19-1 Die Arbeiter im Weinberg – Mt 20,1-16a

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Mt 20,1-16a

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Was für eine literarische Gattung ist unser Text?
  • In welchem Kontext steht der Text? (19,16-30)
  • Woher kommt Jesus und wohin geht er (20,17)?
    • Warum beendet Jesus diesen Lebensabschnitt mit solch einem Gleichnis?
  • Was ist mit „Himmelreich“ gemeint? 1
    • Wofür steht der Weinberg in der Bibel?
  • Wie viel isteinSilbergroschen? à Lexikon 2
    • Was sind die Charakteristika eines „Tagelöhners“?
  • Um welche Uhrzeit ist die dritte Stunde? à Lexika 3
    • Welchen Lohn verspricht er ihnen?
  • Warum stehen all die Menschen dort herum? 3-7
    • Warum hat er sie nicht eher eingestellt?
  • Warum soll der Verwalter mit den Letzten anfangen? 8
  • Wie werden die Leute aus Vers 9 reagiert haben? 9
  • Warum waren die Ersten enttäuscht? 10
    • Warum meinten sie, dass sie mehr bekommen würden (V.2)?
  • Was ist „murren“? 11-12
    • Warum vergleichen sie sich?
    • Beachte die Doppelbelastung: Arbeit und Hitze ohne Schatten!!
  • Was wollen die Ersten? Recht? oder …???
  • Was ist Unrecht? 13
    • Waren die Ersten nicht am Morgen froh, Arbeit gefunden zu haben?
  • Beachte die Souveränität des Hausherrn! 14-15
    • Was will Jesus damit sagen?
  • Welche Eigenschaft des Hausherrn ist für die Ersten anstößig!   15
  • Wer sind die Letzten? Wer sind die Ersten?

 

  • Wo liegt die Aussage dieses Gleichnisses?
  • Weshalb hat Jesus das Gleichnis erzählt?
  • Warum hat Matthäus es in diesen Kontext gestellt?
    • Beachte: „Aber“ (19,30) … „Denn“ (20,1) … „So“ (20,16a)!!!
  • Für wen erzählt Jesus das Gleichnis?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Die Stunden wurden vom Sonnenaufgang an gezählt.

o    Der Wein reift in Palästina gegen Ende September, und unmittelbar danach beginnt es zu regnen. Wenn die Ernte nicht vor den losbrechenden Regengüssen eingebracht wird, ist sie vernichtet. Die Weinlese ist infolgedessen ein Wettlauf mit der Zeit. Jeder Arbeiter ist willkommen, selbst wenn er nur für eine Stunde mitarbeiten kann. (Barclay)

o    Das Gleichnis will für sich betrachtet sein. Der Zusammenhang, in den Matthäus es gestellt hat (19,27-30: Verzicht und Lohn der Jünger), stellt sicher nur eine mögliche Anwendung des Gleichnisses dar. (Voigt)

o    Mt 19,30, das (in der Umkehrung) in 20,16a wiederkehrt, hat mit dem Gleichnis zunächst nichts zu tun (vgl. Mk 10,31; Lk 13,30). Es spricht von der Umkehr der irdischen Verhältnisse, nicht vom gleichen Lohn. (Voigt)

o    Mt 20,16b stammt aus 22,14. (Voigt)

o    „Weinberg“ ist ein verbreitetes Symbolwort für „Israel“ bzw. für die Sache Gottes überhaupt. Doch fällt dies für das Gleichnis nicht ins Gewicht. (Voigt)

o    Man weiß vom „Gespenst der Arbeitslosigkeit“ in Jesu Zeit. (Voigt)

o    In der Sonnenglut (12) ist Arbeit Qual. Die Ungerechtigkeit des Hausherrn bezieht sich nicht nur auf die Zeit, sondern auch auf die Schwere der Arbeit. (Voigt)

o    Bei den letzten Männern handelt es sich um Tagelöhner, der niedrigsten Klasse der Arbeitenden, deren Leben sehr ungesichert war. (Barclay)

o    Sie haben in ihrem Unmut die Anrede an den Hausherrn weggelassen (12), während er ihren Wortführer mit „Freund“ anspricht. (Voigt)

o    In dem „Ich will“ spricht sich die in V.15 ausgedrückte Souveränität des Hausherrn aus. (Voigt)

o    Die Stellung des Gleichnisses im Werk des Matth. Könnte uns dazu verführen, sie in eine Allegorie zu verfälschen. „Wir haben alles verlassen – was wird uns dafür?“ (19.27) (Voigt)

