettung bedeutet, wenn man so will, „Herausnahme“. Das Heil ist nie das Normale und Selbstverständliche. Es ist Wunder. (Voigt)

o    Dass ich Gottes Kind werde und damit mein bergendes Zuhause in der Vaterliebe Gottes finde, verwirklicht sich auf geschichtliche Weise (Taufe, Unterweisung, Gottesdienst, Menschen, die mich zum Glauben führen, Gebetserfahrungen, Führungen). Aber Gottes erwählende Liebe setzt keine dieser geschichtlichen Ereignisse voraus, sondern setzt sie bzw. bedient sich ihrer. (Voigt)

o    In dem befreienden Wort, das Christus mir zuspricht, liegt der ewige Liebeswille Gottes. Alles was mich von Gott lostrennen und mich an Ihm irremachen wollte, käme zu spät. Gottes Liebe hat längst, ehe wir denken konnten, den voraussetzungslosen Anfang gemacht. (Voigt)

o    Manche Ausleger meinen, dass hier von der Taufe die Rede ist. Realisiert Gott in der Taufe Seine ewige „Erwählung“, dann ist – man vergegenwärtige sich noch einmal das vielfältige „durch“ – in unserem Text – kein Augenblick unseres Lebens zu früh, um diese erwählende Liebe in unser Leben zu bringen. (Voigt)

o    Was Gottes „Wohlgefallen“ (5) hat und was sich dann in Christus ereignet, ist nicht zweierlei, sondern eins. Ohne das Opfer Christi wollte Gott die Vergebung der Sünden nicht gewähren. So schließt Sein ewiger Heilswille das Kreuz ein. (Voigt)

o    Auch das gilt: Im Kreuz geschieht nicht ein tragischer Zufall der Weltgeschichte, sondern Gottes ewiger Wille. (Voigt)

o    Indem Christus durch sein Kreuz wegräumt, was der rebellischen Welt den Zugang zu Gott versperrt, also die Feindschaft zunichtemacht (2,16), wird Er zum „Haupt“, in dem Himmel und Erde eins werden. Die Versöhnung hat verbindende Kraft. (Voigt)

o    Christus will Seine Herrschaft nicht über uns hinweg ausüben. Er wartet auf unsern Glauben. Weigern wir uns Ihm, so hat Er dennoch Macht, aber wir sind nicht selig (Voigt)

o    Glaube ist nicht so sehr ein Sich-Festhalten als vielmehr die Gewissheit des Festgehalten-Werdens. Ich suche zu begreifen, nachdem ich ergriffen bin. (Voigt)

o    Wie nur der Mensch erkennt, was im Menschen ist, so erkennt, was in Gott ist, nur Gott Selbst. Gotteserkenntnis ist nur möglich im Heiligen Geist (1Kor2, 10). Der Geist ist also Gott Selbst. (Voigt)

o    Der Glaube vernebelt nicht, sondern schafft Klarheit. Dass ich mich selbst und meine Welt im Lichte Gottes sehe, veranlasst mich keineswegs, mir gegebene Tatbestände zu verdecken, sondern, im Gegenteil, sie zu entdecken, dankbar und aufgeschlossen, aber auch kritisch und nüchtern. Der Glaube sieht alles umschlossen von Gottes Willen und Vorhaben. (Voigt)

o    Für den Maulwurf besteht die Welt in kleinen Erdlöchern, Gängen und Stollen. Der Mensch denkt in den Weiten des Kosmos. Der glaubende Mensch überschreitet darüber hinaus in der gottgeschenkten Weisheit und Einsicht nicht eine neue Grenze, aber er dringt – man kann es nur gleichnishaft sagen – in neue Dimensionen vor. Dies ist das Werk des Heiligen Geistes. (Voigt)

o    Eben dieser Geist, der in der Taufe verliehen wird, ist zugleich ein „Siegel“ (13), ein Kennzeichen, das deutlich macht, wessen Eigentum man ist (Tätowierung von Sklaven) oder in wessen Schutz man steht (Offb 7,5-8). (Voigt)

