02-2 Seid geduldig – ER kommt – Jak 5,7-8

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Jak 5,7-8

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • In welchem Textzusammenhang steht unser Text? 8
    • Welche Gedanken werden mit dem Wort „so“ verbunden?
  • Was ist Geduld?
    • Warum sollen die Leser geduldig sein?
  • Was ist mit dem „Kommen des Herrn“ gemeint?
  • Beachte die Betonung „siehe“!
  • Was will Jakobus mit dem Beispiel vom Bauern sagen?
  • Warum wird die Frucht „kostbar“ genannt?
    • Was ist diese kostbare Frucht im geistlichen Bereich?
  • Was ist der Frühregen und der Spätregen?
    • Welche Bedeutung hat er in Israel?
  • Was tut der Bauer, damit die Frucht heranwächst?
    • Was tut der Bauer, während er wartet?
  • Wie kann man sein Herz stärken? 9
    • Was hat das „Herz stärken“ mit „Geduld“ zu tun?
  • Was versteht die Bibel unter dem Wort „nahe“?
  • Wie kommt der Herr?
  • Was geschieht beim „Kommen des Herrn“?
  • Wer ist der „Herr“?
  • Erwartest du in der heutigen Zeit die Wiederkunft Jesu?
    • Woran kann man das bei dir erkennen?
    • Müsste sich etwas ändern, damit du „erwarten“ kannst?
  • Warum erwartest du Jesu Kommen oder warum nicht?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Die Verse 7-11 bilden eine Einheit unter dem Leitwort „Geduld“. (Voigt)
  • Dem griechischen Wort nach ist der geduldig, der sein leidenschaftliches Verlangen über lange Zeit hin zurückhält. (Voigt)
  • Angeredet sind „Brüder“ (wie 1,2.16.19; 2,1.5.14;3,1.10.12; 4,11; 5,8.12.19) – im Unterschied zu „ihr Ehebrecher“ (4,4), „ihr, die ihr jetzt sagt: … (4,13), „ihr Reichen“ (5,1). (Voigt)
  • Es gibt keine Schrift des NT, außer den Evangelien, die so mit Anklängen an Herrenworte gespickt ist wie der Jakobusbrief. (Voigt)
  • Die „Ernte“ ist ein stehendes Bild für die eschatologische Erfüllung, speziell für das Gericht (Mt9,37f;Gal 6,7; Offb 14,15f; Joh 4,35-38). (Voigt)
  • Der Frühregen, Mitte oder Ende Oktober, leitet die halbjährige Regenzeit ein. Der Spätregen kommt am Ende der Regenzeit, im März oder April. Erst dann kann geerntet werden. (Voigt)
  • Ohne Frühregen ginge die Wintersaat überhaupt nicht auf. Ohne Spätregen reifte das Getreide nicht. (Barclay)
  • „Nah“ ist noch nicht „gegenwärtig“, aber die Nähe ist schon jetzt Tatsache. (Voigt)
  • Die Schwierigkeiten beim Predigen liegen darin, dass wir nicht wie die hier Angeredeten im Warten auf die Parusie unseres Herrn ungeduldig sind, sondern „die Dinge“ in einiger Gelassenheit „an uns herankommen lassen“, wenn wir nicht gar das, was hier so brennend erwartet wird, heimlich oder erklärtermaßen bereits aus unseren Erwartungen ausgeschieden haben. (Voigt)
  • Das NT kennt drei Worte für die Wiederkunft Jesu: 1. „parousia“ = Parusie: Im Zusammenhang mit Jesus verwendet, ist mit „parousia“ das Kommen, die Wiederkunft Jesu gemeint, das Kommen des Königs, der erscheinen wird, damit die Seinen sich ihm endgültig ergeben und ihn anbeten. 2. „epiphaneia“ = Wiederkunft, Erscheinen: Im Zusammenhang mit Jesus bedeutet das Wort, dass mit seiner Wiederkunft, Gott den Seinen erscheinen wird, sowohl denen, die auf ihn warten, als auch denen, die sich gegen ihn auflehnen und ihn missachten. Es bedeutet, dass Gott letztlich den Thron besteigen und auch seinen letzten Feind bezwingen wird. 3. „apokalypsis“ = Enthüllung, Bloßlegung: Im Zusammenhang mit der Wiederkunft Jesu gebraucht, bedeutet es, dass bei diesem Kommen die ganze Macht und Herrlichkeit Gottes den Menschen offenbart, enthüllt werden wird. (Barclay)
  • Das sind eine Reihe großartiger Bilder. Das Kommen Jesu Christi bedeutet die Ankunft des Königs, das Erscheinen Gottes, der seinen ewigen Thron besteigt, das Offenbarwerden der ganzen Herrlichkeit Gottes. (Barclay)
