Downloadlink: 50-2 IHN möchte ich erkennen – Phil 3,7-11
Phil 3,7-11(12-14)
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- Was war Paulus ein Gewinn (4-6)? 7
- Was ist „Gewinn“?
- Warum waren die Dinge für Paulus „ein Gewinn“?
- Was ist „Schaden“?
- Was ist für Paulus plötzlich schlecht an den Dingen, auf die er bisher stolz war??
- Was meint „um Christi willen“?
- Warum hat Paulus seine Sichtweise geändert?
- Womit vergleicht Paulus seine früheren „Gewinne“? 8
- Paulus denkt zur Zeit des Schreibens noch so wie nach seiner Bekehrung. Warum?
- Such im Computer oder in der Konkordanz, wie oft die sehr persönlichen Worte „meines Herrn“ im Neuen Testament noch vorkommen!
- Was ist mit Erkenntnis gemeint?
- Was konnte Paulus von dem Messias Jesus erkennen?
- Was könnte daran „überschwänglich“ sein?
- Schaden, Dreck, Kot – „um seinetwillen“! Warum redet Paulus so?
- Was meint das Bindewort „damit“?
- Kann man Christus ohne solch eine neue Lebensbewertung nicht gewinnen?
- Was meint das Wort „gewinnen“ an dieser Stelle?
- Was meinen die Worte „in Ihm gefunden werden“? 9
- Wie sieht die „Gerechtigkeit aus dem Gesetz“ aus?
- Was ist bei der „Gerechtigkeit aus dem Glauben“ anders?
- Was ist „Gerechtigkeit“ in der Bibel?
- Wie kann Gerechtigkeit „dem Glauben zugerechnet“ werden?
- Wie kann Gerechtigkeit „durch den Glauben an Christus kommen“?
- Lies andere Übersetzungen und à Lexikon!
- Was möchte Paulus? 10
- Was versteht Paulus hier unter „erkennen“?
- Was hofft Paulus bei „IHM“ zu erkennen?
- Wie kann man die „Kraft Seiner Auferstehung“ erkennen?
- Was ist mit „Gemeinschaft der Leiden“ gemeint?
- Warum will Paulus dem Tode Christi „gleichgestaltet“ werden?
- Beachte das Bindewort! 11
- Wieso hofft Paulus, auf diesem Weg „zur Auferstehung“ zu kommen?
- Was meint er mit dem Wort „Auferstehung?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
o Um Christi willen werden „Haben“ – Werte zu „Soll“ – Werten, sie werden Verlustposten. … Hier steht die geschenkte Gerechtigkeit Gottes der eigenen Gerechtigkeit gegenüber. Man hat sie, indem man „in Christus gefunden wird“. … Erkennen bedeutet nicht bloß „zur Kenntnis nehmen“, sondern „persönlich vertraut werden“, auch „innewerden“. Die Auferstehung ist eine Kraft oder Macht, bewirkt also etwas. … Wortspiel (12):Ich hab es noch nicht, aber Christus hat mich! (Voigt)
o Die Verse 12-14 sind für das Verständnis des Christseins so wichtig, dass sie uns – durch alljährliche Verlesung und turnusmäßige Predigt – ins Ohr gehen möchten. (Voigt)
o „Damit ich Christus gewinne“ Dieses Streben (8) ist nur möglich auf Grund der Tatsache, dass Christus ohne des Paulus Willen, ja all seinem Streben zuwider, über ihn Macht gewann. Christus lehrte ihn Wert und Unwert im Leben neu zu sehen, zog ihn in sein Sterben und Auferstehen, ließ ihn nach dem Ziel der himmlischen Berufung hin in Bewegung geraten. (Voigt)
o Die Predigt redet solche an, bei denen, was Christi eigenes Tun angeht, die große Wende schon geschehen ist. … Christi Griff nach seinem bisherigen Feind und Verfolger und nach seinem künftigen Werkzeug und Apostel – dieser Griff fällt zeitlich und wohl auch sachlich zusammen mit dem radikalen Umdenken, das unser Kapitel beschreibt. … Die Normalfrömmigkeit unserer – alten und jungen – Gemeindeglieder kennt diesen harten Schwarzweißkontrast überhaupt nicht. Die normal temperierte Christenheit weiß wohl von der Vergebung der Sünden. Aber zumeist stellt sich die uns zu Hilfe kommende Gnade Gottes als allgemeines Heilmittel dar in Fällen, in denen wir versagt haben. Jedoch so, dass unsere übrige Lebensleitung in ihrem Wert anerkannt bleibt und neben dem, was Gott durch Christus tat, durchaus noch zu Buche steht. Werke und Gnade ergänzen sich. Es gibt zum Glück genug, was wir noch vorweisen können und uns auch nicht nehmen lassen wollen. (Voigt)