o    Was hier gemeint ist, ist klar: Geistbesitz ist das Zeichen der Anwartschaft auf die Erlösung, in der wir auch in offenbarer Weise Christi Eigentum werden bzw. alles, was Christus gehört, unser Eigentum wird (Röm 8,17.32c). (Voigt)

o    Der Geist ist „Pfand“: Zeichen einer Anwartschaft, verlässliche Garantie. Noch mehr: in der „Anzahlung“ (Röm 8,23; 11,13) ist nicht nur das Ganze symbolisiert, sondern ein Stück vom Ganzen real vorhanden. Die im Geist uns gegebene Gottesgemeinschaft wird sich, wenn alles ans Ziel kommt, vollenden. (Voigt)

o    Alles Heilsgeschehen ist in sich Lob und Verherrlichung Gottes (VV. 12.6.14). Es ist, als ob der von Gottes Liebeshandeln ausgehende himmlische Lichtglanz auf den Urheber dieser Werke und damit auf die ewige Lichtquelle zurückgespiegelt würde. (Voigt)

o    Gott erweist Seine Macht und Herrlichkeit nirgends gewaltiger und hinreißender als da, wo Er aus lauter Gnade und Erbarmen handelt, in Christus. Und Gott wird nirgends besser geehrt als da, wo Menschen vor Ihm nichts anderes sein wollen als Empfänger Seiner nur als Wunder zu erfahrenden, unbegreiflichen Vaterliebe. (Voigt)

o    Es müsste bei  uns, wenn wir recht hören, dazu kommen, dass alle Verdrießlichkeit und Resignation, das Sauersehen und die Müdigkeit von uns abfallen. … Wir sollen in der Freiheit solchen Überwältigtseins von Gottes Liebe nicht nur etwas zu Seinem Lob sagen, sondern sein (12). (Voigt)

o    Die besondere Stellung Christi lässt sich daran erkennen, dass Er sowohl zur Rechten Gottes »in den Himmeln« ist (1,20), diese jedoch zugleich erfüllt (4,10) und beherrscht (»über alle Reiche …«: 1,21; »über alle Himmel«: 4,10). Mit Ihm befindet sich die Gemeinde als Sein Leib (1,22f) ebenfalls »in den Himmeln«. Damit steht sie auf der Seite des Siegers, auch wenn sie noch auf vielfache Weise bedrängt und verfolgt wird. (Hahn)

o    »Auserwählen« (4) meint die Auswahl aus einer größeren Menge und verbindet damit den Aspekt der Würdigung: Er hat uns auserlesen. (Hahn)

o    Nirgendwo ermächtigt die Größe dieser Erwählung zu beschaulicher Selbstzufriedenheit und Überheblichkeit. Nirgendwo wird über »die Anderen« gerätselt, über eventuell Verworfene und ihr Schicksal spekuliert. Die Überfülle göttlichen Segens bewegt vielmehr diejenigen, die gehört, gesehen und geschmeckt haben, zum Rühmen Gottes und zu sittlicher Bemühung; aus der Berufung erwächst die Verpflichtung zu einem gottgemäßen und christusförmigen Leben in dieser Welt. (Hahn)

o    In Kol 1,22 findet sich eine ganz ähnliche Wendung, wobei »heilig« und »untadelig« noch durch »makellos« ergänzt wird. »Untadelig« ist aus der Opfersprache bekannt im Sinne von »ohne Fehl«, »unversehrt«, hat aber daneben auch die allgemeine Bedeutung »tadellos«. (Hahn)

o    »Nach dem Wohlgefallen Seines Willens« hebt die Freiheit des göttlichen Ratschlusses hervor; Er handelt in Seinen Entscheidungen souverän. Sein Wille zielt auf das umfassende Heilwerden. (Hahn)