  • Zu den messianischen Zeichen, die auf die letzte Stunde deuten, gehören nicht nur die Machttaten Jesu, sondern auch die Verkündigung des Evangeliums an die Armen (Mt 11,5). … Selig seid ihr Armen – weh euch Reichen (Lk6,20.24)! Der Arme hat seinen Platz in Abrahams Schoß, der Reiche in der Qual (Lk 16,19-31). … „Die Armen“ ist wohl Selbstbezeichnung der Jerusalemer Gemeinde (Gal 2,10). (Voigt)
  • Den Reichen wird das Gericht Gottes angekündigt (1,9-11; 2,5-15; 5,1-6), aber Jesus und die Seinen erwarten alles von Gott, nichts von der Kraft ihres Hasses oder der Macht ihrer Arme. Nicht Menschen werden die Welt verwandeln, sondern Gottesreich wird vom Himmel kommen. Die Gottesreichs-Predigt ist nicht revolutinär, weil sie apokalyptisch ist. (Voigt)
  • „Kein Widerstand des Gerechten“, lautet die Maxime unseres Briefes (5,6), im Einklang mit der Bergpredigt. (Voigt)
  • Dass der Herr bald kommen wird und man dennoch einen langen Atem haben sollte, scheint nicht gut zueinander zu passen. Aber das meint der Vers 8. … Lasst eurer (zornigen) „Leidenschaft“ nicht den Lauf, sondern haltet sie gebändigt fest, „lange Zeit“, „über eine weite Strecke hin“. (Voigt)
  • Wenn Gott zu lange auf sich warten lässt, dann muss man ihm eben die Tür einrennen, muss ihn durch eigene Aktivitäten dazu nötigen, dass er endlich eingreift. (Voigt)
  • Ungeduldige, nervöse, fanatische, Gott erpressen wollende Adventshoffnung, heißt abenteuerlich, gewalttätig! Man kann schon verstehen, dass ein unterdrücktes Volk – nach einer leidvollen Geschichte! – eschatologisch überhitzt sein konnte und solche Stimmung auch die judenchristliche Gemeinde, „die Armen““, ergriff. … Aber Jakobus lehrt anders, er mahnt zur Geduld. (Voigt)
  • Jesus will, dass wir immerzu auf seine „Zukunft gefasst sind, und darum spricht er gelegentlich von ihrer unmittelbaren Nähe. Er will aber auch, dass wir in unserer Bereitschaft den „langen Atem“ haben; darum spricht er zuweilen von seinem Ausbleiben. Er bekennt, Tag und Stunde selbst nicht zu wissen. Alles, was er über seine Parusie sagt, läuft auf die Spitze hinaus: „Wachet!“ (Mk13,33-37). (Voigt)
  • Jesus will nicht, dass wir aufgeregt sind, aber für ihn offen sollen wir sein. Nicht fieberhaft und hektisch, aber wach mit allen Sinnen und Gedanken. Nicht schwärmerisch, sondern in aller Nüchternheit bereit. Nicht der Gegenwart verloren, weil wir immerzu von Zukünftigem träumen, sondern der Gegenwart verpflichtet und in der Gegenwart guter Dinge, gerade weil wir in der eschatologischen Perspektive leben. (Voigt)
  • Zu einem schlichten, rechtschaffenden, von der Liebe Christi bestimmten Alltagsleben macht einen der „lange Atem“ (die Geduld) fähig. Wenn ich dessen, was kommt, gewiss bin, dann brauche ich dem lieben Gott nicht immerzu Termine stellen oder gar mit verzweifelter Ungeduld gegen seine Tür zu trommeln. (Voigt)
  • Die Thessalonicherbriefe – von der Naherwartung bestimmt – mahnen zur Arbeit und zu ordentlichem Lebenswandel, der Epheserbrief dazu, dass wir die Zeit auskaufen. (Voigt)
  • Auch in der Kirchengeschichte gibt es „Stürmer“ in mancherlei Variationen, sei es, dass sie Gott unter Druck setzen, dass sie ihm zu Hilfe kommen, die Vollstrecker seines Willens sein wollen oder auch ihn ersetzen und damit abschaffen wollen. (Voigt)
  • Auch das wird es auf alle Fälle geben, dass glaubende Menschen ungeduldig nach Gott ausschauen, zumeist so, dass sie auf irdisch-zeitliche Hilfe von ihm warten. Es wäre einiges gewonnen, wenn wir im Begehren des „Vorletzten“ an das „Letzte“ denken lernten. Und auch dies gerade mit dem „langen Atem“ der Geduld. (Voigt)
  • Wahrscheinlich hat gerade eine un-nüchterne, schwärmerische Parusieerwartung die echte, stichhaltige Parusieerwartung in Verruf gebracht und dazu geführt, dass wir überhaupt nicht mehr an die „Zukunft des Herrn“ denken. Aber Glaube ist immer auch Hoffnung. (Ps 130,6) (Voigt)
  • Jakobus hat sich, wie Vers 7b erkennen lässt, mit der Frage auseinanderzusetzten, ob es, damit der Herr kommt, des Zutuns der Menschen bedürfe. … Es bedarf unseres Zutuns nicht. (Voigt)
  • Mk 4,26-29.
