50-3 Wer das Wort hört und tut, gleicht … Mt 7,24-29

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Mt 7,24-29

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Zu welchem großen Textabschnitt gehört unser Text?

  • Welche Rolle spielt er in der gesamten Rede Jesu?

o    Beachte das Bindewort: „darum“!      – Warum?                     24

o    Um welche Rede geht es hier?

  • Wer sind die, die hören?

o    Was ist mit „tun“ gemeint?

  • Was gibt es alles zu tun? Wovon sprach Jesus?

o    Warum ist es klug, auf „Fels“ zu bauen?

o    Was ist mit „Platzregen“ gemeint?                                       25

  • Wo hat Jesus diese Rede gehalten?

o    Woher „kommen“ die Wasser und die Winde?

  • Was machen die Wasser, wenn sie kommen?
  • Was ist mit „stießen an das Haus“ gemeint?

o    Was hat der Fels mit dem Stehenbleiben des Hauses zu tun?

  • Was ist der Fels für unser Leben?

o    Beachte beide „hören“!                                                        26

  • Beachte den Gegensatz: diese „tun nicht“!

o    Was bedeutet das Wort „töricht“?

  • Was ist am Sand schlechter als am Fels?

o    Beachte: die gleiche Situation wie in Vers 25!                       27

  • Warum stürzt das Haus ein?
  • Warum sagt Jesus: „Und sein Fall war groß“?

o    Wann hat man seine Rede „vollendet“?                                28

  • Warum ist das Volk entsetzt von Jesu Lehre?
  • Was ist an Jesu Worten so ungewöhnlich?

o    Woran ist Seine „Vollmacht“ zu erkennen?                           29

  • Was unterscheidet Seine Lehre von der der Schriftgelehrten?

o    Was wollte Jesus seinen Jüngern / dem Volk mit diesen Worten sagen?

o    Was wollte Matthäus seinen Lesern damit sagen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Nächsten Sonntag (10.Sonntag nach Trinitatis) geht es darum, dass Gott allen Segen, den Er Seinem Volk geschenkt hat, wieder zurücknimmt, wenn es nicht bereit ist, Seinen Willen zu tun. Deswegen ist die Verbindung von „Hören und Tun“ an diesem 9.Sonntag nach Trinitatis so wichtig.

o    Die Verse 24-27 haben ihre Parallele in Lk 6,47-49. … Indem Lk nach der Art der griechischen Welt vom Ausheben des Grundes und sodann von einer Hochwasserkatastrophe spricht, transponiert er das Gleichnis in die Anschauungswelt seiner Leser. (Voigt)

o    Unser Gleichnis ist eines der zahlreichen Doppelgleichnisse, die zwei Typen einander gegenüberstellt. (Voigt)

o    Dem Verfasser der Sprüche Salomos verdankt Jesus den Hinweis auf das hier gebrauchte Bild (Spr 10,25). (Barclay)

o    Wolkenbruchartige Herbstregen werden im Heiligen Lande immer von starkem Sturm begleitet. (Voigt)

o    Wer in Israel ein Haus bauen wollte, musste ein vorausschauender Mann sein. Manches Bachbett bildet im Sommer eine angenehme Mulde, die sich im Winter in reißendes Wasser verwandelt. … Selbst wenn man eine andere Stelle auswählte, war es verlockend, auf Sand zu bauen, statt die Fundamente bis zu dem darunterliegenden Felsgestein zu vertiefen. (Barclay)

o    „ihr Fall war groß“ (27) ist sprichwörtliche Redensart und bedeutet „völlig zugrunde gehen“. (Voigt)

o    Das Imperfekt (von „entsetzen“ -28) in dem summarischen Abschluss der Rede deutet darauf hin, dass dies immer wieder der Eindruck der Reden Jesu gewesen ist. (Voigt)

o    Während die Verse 21-23 für die Jünger bestimmt sind, wendet sich das Schlussgleichnis an die Weite der Hörer. (Schniewind in Voigt)

o    Die Bergpredigt war im wahrsten Sinne „die Umwertung aller Werte“. Sie war und ist das umfassendste und radikalste Paradox, d.h. das allem Bisherigen schnurstracks Entgegengesetzte, was je auf Erden gesagt worden ist. (Rienecker)

o    Jesus fordert in der Bergpredigt das, was außerhalb des Bereiches des Menschenmöglichen liegt. Aber, was bei dem Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich, möglich „in Christus“, in Ihm allein. (Rienecker)

o    Es wird sich empfehlen, die beiden Schlussverse (28-29) in die Einleitung der Predigt zu nehmen. Dort sprechen sie ihr Wort kräftig und an rechter Stelle. Was sagen sie? Die „Wirkung“ der Predigt Jesu kann eigentlich nicht wiederum gepredigt werden. Sie kann von uns nur – wenn wir Jesus auch nur mittelbar hören – erfahren werden. (Voigt)

