Downloadlink: 25-2 Gelobt sei Gott, der Tröster – 2Kor 1,3-7
2Kor 1,3-7
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- Was für eine Aufforderung! 3
- Wie oft loben wir Gott bewusst?
- Wie lobt man Gott?
- Für was kann man Gott loben?
- Wie und wofür loben die Menschen der Bibel Gott?
- Was ist mit dem Wort „Vater“ gemeint?
- Warum wird Jesus „Herr“ genannt?
- Worüber herrscht er?
- Ist in deinem Leben etwas von dieser Herrschaft zu sehen?
- Was meint „Vater der Barmherzigkeit“?
- Was ist „Barmherzigkeit“?
- Was meint „Gott allen Trostes“?
- Wie geschieht Trost?
- Was für Arten von Trübsal gibt es? 4
- Welche Trübsal hat Paulus damals beschwert?
- Wer ist mit „uns“ gemeint?
- Wie kann Gott trösten?
- Beachte das Bindewort: „damit“!
- Heißt das, dass es für Gott wichtig sein könnte, dass wir durch Trübsal gehen?
- Wieso ist es Paulus (oder Gott) wichtig, das „wir“ trösten „können“?
- Wo und wie hast du Gottes Trost erfahren?
- Beachte das Bindewort: „denn“ und „so“! 5
- Wie hat Paulus (an den Korinthern) gelitten?
- Welche Leiden gehören zu den „Leiden Christi“?
- Wie viel ist „reichlich“?
- Wie könnte „reichlicher Trost“ aussehen?
- Wie geschieht Trost „durch Christus“ praktisch?
- Wer ist „wir“? Wer ist mit „euch“ gemeint? 6
- Was ist unter dem Wort „Heil“ zu verstehen?
- Wie kann meine Trübsal, anderen zum „Trost und Heil“ dienen?
- Was sind die Kennzeichen von „Geduld?
- Um welche Leiden geht es Paulus hier?
- Ist mit „Leiden“ und „Trübsal“ das gleiche gemeint?
- Wie kann man, indem man Leiden (Christi) geduldig erträgt, dadurch Trost erfahren?
- Hast du ein persönliches Beispiel?
- Was ist Hoffnung? 7
- An welchen Leiden haben die Korinther teilgehabt?
- Lies noch die nächsten Verse!
- Warum hat Paulus seinen Brief auf diese Weise begonnen?
- Was wollte er den Korinthern durch diese Verse sagen?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
o
o
o
o
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- Auch diesen Brief beginnt Paulus mit Dank. Aber es ist nicht wie im 1Kor der Dank für die Gemeinde, der erst in 7,5ff durchbricht. Paulus blickt auf das Handeln Gottes, das er ganz persönlich erfährt. Darum tritt an die Stelle seines „Dankes“ vielmehr der „Lobpreis“. (de Boor)
- Das „wir“ ist, wie besonders am 2. Korintherbrief erkennbar, das „Wir“ des Amtsträgers, das dort durchgehalten wird, wo es nicht ums Persönliche „ich“, sondern um das Handeln im Amt geht. (Voigt)
- Für „Trost“ und „Trösten“ verwendet Paulus ein Wort, das auch die LXX an so bedeutsamen Stellen wie Jes 40,1; 49,13; 51,3; 61,2; 66,10-13 benutzt. … An allen genannten Stellen wird deutlich, wie das „Trösten“ Gottes immer sein machtvolles, errettendes Handeln ist. Gott „tröstet“ sein Volk, indem er sein Geschick wendet. (de Boor)
- Christusleiden (5) könnten Leiden sein, in die man einfach deshalb gerät, weil man Christ ist und darum den Widerspruch der nichtchristlichen Welt erfährt. Es kann aber auch um die Teilhabe der Glieder an den Leiden des Hauptes gehen. In diesem Sinn wird dann alles Leiden der Christen zum Christusleiden. (Voigt)
