32-4 Mit Christus begraben – in Ihm auferweckt – Kol 2,12-15

Downloadlink: 32-4 Mit Christus begraben – in Ihm auferweckt – Kol 2,12-15

Kol 2,12-15

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Was ist das Thema des Kolosserbriefes?

  • Um was geht es in unserem Kontext?

o    Beachte die Kombinationen „in Ihm“, „mit Ihm“ in den Versen 9-12!

  • Was will Paulus dadurch sagen?

o    Wie kann man „mit Jesus“ begraben sein?                           12

  • Was bedeutet „begraben durch die Taufe“?
  • Was geschieht in der Taufe?

o    Was bedeutet „auferstanden durch den Glauben“?

  • Wie geschieht dieses „mit Ihm“ (auferstehen)?

o    Was ist mit der „Kraft Gottes“ gemeint?

  • Warum hat Gott Jesus auferweckt?

o    Beachte das Bindewort „und“!                                              13

o    Wer ist hier die handelnde Person?

  • Was meint „lebendig gemacht“?

o    Wie kann man „tot sein in Sünden“?

  • Was ist mit der „Unbeschnittenheit des Fleisches“ gemeint?

o    Warum wird hier die „Vergebung aller Sünden“ so betont?

  • Beachte: die Vergebung geschah in der Vergangenheit!

o    Was ist mit dem „Schuldbrief“ gemeint?                               14

  • Welche Forderungen standen auf diesem „Brief“?

o    Was bedeutet das, dass es dieses „Dokument“ gegen uns gab?

  • Und was bedeutet es, dass es dies Dokument nicht mehr gibt?

o    Was will Paulus mit „an das Kreuz geheftet“ sagen?

  • Was meint das Wort: „weggetan“?

o    Beachte das wiederholte „ER“!                                            15

o    Was sind die „Mächte und Gewalten“?

  • Was meinen die Worte: „entkleiden“, „zur Schau stellen“ und „einen Triumpf machen“?
  • An welchen Vorgang aus der Antike ist hier gedacht?

o    Was wollte Paulus seinen Lesern mit diesen Zeilen sagen?

  • Was hat dieser Text mit Ostern zu tun?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

o

o

o

o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Von den Menschen handelt dieser Sonntag, die zu einem neuen Leben geboren sind. Was in dieser Selbstcharakterisierung der Christen behauptet ist, klingt schrecklich steil, ja anmaßend. (Voigt)

o    Wir sollten nicht nur in unseren Behauptungen und Ansprüchen maßvoll sein, sondern uns klarmachen, dass der Text überhaupt nicht von Tatbeständen redet, die an uns direkt ablesbar sind, … sondern von dem, was Gott in Christus an uns getan hat. (Voigt)

o    Der Christ kann es sich leisten, nicht auf sich selbst hinweisen zu müssen. Er vertraut nicht auf das, was er aus sich macht, sondern auf das, was Gott aus ihm macht. (Voigt)

o    Das Leben des Christen hat seinen Schwerpunkt außerhalb seiner selbst, eben bei dem wirkenden Gott (3,3). (Voigt)

o    Der Christ ist in der wunderbaren Lage, von sich selbst absehen und sein Heil allein bei Gott suchen und finden zu können. Was für ein Aufatmen! (Voigt)

o    Das Thema „Taufe“ ist schon in Vers 11 im Spiel: Sie ist als die „Beschneidung Christi“ bezeichnet und dann in 12 des näheren beschrieben. (Voigt)

o    „Begraben in der Taufe“ scheint den Untertauchritus sehr realistisch zu verstehen. (Voigt)

o    Das „mit Ihm“ (12) will sagen: den Getauften ist dasselbe widerfahren, was an Christus geschehen ist, vgl. 3,1. (Voigt)

o    Begraben sind wir mit Christus, auferweckt in Ihm. (Voigt)

o    Die „Kraft“ Gottes = „enereia“ à Energie. Sie bezeichnet im Griechischen nicht eine „potenzielle“, sondern immer die wirksame, handelnde Energie! (de Boor)

o    „Durch den Glauben“: der sakrale Vorgang ist zugleich personal. (Voigt)