o Paulus legt dar, was für alle Christen zutrifft. Dabei kommt es nicht darauf an, wie einer diesen Bruch (Bekehrung) erlebt, sondern was sich bei diesem Bruch objektiv ereignet. (Voigt)
o Worauf immer jemand menschlicherweise stolz sein mag, worauf er sich verlassen, worauf er seinen „Ruhm“ begründen mag: „alles“ hat seinen Wert verloren. Ja nicht nur das. Denn Paulus sagt nicht, dass dies alles „null und nichtig“ sei, sondern dass es „Schaden“ sei, Minuswert, Einbuße, Nachteil, Verlust. … Man muss wissen, was man tut, wenn man solches predigt. … „Was auch immer mir Gewinn war“: mein Ansehen unter den Menschen, mein berufliches Können, die Bedeutung, die ich für meine Umwelt im engeren und weiteren Sinne habe, mein ethischer Standard, das Vertrauen, das ich mir bei anderen erworben habe, meine Bewährung als Christ, meine Mitarbeit in diesem oder jenem Arbeitszweig der Kirche usw.: dies alles gehört nicht auf die Haben-Seite, sondern belastet mein Konto. … Ich musste das aufzählen, weil erst im Konkreten deutlich wird, wie schockierend das ist, was Paulus schreibt. (Voigt)
o Es muss so deutlich gesagt werden: Paulus denkt gar nicht daran, menschliche Moral und Bewährung, menschliches Können und Leisten als negative Werte zu diffamieren (Rö 7,12). Das Minuszeichen vor dem, was wir menschliche Werte nennen, wird da nötig, wo wir diese Werte zu unseren Gunsten vor Gott geltend machen. Dort, wo wir uns der irrigen Meinung hingeben, sie könnten bei der Regulierung unseres Verhältnisses zu Gott eine Rolle spielen. … Wo von uns das, was wir an Vorzügen der Herkunft, Gesinnung und Leistung aufzuweisen haben, vor Gott geltend gemacht wird, als könne es für unsere Rechtfertigung ins Gewicht fallen, da wirkt es sich tatsächlich als störend aus, weil wir uns damit nämlich selbst verführen, unser Heil da zu suchen, wo es wirklich nicht ist. (Voigt)
o „Gott, ich brauche dein Erbarmen nicht. Du siehst: Ich bin mit der Sünde selbst fertig geworden!“ Ebendies ist die raffinierteste, die eindrucksvollste, den Menschen scheinbar aufs höchste ehrende, aber eben auch die überheblichste Art, Gott zu bescheinigen, dass man ihn – nicht braucht. (Voigt)
o Glaube: Nicht der Reichtum meiner Frömmigkeit, die Intensität meiner Zuversicht, die feststellbare Zugewandtheit meines Herzens zu ihm, sondern die Haltung, in der mir nur noch eins wichtig ist: Was Christus an mir tut. Hauptsache ich gewinne Christus und „werde in ihm erfunden“, werde also „in ihm“ angetroffen, weil dies von nun an mein Platz ist. (Voigt)
o Wie Rechtfertigung und Auferstehung zusammenhängen, sagt die alte Bekenntnisformel Röm 4,25. Schenkt Gott uns ein neues Verhältnis zu ihm – auf seiner Seite die Gnade, auf unserer Seite ganz einfach der Glaube, der annimmt -, so schenkt er uns damit auch das neue Leben des Auferstandenen. Was Gott lieb hat, lässt er nicht verkommen. Als die mit Christus Verbundenen sind wir beteiligt an allem, was Christus selbst hat. Man muss ihn nur „kennen“. … In diesem „Erkennen“ ist ein tiefes Vertraut- und Verbundensein entstanden. Dieses umschließt die gesamte Existenz. … „Erkennt“ Paulus seinen Herrn und die Kraft seiner Auferstehung, dann weiß er sich auf der Seite des Siegers. (Voigt)