o    Jesus könnte den Jüngern sagen wollen: „Euch ist das Vorrecht zuteil geworden, sehr früh in die christliche Gemeinde aufgenommen zu sein. Doch später werden auch andere dazugehören. Leitet aus der Tatsache, dass ihr vor ihnen Christen geworden seid, bitte keine besonderen Ansprüche ab. … Längere Zugehörigkeit bedeutet in der christlichen Gemeinde nicht auch zwangsläufig größere Ehre. (Barclay)

o    Mt hat sinnvoll geordnet, dies werden wir gern zugeben. Aber das Gleichnis will aus sich selbst verstanden sein. Dann wird es zu der Situation von 19,27ff gewiss auch etwas zu sagen haben, aber es ist für sich genommen, weiträumiger, grundsätzlicher, gültig nicht nur für den Kreis der allerersten Nachfolger Jesu, sondern für alle. (Voigt)

o    Gott verfährt in seinem „Reiche“, also in seinem Herr sein über uns, anders, als wir erwarten würden. Was uns schockiert, muss uns gerade interessieren. (Voigt)

o    Ein nobler Arbeitgeber! Wer wollte denen, die den Tag über keine Arbeit und keinen Verdienst gefunden hatten, den vollen Lohn – der nicht mehr war als das Existenzminimum – nicht gönnen? (Voigt)

o    Die letzten kamen, als die Sonne schon wieder flach auftraf und bereits die Abendkühle sich ankündigte (in der, wer nicht vom Tagwerk erschöpft war, gern spazieren ging – 1Mo 3,8). (Voigt)

o    Ein rabbinisches Sprichwort: Manche brauchen nur eine Stunde, manche ein ganzes Leben, um ins Reich Gottes einzugehen. (Barclay)

o    Wenn schon Großzügigkeit, warum dann nicht auch für die, die sich einen langen Tag über schwer geplagt haben? (Voigt)

o    Hier wird das Recht verletzt. Das Tarifwesen gerät in Unordnung. … Die Predigt hat das schockierende an diesem Gleichnis herauszustellen. Nur wer es verspürt, versteht diesen Text. Arbeitsleben und Lohnpolitik sind nicht das Thema, sondern nur das Material, dessen sich das Gleichnis bedient. (Voigt)

o    Das Gleichnis will ja gar nicht von der Ordnung reden, in der unser Arbeitsleben verfasst ist (theologisch gesprochen: von Gottes Gesetz), sondern von dem neuen Verhältnis zwischen Gott und uns, das durch Jesus entsteht (Evangelium). (Voigt)

o    Gott handelt souverän. Sein Wille kennt kein Warum. Er ist uns nicht Rechenschaft schuldig. … Aber wir müssen uns zur Ordnung rufen lassen: „Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?“ Rö 9,20. … Es ist eine unabdingbare Voraussetzung, dass wir unsere Situation vor Gott im Sinne des Wochenspruchs (Dan 9,18) begreifen lernen. Wir brauchen im Augenblick noch nicht einmal daran zu denken, dass wir als Sünder nichts zu fordern haben. Es genügt, uns an unsere Geschöpflichkeit (wir sind Seine Schöpfung) zu erinnern. (Voigt)

o    Ein Gott der Willkür? In dem Wort Willkür liegt Kritik. Wir wollen von Freiheit, von Souveränität reden und darin das Gottsein Gottes anerkennen. (Voigt)

o    Die Spitze des Gleichnisses liegt in der Freiheit dessen, der mit dem Weinbergbesitzer gemeint ist. Es ist noch nicht das Evangelium selbst, aber es ist seine unabdingbare Voraussetzung, dass wir unsere Situation vor Gott im Sinne des Wochenspruchs (Dan 9,18) begreifen lernen. (Voigt)

o    Wenn man schon rechnen wollte: Welche Verpflichtungen ergäben sich aus den Vorleistungen des Gottes, dem wir nicht weniger als alles verdanken? (Voigt)

o    Vor Gott zählt jeder Dienst gleich. (Barclay)

o    „Steht es mir nicht frei, zu tun, was ich will, mit dem Meinen, in dem Meinen, an den Meinen?“ Wir haben Gottes schrankenlose Herrenmajestät zu ehren. (Doerne in Voigt)

o    Es kommt darauf an, den evangelischen Sinn des zunächst befremdlich erscheinenden Handelns Gottes herauszustellen: Gott schenkt großzügig! … Eine beglückende „Ungerechtigkeit“, eine Ungerechtigkeit der Gnade. … Da ist niemand, dem nicht sein Recht geworden wäre. Da sind auch welche, denen viel mehr zuteil wurde, als das Recht erfordert. … Wer will Gott daran hindern zu schenken. (Voigt)