o    Glaube im Sinn des Neuen Testaments ergreift sein Objekt nicht nur gedanklich (das freilich durchaus auch!), sondern mit der ganzen Person, so dass er eine reale Verbindung mit dem Objekt herstellt und eine Anteilhabe an dem Objekt verleiht. (de Boor)

o    Wer an die Machtwirkung Gottes, der Jesus aus den Toten auferweckte, wirklich „glaubt“, der steht damit selbst unter dieser Machtwirkung Gottes und wird „mit auferweckt“ und in ein wirkliches neues Leben versetzt. (de Boor)

o    Vers 13 ist ein Neuansatz: Das Subjekt ist jetzt Gott! (Voigt)

o    Das Totsein ist hier nicht Wirkung der (tötenden) Taufe, sondern der Zustand der Sünder. Das Wort „tot“ ist also im übertragenen Sinne zu verstehen (Lk 15,24.32; Joh 5,25; Eph 5,14). (Voigt)

o    Wollen wir mit unserer Selbstbeurteilung auf halbem Wege stehenbleiben oder stimmen wir von Herzen dem hier gegebenen Urteil zu: „tot durch die Fehltritte und durch die Unbeschnittenheit unseres Fleisches“? Welche Entscheidung fällt damit für unser Leben! Denn wenn wir uns als „Tote“ anzusehen haben, dann endet auch für uns die ganze Fülle der menschlichen Versuche, mit denen auch wir zum rechten Leben zu gelangen hofften. (de Boor)

o    Eure „Fehltritte“, euer „unbeschnittenes Fleisch“, eure ganze „heidnische“, ungöttliche, befleckte Art ist furchtbar. Durch sie seid ihr – tot! Aber eben, weil die Not so groß, das Verderben so radikal ist, helfen all die kleinen Mittel nicht, die man euch in Kolossä anpreist: Heilige Tage, heilige Zeiten, Enthaltsamkeiten und Verbindung mit der Engelwelt. Für „Tote“ gibt es nur eine wirkliche Hilfe: „Auferweckung“. (de Boor)

o    „Unbeschnittenheit“ (13) ist jüdischer Ausdruck für heidnisches Wesen (Röm 2,25-27; 3,30; 4,9-12; !Kor 7,18f; Gal 2,7; 5,6; 6,15; Eph 2,11). (Voigt)

o    In dem jüdischen Gebet „Abinu Malkenu“ heißt es: „Unser Vater, unser König, lösche aus durch Deine große Barmherzigkeit all unsere Schuldbriefe.“ Paulus hat sicherlich von daher das Wort (14) gekannt. … Der Schuldschein „belastete“ uns, „war gegen uns“ „kraft der Satzungen (Forderungen)“. Die menschliche Schuld lastete auf Christus und wurde so mit Ihm gekreuzigt. (Voigt)

o    Es scheint, dass kolossische Irrlehre die Angst nährte, „Mächte“ und „Gewalten“ zwischen Himmel und Erde könnten uns auf dem Wege zur Vollendung aufhalten und müssten durch Beachtung bestimmter kultischer Vorschriften (V. 16.18.21.23) befriedigt oder gar überlistet werden (15). (Voigt)

o    „entkleidet“ (15) heißt eigentlich „ablegen“, fast könnte man sagen: „abgeschüttelt“. Das meint: Er hat sie (die Mächte) ihrer Würde entkleidet – sie bloßgestellt. Christi Erhöhung ist wie der Triumphzug des Siegers. (Voigt)

o    Was ist an uns geschehen, was ist uns angeboten und zugedacht? (Voigt)

o    Mit Vers 12 ist die Totalerneuerung unserer Existenz gemeint, der Beginn eines neuen Lebens. Wir haben dies so wörtlich wie möglich zu nehmen. Ein bloßer Neuanfang, der nur in Verbesserungen am alten Menschen bestünde, in Kurskorrekturen des Denkens, Wollens, Sich-Entschließens, Tuns, in Lebensstil und sozialem Verhalten, wäre nicht das hier Gemeinte. (Voigt)

o    Nikodemus hatte ein paar Anweisungen zu gottgemäßem Verhalten erwartet und muss lernen: mit weniger als einer neuen Geburt ist es nicht zu machen, so menschenunmöglich dies ist. (Voigt)