o    Trotzdem kann uns eine solche Bemerkung (28) nützlich sein. Es wird aus ihr deutlich, dass derjenige Jesus noch nicht vernommen hat, der über dem Hören Seiner Botschaft unbewegt und schläfrig geblieben ist. Es muss etwas nicht stimmen, wenn es uns nicht packt. (Voigt)

o    Man darf nicht vergessen, dass Jesus Menschen zur Umkehr gebracht hat. Er hat ihnen nichts erspart. Wen es traf, den traf es im Gewissen! Bequem war es nicht, in den Strahlungsbereich dieser Vollmacht zu kommen. Aber es wurde einem geholfen. (Voigt)

o    Eine Frage stand wohl immer wieder im Raum: Ist es klug, sich auf diese Botschaft einzulassen? Ein umstrittener Mann. Nicht verwunderlich, denn Er setzt sich in Widerspruch zu den Autoritäten der Theologie und zu den Trägern der kirchlichen Gewalt. „Ich aber sage euch“ (5,22.28.32.34.39.44; 16,9). Woher nimmt der Mann das Recht, so vieles bisher Gültige umzustoßen und dem, was in Geltung bleibt, ein ganz neues Vorzeichen zu geben? (Voigt)

o    Es ist beruhigend, sich im bergenden Gehäuse seiner Rechtschaffenheit zu befinden. Aber jetzt kommt Jesus und macht uns darauf aufmerksam, dass dieses Haus zusammenstürzen wird. Besser muss eure Gerechtigkeit sein als die eurer exemplarischen Gerechten (5,20)! Fort mit den demonstrativ frommen Werken, mit denen man sich und anderen Vollkommenheit und Sicherheit vortäuscht (6,1ff). Sorgengeist ist Mammonsdienst – ihr dürft nicht sorgen, ihr braucht nicht zu sorgen (6,19ff). Weg mit dem Richtgeist, der andere herabsetzt, um sich selbst ins rechte Licht zu bringen (7,1ff)! (Voigt)

o    Ist es klug, so zu leben, wie Jesus will – d.h. aber alles auf eine Karte zu setzen, dass Gottes Reich kommt (6,33), und zwar so kommt, wie Jesus das sagt? Ist es nichts mit dem Reiche (Gottes), dann ist es reine Torheit, auf Jesus zu hören und Jesus zu folgen. (Voigt)

o    Die beiden Hausbauer, die das Gleichnis uns vorführt, sind, wie es scheint, nicht darin voneinander unterschieden, dass sie den Bau verschieden groß und aufwändig, mit verschiedenem Material, verschiedener Technik und mit verschiedengradiger Sorgfalt ausführen. Vielleicht sehen die beiden Häuser, wenn sie fertig dastehen, einander sehr ähnlich. Es ist zwischen den beiden nur ein Unterschied, den das Gleichnis für erwähnenswert hält: Der eine Hauserbauer hat mit einem etwa eintretenden Regenguss und der aus ihm entstehenden Hochwasserkatastrophe gerechnet und darum sein Haus von vornherein auf den Felsen gegründet. Der andere sieht kein Wölkchen am Himmel und meint, es müsse allezeit dabei bleiben, so dass man sich auch bei der Gründung des Hauses nicht viel Mühe zu machen brauche. (Voigt)

o    Was ist mit diesem Bild gemeint? Allgemein gesprochen doch wohl dies, dass der gelebte Glaube früher oder später schweren Belastungsproben ausgesetzt sein wird und dass derjenige der Wirklichkeit am besten gerecht wird (= klug ist), der  beizeiten damit rechnet. (Voigt)

o    Ich weiß nicht, in welche Konflikte, Verlegenheiten, Schmerzen und Leiden ich morgen schon geraten kann. … Vielleicht gerate ich in Situationen, in denen ich – menschlich gesprochen – mein Herz sehr fest in die Hand nehmen muss. Vielleicht wird mir schwarz vor Augen. … Es wird Augenblicke geben, in denen mein Glaube auf Biegen und Brechen erprobt wird. (Voigt)

o    Alle „Regengüsse“ und „Stürme“, die sich je und je in unserem Leben zutragen, sind ja nach der eindeutigen Auskunft des NT nur Vorspiel und Vorausdeutung auf das große Wetter Gottes, dem unser „Haus“ einmal ausgesetzt sein wird. Jede Gewissensentscheidung heute hat ihren Ernst darin, dass wir sie einmal vor Gottes Richterstuhl werden verantworten müssen. Wir lassen uns das nicht gern sagen und verharmlosen den Ernst Gottes. (Voigt)

o    In der Bergpredigt lesen wir, dass Gott unerbittlich danach fragt, was sich hinter der Fassade abspielt. Dann wird aufgedeckt, wonach wir uns heimlich ausgestreckt, was wir gedacht, getrieben, gescheut haben (1Kor 4,5c; Röm 2,16; Lk 8,17). (Voigt)