o    Vom Gotteswillen ist im Eph in vielfältiger Weise die Rede: 1,5; 1,9f; 1,11. Dieser Wille ist Sein Heilswille, der alles zu Seinem ewigen Ziel führt. In ihn ist auch das Apostelamt des Paulus eingeordnet. Indem der einzelne Glaubende den Willen Gottes stets besser verstehen und tun lernt (5,17; 6,6; Kol 1,9; 4,12), kommt er dadurch seiner Bestimmung nach. In den Worten des Paulus begegnet der Gemeinde dieser Gotteswille. (Hahn)

o    In 7 nennt Paulus den Ort, an dem Gottes Gnade in der Geschichte manifest geworden ist: »durch sein Blut«. In diesem Begriff wird das Zentrum des Versöhnungsgeschehens markiert, das sich im Kreuzestod Jesu Christi ereignet hat. (Hahn)

o    Das christliche Leben ist grundlegend von einer Spannung bestimmt: Zwischen der Erlösung, die uns in Christus erworben und im Evangelium real zugesprochen ist, und ihrer Offenbarung, wenn Gottes neue Welt sichtbar aufgerichtet wird. Ertragen werden kann diese Spannung durch den Heiligen Geist: Er steht den Glaubenden in ihrer Schwachheit bei und vertritt sie vor Gott mit seinem Seufzen (Röm 8,26f). (Hahn)

o    Diese Erlösung ist »Erlassung der Verfehlungen«. (Röm 4,25; 5,15-18.20; 11,11f; 2Kor 5,19; Gal 6,1; Eph 2,1; Kol 2,13). (Hahn)

o    »Kundgetan« wird Gottes Geheimnis zum einen an die Apostel (3,3.5; Kol 1,27), zum anderen durch die Apostel an die Mächte (3,10) und die Menschen (6,19): Gottes verborgener Plan wird enthüllt und durch Seine Boten bekannt gemacht. (Hahn)

o    Paulus möchte die im Evangelium enthaltene Fülle des göttlichen Willens vor den Glaubenden ausbreiten, sie dadurch in ihrem Vertrauen zu Christus stärken und zum Leben im Gehorsam des Glaubens ermutigen. Das ist das Ziel seines Briefes. (Hahn)

o    Überblickt man die Rede vom »Geheimnis« bei Paulus, so ergibt sich folgendes Bild: In 1Kor 1,18ff; 2,6ff ist sein Inhalt Christus, der als Gekreuzigter der »Herr der Herrlichkeit« ist (2,8). Kol 1,26f definiert den »Reichtum des Geheimnisses« als »Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit«. Im Eph schließlich wird am Christus-Geheimnis die Gegenwart des Herrn in Seinem Leib, der neuen Gemeinschaft aus Juden und Heiden, besonders hervorgehoben (3,6ff). (Hahn)

o    Mit »Ratschluss« wird derselbe griech. Ausdruck wiedergegeben, der in V. 5 mit »Wohlgefallen« übersetzt wurde. Der Begriff umfasst sowohl die Freiheit Gottes in Seinem Wollen als auch die Güte und Heilsamkeit Seiner Beschlüsse. (Hahn)

o    »Planmäßigen Erfüllung« (10) – diese Durchführung geschieht in der »Fülle der Zeiten«. In Gal 4,4 ist vom »Kommen der Fülle der Zeit« die Rede; durch dieses Kommen wird die Zeit »unter dem Gesetz« von der »unter Christus« getrennt. … Die ‚Fülle der Zeiten‘ zeigt den Höhepunkt aller irdischen Zeiten an, die (eschatologische) Zeit Christi, in der sich das Mysterium Gottes in Christus enthüllt, realisiert und entfaltet.