o    Wir werden aus dem Menschen von Fleisch und Blut nicht das hervorlocken, worauf Gott wartet, und abringen können wir es ihm noch viel weniger. Das alte muss sterben und begraben werden, und jenseits des Todes muss neues Leben entstehen. (Voigt)

o    Wer vom Auferwecktsein spricht, meint: neues Leben aus neuem Material, aus dem „Stoff“ des Unverweslichen, des nicht mehr der Sünde und dem Tode Unterworfenen, eben dessen, was Christus zu Ostern „ans Licht gebracht“ und den Seinen zugedacht hat. (Voigt)

o    Wohl „gibt es“ mich noch als den alten Menschen, mit dem ich täglich meine trüben Erfahrungen machen muss. Aber „es gibt“ mich auch schon als den eschatischen Menschen, als die „neue Kreatur“, der Auferstehungswelt zugehörig und darum ebenso wenig erfahrbar wie der erhöhte Christus Selbst, und doch nicht nur als Fernziel oder Gegenstand der Sehnsucht, sondern – seit der Taufe – als (verborgene) Wirklichkeit (12). (Voigt)

o    Je nachdem, von welcher Ebene her man denkt, wird man verschieden sprechen. Ich, als der noch immer vorhandene natürliche Mensch, werde gegen alle Erfahrung an das verborgene Leben glauben und meine Auferstehung als etwas Zukünftiges erhoffen. Ich, als der „in Christus“ lebende, mit der „Anzahlung“ auf das eschatische Leben versehene Mensch, als die „neue Kreatur“, werde feststellen: ich, der alte Mensch, lebe gar nicht mehr (Gal 2,20), das Alte ist vergangen (2Kor 5,17), ich bin schon mit Christus auferstanden. (Voigt)

o    Die Kolosser aber meinten, der Weg sei noch weit, und man müsse sich durch Beachtung kultischer und asketischer Vorschriften durch die Unheilzone der bösen Mächte erst durchschlagen. Denen war zu sagen: „Ihr seid ja schon in Christus!“ (Voigt)

o    Die Taufe ist nicht etwa ein Symbol für subjektive Vorgänge, sondern ein objektives Geschehen, das sich am Täufling vollzieht. (Voigt)

o    Die Wiedergeburt ist Gegenstand des Glaubens, also empirisch (psychologisch oder ethisch) nicht greifbar. Der neue Mensch, der ich „sein werde“ bzw. in Christus schon „bin“, ist mein neues Sein, wie Gott es sieht – und wenn Er mich so sieht, dann bin ich’s auch – und wie ich es selber ansehen soll (Röm 6,11). (Voigt)

o    Christliches Leben ist vergegenwärtigte Zukunft, ist Leben in der „himmlischen Berufung“. Wenn ich heute „nach dem Fleisch“ lebe (böse, unehrlich, …), dann nur, weil ich vergesse, wer ich eigentlich, nämlich „in Christus“ und darum in der Auferstehungswirklichkeit, bin. (Voigt)

o    Das Leben der Getauften ist, wenn sie ihre Taufe ernst nehmen, in zielstrebiger Bewegung auf das Neue hin. Reste des Alten und Rückfälle ins Alte hinein werden immer wieder zu finden sein, aber sie können das Neue nicht mehr ungeschehen machen. (Voigt)

o    Durch die Taufe werden wir auch von Schuld entlastet – wir bekommen Rückenfreiheit. … Das neue Sein wäre unmöglich ohne die neue Geltung (Freiheit); es kann kein Leben sein, wo das Recht auf Leben verspielt ist. (Voigt)

o    Selbst wenn es zu einem Neuanfang unter uns Menschen käme, ohne dass Vergangenheit „bewältigt“ ist, das Vergangene müsste uns belasten, vielleicht macht es uns unfrei, missmutig, gemeinschaftsunfähig, misstrauisch; es kann uns sogar körperlich krank machen (Ps 32,3). Erst recht muss Unvergebenes stören, wenn wir vor Gott treten. (Voigt)

