Mt 11,2-10(11)
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1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Warum war Johannes im Gefängnis? 2
- Wer war Johannes?
- Wie lebte er?
- Was war sein Dienst?
o Welche Werke tat Christus?
o Was für Jünger hatte Johannes?
o Auf wen wartete Johannes? 3
- In welchem Verhältnis standen Johannes
und Jesus zueinander?
o Eine typische rabbinische Antwort! Warum? 4
o Unabhängig von den folgenden Versen:
Was konnten die Boten des Johannes sehen und hören?
- Male dir das ein wenig aus!
o Suche je zwei biblische Beispiele 5
zu den aufgezählten Wundern heraus!
o Welche verschiedenen Armutsvarianten gab es zur Zeit Jesu?
- Was meint das Wort Evangelium?
o Wenn man das Zitat mit Jes 61,1 vergleicht, was fällt auf?
- Warum mag Jesus das Zitat verändert haben?
o Was bedeutet „selig“? 6
- Über was könnte Johannes sich ärgern?
- Warum?
o Weshalb sind die Menschen damals zu Johannes gegangen? 7-8
- Wo wuchs Schilf?
o Welche Eigenschaften beschreibt Jesus hier?
- So war Johannes nicht, wie war er dann?
- Zu wem steht Johannes damit im Kontrast?
o Was ist ein Prophet? 9-10
- Seit Maleachi gab es keine Propheten mehr. Warum erwartete man trotzdem einen Propheten?
o Warum ist Johannes „mehr“ als ein Prophet?
- Worin besteht dieser „Mehr“wert?
o Vor wem wird der Bote in Mal 3,1 her gesandt?
- Vergleiche auch 2Mo 23,20!!
o Warum ist Johannes der Größte unter allen Menschen? 11
- Was macht seine Größe aus?
o Warum ist der Kleinste im Himmelreich, größer als er?
o Wie wird ein Mensch Bürger des Himmelreichs?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
o In Kapitel 11 des Matthäusevangeliums spricht Jesus fast ununterbrochen, und zwar zu verschiedenen Gruppen und über verschiedene Themen. (Barclay)
o Die Verse 2-6 würden allein hinreichend Stoff für eine Predigt ergeben, sie sind auch in sich abgerundet und verständlich. Dasselbe würde für den zweiten Teil der Perikope gelten. … Auf die Frage: Wer ist Jesus? Folgt die andere: Wer ist Johannes? Wobei Vers 11 zur Jesusfrage zurücklenkt. (Voigt)
o Der „Kommende“ (3) ist messianischer Geheimname. (Voigt)
o Das Volk sucht einen Propheten (9). Das Wiederaufleben der Prophetie wäre schon ein Zeichen der „letzten Zeit“. (Voigt)
o Noch heute lassen die Juden einen Platz für Elia frei, wenn sie das Passafest feiern. (Barclay)
o Jesus nennt seine Leute gern „die Kleinen“ (10,42; 18,6.10.14) (Voigt)
o Advent will uns umdenken lehren, auch darin, dass wir uns an das halten lernen, was wir nicht in der haben. Wir warten auf den Kommenden. … Hier geschieht es, dass einer „ankommt“, der bei uns bisher nicht „vorkommt“. (Voigt)
o Es ist sachgemäß, dass biblische Texte immer nur auf die Stelle hinweisen, wo „es“ passiert, und es darauf ankommen lassen, dass sich das Kommen des Gekommenen ereignet. (Voigt)
o Indem wir vom Täufer sprechen, sprechen wir von dem, auf den er hinweist. (Voigt)
o Hier ist einmal einer, der nicht ist wie das Schilf unten am Jordan: Johannes steht, wie er steht, woher auch immer der Wind wehe. Man kann sich an solch einem Menschen aufrichten. – Aber damit wäre nicht das getroffen, worin der Auftrag des Täufers besteht. (Voigt)
o Unsere Art ist es, uns an das Gegebene zu halten – oder doch auf das Gegebene mit Gegebenem weiterzubauen oder aber das Zukünftige aus dem Vorhandenen abzuleiten. Bei Jesus und dem, was er bringt, kann dies nicht gelingen. Er ist nicht aus dem Gegebenen ableitbar. … Es ist recht und billig, dass wir das Evangelium vor allem um Jesu willen lesen. Denn es wurde um seinetwillen geschrieben. Indem wir vom Täufer sprechen, sprechen wir von dem, auf den er hinweist: „Der nach mir Kommende ist stärker als ich.“ (Voigt)