- Aus welcher Situation schreibt Paulus diesen Brief? Kennten wir sie nur genauer! Wir werden an die dramatischen Auseinandersetzungen zu denken haben, die sich zwischen Paulus und der von ihm gegründeten Gemeinde abgespielt hat. Ihr Niederschlag ist die uns vorliegende Korrespondenz. … Es ging um Sachfragen (Kreuz und Auferstehung, Abendmahl, Gnosis, Apostelamt …). Leider ist es auch zu sehr unschönen Entgleisungen im Menschlichen gekommen. Die Apologie des Apostelamts (2,14-7,2) verrät Leidenschaft. … Bei dem sognannten „Zwischenbesuch“ muss es zu schwerer persönlicher Beleidigung des Apostels gekommen sein (2,1-11; 7,12), aber Paulus hat sich zurückgehalten. Er meint, ein anderes Mal werde er sich nicht so zurückhalten können und dürfen (12,20f; 13,2). Nur um die Korinther zu schonen, ist Paulus danach nicht noch einmal nach Korinth gereist (1,23). Stattdessen hat er den „Tränenbrief“ geschrieben (2,3f.9; 7,8ff), den Titus überbrachte. In großer innerer Unruhe hat Paulus die Rückkehr des Titus erwartet (2,12f; 7,5ff). Obwohl in Troas die Missionsarbeit verheißungsvoll voranging, ist Paulus ungeduldig dem Titus nach Mazedonien entgegen gereist (2,12f). Dorthin kam Titus und brachte die gute Nachricht, es sei zur Aussühnung gekommen (7,6f). Das Wort „Trost“ fällt also auch hier. Wir haben die beiden Stellen im Zusammenhang zu sehen. (Voigt)
- Schon im 1Kor wird deutlich, wie schwer erträglich und anstößig sein Leidensweg den Korinthern war. Musste ein wahrer „Apostel“, ein „Gesandter Gottes“, nicht die ganze Herrlichkeit seines Auftrages in einem Leben voller Glanz und Größe zeigen? Konnte er so arm und gering sein, so von schweren Leiden gezeichnet? … Es war der Gemeinde wohl aufgefallen, dass Paulus in einzigartiger Weise den Weg der Armut, der Verachtung, der steten Leiden ging. (de Boor)
- Es ist von Bedeutung, dass es in der Kirche Spannungen, Konflikte, Auseinandersetzungen im Sachlichen und im Persönlichen … von Anfang an gegeben hat. … Nicht, dass solches nicht passiert, erweist uns als Gemeinde unseres Herrn, sondern wie solches „bewältigt“ wird. (Voigt)
- Redet unser Text von „Trübsal“, dann ist zwar im allgemein von dem Leid der Christen die Rede, aber eben auf dem Hintergrund dieser besonderen schweren Erfahrungen. Hier wird „Vergangenheit bewältigt“; richtiger: Hier wird auf das hingewiesen, worin unsere Vergangenheit bewältigt ist: „Gelobt sei Gott, … der Vater der Barmherzigkeit“. (Voigt)
- Paulus sagt den Korinthern sofort, dass das Leiden ihn nicht am Danken hindert. (de Boor)
- Die Gemeinde murrt und schilt, aber Gott „tröstet“. Müssen sich die Korinther als „Gemeinde Gottes“ nicht schämen, dass sie so anders handeln als Gott? … Wenn aber die Leiden des Apostels in Wirklichkeit „Leiden des Christus“ (5) sind, dann lehnen sich die Korinther gegen ihren Herrn auf, wenn sie sich an den ständigen Drangsalen des Paulus ärgern. (de Boor)
- Paulus musste in Philippi misshandelt und ausgewiesen, aus Thessalonich vertrieben und in Athen weitgehend abgelehnt werden, um den Weg bis zu den Korinthern zu finden. (de Boor)
- Die Nachrichten, die Titus aus Korinth mitbringt, könnten Paulus zu der befriedigten, vielleicht heimlich triumphierenden Feststellung veranlassen, dass – Gott sei Dank – er sich durchgesetzt habe, anerkannt sei und damit wohl auch, was das Verständnis des Evangeliums angehe, recht behalten habe. Man sage nicht, dass dies alles für ihn nicht von Interesse sei (7,7bff; aber auch 2,14-7,4). Aber im Vordergrund steht offensichtlich etwas ganz anderes. Wem es zuerst um Trost zu tun ist, der ist traurig; also nicht entrüstet, verbittert, „sauer“, eingeschnappt. (Voigt)
- „Gott allen Trostes“ – aber nicht so, wie die Korinther sich das dachten. Gott entnimmt seine bevollmächtigten Boten nicht dem Leiden, sondern macht die unaufhörlichen Nöte und Drangsale gerade zum Zeichen und Zeugnis des echten Dienstes (11,23ff). (de Boor)
