13-3 Das Himmelreich ist nahe – Mt 4,12-17

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Mt 4,12-17

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Beachte die Stellung dieses Textes im Aufbau des Evangeliums!
  • Um welchen Johannes geht es hier? 12
    • Warum wurde Johannes eingesperrt?
  • Wo tat Johannes seinen Dienst? à Karte!
    • Warum „zog sich Jesus zurück“?
    • Hat Er vor jemandem Angst? Flieht Er?
  • Wo liegt Galiläa? à Karte!
    • Warum geht Er nach Galiläa?
  • Warum verlässt Jesus Nazareth? 13
    • Warum geht Er nach Kapernaum?
    • Was war Kapernaum für eine Stadt?
  • An welchem See liegt Kapernaum?
    • Wer waren „Sebulon“ und „Naftali“?
    • Was ist das geschichtlich interessante an diesen Gebieten?
  • Beachte das Bindewort „damit“! 14
    • Welches Ziel hat Matthäus mit diesem Zitat des Jesaja?
    • Lies Jes 8,23 und 9,1 nach!
    • In welchen geschichtlichen Zusammenhang gehört das Wort?
  • Welches „Meer“ ist hier gemeint? 15
    • Was ist das Land „jenseits des Jordans“?
    • Warum wird Galiläa „heidnisches Galiläa“ genannt?
  • Warum „saßen sie im Finstern“? 16
    • Was meint Jesaja mit dem „Licht“?
    • Was will Matthäus mit dem „Licht“ sagen?
    • Beachte die Wiederholung des „Lichtes“!
  • Wo ist der „Ort im Schatten des Todes“?
    • Welchen Kontrast bringt das „Licht“?
  • Was sagt Matthäus mit der Formulierung: „Seit der Zeit“? 17
    • Seit welcher Zeit?
    • Was hat Jesus vorher gemacht?
  • Was meint „predigen“?
    • Was ist der Inhalt Seiner Predigt?
    • Vergleiche mit 3,2!
  • Wie tut man „Buße“?
    • Beachte das Bindewort „denn“!
  • Was ist mit dem „Himmelreich“ gemeint?
    • Welchen Unterschied gibt es zwischen dem „Himmelreich“ und dem „Reich Gottes“?
  • Was meint Jesus mit dem Wort „nahe“?
    • Wie kann das Himmelreich „herbeikommen“?
  • Was wollte Matthäus seinen Lesern mit diesen Zeilen sagen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Johannes ist „ausgeliefert“, „preisgegeben“ (12), wie es künftig auch Jesus widerfahren wird (17,22; 20,18f; 26,2). (Voigt)
  • Während Markus die Verhaftung des Täufers mit dem Beginn der Wirksamkeit Jesu nur zeitlich verkoppelt, sieht Matthäus einen kausalen Zusammenhang. 3,13 ist Jesus, aus Galiläa kommend zum Täufer gestoßen; jetzt zieht er sich dorthin zurück. (Voigt)
  • Warum Jesus Nazareth verlässt (13), begründet nur Lukas (4,24). (Voigt)
  • Kapernaum wird „Seine Stadt“ (9,1), durch Seine Gegenwart begnadet und darum mit ihrer Weigerung doppelt schuldig (11,20.24). (Voigt)
  • Von Kapernaum, der Grenzstadt am See aus, ist es leicht, in das Gebiet des Philippus, ach Bethsaida oder in die Dekapolis, auszuweichen. (Voigt)
  • Sucht Jesus einen Ort, an dem, wenn es sein muss, die nahe Grenze abermals ein Entweichen erlaubt (15,21)? (Voigt)
  • Die Stadt liegt im alten Stammesgebiet von Naftali. (Voigt)