o    Ist Sünde in ihrer Mitte bzw. auf ihrem Grunde die Absage an Gott, die Auflehnung, der eigensüchtige Stolz des Geschöpfs gegenüber dem Schöpfer, die Undankbarkeit, die Selbstherrlichkeit, das Kreisen um das eigene Ich, dann kann ich nicht bei Gott erscheinen und dabei so tun, als wäre nie etwas Störendes gewesen. (Voigt)

o    Mit unbehobener Schuld leben wollen, ist eine innere Unmöglichkeit. (Voigt)

o    Wir wissen wenig von unserer Sünde. Wir haben uns an unser Autonomiedenken gewöhnt. Die richtige Erkenntnis, dass christlicher Gehorsam nicht einem papierenen Reglement verpflichtet ist, sondern im Wagnis der freien Entscheidung besteht – freilich unter der Regel: „als dem Herrn und nicht den Menschen“ (3,23) -, schlägt leicht um in eine Haltung, die überhaupt keinen Gehorsam mehr kennt. (Voigt)

o    Wir wissen im Beichtbekenntnis oft keine konkreten Sünden zu nennen, aber wir haben es im täglichen Leben oft schrecklich schwer miteinander. Die Sünde der anderen sehen wir, die eigene nicht. (Voigt)

o    Unbereinigte Schuld macht Geschichte, oft verhängnisvoll. Wir kennen unsere Sünde nicht, aber wir quälen uns mit ihren Folgen. (Voigt)

o    Unbeschnittenheit ist Verfallensein an heidnisches Wesen. Man übersehe nicht: dies wird in einem Atemzug mit Übertretungen genannt. Heidentum ist etwas, was der Vergebung bedarf (Röm 1,18ff). (Voigt)

o    Heidentum ist nicht nur Irrtum, sondern Abfall. (Voigt)

o    Seine Frage ist wieder viel radikaler: Was gewinnen wir überhaupt mit „Satzungen“, es seien, welche es wollen, mit all diesem „Du sollst – Du sollst nicht“? Wir gewinnen – „den Schuldschein gegen uns“! (de Boor)

o    Denn anerkannte Satzungen gelten wie anerkannte Geldforderungen. Und das ist unsere ganze Not, dass die „Satzungen“ gar nicht nur Willkür und Unsinn sind, dass dies „Du sollst – Du sollst nicht“ ein tiefes Recht hat, das unser Gewissen anerkennt und anerkennen muss, und dass wir den Satzungen tatsächlich doch nicht nachkommen. So läuft der „Schuldschein“ immer höher, täglich und stündlich. Sehen die Kolosser nicht, was sie tun, wenn sie immer noch neue Satzungen auf sich laden lassen? Wie blind ist alle Begeisterung für Satzungen! (de Boor)

o    Wer den Weg neuer Satzungen geht, handelt wie ein Schuldner, der seine Schulden durch das Unterschreiben von neuen schlimmeren Wechseln loszuwerden hofft. … Wir sind wie jeder wirkliche Schuldner hilflos unserer Schuld ausgeliefert. (de Boor)

o    Soll unser Verhältnis zu Gott und unseren Mitmenschen von Schuld entlastet werden, dann muss Gott viel vergeben. (Voigt)

o    Vielleicht steht hinter dem „Schuldbrief“ (14) noch, dass man am Kreuz eines zum Tode Verurteilten einen Zettel anbrachte, der über die Schuld dieses armen Menschen Auskunft gab. Hier also: Der – „kraft der Gesetzvorschriften“ – gegen uns gerichtete, uns belastende Schuldschein ist die Urteilsbegründung für den gekreuzigten Jesus. Wüssten wir es nicht längst, wir müssten erschrecken. Aber die Erschrockenen dürfen sich freuen: damit ist, was uns belastet, aus der Welt. (Voigt)

o    Sieh auf das Kreuz, dort siehst du deinen Schuldschein in aller Öffentlichkeit herausgestellt und vernichtet! (de Boor)

o    In Kolossä fürchtete man unsichtbare Mächte, die wahrscheinlich nach dem Weltbild der Alten die niedrigste Himmelssphäre bewohnen sollten (Eph 3,10; 2Kor 12,2) und, ehe Christus kam, durch ihre Herrschaft Gott und die Menschheit voneinander getrennt haben. Die Irrlehrer fürchten, diese Mächte könnten es sein, die dem Menschen, wenn er in die himmlische Heimat zurückkehren will, noch ein letztes Hindernis bereiten bzw. festhalten. (Voigt)