- Kommt es in einem Konflikt zu solcher Traurigkeit, wie sie Paulus bekennt (2,1.3.5.7), dann zeigt sich daran, dass man den andern nicht aufgegeben hat. Nur wo man liebt, kann man traurig sein. (Voigt)
- So bedeutet die glückliche Wendung, die die Dinge nun genommen haben, für Paulus einen großen Trost. Titus hat den Apostel getröstet – nein: die Korinther waren es – nein: Gott hat getröstet, „der Gott allen Trostes“. (Voigt)
- Der Trost besteht nicht darin, dass zuletzt Menschen eben doch noch bereit sind, einzulenken und Kompromisse zu schließen. Trost bringt allein dies, dass Gott selbst aktiv wird – und dass die beteiligten Menschen ihn an sich heranlassen. (Voigt)
- Verwundete Menschen – aber der barmherzige Gott, dem es „durch und durch“ geht, wenn er sieht, wie die Menschenkinder so aneinander leiden. (Voigt)
- Gott ist ein Gott, dem es keine Ruhe lässt, wenn wir uns gegenseitig das Leben schwer machen, einander nicht verstehen, einander verachten, bekämpfen, verletzen, verleumden; ein Gott, der den Leiden unserer Herzen und aller Verbitterung lieber heute als morgen ein Ende macht, einfach, weil es ihm „nahe geht“. (Voigt)
- „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (5,20) Hier ist der „dritte Ort“, an dem man sich treffen und finden kann, besser: Hier ist die „dritte Kraft“, die von sich aus in unsere Konflikte hineinwirkt und uns zusammenbringt. (Voigt)
- Die gütige, barmherzige Zuwendung des Gottes, den wir als den Vater unseres Herrn Jesus Christus kennen (3), tröstet uns. Wir sind dann mit unserm Kummer nicht allein. (Voigt)
- Wir haben einen solchen Gott, der nur darauf wartet, von uns in solcher Weise angegangen zu werden. An der Liebe, unser ganzes Leid auf sich zu nehmen, fehlt es ihm wahrhaftig nicht. (Voigt)
- Man kennt genügend reife, im Leiden bewährte Christen, bei denen dies in überzeugender Weise zusammengeht: Trösten und Getröstetwerden, beides unter dem Dach der bergenden, schützenden, wärmenden, heilenden Barmherzigkeit Gottes. (Voigt)
- Paulus selbst weiß, dass er sie durch den „Tränenbrief“ traurig gemacht hat, und er bekennt sich zu dem Brief, weil er geistlich notwendig gewesen ist (7,8ff). (Voigt)
- Wenn der Konflikt ausgestanden ist, tröstet Gott nicht in kleinen Portionen, knausrig dosiert. Da ist der ganze große Trost Gottes, der mit allem fertig wird, was uns bedrückt (Voigt)
- Niemand wird dagegen sein, dass behebbare Leiden tatsächlich abgeschafft werden. Wir würden Schuld auf uns laden, wenn wir darin nicht täten, was in unserer Macht steht. Andererseits: Die Leiden sind da, auch im besten Falle. Will man trostbedürftigen Menschen beistehen, braucht man nicht weit zu suchen. Menschen, die trösten können, sind begehrt. Sie haben einen gewissen Seltenheitswert. (Voigt)
- Wer nur die Sonnenseite des Lebens kennt, weiß nicht, wie denen im Schatten zumute ist. (Voigt)
- Die Zeit, in der wir auf Karfreitag zugehen, sollte uns dazu dienen, dass wir darüber nachdenken, was das heißt: Für andere leiden. (Voigt)
- Es gehört zu dem belastendsten an den Leiden, dass die Frage nach ihrem Sinn oft ganz unbeantwortbar bleibt. (Voigt)
- Vieles, was Menschen quält, geht unmittelbar oder mittelbar auf menschliche Schuld zurück. … Jeder, der in Auseinandersetzungen die Rolle des Vermittlers hat übernehmen müssen, weiß, wie schwer, wie aussichtslos es ist, das Geflecht der Verschuldungen zu entwirren. (Voigt)
- Jeder, der selbst in Konflikte verwirrt war, sollte wenigstens einigermaßen begriffen haben, dass er in dieser Hinsicht zu einer Selbstdiagnose weitgehend unfähig ist. (Voigt)
