Downloadlink: 62-4 Ich will mich finden lassen – Jer 29,1-14
Jer 29,1.4-7.10-14
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- Was weißt du über Jeremia? 1
- Welche geschichtlichen Daten sind dir bekannt?
- Warum schrieb Jeremia diesen Brief nach Babel?
- Wann schrieb er ihn in etwa?
- Warum und wie lange waren diese Menschen schon in Babel?
- Wie groß war die Gruppe der Juden in Babel?
- Was ist mit dem „Rest der Ältesten“ gemeint?
- Wo steht in der Bibel etwas über die Wegführung nach Babel?
- Beachte die Autorität in der Jeremia schreibt! 4
- Was bedeuten die Worte „Jahwe Zebaoth“?
- Warum ist es hier wichtig, dass Gott sich „Gott Israels“ nennt?
- Wer sind die Weggeführten?
- Wer hat sie wegführen lassen?!!!
- Beachte die Steigerung: 5-6
„bauen – wohnen – pflanzen – Familien gründen – Kinder verheiraten“! - Wo findet sich der Auftrag „Mehret euch!“ noch in der Bibel? 6
- „Warum wird das „dort“ so betont?
- Warum sollen sie „nicht weniger werden“?
- Um welche Stadt geht es in Vers 7? 7
- Warum war das für die Juden damals eine Herausforderung?
- Was ist „das Beste“ einer Stadt?
- Wie kann man „der Stadt Bestes“ suchen?
- Beachte das wiederholte „ICH“ (4+14)!
- Kann man außerhalb Jerusalems / Israels zu Jahwe beten?
- Das war damals eine echte Frage!
- Wann geht es einer Stadt „wohl“?
- Beachte den Zusammenhang zwischen „beten“ und „ihr wohlgehen“ und „euch wohlgehen“!
- Beachte die Konstruktion: „denn …, so …“!
- Beachte das Bindewort „denn“! 10
- Für wie viele Generationen stehen siebzig Jahre?
- Welche Erwartungen hatten die Weggeführten?
- Welches „gnädige Wort“ ist hier gemeint?
- Welcher Ort ist mit „diesem Ort“ gemeint?
- Beachte das wiederholte Bindewort: „denn“! 11
- Wie kann man die Worte: „denn ich weiß wohl“ umschreiben?
- Was fällt dir zu „Gottes Gedanken“ ein?
- Was sind Gedanken des „Friedens“?
- Beachte, dass das Ende des Verses unterschiedlich übersetzt wird!
- Lese verschiedene Übersetzungen!
- Was ist mit diesem letzten Satzteil gemeint?
- Was für eine Verheißung! 12-14
- Mach dir die einzelnen Verben bewusst!
- Was verspricht Gott zu tun?
- Was hat der Mensch zu tun?
- Beachte das „denn …, so…“! 13-14
- Warum „wird“ und „will“ Gott? 12+14
- Was wollte Jeremia mit diesem Brief seinen gefangenen Landsleuten sagen?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
1.6 Neutestamentliche Gedanken
- Leben in Erwartung auf die Befreiung in Herrlichkeit
- Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes – 1Petr 5,6
- Segnen ist unsere Berufung – 1Petr 3,9
- 1Tim 2,2
- Jesu Versprechen Gebete zu erhören
- Kaufet die Zeit aus – Eph 5,16
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- Nebukadnezar erobert 598 v.Chr. Jerusalem, setzt den achtzehnjährigen Jojachin, der nach dem Tod seines Vaters Jojakim nur 3 Monate auf dem Thron sitzt, ab und deportiert ihn, zusammen mit einem großen Teil der vornehmen Kreise, nach Babylon. (Gradwohl)
- Jeremia nutzt die Gelegenheit, die sich bietet, um einen Brief mitzugeben. Der König Zedekia schickt zwei Personen zum babylonischen Herrscher (3). (Gradwohl)
- Im AT sind einige andere Briefe erwähnt: 2Sam 11,14f; 2Kön 5,5; 10,2; 19,14; 20,12; 2Chr 21,12). (Gradwohl)
- Der Brief Jeremias ist rudimentär überliefert und muss gedanklich um die Begrüßung, vielleicht auch um einen Schluss erweitert werden. Festgehalten ist nur das Kernstück: die Gottesbotschaft an die Verbannten. (Gradwohl)
- Das hebräische „Zukunft und Hoffnung“ (11) kann auch folgendermaßen übersetzt werden: „Zukunft nach Wunsch“; „eine hoffnungsvolle Zukunft“. (Gradwohl)
- In den Kapiteln 28 und 29 ist von derselben Sache die Rede: es soll nicht gegen den babylonischen König rebelliert werden. (Gradwohl)