  • Tiglathpileser III. hat im Jahr 732 v.Chr. schon Teile Israels, also des Nordreichs, zu assyrischen Provinzen gemacht und die Bevölkerung deportiert (2Kön 15,29 – die dort genannten Gebietsteile sind in Jes 8,23 gemeint). … Ein erster losgeschlagener „Stein“! Ein Vorspiel zu dem, was später noch geschehen sollte: 721; 597, 586 …, zuletzt das Jahr 64. Galiläa wurde zuerst betroffen, sein Schicksal hatte geradezu symbolische Kraft. (Voigt)
  • „Licht“ (16) ist stehendes Bild für das Heil (vgl. Lk 2,32), speziell für den Messias. (Voigt)
  • Indem – anstößigerweise – das „große Licht“ über Galiläa aufgeht, erfüllt sich ein uraltes Prophetenwort. (Voigt)
  • „Reich der Himmel“ (17) = „Reich Gottes“ (Umschreibung des Gottesnamen) (Voigt)
  • Alles, was das Evangelium des Johannes von Kap. 1,43 – 4,54 erzählt, liegt hier in den Versen 12-17 zusammengedrängt. (Rienecker)

 

  • Die Anfänge des Wirkens Jesu berichtet Mt nicht nur mit geographischen Einzelheiten, sondern auch mit einer tiefgehenden theologischen Deutung, die den Ursprung des hier Geschehenden in Gottes Plan und Willen … aufzeigt. (Voigt)
  • Es wird hier sehr schön deutlich, dass der Evangelist nicht einfach Handlanger ist, der Traditionsgut aufgreift und unverändert weiterreicht, sondern zugleich Sammler, Gestalter und Deuter. (Voigt)
  • Mt ist der Meinung, dass das was hier geschieht, Gott selbst sich schon längst vorgenommen und dies – in unserm Falle durch Jesaja – auch gesagt hat. (Voigt)
  • Der Umzug Jesu ist Ausdruck des Evangeliums selbst. (Voigt)
  • Soll der Messias aus Galiläa kommen (Joh 7,41)? Kann die große Wende in der Geschichte zwischen Gott und den Menschen in Galiläa beginnen? (Voigt)
  • „Galiläa, Galiläa, du hassest das Gesetz, deshalb wird dein Ende das der Zeloten sein.“ (Rabbi Jochanan) Seit 732 ist Galiläa heidnisch durchsetzt. „Heidengau“ ist sein alter Name. Unser Text greift ihn auf (15). Für jüdisch denkende Menschen ist dieser Schauplatz der ersten Wirksamkeit Jesu alles andere als eine Empfehlung. (Voigt)
  • Mt sieht gerade in dem, was Anstoß bereitet, Gott selbst am Werke. Wir sahen es in 2,22f: Gott hat gewollt, dass das Kind in Nazareth aufwächst. Der junge Mann hat dann Galiläa verlassen (3,13). Aber der Täufer wird „ausgeliefert“ – hinter dem Passiv verbirgt sich die Aktivität Gottes. (Voigt)
  • Seltsames Eingeständnis: Jesus ist nach des Täufers Verhaftung „ausgewichen“ ins galiläische Land. Er wird mit derselben Botschaft vor die Menschen treten wie der Täufer (3,2; 4,17). Aber an anderem Ort. (Voigt)
  • Was hat es zu bedeuten: dass das, was Jesaja für die allernächste Zeit erwartet hat, ja schon in der Vergangenheitsform ausdrückt – dreiviertel Jahrtausend auf sich warten lässt? Was nützt eine solche Ankündigung den vielen Generationen, die ihre Einlösung nicht haben erleben dürfen? … Mt fragt nicht so. Ihm kommt es darauf an, was Galiläa im Kommen Jesu widerfahren ist. (Voigt)
  • Für den, der Jesaja zitiert, ist klar, dass Assur die Rute in Gottes Hand ist, Werkzeug Gottes zur Vollstreckung eines verdienten Urteils. So ist, umgekehrt, die Befreiung aus den Händen der Zwingherren der große Akt der Sündenvergebung. (Voigt)