o Die Wüste hatte, als Ort der „ersten Liebe“ zwischen Gott und Volk, für viele etwas Anziehendes. Hier erwartete man auch das Entstehen messianischer Bewegungen. (Voigt)
o Sterbende können sich Zweifel nicht gestatten, sie müssen Gewissheit haben; und darum schickt Johannes seine Jünger zu Jesus und ließ ihn fragen. (Barclay)
o Der Täufer ist mehr als ein Prophet. Darin liegt wohl: Er ist ein Prophet, aber diese Kategorie reicht nicht aus, um zu beschreiben, welche Aufgabe er hat. „Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her“ – das erinnert an den Gottesboten, der nach 2Mo 23,20 dem Volk vorangehen soll; „der vor dir her den Weg bereiten soll“ – damit ist auf Mal 3,1 umgeschaltet, und dort geht der Bote nicht vor dem Volk her, sondern vor Gott selbst. Das also ist Johannes: der Wegbereiter Gottes. (Voigt)
o Es wäre nur zu fragen, wer der ist, in dem Gottes Kommen Wirklichkeit wird. Soll Jesus es offen heraus sagen? Er würde alles verderben, wenn er das täte. Aber die Frage nach dem kommenden Gott ist so zugespitzt und dringlich gemacht, dass für solche, denen es „gegeben ist“ (13,11), der folgende Rätselspruch zum deutlichen Hinweis wird. (Voigt)
o Worauf es dem Text ankommt: Was Jesus bringt – das Himmelreich – und was er in seiner Person ist, kann, weil es sich um eine „ganz andere“ Wirklichkeit handelt, mit den herkömmlichen Maßstaben überhaupt nicht gemessen werden. (Voigt)
o Weil dem neuen Äon zugehörig, ist der geringste Christ „größer als der Größte unter den Großen der Menschheit. … Um Christ zu werden, muss man eben „von neuem geboren“ sein. Das ist das unterscheidende. (Voigt)
o Nur wenigen Menschen hat Jesus eine derartige Hochachtung erwiesen wie Johannes dem Täufer. … Propheten sind Männer, die die Wahrheit Gottes darlegen. Propheten genießen das Vertrauen Gottes. … Jesus behauptet, Johannes sei niemand anderes als der göttliche Bote, der das Kommen des Messias ankündigt. (Barclay)
o Obwohl die Propheten groß und ihre Botschaft kostbar gewesen war, kam mit Jesus etwas noch Größeres. … Was fehlte denn Johannes noch? Was haben wir Christen ihm gegenüber voraus. … Johannes erlebte den Kreuzestod Jesu nicht. Eines blieb ihm daher versagt: die volle Offenbarung der Liebe Gottes. (Barclay)
o Es ist höchst erstaunlich, dass selbst der geringste Christ mehr über Gott weiß als die größten Propheten des Alten Testaments. (Barclay)
o Der Täufer hat gewusst, dass sein Verhältnis zu diesem Täufling (Jesus) in dessen Taufe unangemessen zum Ausdruck kommt (3,14). Nach Lukas hat der noch ungeborene Johannes bereits gemerkt, dass Jesus etwas Ungewöhnliches ist (1,41.44; vgl 15). Nach Johannes hat der Täufer in Jesus das Gotteslamm erkannt, das die Sünde der Welt wegnimmt (1,29; vgl 32-34). (Voigt)
o Der Täufer wäre ja nicht das, als was Jesus ihn schildert, wenn er nicht eben sein Wegbereiter wäre. … Wie hätte die Welt auf Jesus aufmerksam werden sollen, wenn der Bote nicht auf ihn zeigte? Für die christliche Gemeinde, damals und heute, ist der Dienst des Wegbereiters nötig. Johannes, der Adventsprediger: Er zeigt an, was die Stunde geschlagen hat; … er lehrt uns, mit Gott ernst zu machen; aufzuwachen, umzukehren, das Heil zu suchen, auf den Kommenden zu achten, dass wir ihn nicht übersehen. (Voigt)
o Das, was den Täufer interessant macht, ist nicht er selbst, sondern der andere, auf den er zeigt. Um Jesu willen ist Johannes wichtig. (Voigt)