- Wir kennen den Gott, der auch in dem, was wir nicht verstehen, geehrt sein will und unser Vertrauen verdient. (Voigt)
- Paulus weiß: Um der Leidenden willen hat der Herr selbst das Leiden auf sich genommen. Um Christi willen nimmt auch der Christ Leiden auf sich, und es kann sein, dass er damit, in der Nachfolge seines Herrn, den Menschen dient. (Voigt)
- Es ist gar nicht so, dass es hinsichtlich der Leiden nur eine Frage gäbe, nämlich die, wie man sie so schnell wie möglich überwinden, loswerden kann. Es gibt auch ein Einstehen füreinander im Leide. (Voigt)
- Auch der Dienst des Apostels an seiner Gemeinde, ja wohl der Dienst der Christen aneinander, kann Leiden einschließen, die man für andere trägt. (Voigt)
- Der Gedanke spitzt sich in unserm Abschnitt dahin zu, dass Leiden und Trost aufeinander bezogen sind und daher Trosterfahrung und Trostvermögen nur der hat, der in Leiden erfahren ist. (Voigt)
- Faktisch ist es doch so, dass Irrtum und Sünde Menschen in einen Konflikt hineingeraten ließen, in dem „der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes“ Gelegenheit hatte, ein überwältigendes Wunderwerk seiner Gnade zu vollbringen. (Voigt)
- Jeder, der in Krisen seines Lebens in die Lage geraten ist, in der man der Vergebung der Sünden auf eine ganz konkrete Weise bedurfte, weiß, dass man die Kraft des Evangeliums und das Erbarmen Gottes in solchem Erleben am tiefsten erfährt. (Voigt)
- Christen sind auf irgendeine Weise in das Kreuzesschicksal ihres Herrn einbezogen, etwa in Krankheiten, in mitmenschlichen Problemen, in beruflichem Misserfolg, in der Einsamkeit, in Depressionen, in der Erfahrung eigenen Ungenügens, in Gewissensnöten. Über allem steht der große göttliche Trost, den wir gerade in solcher Lage erfahren und weitergeben können. (Voigt)
- „Hoffnung“ (7) – Wo Gott regiert, wird nicht vergeblich geglaubt und gelitten. (Voigt)
- Es gehört zum Geheimnis der Kirche, dass es so etwas wie unsichtbare kommunizierende Röhren gibt: Leiden hier und dort, Trost hier und dort, Zukunftsgewissheit hier und dort. Gott bewahrt seine Kirche (1Kor1,8; Phil 1,6). (Voigt)
- Die Söhne können tatsächlich verspielen, was die Väter geglaubt, erprobt, begriffen und sich angeeignet haben. (Voigt)
- Paulus befürchtet nicht, dass der Trost, den Titus mitgebracht und den Gott zum Abschluss dieses Streits gewährt hat, flüchtig und bald vergessen sein könnte. (Voigt)
- Vergangenheit will nicht nur „bewältigt“, sie will auch geistlich verarbeitet, ihr Ertrag will aufgenommen und genutzt sein. (Voigt)
- Man geht aus manchem, was es durchzustehen gilt, reifer und reicher hervor, als man hineinging. (Voigt)
- Wichtiger aber ist, dass Gott an seiner Gemeinde festhält. Man kann sie nur beglückwünschen, wenn sie durch Phasen ihrer Geschichte hindurchgeht, in denen sie es lernen muss, wie nötig sie den Vater unseres Herrn Jesus Christus hat, und in denen sie erfährt, was dieser Gott auch aus der verfahrensten Situation machen kann und will. (Voigt)
- Wenn im 1Kor noch zu merken war, dass die Gemeinde in Korinth nach der Abweisung der jüdischen Klage durch Gallio unangefochten leben konnte (Apg 18,12), so scheint sich das geändert zu haben. Paulus spricht vom „Ertragen derselben Leiden, die auch wir erleiden“. Nun sind sie gerade an dieser umstrittenen Stelle seines Lebens und Wirkens seine „Teilhaber“, Teilhaber der Leiden und darum gewiss auch Teilhaber des Tröstens. (de Boor)
- Paulus hat für seine Korinther eine „feste Hoffnung“, die sich auf ein „Wissen“ über die lebendige Zusammengehörigkeit von Leiden und Trost gründet. (de Boor)