- Dieses Kapitel knüpft auch an 24,1-10 an. … Ferner ist dieses Kapitel mit Kap. 36 zu vergleichen: Gottes Wort wird Schrift! Hier und dort erleidet die prophetische Schrift, die in Gottes Auftrag verfasst wurde, das Gleiche, was auch der Prophet selbst erdulden muss, nämlich Verachtung und Hohn. (Schneider)
- Die Aufzählung zeigt (1), dass auch im Exil eine „Gesellschaftsordnung“ in irgendeiner Form wie in der Heimat erhalten blieb. (Gradwohl)
- Drei Variablen der Titulierung Gottes benutzt Jeremia, und alle drei finden sich in Kapitel 29:
„So sprach der Herr“: V.10.16.32; „So sprach der Herr der Heerscharen“: 17; „So sprach der Herr der Heerscharen, der Gott Israels“: 4.8.21.25 (Gradwohl) - Als „Gott der Heerscharen“ (Hos 12,6) manifestiert Er sich, als Herr „über das Heer des Himmels“ (2Kon 22,19), aber auch als Herr über die „Heerscharen“ Israels (2Mo 7,4; 12,41). Die doppelte Funktion als Regent über die „Heere“ des Himmels und der Erde zeigt Seine umfassende Macht. (Gradwohl)
- Die Hoffnungen der Deportierten auf eine schnelle Heimkehr sind nur verständlich, kurz nach der ersten Wegführung, also nach 597 v. Chr. (Voigt)
- Wir wissen nicht, warum von den Ältesten nur ein Rest angesprochen wird (1). Das Wort bedeutet aber auch „Vorzug“, es könnten die Vornehmen der Ältesten angesprochen sein. (Voigt)
- 70 Jahre (10) sind eine runde Zahl. In 27,7 spricht Jeremia von drei Generationen. (Voigt)
- Das betonte „ICH“ (11) könnte man so umschreiben: „Ihr versteht euer Schicksal nicht, aber Ich weiß die Gedanken, die Ich, nur Ich, über euch habe.“ (Voigt)
- Für die hier Angeredeten ist die Diasporasituation der Gemeinde Gottes etwas völlig Neues, eine schicksalhafte Wendung, die, wie es scheint, innerlich noch in keiner Weise bewältigt ist. (Voigt)
- Nach der damaligen Denk- und Glaubensweise bedeutete der Verlust der von Gott verheißenen Heimat und das Verbanntsein in ein Land, wo Jahwe nicht wohnt, mehr als das Herausgerissensein aus Altvertrautem und Liebgewonnenem. … Gott ist nicht nur weit weg, also unerreichbar, sondern Er ist zugleich gegen die Betroffenen. (Voigt)
- Was sich im Schicksal der Verbannung darstellt, ist der Extremfall eines Sachverhaltes, mit dem die Gemeinde Gottes grundsätzlich immer zu tun hat. Die Kirche ist in die Welt hinein „verstreut“. (Voigt)
- Dass die Kirche umgeben ist von einer nichtchristlichen Umwelt, ist nichts Befremdliches (Phil 3,20; 1Petr 2,11; Hebr 13,14). Die Auslegung soll darauf bedacht sein, zu zeigen, wieso das, was man „eschatologische Existenz“ genannt hat, uns zwar in Spannung zur Welt überhaupt bringt, aber uns der Welt nicht entfremdet, sondern verpflichtet. (Voigt)
- Wir werden vor der Gefahr gewarnt, an der „Erde“ schuldig zu werden, indem wir damit hadern, dass wir nicht im „Himmel“ sind. (Voigt)
- Man sehnt sich krank nach Jerusalem. (Voigt)
- Der Brief setzt voraus, dass sich die Verbannten in einem seltsamen Zustand der Zerrissenheit befinden: zwischen einer schweren inneren Gelähmtheit und einer hochgespannten Hoffnung. (Voigt)
- Lähmung: denn sie können es nicht fassen, dass Gott sie ins Heidenland hat abführen lassen. … Die schwerste Not dürfte die sein, dass sie in heidnischem, d.h. in unreinem Lande leben müssen. Sie sind vom Gottesdienst des heiligen Volkes ausgeschlossen (Ps 42,3-5; 137). Für den normalen Israeliten damals war es ein Unding, abseits von der Tempelgemeinschaft Gottesdienst zu haben. (Voigt)
- Man lese die Drohung des Propheten Amos (7,17). (Voigt)
