Downloadlink: 55-1 Der dankbare Samariter – Lk 17, 11-19
Lk 17, 11-19
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Wo liegen Samarien, Galiläa und Jerusalem? 11
- Wo befindet sich ihre Grenze? Siehe Karte!
- Warum ist das ein besonderes Gebiet?
o Wann „begab es sich“?
- Warum war Jesus unterwegs nach Jerusalem?
o Vgl. 9,51;10,38ff; 13,22+31
o Was hat man damals unter „Aussatz“ verstanden? 12
- 10 Männer im Grenzgebiet: abgetrennt von anderen, verbunden untereinander
- Warum „von ferne“?
o Was meint das Wort „Erbarmen“ hier? 13
- Kann Jesus das, was sie von ihm wünschen?
o „lieber Meister“ kommt in der Bibel nur hier vor– warum wohl?
o „Als er sie sah“ – Hat er sie vorher nur gehört? 14
- Welche Rolle spielten damals die Priester?
- Wie empfanden die Kranken wohl diese Aufforderung?
- Was sollte der Samariter beim Priester?
o Wann geschah das Wunder?
- Was „geschah“?
- Kann es sein, dass Gehorsam eine Rolle spielt, wenn man Gott erleben möchte?
- Was heißt „rein werden“?
- Bestanden alle die Glaubensprobe?
o „Aber“ ein Gegensatz!! – Welcher? 15-16
- Welche Verben stehen hier dafür?
o Was ist das Besondere an diesem Menschen?
- Weshalb kehrte er um? Was dachte (glaubte) er über Jesus?
- Wer pries Gott – der Jude oder der Fremde?
- Warum nicht die anderen?
o Wann und vor wem fielen die Menschen in den Staub nieder?
o Jesus stellt Fragen! An wen? Wie viele? 17-18
- Wem wollte Jesus etwas mit diesen Fragen sagen?
- Was wollte er sagen?
o Warum hat Lukas diese Geschichte in diesen Kontext gestellt?
o Aus welchem Volk war der „Fremde“?
- Wie hat er „Gott“ die Ehre gegeben?
o Haben die Anderen Gott nicht beim Priester die Ehre gegeben? (14)
- Warum ist das, was der Samariter macht, etwas anderes?
o Um welchen „Glauben“ geht es hier? 19
- Siehe auch 17,5 oder 17,21ff
- Wo ist mir solch ein Glaube in den letzten Monaten begegnet?
o „Geh hin“ – Wohin jetzt?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- „Gesund! Gesund!“ schreit der Geheilte und kann sich vor Freude nicht fassen; aber in der Freude dreht er sich nur um sich selbst wie ein Brummkreisel. (Stahlin)
- Die Trauer Gottes liegt in der menschlichen Undankbarkeit. (Stählin)
- Was kann uns nicht alles an Gutem geschehen, und es verändert uns nicht! – Weißt du jetzt, was Sünde ist? … Ich ersticke an meinem eigenen Ich. … Wo keine Dankbarkeit ist, ist der geistliche Schlaganfall eingetreten. (Stählin)
- Irgendwo findet Gott seine Dankbaren. … Die Pforten der Undankbarkeit werden die Gemeinde des Herrn nicht verschlingen können. (Stählin)
- Ich kann euch garantieren, dass es Gott inmitten eines gottvergessenen Geschlechtes ehrt, wenn wir uns hier im Namen Jesu versammeln. (Stählin)
- Hier wird vorausgesetzt, dass die zuständige Stelle für die Ehrung Gottes Jesus ist. (Voigt)
- Zur Zeit des Lukas musste die Samaritermission verteidigt werden – nicht nur gegen Vertreter der Synagoge, sondern auch in eng judenchristlichen Kreisen. Eben hier wird man sich solcher Jesusworte erinnert haben, wie sie in 9,53; 10,33ff und in unserem Text vorliegen. (Voigt)
- Es wird also in der Predigt vom Heil Gottes die Rede sein müssen, das über die Grenzen Israels hinaus zu denen dringt, von denen Israel sich geschieden hat. (Voigt)
- 17 – Hier stellt sich am kleinen Beispiel der seltsame Lauf der Sache Jesu dar. (Voigt) So erfüllt sich Psalm 50,23. (Rienecker)
- Danken bewahrt vor Wanken und Loben zieht nach oben.