o    Von Luthers Theologie, die nur auf dem Hintergrund der Anfechtung verständlich ist, kann man lernen: Wir werden uns in Bedrängnissen des Leibes und der Seele von der Erfahrung des zornigen Gottes zum gnädigen Gott durchglauben müssen. Wir können es, weil Christus ohne Wenn und Aber zu uns steht. Er ist ja gekommen, Sünder zu retten. Das ist der Baugrund (1Kor 3,11). (Voigt)

o    Jesus verlangt, dass die Menschen hören. … Sehr viele Menschen wissen gar nicht, was Jesus gesagt hat oder was die Kirche lehrt. … Die christliche Lebensführung beginnt damit, dass wir Jesus Christus die Chance geben, gehört zu werden. (Barclay)

o    Daneben verlangt Jesus, dass die Menschen handeln. … Es hat wenig Sinn zum Arzt zu gehen, wenn wir nicht bereit sind, auf das zu hören, was er uns rät. Es hat wenig Sinn zum Fachmann zu gehen, wenn wir nicht bereit sind, seinen Rat zu befolgen. Trotzdem gibt es Tausende von Menschen, die jeden Sonntag hören, was Er gelehrt hat, und trotzdem kaum oder gar nicht den Versuch machen, dies in die Tat umzusetzen. (Barclay)

o    Wie bekommt das Haus die erforderliche Stabilität? Die Antwort ist denkbar einfach: Hören – und tun! Nicht hören, ohne zu tun. Der Jakobusbrief führt es überzeugend aus (1,21-27). Er hat es dem Bergprediger nachgesprochen (Mt 7,21-23). An den Früchten erkennt man die wahren und die falschen Propheten (7,15-20). Was wäre das für eine überzeugende Art, unseren Herrn vor der Welt zu bekennen, wenn die Leute einfach unsere guten Werke sehen könnten und darüber den Vater im Himmel preisen lernten (5,16)! (Voigt)

o    Also nicht bloß hören und darüber diskutieren und „sich auferbauen“ und berauschen und zum geistlichen Genießer werden! (Voigt)

o    Das Hören allein bringt nur Scheinbesitz, der gerade dann zerbricht, wenn er sich beweisen soll. (Rienecker)

o    Das Umsetzen des Gehörten wird ein inneres Besitztum und innerer Reichtum, der einem Haus auf Felsengrund gleicht und auch in der schwersten Sturmes- und Wassersnot der Trübsale und Anfechtungen seine Probe bestehen wird. (Rienecker)

o    Aber auch nicht Tun ohne zu Hören! Einmal darum nicht, weil es ohne das Hören gar nicht zum neuen Tun käme. Wir müssen Weisung und Anstoß bekommen. … Dann, weil unsere „Werke“ als Früchte des tätigen Glaubens ständig von daher bestimmt und gespeist werden müssen. … Endlich, weil das Neue nur darum geschieht, weil Jesu lösendes Wort an die Sünder vernehmbar wird und nun wirklich Menschen aus dem Leerlauf und Krampf ihres Daseins als „Zöllner und Sünder“ herausholt. (Voigt)

o    Gibt es ein zusammenfassendes Wort für hören und handeln? Ja, es gibt ein solches Wort: gehorchen. (Barclay)

o    Auf einem Motorboot, dass bei rauer See ein sehr viel größeres Schiff im Schlepptau hatte, mit dem es durch eine Drahttrosse verbunden war, ertönte plötzlich bei starkem Sturm und starker Gischt ein einziges, durchdringendes Kommandowort des verantwortlichen Offiziers. „Hinlegen!“ schrie er, und die ganze Besatzung warf sich zu Boden. In eben diesem Augenblick zerriss auch schon die Drahttrosse, und das lose Ende peitschte wie eine wildgewordene Stahlschlange hin und her. Hätte sie einen der Männer getroffen, wäre er auf der Stelle getötet geworden. Doch die Mannschaft hatte automatisch gehorcht, und so wurde niemand verletzt. (Barclay)

o    Aufs Fundament kommt es an. Man sieht es den verschiedenen Häusern äußerlich nicht an, wie es mit ihrem Fundament bestellt ist. (Voigt)

o    Was uns die Stürme überstehen lässt, ist nicht dies, dass wir etwas anderes bauen als unsere nichtchristlichen Mitmenschen, sondern, dass wir auf einen anderen Grund bauen, darauf nämlich, dass Christus Selbst, indem Er uns annimmt, uns vergibt und uns in Seine Nachfolge ruft, uns ein neues Leben schenkt. (Voigt)

o    Die, die die Bergpredigt, überhaupt die Predigten Jesu, gehört und verstanden haben, sind darüber, wie der Schluss des Textes zeigt, wach geworden. (Voigt)