- Hoffnung: Gott kann, wenn Er Seine Ehre und Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen will, die Seinen nicht für immer, nicht einmal für längere Zeit, den Heiden preisgeben. Er „muss“ uns befreien! Es wird in Kürze der Augenblick gekommen sein, in dem dieses babylonische Zwischenspiel ein Ende findet. (Voigt)
- Dem widersteht Jeremia. Alle Zeit ist Gottes Zeit! Man soll, in welcher Lage auch immer man sich befindet, die gegenwärtige Stunde als Gottes Stunde erkennen und wahrnehmen, annehmen und auskaufen. (Voigt)
- Wir reden manchmal von „leerer Zeit“ – wie wenn einer auf den nächsten Zug wartet, einen höchst unerwünschten Krankenhausaufenthalt hinter sich bringt oder gar eine Haft verbüßt. Wartezeit ohne Sinn und Gehalt, nur unter dem Gesichtspunkt zu beurteilen, dass sie vergeht; also wegzuwünschen und im Leben unter Verlust zu verbuchen. Jeremia lehrt seine Briefleser ganz anders: (Voigt)
- Die Zeit der Verbannung gehört mit zum Leben. Sie will sinnvoll gefüllt, ihre Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden. (Voigt)
- Die Verbannten sollen das tun, was die „Söhne Jakobs“ (1Mo 47,27) aufgrund eines gesunden Instinkts getan haben. (Gradwohl)
- Baut Häuser (5)! Ein Haus ist schnell gebaut. Pflanzt Gärten und esst ihre Früchte! Bis ein Baum Früchte trägt, vergehen Jahre! Und wenn es an Gründung von Familien geht und man schon an die Verheiratung von Kindern und Kindeskindern denkt: dann ist in Generationen gedacht. (Voigt)
- „Mehrt euch“! Da wird der Wille zum Leben geweckt. Jeremia will, dass die Verbannten sich auf die gegebenen Tatsachen einrichten. Das Leben, wie es ist, annehmen. (Voigt)
- Das Nicht-Annehmen macht passiv. Das Annehmen aktiviert. Da entstehen Häuser und Gärten, da wachsen Kinder heran. Alle Zeit ist Gottes Zeit! (Voigt)
- Jeder Ort ist Gottes Ort! Dass Gott auch in diesem Land ist, erkennt man aus diesem Brief nur daran, dass man zu Ihm beten kann (12). Auf alles andere muss – und kann man verzichten. Dahinter steht die Gewissheit, dass Gott Schöpfer und Herr aller Welt ist. … Das heißt: es gibt keine Stelle in der Welt, an der man von Gott verlassen wäre. (Voigt)
- Die Gemeinde Gottes wartet auf das Kommende. Sie ist – wie die Thessalonicherbriefe zeigen – in der Gefahr, in der hochgespannten Zukunftshoffnung die Gegenwart zu versäumen. (Voigt)
- Jeremia deutet dieses „Ende“ (11) nicht weg. Er spricht von der Heimkehr. Wir haben dies ins Neutestamentliche zu übersetzen. (Voigt)
- „Siebzig“ Jahre sind freilich in Wahrheit nur sechzig Jahre, denn von 598 v.Chr. (Deportation Jojachins) bis zum Edikt des Kyros, 538 v.Chr. sind genau sechzig Jahre. Kimchi war mit der „runden Zahl“ unzufrieden und rechnete so: von der Deportation Zedekias (586 nach der Tempelzerstörung) bis zum Wiederaufbau des neuen Tempels (Frühjahr 515). Dabei kommt man auf 71 Jahre. (Gradwohl)
- Nicht weil die Verbannten durch Buße gründlich gereinigt und darum sich einer Rückführung würdig erwiesen hätten, sondern allein weil Gottes Stunde und Babylons Stunde gekommen ist (19), wird die Erlösung in Gang gebracht. (Schneider)
- Dem Propheten liegt daran, dass, wer „Jerusalem“ sagt, sich in „Babylonien“ nicht auf die faule Haut legt, als ob nicht auch diese siebzig Jahre Gott gehörten, er will, dass wir leben (Eph 5,16). (Voigt)
- In der großen Geschichte Gottes sind die Zeiten, die wir leicht als Wartezeiten ansehen, gewichtig und kostbar. Wir haben den Auftrag, etwas daraus zu machen! Gott will es. Und was wir nur als Negatives, Vorbeiwünschendes ansehen, könnte uns lieb werden. Ein Haus in Babylon, ein Garten mit fruchtschweren Bäumen, Familien, die froh zusammenleben – alles, weil Gott es so geführt und gewollt hat und erwartet, dass wir es annehmen. (Voigt)