- Der älteste Geschichtsschreiber der Griechen (Herodot.1,144) erzählt von sechs griechischen Städten, die unter sich ein Bündnis hatten, auch einen gemeinsamen Tempel, und dort gemeinsame Wettkämpfe. In diesen Wettkämpfen gewann der Sieger einen Kranz, aus grünen Zweigen geflochten, außerdem ein schön gearbeitetes eisernes Gerät. Das durfte er aber nicht mit nach Hause nehmen, sondern musste es im Tempel dem Gott als Dankgeschenk darbringen.
Nun geschah es, dass ein übermütiger Sieger seine Beute nach Hause trug. Da er sie nicht wieder herausgeben wollte und bei seinen Mitbürgern Unterstützung fand, vereinigten sich die fünf anderen Städte und schlossen die Stadt dieses Frevlers vom Bündnis und vom Tempel aus.
Sie wollten lieber das Band zerreißen, das Bündnis schwächen, als dass sie es unter sich einreißen ließen, dass dem Gotte nicht mehr Dank und Ehre gebracht würde. (Riggenbach) - Auf der Wanderung nach Jerusalem ist Jesus seit 9,51. (Voigt)
- Nach 3Mo 13,45 sind die Aussätzigen verpflichtet „Unrein, unrein“ zu rufen, wenn Menschen sich nähern. (Voigt)
- „Eleeson“ (griech.) als Hilferuf Kranker: Mk 10,14f;Mt9,27; 15,22; 17,15; 29,30f. … Das Eleeson unserer sonntäglichen Liturgie, ursprünglich Huldigungsruf, darf auch als Notruf solcher verstanden werden, die Jesu Hilfe brauchen. (Voigt)
- Noch krank, sollen die zehn sich auf den Weg machen (Der Text im Vers 14 übergeht das Problem, was ein Samaritaner beim jüdischen Priester soll). Dass sie es tun, ist Glaube, der erst unterwegs bestätigt wird. (Voigt)
- Tatsächlich geht der Samariter nicht zum jüdischen Priester, sondern er bringt sein Gotteslob zu Jesus, dem er wie einem König oder Gott huldigt. (Voigt)
- Juden und Samariter bekennen denselben Gott. Aber die Rassenmischung nach 721 (Zerstörung des Nordreiches und Neuansiedlung von Heiden) hat eine kultische Trennung nach sich gezogen – Wir wissen nicht genau, wann sie erfolgt ist. Die Samariter erkennen nur die Fünf Bücher Moses als kanonisch an. … Einen Sohn Davids erwarten sie nicht. Samariter gelten den Juden als Heiden. … „Samariter“ ist ein Schmähwort. Juden benutzen nicht gemeinsame Gefäße mit unreinen Samaritern. (Voigt)
- Dankbarkeit verändert auf alle Fälle unser Verhalten zu den Mitmenschen. Sie gibt zu erkennen: Ich habe dich in dem, was du mir zuliebe getan hast, verstanden. Im Dank weiß ich mich an dich gebunden. Mir ist deine Liebe nicht selbstverständlich, so dass ich sie achtlos hinnehmen dürfte. Sie ist mir ein kleines Wunder, deshalb nämlich, weil sie aus deinem freien Entschluss kommt. Du hättest nicht gemusst, aber du wolltest. Ich habe es auch nicht schnell wieder vergessen, ich weiß es noch! Danke! (Voigt)
- Wir sind schnell bereit Gott vorzuhalten, was er uns – nach unserer Meinung – schuldig geblieben ist. Aber im Danken sind wir sehr faul. … Wir könnten es aus dem Katechismus anders wissen: „… und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Barmherzigkeit, ohne all mein Verdienst und Würdigkeit …“ (Voigt)
- Die Rabbiner lehrten, dass Aussatz Strafe für besonders schwere Schuld sei. Der Aussätzige leidet nicht nur unter der widerlichen, quälenden, entstellenden Krankheit, die ihn, sobald sie entdeckt wird, aus der Gemeinschaft der Gesunden ausschließt und aus den Häusern verbannt, in denen das Glück wohnt. Er hat auch Gott gegen sich, der ihm in seinem Schicksal die Verworfenheit bescheinigt. Ein Leben ohne Freude, Trost und Hoffnung. (Voigt)
- Nicht nur die Not verbindet. Jesus verbindet. Dass unter den 10 ein Samaritaner ist, darüber fällt kein Wort. Man erfährt es erst später. Jesus sieht nur die Menschen und ihren Jammer. (Voigt)