  • Die weit weg sind von Gott (15), die „nimmt“ Jesus „an“ (Lk 15,2). Galiläa als Schauplatz der ersten Wirksamkeit Jesu: das ist Programm! Hat dort (732) das Gericht seinen Anfang genommen, so soll nun an derselben Stelle die Gnade einsetzen (Mk 1,15). (Voigt)
  • Wer sein Leben krisenfrei und nach guter Ordnung führt, macht uns weniger zu schaffen als die Gescheiterten und die Ausbrecher. Jesus siedelt sich bei denen an, die von Gott fern sind und sich an dieses Fernsein gewöhnt haben. (Voigt)
  • Bin ich einer von denen, die als „abgehängt“ gelten, fremd, ohne kirchliche Bindung, voller Zweifel, ohne Vertrauen, mit mancherlei Kratzern und Flecken in der Biographie, so soll ich wissen, dass Jesus ausgerechnet an mir interessiert ist. (Voigt)
  • Bin ich „Galiläer“, so könnte es sein, dass gerade mir das Licht aufgeht. Gott will immer die am meisten, die Ihn am nötigsten haben. (Voigt)
  • In Jes 9,2-4 wird die Verwandlung der Szene durchs Licht ganz deutlich. (Voigt)
  • Jesus hat nicht vom fremden Joch befreit, es sei denn, man denkt an die Befreiung von unsichtbaren Quälgeistern, Mächten und Zwängen. (Voigt)
  • Wir sollten, auch in der Predigt, darüber nachdenken, was wir von Jesus zu erwarten und was wir von Ihm nicht zu erwarten haben. (Voigt)
  • Mt geht in unserem Text nicht auf Einzelheiten ein. Man könnte, was später erzählt wird, schon ins Auge fassen: die Jüngerberufungen (4,18-22;8,18-22; 9,9-13), Heilungswunder am Jungen des Hauptmanns (8,5-13), an der Schwiegermutter des Petrus (8,14-16), am Gelähmten (9,1-8), die Erweckung der Tochter des Jairus (9,18-26). Ehe aber Matthäus darauf kommt, macht er uns auf die Präsenz Jesu in Kapernaum aufmerksam. (Voigt)
  • Das „wohnen“ (13) ist eine konkretisierende Parallele zu dem „wohnen“ (anderes griechisches Wort) in Joh 1,14. (Voigt)
  • Wir haben einen Gott, der unter uns „wohnt“: nicht nur in Heiligtümern wie Bethel oder im Allerheiligsten des Tempels, sondern – Inkarnation – in Jesus Christus, der sich nun wiederum unter uns Seine Bleibe erwählt. Gott wohnt in Christus (Kol 1,19; 2,9); indem wir Ihn unter uns haben, wohnt Gott bei uns. (Voigt)
  • Wohnt das Wort Gottes reichlich unter uns (Kol 3,16), dann wohnt Christus bei uns (Eph 3,17), und, als seine Gabe, sein Geist (Röm 8,9), so dass wir selber zum Tempel seines Geistes werden (1Kor 3,16). (Voigt)
  • Christus wohnt auch unter uns leibhaftig. Indem wir Seinen Leib und Sein Blut empfangen, werden wir, die vielen, in Ihm zu einem Leibe (1Kor 10,16f). Christus weiß, was Sein „Wohnen“ für uns bedeutet. Darum hat Er Seine Gegenwart an die Elemente des heiligen Mahls Hier, wo Er „wohnt“, ist für uns Kapernaum! (Voigt)
  • Im Abendmahl kann man sich, wenn es sein muss, mit seinem Kummer und seinen Gebrechen anstellen (4,24). Kapernaum erlebt die Präsenz des Herrn. (Voigt)
  • Ehe wir fragen, was es einbringt und austrägt, dass wir Ihn haben, sollten wir uns die Bedeutung Seiner Gegenwart überhaupt deutlich machen. Nicht immer nur: Was hast Du zu bieten? Sondern: Wenn ich nur Dich habe … (Ps 73,25).