o    „Gott stellte sie (die Mächte und Gewalten) öffentlich zur Schau und feierte den Triumph über sie in Ihm“ (15). Sprachlich ist nicht sicher zu entscheiden, ob das „in Ihm“ sich auf den Christus oder auf das Kreuz bezieht. Es würde in das ganze Bild vom öffentlichen Triumph gut passen, wenn hier das Kreuz, diese Stätte der scheinbaren Ohnmacht und Niederlage Gottes, als die Stätte Seines auf Erden und im Himmel sichtbaren Sieges bezeichnet wäre. (de Boor)

o    Welch seltsames Unterfangen der Kolosser wäre es, um die Gunst von Königen zu buhlen, die waffenlos, machtlos, aller Königswürde entkleidet hinter dem Siegeswagen des Feldherrn hergehen müssen, des Feldherrn, dem die Kolosser unmittelbar gehören dürfen! (de Boor)

o    Unser Brief sagt: Solche Sorge ist unbegründet, Christus hat die Mächte unterworfen, und zwar durch Sein Kreuz (Verse 10.15; Eph 1,21), nachdem Er schon vom Ursprung her, als Mittler der Schöpfung, ihnen überlegen gewesen ist (1,15). Sie können uns nicht mehr von der Liebe Gottes in Christus trennen (Röm 8,38f). (Voigt)

o    Der Text hat für uns heute und für die aus dem Heidentum Entrissenen volle Aktualität. Wunderbar befreiend und unentbehrlich ist die Botschaft: für den, der zu Christus gehört, sind keine „Mächte“, „Geister“, „Ahnen“, keine Zauberpraktiken mehr zu fürchten. All das ist entwaffnet, über all das triumphiert Christus und die Christen mit Ihm! (de Boor)

o    Die Sorge, es könnte „Mächte und Gewalten“ im Bereich des Unsichtbaren (1,16) geben, die uns den Weg zu Gott versperren, ist nicht von ungefähr. Wir sind zu Gott befreit. … Es kommt nur auf das eine an: Christi Kreuz und Auferstehung – in der Taufe uns zugewendet – hat die Herrschaft solch „himmlischer“ Schicksals- und Verderbensmächte gebrochen. Die Vergebung der Sünden gilt – wir haben den Zugang zu Gott als unserm Vater. (Voigt)

o    Wie hart auch der Kampf sein mag, den Christen mit den hier gemeinten widergöttlichen Mächten zu führen haben (Eph 6,10ff): Christus hat die Mächte längs unterworfen und sie gewissermaßen – wie es die siegreichen Feldherren in der Alten Welt taten – im Triumphzug hinter sich herziehen lassen, gefangen, entmachtet, bloßgestellt. (Voigt)

o    Wir haben keine bösen Möchte zu fürchten, wir dürfen sie getrost verachten. Ps 46,3f wird hier in einer dem alttestamentlichen Denken noch nicht vorstellbaren Weise wahr. (Voigt)

o    Die Gemeinde weiß es: Diese Welt ist nicht der harmlos-schöne Schauplatz rein menschlichen Lebens, sondern im Ernst der Herrschaftsbereich des „Fürsten dieser Welt“, der sogar der „Gott dieses Weltzeitalters“ (2 Ko 4,4) ist. (de Boor)

o    Es ist nicht eine historische Seltsamkeit, sondern für die Gemeinde heute eine notwendige Botschaft, dass Gott in Christus all diese „Mächte“, sie mögen uns nun locken oder bedrohen, entlarvt und entwaffnet hat. Die Gemeinde darf es fröhlich wissen, dass sie auch hierin einen „großen Jesus“ hat, einen so großen und so herrlichen, dass sie neben Ihm nichts anderes mehr braucht, auch keine „Erkenntnis höherer Welten“, dass sie in Ihm nichts mehr zu fürchten hat. (de Boor)

o    Wer gewiss ist, dass er zuletzt auf jeden Fall gewinnt, wird unterwegs wohl Anfechtungen durchstehen müssen, aber: „in dem allen überwinden wir weit …“ (Röm 8,37). (Voigt)