- Der merkwürdige Reiseweg „zwischen Samaria und Galiläa hindurch“ (11) scheint eben darum gewollt, dass von beiden Seiten die zu ihm kommen können, die ihn brauchen. In Ihm wird, was zertrennt war, eins. „Er ist unser Friede, der aus zweien eines gemacht hat …“ (Eph 2,14). … Dieser Jesus nimmt die Menschen unterschiedslos an und wird ihnen zum Helfer. (Voigt)
- Unsere Gefahr: Dass zwischen Gott und uns alles bereinigt ist, ist so in uns eingesickert, dass es uns nicht mehr wundert, sondern langweilt. Sucht Gott – in seinen Gnadenmitteln – Verbindung mit uns, um sein Gutes, ja sich selbst zu schenken, dann lassen wir ihn wissen, dass wir keinen Bedarf haben. (Voigt)
- Es ist nicht gut, wenn wir wiedererlangtes Glück hinnehmen, als müsste das so sein. …. Umkehren und Danken haben viel miteinander zu tun. (Voigt)
- Feste Formen frommen Lebens helfen uns und tragen uns durch die Krisenzeiten und Flauten unseres Glaubens- und Gebetslebens. (Voigt)
- Wer es für unmöglich hält, dass jemand mit den Worten anderer betet und solches Beten gar für leeres Wortgeklingel hält, könnte einem solchen Beter Unrecht tun und sich selbst um wichtige Glaubenshilfen bringen. (Voigt)
- Jesus ist uns in den Evangelien dargestellt als einer, der nicht nur Mensch ist wie wir, sondern zugleich als Gott redet und handelt und Verehrung entgegennimmt, wie sie keinem von uns gebührt. (Voigt)
- Indem sich der Samariter vor dem Heiland niedergeworfen hatte, gab er sich als Dankopfer dar: Dein bin ich, du sollst über mich verfügen. (Rienecker)
- Nicht in den Tempel ist er gegangen, sondern zu Jesus. Hier hat er seinen Gott und Herrn entdeckt und gefunden. (Voigt)
- Oft ist Gott gut um seiner Gaben willen, aber als Geber interessiert er nicht. (Voigt)
- Wenn wir es nicht aus Hunderten anderen Texten wüssten, dann müssten wir es aus diesem lernen, dass der in Christus auf uns zukommende Gott uns gerne Gutes tut, weil er sich unser im tiefsten Herzen erbarmt. (Voigt)
- Der Samariter „hat das Wort Gottes angenommen“. So könnten wir nach Apg 8,14 variieren. … Man könnte 7,9 zitieren: „Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.“ (Voigt)
- Jesus gibt dem Samariter die Versicherung: Du bist zwar ein Fremdling und gehörst nicht zu dem Volk, … aber du hast den rechten Glauben, auch wenn dich die Juden nicht als rechtgläubig anerkennen. (Rienecker)
- „Dein Glaube hat dich gerettet.“ Ein geprägter, auch anderswo vorkommender Satz (7,50; 18,42; Mt 9,22; 15,28) … Glaube ist in der Bibel nie … eine Einstellung zu sich selbst und zur Welt, durch die wir – gäbe es auch keinen „Retter“ – unsere „Rettung selbst zuwege brächten. Glaube ist „persönliches Verhältnis zu Christus“. (Voigt)
- Rettung schließt in der eschatologischen Perspektive das Gesundwerden ein. Gott will und wird alles heil machen. (Voigt)
- Die neun, die wir inzwischen wieder glücklich in ihren Familien und an ihrer Arbeitsstätte wissen, sind „nur“? gesund und „nur“ glücklich. … Wir dürfen Glück und Gesundheit als gute Gaben Gottes verstehen und unbefangen und fröhlich annehmen. … Aber „Gerettet sein“ ist mehr. (Voigt)
- Die neun müssen wissen, dass die Frage nach ihrer Rettung noch unbereinigt vor ihnen steht. Es scheint alles heil, aber die Frage aller Fragen haben sie übersehen. Auch der größte Wohlstand macht die Normalisierung unseres Verhältnisses zu Gott (Rechtfertigung) nicht überflüssig. (Voigt)
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