26-4 Wer zur Schlange aufschaut, soll leben – 4Mo 21,4-9

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4Mo 21,4-9

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Beachte den Textzusammenhang ab Kap 20!

  • Schau im Atlas nach, um eine Vorstellung zu haben!
  • Was ist alles in letzter Zeit passiert?

o    Beachte das Bindewort „da“!                                                          4

  • Wo ist der Berg Hor, wie heißt er heute?

o    Was ist hier mit dem Schilfmeer gemeint?

  • Welche „Richtung“ ist das für die Israeliten?

o    Warum wollten / mussten sie das Land der Edomiter umgehen?

  • Wer sind die Edomiter – von wem stammen sie ab?

o    Warum wird das Volk „verdrossen auf dem Weg“?

  • Was meint das Wort „verdrossen“? Gibt es Synonyme?

o    Was macht das Volk?                                                        5

  • Warum steht Gott an erster Stelle vor Mose?
  • Was meinen sie mit ihrer „Warum-Frage“?

o    Wie lange leben sie schon in der Wüste?

  • Warum sterben sie einer nach dem anderen in der Wüste?
  • Welcher prominente Mann ist als letztes gestorben?

o    Kein Brot – ist Manna kein Brot?

  • Was meinen sie mit „magerer Speise“?
  • Wieso ekelt es sie?

o    Beachte das Bindewort „da“!                                                          6

  • Was sagt und macht der Herr (Jahwe)?
  • Was ist mit „feurigen Schlangen“ gemeint?
  • Wo kamen diese Schlangen her?

o    Beachte das Wort „viele starben“!

o    Beachte das Bindewort „da“!                                                          7

  • Wie kommt es zu solch einer (schnellen) Reaktion?

o    Wann hat Israel sich früher schon schuldig bekannt?

  • Warum ist es wichtig, dass sie sich vor Gott und Mose schuldig bekennen?

o    Warum bitten sie Mose, dass er für sie (zu Jahwe) bitten soll?

  • Warum tat Mose es, obwohl sie ihn wiederholt beleidigt hatten?

o    Beachte das wiederholte Bindewort „da“!                            8

  • Warum nimmt Gott die Schlangen nicht weg?

o    Warum soll Mose ein „Schlange“ machen und sie hoch aufstellen?

  • Was meint das Wort „ehern“- um welches Metall geht es?
  • Was ist aus der Schlange später geworden?
  • 2Kön 18,4; Joh 3,14

o    Warum will Gott, dass die Israeliten auf die Schlange sehen?

  • Ist die Schlange nicht ein „schlechtes“ Tier? – 1Mo 3
  • Schau im Lexikon nach, welche Worte hier für „Schlange“ gebraucht werden?

o    Beachte das wiederholte Bindewort „da“!                            9

  • Warum kommt es in fast jedem Vers vor?

o    Beachte Moses Gehorsam!

o    Die Schlangen scheinen weiter gebissen zu haben! Warum?

o    Warum steht dieser Text in der Bibel?

  • Warum hat der Autor diesen Text an diese Stelle gestellt?
  • Was wollte er dem zukünftigen Volk Israel durch diesen Text sagen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

1.6 Neutestamentliche Gedanken

o    Hebr 12,2   Aufschauen auf Jesus, den …

o    Joh 3,14

o    1Petr 4,1    Fleischliches Leiden beendet die Sünde

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

o

o

o

o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    „Verdrossen“ (4) – „es wurde kurz(atmig)“; „es wurde ungeduldig“. (Gradwohl)

o    „auf dem Wege“ (4) wird besser „wegen des Weges“ übersetzt. (Gradwohl)

o    „Ekel“ (5) – „es empfand Abscheu“ (Gradwohl)

o    „magere Speise“ – „das elende Brot“ oder die „elende Speise“. Vielleicht ist aber richtiger an das „verderbliche“, nicht lange haltbare Brot zu denken (2Mo 16,21). (Gradwohl)

o    „feurige Schlangen“ (6) – Der bestimmte Artikel beweist, dass es sich um bekannte Schlangen handeln muss. (Gradwohl)