o Der Mann, der alles andere ist als ein schwankendes Rohr (7), scheint an Jesus irre zu werden. … Beim Täufer wird uns das Irrewerden aus seiner Lage heraus gut verständlich sein. Der Täufer weiß um den apokalyptischen Kairos (Zeitpunkt): Die Zeit ist reif für Gottes Advent (Ankunft). (Voigt)
o Johannes predigt den kommenden Gott und die Umkehr zu Ihm, und seine Taufe soll die Menschen das kommende Gericht überstehen lassen. Schon sind die Wurzeln des Baumes für den Schlag der Axt freigelegt. Schon ist der unterwegs, der die Tenne fegt und Weizen und Spreu voneinander trennt. Der Wassertaufe folgt die Feuertaufe. Gott wird sich durchsetzen, endlich! Der Stärkere kommt! – Wo ist dieser Gott nun geblieben? Wo bleibt die sichtbare Verwandlung der Welt in den Herrschaftsbereich Gottes? Er hätte doch längst kommen und die Kerkertür aufbrechen müssen. Die Erweckung (3,5ff) kann doch, wenn sie wirklich Gottes Werk ist, nicht verebben, und die große Stunde darf doch nicht vorübergehen! – Fragen dieser Art sind uns, auch wenn unsere Lage ganz anders ist als die des gefangenen Täufers, nicht fremd. Was alles in der Weltgeschichte, bis in unser Jahrhundert hinein, hätte nicht geschehen dürfen, wenn der „Stärkere“ wirklich da wäre! Die Synagoge wartet noch bis heute auf den Kommenden. Sie kann in Jesus das, was sie erwartet, nicht erkennen. (Voigt)
o Die Wirksamkeit, die Jesus entfaltet, unterscheidet sich von dem, was der Täufer erwartet und angekündigt hat, erheblich. (Voigt)
o Aber der eine, der es weiß und die anderen aufmerksam gemacht hat, ist selbst zum Zweifler geworden. … Aller Glaube wird der Anfechtung ausgesetzt sein, denn es ist Gottes Art, sich uns nicht anders zu geben als so, dass wir ihm vertrauen, wo nichts zu berechnen und zu beweisen ist, und dass wir es mit ihm wagen, ohne Stützen und Rückversicherungen in dem, was nicht ER selbst ist. … Der Kommende – in solchem Kleinformat, so ohnmächtig, so uneffektiv, so ungöttlich? (Voigt)
o Unser Glaube entsteht an den Erfahrungen mit Jesus, die, was das Hören und Sehen angeht, jeder Mensch machen kann, sei er nun Augenzeuge (wie die Johannesjünger damals) oder sei er auf das Zeugnis von Augenzeugen angewiesen (Lk 1,2).
o Der unscheinbare Christus – wenn Johannes das doch begreifen und bejahen könnte. (Voigt)
o Aus der Antwort Jesu klingt uns der Ton des Vertrauens entgegen. Jesu sagt zu den Jüngern des Johannes: Gehet hin und sagt Johannes, was ich tue. … ER war der einzige, der je uneingeschränkt und bedingungslos fordern konnte, nach seinen Taten beurteilt und gerichtet zu werden. (Barclay)
o Man darf nicht übersehen, dass, was Jesus sagt, Zitate sind, dass also, was Jesus tut, im Horizont und im Kontext der alttestamentlichen Gottesverheißungen gesehen werden will. … Der Täufer wird doch seine Bibel kennen! Er wird also merken, dass in der Wahrnehmung des Kairos zwischen ihm und Jesus Übereinstimmung besteht. … „Man kann den nur beglückwünschen, der an mir nicht irre wird (6). (Voigt)
o Diese Worte sind an Johannes gerichtet, weil er nur die halbe Wahrheit erfasst hatte. Johannes hatte das Evangelium von der Heiligkeit Gottes und vom göttlichen Strafgericht gepredigt. Jesus dagegen predigt das Evangelium von der Heiligkeit und der Liebe Gottes. Jesus sagt also zu Johannes: „Wenn ich auch nicht tue, was du von mir erwartest, so werden die Kräfte des Bösen doch besiegt; freilich nicht durch Gewalt, sondern durch die Kraft der Liebe. (Barclay)
o In dem, was Jesus ist und tut, spricht Gott eine verschlüsselte Sprache. Man müsste hinter die Dinge sehen lernen, besser: Man müsste in den Dingen – gemeint sind die Fakten, auf die Jesus weist – die verborgene Herrlichkeit Gottes entdecken. … Am liebsten hat ER die, die es am nötigsten haben, dass man sie liebhat. (Voigt)