  • Haben wir einen Menschen besonders lieb, dann sagen wir: „Hauptsache, das du nur da bist!“ Dies erlebte Kapernaum, und eben damit ist diese Stadt „bis zum Himmel erhoben“ (11,23). Sie hat es zumeist nicht gemerkt, wer da in ihren Mauern wohnte (8,10b; 11,23f). (Voigt)
  • Es gibt die (falsche) These: „Wenn wir Christus im Glauben nicht annehmen, dann sei Er eben nicht dagewesen!“ In Kapernaum war es anders! Kapernaum ist die „heimgesuchte“, die besuchte, mit der Christusgegenwart beschenkte Stadt. (Voigt)
  • Jesus ist nicht nur da, Er wirkt auch. (Voigt)
  • „Predigen“ (herolden) bezeichnet das Tun des Herolds, der etwas bekanntzumachen und auszurufen hat. … Indem Jesus das Reich ausruft, verwirklicht es sich. … Gott gewinnt uns zurück, indem Er sich – im Wirken Christi – unsere Herzen erobert, uns Vertrauen abgewinnt, Glauben weckt, Willigkeit und Hingabe, Gewissheit des Geborgenseins in Ihm. (Voigt)
  • Indem Menschen sich von Jesu Heroldswort ansprechen lassen und Gott in Seinem Liebeswort ihre Herzen gewinnt, wird Gott Herr über sie. … Gott hat mehr als zwölf Legionen Engel und wüsste die Welt schon in Schach zu halten. Nur: Setzte Er gegen uns Seine Macht ein, dann ist das unser aller Ende. Er geht, indem er unsere Herzen sucht, den schweren Weg. Dies schließt nicht nur die Enttäuschung über Kapernaum (11,23f) und Jerusalem (23,37f) ein, sondern auch das Kreuz. Aber so und nicht anders wird Welt für Gott gerettet (soweit sie sich retten lässt). (Voigt)
  • Gott wird der Herr in Seiner Welt, indem Er ihr den Abfall vergibt und sie durch den Sohn und dessen Selbsthingabe zu sich zurückruft. … Macht kehrt, geht wieder auf euern Gott zu (17)! (Voigt)
  • Dass Jesus nicht der vom Täufer erwartete Richter, sondern der große Wohltäter ist, will dem Täufer offensichtlich nicht leicht eingehen (11,1-6). So gewinnt der Kernsatz der Verkündigung in Jesu Munde – trotz wörtlicher Gleichheit – einen neuen Sinn. (Voigt)
  • Bei Johannes hat die Ankündigung des Reichs noch etwas Drohendes an sich – kehrt um, bald ist das Reich da! (Voigt)
  • Bei Jesus ist der Akzent anders: Gott ist mit Seiner Liebe zu euch unterwegs – das müsste doch für euch ein Anlass sein, Ihm euch vertrauensvoll zuzuwenden, d.h. aber: zu Ihm umzukehren! Das Jesus Seinen Bußruf so versteht, wäre aus Seinen Gleichnissen leicht zu verdeutlichen. Nicht: Umkehr, damit man dem Zorn entgehe. Sondern: Umkehr, weil Gott so gütig ist! (Voigt)
  • Obwohl Vers 17 literarisch für sich steht, kann die Predigt von hier aus doch noch einmal auf 15ff zurückgreifen. Was bedeutet es, dass es – zunächst in Galiläa und überall, wohin Jesus kommt und kommen wird – ein Ende hat mit Finsternis und Todesschatten und das Volk ein großes Licht sieht? (Voigt)
  • Indem wir Christus annehmen, wird das Gericht aufgehoben. Gott realisiert Seine Herrschaft, indem Er uns unsern Abfall vergibt und uns zur Umkehr einlädt – „zurückruft“. (Voigt)
  • Wo Christus ist, ist nichts mehr zwischen Gott und uns. Das ist der Schein, der unsern Weg hell macht. (Voigt)
  • Das Gericht über uns ist schon ergangen – auf Golgatha! Jesus hat es getragen. Nun können wir ohne Furcht unsere Sünden bekennen und (zu Gott) umkehren. (Busch -19.11.)

 

  • Ein junger Bursche, der in einem Dorf aufwuchs, saß in der Schule neben einem Mädchen. Beide mochten einander gern. Der Junge ging nach der Schulzeit in die Stadt und geriet auf Abwege. Eines Tages, als es ihm zu seiner Freude auf geschickte Weise gelungen war, einer alten Dame ihre Geldtasche zu entwenden, sah er plötzlich auf der Straße jenes Mädchen auf sich zukommen. Sie war noch ebenso mädchenhaft unschuldig wie früher. Und plötzlich wurde ihm klar, welch ein gemeiner, niederträchtiger Kerl er dagegen geworden war. Tiefbeschämt lehnte er den Kopf gegen das kühle Eisen eines Laternenpfahls. „Gott, ich wollte, ich wäre tot“, sagte er. Er erkannte sich selbst. Christus befähigt den Menschen, sich selbst so zu sehen, wie er ist. (Barclay zu Lk 1,46ff)
  • In meiner Angst um die Zukunft geschieht es manchmal, dass ich meine Herkunft vergesse. Ich möchte mich immer wieder daran erinnern, dass ich nichts machen muss, sondern, dass ich gemacht bin.
  • Neues anfangen heißt immer, sich von Vergangenem zu verabschieden.
  • Umkehr bedeutet: Stillgestanden – Kehrt – Marsch