o    Für „Schlangen“ stehen in 6 zwei Worte unverbunden nebeneinander. „Nachasch“ ist uns aus 1Mo 3 geläufig ( 2Mo 4,4; 7,15). Daneben „scharaph“, dasselbe Wort, das Jes 6 im Plural vorkommt. Die Seraphim haben menschliche Stimmen, „Angesichter“, Hände, Flügel, aber wahrscheinlich einen Schlangenleib. Man kann das daraus schließen, weil sie in Jes 14,29 und 30,6 unter den Schlangen der Wüste genannt werden. (Voigt)

o    Unser Text gebraucht in 6 beide Worte zusammen, in 8 das Wort „scharaph“ und in 9 das Wort „nachasch“ je einzeln, doch wohl ohne irgendeinen Bedeutungsunterschied markieren zu wollen. (Voigt)

o    In Jes 6,2.6 u.a. ist „saraf“ (Schlange) eine geflügelte Engelsgestalt. Dass es sich daher in unserem Text um „geflügelte Schlangen“ oder „fliegende Schlangen“ (Jes 14,29) handelt, ist anzunehmen. (Gradwohl)

o    Die überaus gefährlichen Schlangen dürften (nach Jes 14,29) als geflügelt vorzustellen sein. Sie rauschen heran, und es gibt kein Entrinnen. (Voigt)

o    Die formelhafte Wendung „bete … und Er entferne“ (7) findet sich gehäuft im Mund Pharaos (2Mo 8,4; 8,24f; 9,28; 10,17f. (Gradwohl)

o    Die „eherne Schlange“ (8) ist eine Schlange aus Kupfer. Die hebräischen Worte für „Schlange“, „Kupfer“ und „beißen“ haben viele Zisch- und Kehllaute. Diese Worte treten hier gehäuft auf. „Das Zischen der Schlange ist besser nicht nachzumachen.“ (Gradwohl)

o    Unschwer ist die Gliederung zu erkennen. Vier Akteure sind am Geschehen beteiligt: das Volk, Gott, die Schlangen und Mose. Die „Hauptrolle“ liegt, das zeigt die Anzahl der Verben – beim Volk (8 Verben). Je 2 Verben auf Gott (sandte und sprach) und Mose (betet und macht) und ein Verb auf die Schlangen (sie bissen). Die Verben innerhalb einer Rede sind nicht mitgezählt. (Gradwohl)

o    Die acht Verben, die des Volkes Tun kennzeichnen, widerspiegeln die Entwicklung des tragischen Geschehens aus dem seelischen Tief, an dem Israel keine Schuld trug, über das schuldhafte Versagen und die Strafe hin zur Umkehr, Heilung und dem Leben. (Gradwohl)

o

o    Auf der Wanderung durch den Sinai gelangen die Israeliten in den westlichen Grenzbereich der Edomiter, ins Oasengebiet von Kasesch Barnea (4Mo 20,1.14.16). Der Weiterzug durch die Arawa ins ostjordanische Land bedarf der edomitischen Zustimmung. Eine kriegerische Auseinandersetzung ist aus ethischen Gründen (20,14) zu vermeiden. (Gradwohl)

o    Die Weigerung der Edomiter macht einen niederschmetternden Eindruck, zumal Aaron nach dem Aufbruch von Kadesh Barnea am Berg Hor (vermutlich dem Dschebel al-Mazra) stirbt (20,24-29) und auf seinen Tod eine 30 tägige Trauerzeit folgt. (Gradwohl)

o    Der direkte Marsch durch Edom hätte viel Zeit und Mühe gespart. Nun ist nicht nur ein Umweg notwendig, sondern zugleich ein Rückmarsch in die Richtung, aus der sie einst, vor vielen Jahren, aufgebrochen sind. Die Route geht weder nach Norden, schnurstracks nach Kanaan hinein, noch gegen Osten, ins Moabiterland, sondern zum Schilfmeer (4) hin. Das ist zu viel. (Gradwohl)

o    Sollen die Entbehrungen umsonst gewesen sein? Israel gerät in eine Depression hinein, aus der es nur durch ein Schockerlebnis gerettet wird. Es ist danach zwar angeschlagen, aber nicht zerschlagen, dezimiert, aber nicht vernichtet. Von diesem Ereignis spricht unser Abschnitt. (Gradwohl)

o    „Sie brachen auf, um das Land Edom zu umgehen. Da wurde die „Seele des Volkes wegen des Weges kurz“ (4 – „verdrossen“). Im ersten Versteil ist eine objektive Ursache angegeben, die das Volk wieder in Richtung Schilfmeer bringt, im zweiten die subjektive Wirkung: den Enttäuschten geht „der Atem“ aus. Sie sind frustriert, entmutigt. Gott hilft ihnen nicht genügend. (Gradwohl)