o Die Adventsfrage laute im Zentrum nicht: Was kommt?, sondern: Wer kommt? … Darin sind ja Täufer und Jesus eins: das Reich Gottes ist nah, und das heißt, Gott wird wieder zu seinem Recht kommen und in der Mitte stehen. Wenn das aber geschehen soll, ist es damit nicht verkehrt, dass Gott eine verschlüsselte Sprache spricht? Die Tenne fegen, den Baum umhauen, sich mit Gewalt durchsetzen – heimlich erwarten wir solches von Gott, am meisten vielleicht dann, wenn uns die „böse“ Welt zu schaffen macht. – Doch da kommt Jesus und nimmt das Risiko auf sich, dass die Menschen und sogar seine besten Freunde an ihm „irre werden“. Der in Jesus gegenwärtige Gott hat die Menschen lieb. (Voigt)
o Ob der Täufer erkennt, ob wir erkennen, dass das die Sprache Gottes ist? (Voigt)
o In der Zeit, in der die Gaslaternen in den Straßen noch mit Hand angezündet wurden, sah man in einer Stadt allabendlich einen Mann dies Werk verrichten, der selber blind war. So wie dieser Mann anderen Licht brachte, das er selber nicht sehen konnte, so tat es auch Johannes. (Barclay)
o Wichtig ist nicht die Frage: Was kommt? Sondern: Wer kommt?
o In der Frage … bricht die ganze Frage nach dem Verhältnis von Weissagung und Erfüllung, von Zukunftserwartung und endgültiger Entscheidung hervor. … Das Evangelium ist eine konkrete Antwort auf eine konkrete Frage, die Antwort Gottes auf die Frage der Menschheit: „Bist du es?“ … Die Frage des Johannes bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Frage, ob der mit dem Evangelium unlöslich verbundene Anspruch, die endgültige Offenbarung Gottes, die Wahrheit, der Weg zu sein, zu Recht besteht, ob wir mit Recht die Jahre der Geschichte als Jahre vor Christus und Jahre nach Christus zählen. (Stählin)
o Der Fragende wird auf eine Wirklichkeit verwiesen, die er sehen kann und sehen soll; aber dieses Sehen ist von der Art, dass es nur dem Gläubigen geschenkt wird, der sich nicht irre machen lässt. (Stählin)
o Gibt es bei uns nur etwas zu hören, oder auch zu sehen? Wir fragen viel radikaler, ob hier, im Umkreis der christlichen Kirche und ihres Gottesdienstes, wirklich etwas geschieht, ob hier Kräfte am Werk sind, die heilen, lösen und wandeln können. Wir haben von der Bibel her kein Recht, dieses Verlangen nach Wirklichkeit, nach realen Kraftwirkungen, nach sichtbaren und spürbaren Lebensvorgängen als unrechtmäßig abzuweisen. … Er ist freilich so am Werk, dass man niemals mit Händen greifen, aufzeigen und beweisen kann, was da geschieht. (Stählin)
o Es gibt hundert Dinge in dieser Kirche und unter ihren Dienern, woran man sich „ärgern“ kann, was den Glauben erschwert und schwächt. Die Kirche, ihre Pfarrer und ihre Gottesdienste tragen die Knechtsgestalt ihres Herrn an sich. (Stählin)
o Der Morgenstern und die Sonne
o Also gründet die Anfechtung des Johannes in dem Verhältnis zwischen dem, was die Augen an Christus sehen, und dem, was ER doch sein will. An Christus selbst entspringt die Anfechtung. … Ist ER der (Weg)gehende in diesem Jahrhundert, dann war er eigentlich schon immer der Vergangene, der Gestorbene, der nie-Auferstandene. Der nie-Gewesene! (Bösinger)
o Dir hilft nur ein Vertrauensakt: Dass Jesus durch seine Treue und Wahrhaftigkeit dir das Vertrauen abgewinnt, das ihn ehrt, dich selber aber selig macht. (Bösinger)
o „Auf einen andern warten …?“ da lacht die Hölle mit! … Dich fragt er, ob du dich etwa im tiefsten Untergrund an IHM ärgern willst? (Bösinger)
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