o Dass Paulus mit dem Martyrium rechnen muss, bedrückt ihn keineswegs (1,19ff). Er würde ja, wenn es ihn träfe, dadurch erst recht mit Christus vereinigt werden (1,23). Die Leiden sind, wenn man diesem Herrn gehört, nicht aufgehoben und beseitigt. Aber sie bekommen einen ganz neuen Sinn. … „Mit seinem Tode die gleiche Gestalt annehmen“ – wahrhaftig etwas schockierendes. Hier gibt es sicher für uns noch einiges zu „erkennen“. … Die Verbundenheit mit Christus, „meinem Herrn“ (8), gibt dem Kreuz, so schwer es auf uns lasten mag, einen guten, hoffnungsvollen Sinn. Christus ist dabei. (Voigt)
o Vergessen (13): Paulus hat gar keine Zeit daran noch zu denken, und er hat, weil ihn das Neue lockt, gar keine Aufmerksamkeit mehr dafür. Er läuft auf das Ziel zu, auf den Siegespreis, den er schon vor sich sieht und den er gewinnen will. … Christen sind in Bewegung. Sie haben es nicht ergriffen (12), aber sie wollen es ergreifen. Sie wissen, dass ihre „Gerechtigkeit“ die „fremde“ Gerechtigkeit ist. Sie spekulieren nicht einmal darauf, dass ihnen dieses „Nachjagen“ als Leistung gutgeschrieben wird. (Voigt)
o Die Bewegung, in der der Christ sich befindet – befinden sollte – ist kein nervöses Hasten, angetrieben von irgendeiner Angst, die die Gefahr hinterm Rücken weiß oder ahnt, und darum auch keine Flucht – irgendwohin, wo sich hoffentlich Schutz bietet. Wir sind nicht von hinten gejagt, sondern von vorn her gezogen. … Wir laufen nicht, weil es um Tod und Leben geht, sondern weil das Leben lockt, dessen wir gewiss sein dürfen. Denn seit Christus uns ergriffen hat, sind wir in seiner Hand. (Voigt)
o Der heimliche oder unheimliche Gedanke, wir Christen seien bessere Menschen als andere, verkennt den wirklichen Sachverhalt, verführt uns zu einer grundfalschen Selbsteinschätzung und macht die Sache unseres Herrn vor der Welt stinkend. Christen zeichnen sich vor den Gesetzesmenschen aller denkbaren Spielarten dadurch aus, dass sie wissen: Ich habe es noch nicht ergriffen. … Gott weiß es – das genügt. In demselben Augenblick, indem auch ich es von mir wissen will, ist schon wieder alles verdorben. (Voigt)
o Das Hauptproblem des Lebens ist die Gemeinschaft mit Gott. Wie kann der Mensch die richtige Beziehung zu Gott erlangen, dass er Gott weder missachtet noch vergisst, ihn weder fürchtet noch ihm zu entgehen versucht, sondern in Freundschaft, Frieden und echter Gemeinschaft mit Gott lebt? Diese Gemeinschaft kann nur durch Gerechtigkeit erlangt werden. … Gerechtigkeit bei Paulus bedeutet fast immer „das richtige Verhältnis zu Gott“ zu haben. (Barclay)
o Eine schöne Umschreibung unseres Abschnittes findet sich in Barclays Kommentarreihe unter Philipper 3,8-9.
o Paulus hatte entdeckt, dass das rechte Verhältnis zu Gott nicht auf dem Gesetz, sondern auf dem Glauben an Jesus Christus beruht. Niemand kann es aus eigener Kraft erlangen, es wird uns von Gott geschenkt. … Es ist zwecklos, das Gesetz zu befolgen, um Frieden mit Gott erlangen zu wollen. Es kommt nur darauf an, Jesus Christus zu kennen und die Gnade Gottes anzunehmen. (Barclay)
o „erkennen“ – Paulus benutzt eine Form des griech. Verbs „gignostkein“, womit fast immer ein persönliches Wahrnehmen und Kennenlernen bezeichnet wird. … Im Alten Testament wird das Wort „erkennen“ für den Geschlechtsverkehr benutzt. … Mit diesem Verb wird die intimste und persönlichste Kenntnis eines Menschen bezeichnet. Es geht Paulus also nicht darum, über Christus etwas zu erfahren, er will Christus vielmehr „erkennen“. … Christus kennen heißt, ihn an sich selbst zu erfahren und so vertraut mit ihm zu sein, dass wir schließlich mit ihm genauso verbunden sind wie mit den Menschen, die wir lieben. (Barclay)
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