- „Sucht der Stadt Bestes“, oder, anders übersetzt: Müht euch um das Wohl des Landes, in das ICH (!) euch hinweggeführt habe“. (Voigt)
- Die Israeliten (die Gläubigen) haben eine Weltverantwortung. In diesem Falle eine besonders harte Zumutung. … Der Stadt oder des Landes Bestes suchen: Das setzt voraus, dass da Hass und Groll abgebaut wird, Vorbehalte und Rachegelüste. (Voigt)
- Nach dem Talmud handelt es sich bei V.5 nicht um einen eigentlichen Befehl, sondern lediglich um „einen guten Rat“. Der Rat ist wirklich gut, weil er der Realität gerecht wird. (Gradwohl)
- Wo auch immer die Gemeinde Gottes in die Welt hinein verstreut wohnt, sie soll nicht ohne die Welt leben, erst recht nicht gegen die Welt, sondern für sie und mit ihr. (Voigt)
- Nicht: Je schlechter es der Welt geht, desto besser sind die Chancen für die Kirche. Sondern: Sucht der Stadt Bestes. Wir werden dabei Sätze wie Röm 12,2 nicht aus den Augen verlieren. Christen sind anders als ihre Umgebung, sofern ihr Christsein nicht bloß in Worten besteht. Sie wissen etwas, was die Welt nicht weiß noch wissen kann. Sie kennen die Dynamis (Kraft) Gottes, die rettet (Röm 1,16). Sie haben eine Hoffnung, die nicht zuschanden werden lässt. Aber dies alles soll sie nicht veranlassen, sich dünkelhaft von der Welt zu distanzieren. Im Gegenteil, wenn jemand weiß, dass es keinen Grund gibt, sich über jemanden zu erheben, dann müssten es die Christen sein. Und sie sollten ihren Gott kennen, der will, dass alle Völker gesegnet werden. (Voigt)
- Gemeinde in der Diaspora: Jesus nennt sie Salz der Erde und Licht für die Welt. (Voigt)
- Auf die Zahl (Anzahl der Verbannten) kommt es nicht an. Sie haben eine große Bedeutung für Babel. Sie sollen für Babel zu Jahwe beten (7). Sich einsetzen für die sie umgebende Welt, das ist eine priesterliche Aufgabe der Gemeinde Gottes im Hier und Heute. (Voigt)
- Das „Gebet für den Staat“ wird bis heute in allen Sabbatgottesdiensten gesprochen, denn sein Friede ist der Friede aller Menschen, die in ihm leben. (Gradwohl)
- Kein Hass, kein Misstrauen, dafür das stellvertretende Gebet für die Welt. Wer soll sich sonst für die Welt bei Gott verwenden, wenn nicht die Christen (1Mo 18,23ff)? (Voigt)
- Das Gebet der Gemeinde ist Dienst! (Voigt)
- Es wird noch viel geschehen müssen, bis wir, die Christenheit, nicht nur die Bedeutung dieser „Gebetsarbeit“ einsehen, sondern auch die Offenheit für die nichtchristliche Welt gewinnen werden. (Voigt)
- Der Stadt „Bestes“ ist ihr „Heil“ (Schalom). Wir werden das Wort in seiner Weiträumigkeit zu verstehen haben. Man hat an Wohlergehen, Gesundheit, Glück, ungestörtes Zusammenleben zu denken, an Frieden, Ruhe, gewaltloses Miteinander der Völker, und an den Frieden zwischen Gott und den Menschen, die Versöhnung der Welt mit ihrem Gott. (Voigt)
- Die Gemeinde hat viel zu beten. Sie tut es nicht auf eigene Faust, sondern weil sie dazu aufgefordert und ermächtigt ist. (Voigt)
- Gott gibt zu erkennen, dass Er Gedanken des Heils und nicht des Unheils hat (11). (Voigt)
- Man kann nicht, aus dem Gang der Geschichte, wie Gott ihn bestimmt, unmittelbar Seine Absichten und Seine Meinung erkennen wollen. Über uns verhängtes Leid ist kein Merkmal dafür, dass Gott gegen uns steht. Ja, Christen werden sich sogar der Trübsale rühmen, weil Gott gerade darin Seine Heilsgedanken verwirklicht. (Voigt)
- Auch wenn es mit dem Gericht ernst gemeint ist, auch wenn Gott hart zufasst und nicht nur zum Schein straft, kann Er Gutes im Sinn haben. Wir haben uns dem verborgenen Walten Gottes zu beugen und halten uns an Sein eindeutiges Wort. (Voigt)