  • Der Bauer muss warten. Es würde nichts nützen, wenn er in der Zeit des Keimens, Wachsens, Blühens und Reifens den natürlichen und darum selbstverständlichen Ablauf zu manipulieren versuchte. Er würde den Naturvorgang nur stören. (Voigt)
  • Nicht der Wachstumsprozess ist im Gleichnis gemeint, sondern die Einsicht, dass der Bauer in das Geschehen auf dem Felde nicht eingreifen kann – und auch nicht einzugreifen braucht. (Voigt)
  • Was die Sache der Natur ist, kann nie die Sache des Bauern sein. (Voigt)
  • Es ist zu betonen und festzuhalten, dass der Überschritt „vom Alten zu dem Neuen“ allein Gottes Sache sein kann, sei es nun, dass er uns zu sich holt, sei es auch, dass er uns in seiner Herrlichkeit unmittelbar erscheint (1Thess 4,17c; 1Kor 13,12b; 1Joh3,2c). (Voigt)
  • Dass die Erfahrung und die Gewissheit des Bauern auf unsere Christushoffnung übertragen werden kann, ist Aussage des Glaubens. (Voigt)
  • Das eben macht die „Aussicht“ auf die Parusie so dringlich, dass der angefochtene Glaube sich danach sehnt, dem bislang unsichtbaren, gegen alle Erfahrung geglaubten Herrn unmittelbar gegenüberzustehen. … Nur zu verständlich, dass der Glaube leicht ungeduldig wird. (Voigt)
  • Sehnsüchtige Liebe sucht Erfüllung (Offb 22,17). Man kann Anfechtung freudig ertragen und dabei Geduld lernen (1,2-4); aber eben diese Bewährung wird nach Gottes Verheißung mit dem Kranz des Lebens belohnt (1,12; Rüm 5,1-5). (Voigt)
  • Der Glaube hofft, weil er Christus bereits entdeckt hat und ihn darum kennt. … Die Wiederkunft Christi ist die Wiederkunft dessen, der da war … Er wird aus der Verborgenheit heraustreten. (Voigt)
  • Wir haben auf das Wort „denn“ im Vers 8 Obacht zu geben. (Voigt)
  • Was wird aus den Sicherungen, Vorkehrungen, Aufhäufungen und Reserven, wenn ihr plötzlich vor Christus steht! Nichts gegen Kapital und Produktionsmittel, wenn sie dem Ganzen dienen! (Voigt)
  • Die sozialkritischen Stellen des Jakobus lehren uns, dass die Armut dieser „Armen“ ein Protest ist und zugleich ein Training der Freiheit, die die Reichen offensichtlich nicht haben. (Voigt)
  • Ungezählte Menschen auf unserer Erde hungern und führen ein elendes Leben, weil die reichen Länder die innere Freiheit des Loslassens und Verzichtens nicht aufbringen. … Zu dem allem gehört die innere Freiheit der „festen Herzen“. (Voigt)
  • Selbstbeschränkung macht sachlich. (Voigt)
  • Dass der Herr kommt, macht jedoch das vermeintlich Letzte (das, was uns am wichtigsten ist) zum Vorletzten, und das tut uns gut, weil es uns sachlich macht. (Voigt)
  • Solange die Welt steht, werden wir auch mit Enttäuschungen leben müssen, aber die werfen uns nicht um. (Voigt)
  • Unsere Verantwortung ist groß – aber auch unsere Hoffnung. (Voigt)
  • So lasst auch uns im Glauben nicht ungeduldig werden, sondern das unsre tun und es dann dem Herrn überlassen, wie er es für gut hält, uns die Frucht unserer Arbeit nach und nach, jetzt und einst, früher und später zu geben. (Langsdorff)