o    Nur im Staunen kann man Gott erfahren. (Voigt)

o    Die Güte des Weinbergbesitzers besteht darin, dass er die, die den langen Tag über das schwere Los der Arbeitslosigkeit haben tragen müssen, großzügig mit denen gleichstellt, die schon eher Glück hatten, Beschäftigung und Verdienst zu finden. … War das Los des Tagelöhners sowieso mit dauernder Ungewissheit belastet, so wurde es unerträglich durch die damals herrschende Arbeitslosigkeit. (Voigt)

o    Alleiniges Motiv für den Hausherrn ist die Güte. Dies wird besonders zu bedenken sein, wenn man fragt, was das Gleichnis will. Es ist immer wieder vermerkt worden, dass das Murren derer, die an der Bevorzugung anderer Anstoß nehmen, bei den Synoptikern wiederholt zum Ausdruck kommt (siehe Lk 5,30; 15,2; oder Mt 9,11; Lk 15,28). Jesus setzt sich für die ein, die ohne Verdienst zu Gott kommen, aber die Frommen neiden es ihnen. (Voigt)

o    In der Kirche werden die Belasteten und Gescheiterten nicht fortgeschickt, aber sie bekommen oft genug die Überlegenheit der (angeblich) Nichtgescheiterten in Form von Herablassung verletzend zu spüren. (nach Voigt)

o    Wenn man es den Christen bloß glauben könnte, dass sie von nichts anderem leben als von der Gütigkeit des großzügig schenkenden Gottes! Statt des Murrens ist die Einladung am Platz an die, die sich nicht recht herantrauen, „Zöllner, Sünder, Heiden“. Überträgt man dies, dann sind es zunächst die, deren bisheriger Lebensgang und deren bisherige Lebensweise den Vorstellungen der Christen nicht entsprechen. … Menschen solcher Art meinen, unseren Vorsprung können sie nie aufholen. … Werden sie von uns erfahren, worin ihre Chance liegt? (Voigt)

o    Der Lohngedanke wird endgültig vom Verdienstgedanken getrennt. (Voigt)

o    Ganz gewiss hat das Werk und sein Lohn an seinem Ort auch sein Recht. … Wir werden reich belohnt und wissen nicht wofür. (Mt 6,1-8; 20,16) … Wo Menschen wissen, dass sie nur noch von Güte leben, da hört das „Murren“ auf, und man freut sich miteinander daran, dass Gott „so gütig“ ist. (Voigt)

o    Gott lohnt und darum lohnt es sich, Gott zu dienen. … Ihr Alten, es gibt kein „Zu spät“. In der elften Stunde hat sie der Herr noch angestellt. … Ich schaue auf die Hände des Verwalters, wie er auszahlt. Seltsam, er hat Narben innen in den Handtellern. … Das ist kein Lohn mehr! Das ist mehr als Lohn. Das ist eingekleidete Barmherzigkeit! … Den Vater aller Barmherzigkeit nennt ihn die Schrift, die es weiß, Gott des Erbarmens. … Die Lohntüten werden vertauscht. … Keiner kommt zu kurz bei Gott, weil Einer zu kurz kam. Das war der Sohn Gottes. … Zählt nicht! Wenn einer zählen will, zähle er seine Sünden und danach die Wohltaten Gottes. (Bösinger)

o    Hier ist alles auf den Augenblick der seltsamen Lohnzahlung gerichtet und nur um dieses einen Momentes willen erzählt. … Vor Gott gilt keine Leistung, und wer vor Gott seinen „Lohn“ verlangt, verscherzt sich Gottes Güte. (Stählin)

o    Die Arbeiter in diesem Gleichnis lassen sich in zwei Gruppen gliedern. Die ersten hatte eine Vereinbarung mit dem Hausvater getroffen. Sie standen unter einem Kontrakt, der besagte: Wir arbeiten für dich, wenn du uns den Lohn bezahlst. Bei denen, die später gedingt wurden, ist von einer Lohnabsprache keine Rede. Diesen Männern ging es um die Chance zu arbeiten. Der Hausvater konnte nach Belieben entlohnen. … Das paradoxe der christlichen Lebensführung besteht darin, dass den Lohn einbüßt, wer es auf Lohn abgesehen hat, und das belohnt wird, der nicht an Lohn denkt. (Barclay)

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