o    Die Seele wurde zwar „kurz“, aber die Rede des Volkes lang und hart. (Gradwohl)

o    Israel wird schuldig – zum wievielten Male schon! Die Geschichte des Volkes Gottes – auch der neutestamentlichen Gemeinde: eine große Kette von Akten des Ungehorsams, der Untreue gegen Gott, des Aufbegehrens und Unwillens, der Weigerung, den von Gott gezeigten und eingeschlagenen Weg mitzugehen. (Voigt)

o    Der Sieg von Horma (21,1-3) könnte das Tor zum Lande der Verheißung aufgestoßen haben. Aber nach Gottes Verfügung ist die Wüstenwanderung noch nicht zu Ende. (Voigt)

o    Der Vorwurf der Israeliten beruht auf einem Schwarz-Weiß-Schema, das in ähnlicher Weise in 11,4-6; 16,13f; 20f und 2Mo 16,3f anzutreffen ist. Die Vergangenheit in Ägypten war rosig, die Gegenwart und Zukunft sind grau und trostlos. (Gradwohl)

o    Die Elemente dieses Schwarz-Weiß-Denkens sind leicht erkennbar:
1. Weshalb musste das Volk Ägypten, das Land des Überflusses, verlassen? 2. Weshalb ging die Wanderung ausgerechnet in die trostlose, nahrungs- und wasserarme Einöde hinein? Und 3. Weshalb kann Gott, wenn Er schon Nahrung schenkt, nicht eine sättigende Nahrung, statt des „verderblichen“ Manna zuteilen? (Gradwohl)

o    Die Israeliten erinnern sich nur an die „Fleischtöpfe Ägyptens“ (2Mo 16,3), nicht an die schlimmen Erfahrungen während der Zeit der Leibeigenschaft. (Gradwohl)

o    In unserem Text fehlt nicht nur die Dankbarkeit für die täglich von Gott gewährte Speise. Dass Manna, durch das Israel überhaupt nur in der Wüste zu überleben vermag, ist in ihren Augen nichts weiter als ein schlechtes, elendes, „rasch und wirkungslos im Körper verschwindendes Brot“. (Gradwohl)

o    Ein Rabbi sagte: Es sprach der Heilige, gelobt sei Er: „Meckerer, Söhne von Meckerern, sind sie. Ich war im Anfang beschäftigt, um Adam eine Gehilfin zu erschaffen … Und später beklagte er sich und sprach: 1Mo 3,12; (Gott ist die Ursache von Adams versagen).
Auch Jacob handelte nicht anders. Ich war mit seinem Sohn (Joseph) beschäftigt, um ihn in Ägypten an die Macht zu bringen … und er (Jacob) beklagte sich und sprach: „Mein Weg ist Gott verborgen“ (Jes 40,27).
Auch meine Söhne (Israeliten) sind nicht anders. Ich verschaffe ihnen leichtes Brot, wie die Könige es essen, damit keiner von einer Darmkrankheit gepackt wird. Und sie beklagen sich vor mir: „und unsere Seele ekelt sich vor den verderblichen Brot“. (Gradwohl)

o    Sie vermissen Speise und Trank nach gewöhnlicher Menschenweise. Die mühelos, wenngleich wundervolle Versorgung mit beidem war ihnen langweilig, die vierzigjährige täglich sich wiederholende, so speziell fürsorgende Gottesgnade etwas Alltägliches geworden. (Hirsch in Gradwohl)

o    Auch wenn man die Undankbarkeit zu begründen vermag, ist sie noch lange nicht zu rechtfertigen. (Gradwohl)

o    Interessanter Weise lässt Gott sich auf kein Gespräch mit dem Volk ein. Er argumentiert nicht, Er agiert – wortlos, aber wirksam. (Gradwohl)

o    Die Heillosigkeit der Lage ist durch zweierlei gekennzeichnet: sündiges Aufbegehren des Volkes und harte Strafe Gottes. … Dass ganz am Anfang der gnädige Befreiungsakt Gottes steht, ist vergessen und scheint keine Bedeutung mehr zu haben. Man muss wohl noch verschärfen: Die Gnaden Gottes ausschlagen macht doppelt schuldig. (Voigt)