- Gottes „eigentliches Werk“ ist Sein Heilshandeln; Sein Richten und Strafen ist, so ernst es gemeint ist, nur Sein „fremdes Werk“ (Luther). Gott steht zu Seinen Zusagen. (Voigt)
- Kann sein, wir sehen nur Finsternis. Aber „ICH, ICH weiß sehr wohl, was für Gedanken ich habe“! Unsere Untreue kann Gottes Treue nicht aufheben (Röm 3,3). (Voigt)
- Die Diasporasituation der Kirche ist eine Übergangssituation. Die Zusage der Heimkehr hat für die neutestamentliche Gemeinde streng eschatologischen Sinn. Das irdische Schicksal der Verbannten wird zum Vorbild dessen, was Gott mit uns vorhat. … Nach drei Generationen ist der Tag der Heimkehr gekommen. Die Christen warten darauf, dass ihr Herr Sein Reich in Herrlichkeit vollendet. (Voigt)
- Der Gott, der Gedanken des Heils hat, ist schon heute für Seine Gemeinde zugänglich und will sich finden lassen, auch im babylonischen, also heidnischen Land. Wo Gott das zusagt, ist schon Friede und Heil. Die Gemeinde Gottes hat darin ihre Seligkeit, dass sie kommen darf und bei Gott Zugang hat. (Voigt)
- Gott verspricht nicht nur „etwas“, sondern Sich Selbst! (Voigt)
- „Dass ihr die Zerstreuung siebzig Jahre aushalten müsst, gereicht euch zum Guten; denn dann wird euer Herz sich demütigen. Die Demut aber wird zur Ursache eures guten Endes und eurer guten Zukunft, wenn ihr erst einmal ins Land zurückgekehrt seid.“ (M’zudat David in Gradwohl)
- Gottes Gedanken – „Seine Planungen“ haben stets Segen und das Glück des Menschen zum Ziel. (Gradwohl)
- Eine Geschichte aus dem Midrasch zu 5Mo 11,27: „Ein Mann sitzt an einem Schnittpunkt zweier Wege. Einer der Wege ist zunächst eben, dann kommen Dornen und Hindernisse. Der zweite ist am Anfang dornenreich, doch dann wird er eben und ist leicht zu begehen. Der Mann, der am Schnittpunkt sitzt, macht die Wanderer auf die beiden Wege aufmerksam.“ (Gradwohl)
- Voraussetzung der göttlichen Zuwendung ist nach 12f des Menschen Anruf, sein Gebet, sein Suchen nach Gott (Am 5,4). (Gradwohl)
- Mit dem doppelten „spricht der Herr“ (14) wird die Zusicherung bekräftigt. … Die Verbannung wird beendet werden, doch zuvor wird sie lange andauern. (Gradwohl)
- Unter dieser Verheißung, die sich erst in kommenden Zeiten erfüllen wird, lässt sich aber schon heute leben! (Schneider)
- Als Kyrus mit seinem Edikt (538) die Rückkehr erlaubte, kehrte nur ein Bruchteil zurück. Die große Masse blieb und begnügte sich mit dem Entsenden von Unterstützungsgeldern an die in Jerusalem und seinem Umkreis mit größten wirtschaftlichen und anderen Schwierigkeiten kämpfenden Rückwanderer (Esra 1,4-6; 3,3.12). (Gradwohl)
- In Babylonien ist Jahrhunderte danach der Babylonische Talmud (um 500 v.Chr.) verfasst worden. (Gradwohl)
- Auch in anormalen Verhältnissen kann an der besseren Zukunft gebaut werden. (Gradwohl)
- Aus diesem Brief erkennen wir, wie der Blick auf Gottes umfassendes Geschichtshandeln das Erkennen dafür schenkt, was im Augenblick zu tun ist. (Schneider)
- Wer Gottes Weite nicht hat, hat auch keinen Blick für das Heute. (Schneider)
- Bleibt bei Kräften, bis Gott endgültig an euch handelt (5f)! (Schneider)
- Indem Jeremia die Fürbitte im „unreinen“ Ausland im Namen Gottes gebietet, bewegt er sich auf der Linie von 7,1-15 weiter. Wie man Gottes Gegenwart nicht an ein bestimmtes Haus binden darf, so auch nicht an ein bestimmtes Land. (Schneider)
- Während Jeremia nicht mehr für sein Volk beten darf (7,16; 11,14, 14,11) soll Israel für seine heidnische Umgebung beten! (Schneider)
- Gerade die Fürbitte macht frei, Gottes Handeln auch an den anderen zu erwarten. (Schneider)
- Die Fürbitte für andere schenkt Wohlergehen für das Leben des Beters (Hiob 41,10). (Schneider)