o    Das in der Theologiegeschichte höchst wirkungsvolle Verb „anakephalaiousthai“ meint »zusammenfassen«, »summieren«, dann aber auch »zum Haupt einsetzen«. Denselben Vorgang beschreibt Paulus in 1,22 so: Gott hat »ihn (= Christus) gegeben der Gemeinde zum Haupt über alles«. In dieses »alles« sind auch die Mächte und Gewalten eingeschlossen (vgl. 3,10; 6,12). Was zuvor zerrissen und zerstreut war, wird unter Christus vereint. Da Er die trennende Macht der Sünde besiegt hat, gelangt der Kosmos in Ihm zu der Einheit, die dem Schöpferwillen entspricht. Wenn Er zugleich als der Herrscher über das All gerühmt wird, so bedeutet dies keinen Gegensatz: Einheit und Herrschaft sind in Ihm verbunden. (Hahn)

o    Im Bereich der christlichen Gemeinde als dem Leib Christi wird schon jetzt sichtbar, was zwar für den Kosmos insgesamt bereits gilt, was aber erst noch durchgesetzt werden wird: Christus ist Herr und Haupt Seiner Gemeinde; sie kann keinesfalls ohne ihr Haupt existieren. Sie kann sich daher nicht verselbständigen, sich von Christus »emanzipieren«, sich ihre Aufgaben von außerhalb vorschreiben lassen oder sie sich selbst suchen. (Hahn)

o    Vom »Vorsatz« (11) Gottes ist ebenso in Röm 8,28 die Rede; dabei handelt es sich um denselben Zusammenhang (Hahn)

o    Wie in V. 6 und V. 14 wird auch hier (12) die Zielrichtung des göttlichen Wirkens an den Glaubenden angegeben: »damit wir etwas seien zum Lob seiner Gnade«. Beachtet man außerdem den Bezug zu V. 4 (»damit wir heilig und untadelig vor ihm seien«), so schließt das Lob Gottes das gesamte Leben des Christen ein und soll umfassend dem Ruhm der göttlichen Gnade dienen. (Hahn)

o    Das Leben der Glaubenden lässt sich mit zwei Worten beschreiben: es handelt sich dabei um eine Existenz »in Ihm«, d.h. in Christus. Der Christ ist Teil des Leibes Christi, der durch Christus als dem Haupt bestimmt und vom Heiligen Geist geleitet wird. Er gehört sich nicht mehr selbst, sondern dem, der für ihn gestorben und auferstanden ist (2Kor 5,15). Er ist Stein im Tempel des Herrn (vgl. 1Kor 3,16; 1Petr 2,5), hat dadurch Anteil am heiligenden Wirken Jesu Christi und ist mit der gesamten Gemeinde in den Dienst Christi gestellt. (Hahn)

o    Die Gabe des Heiligen Geistes an die Glaubenden beinhaltet zugleich die »Versiegelung«. »Ihr wurdet versiegelt« ist — grammatikalisch gesehen — die Hauptform von V. 13f. Dieser Geist wird näher bestimmt als »Geist der Verheißung«, womit Paulus bereits auf V. 14 vorausweist. (Gal 3,14; Apg 2,33). (Hahn)

o    Von der Versiegelung mit dem Heiligen Geist spricht Paulus neben 4,30 ebenso in 2Kor 1,22. Auch dort steht der Aspekt der Versiegelung neben dem des Angeldes, des Unterpfands. Die Verheißung des Heiligen Geistes an die Glaubenden markiert diese, prägt sie und kennzeichnet ihre Zugehörigkeit zu Christus. (Hahn)

o    Mit dem Hinweis auf die »Erbschaft« ist stets die christliche Hoffnung verbunden. (Hahn)

o    Mit der »Erlösung« (14) verhält es sich ähnlich wie mit dem Erbe: Sie ist in Jesus Christus geschehen. Im Glauben an Ihn »haben« wir bereits »die Erlösung durch sein Blut« (V. 7), und doch erweist sie sich umfassend erst als Rettung aus dem Jüngsten Gericht, steht daher noch aus (vgl. auch 4,30). (Hahn)

o    Abgeschlossen wird dieser Abschnitt erneut mit der Zielangabe des göttlichen Heilshandelns an Seinem Volk: »zum Lob Seiner Herrlichkeit« (vgl. V. 6, 12 u. 17; s. dazu S. 37). (Hahn)