o    Das Gesetz bringt nie eine Wende zum Besseren! -, sondern die Verstockung wird nur noch vergrößert. (Voigt)

o    Wenn mit der minderwertigen Nahrung das Manna gemeint ist, dann würde das heißen, dass der in seiner Sünde ablehnend und verbittert gegen Gott eingestellte Mensch auch die Erweise von Gnade und Geduld nicht mehr als solche versteht, sondern sich nur noch beklagt. … Aber der Ausdruck in 4 lässt erkennen, dass hinter der Ungeduld auch die Erschöpfung steht.(Voigt)

o    Wenn die Schlangen bis zu diesem Zeitpunkt nicht gebissen haben, so nur, weil Er … die Schlangen am Töten hinderte. So wie Er der „Dürre, da kein Wasser ist“, nicht ermöglichte sie zu vernichten. Jetzt aber, da sie das „elende Brot“ nicht wünschen, das Brot des Himmels, sondern auf natürliche Weise – ohne Gottes Gnadenerweis, der sich täglich neu einstellt – zu leben suchen, lässt Gott „den Gang der Welt“ wieder zu, und die Schlangen … dürfen ihr normales Tun erfüllen. (Gradwohl)

o    Die Schlangen waren immer da, sie werden jetzt nur „losgelassen“ auf ihre Opfer. (Gradwohl)

o    Im Midrasch steht: „So komme die Schlange, die mit der Bösen Zunge begonnen hatte und verdarb (die Menschen), und strafe jene, die Übles nachreden. (Pred 10,8). (Gradwohl)

o    Der Erfolg bleibt nicht aus. Rabinowitz: „Es ist dies das erste Mal, dass das Volk unterwürfig und mit dem Wunsch nach Erbarmen zu Mose geht.“ (Gradwohl)

o    Es zeigt dir die Kraft der Umkehr. Weil sie sagten: „wir haben gesündigt“, war Mose sofort zum Verzeihen bereit. Denn es heißt „der Verzeihende sei nicht grausam“ (vgl. 1Mo 20,17; Hi 42,10) (Gradwohl)

o    Wer nicht zu verzeihen bereit ist, wird „Sünder“ genannt. (Gradwohl)

o    Die Schlange auf der Stange, die bereits von Weitem zu sehen ist, ist nichts weiteres, als ein Mittel zum Zweck: zur Umkehr. (Gradwohl)

o    Der Talmud lehrt: Tötet denn die Kupferschlange oder schenkt sie Leben? Vielmehr gilt: Solange die Israeliten nach oben schauten und ihr Herz ihrem Vater im Himmel unterstellten, wurden sie geheilt. Wenn nicht, schwanden sie dahin. (Gradwohl)

o    In 8´9 werden verschiedene Worte für „sehen“ gebraucht: Das oberflächliche Sehen (8) genügt nicht, sondern es ist ein eindringliches Betrachten (9) vonnöten. Dieses Betrachten weist auf Gott hin und enthüllt die Ursache der Verletzung: die Schuld der „Bösen Zunge“. (Gradwohl)

o    Die Kupferschlange war zur Zeit Moses wichtig, später wurde sie offenbar als Reliquie verehrt. Im bildlosen Kult des unsichtbaren Gottes hatte sie nichts oder jedenfalls nichts mehr zu suchen. Sie musste verschwinden (Hiskia in 2Kön 18,4). (Gradwohl)

o    In der Kulturreform um 700 v.Chr. verschwand das Schlangenbild aus dem Tempel, unsere Geschichte aber verblieb in Israels heiliger Überlieferung. Bestimmt nicht aus Gedankenlosigkeit! (Voigt)

o    Auch für Christus in Joh 3,14 ist unsere Erzählung nicht mit dem Beigeschmack eines Gräuels behaftet. Sie dient vielmehr als Typus für das, was in Christus geschehen sollte. (Voigt)

o    Verdeutlicht die Kupferschlange Weg und Werk Christi? Der Pfahl erinnert an das Kreuz. … Jesus spricht von Seiner Erhöhung. … 4Mo 21,8 ist vom „Hinschauen“ die Rede; Joh 3,15 spricht vom „Glauben“ und Hebr 12,2 vom „Aufsehen auf Jesus“. (Voigt)

o    Die Leser kennen ihre Bibel und vermögen Anspielungen zu verstehen, ohne dass diese ausdrücklich angesprochen wären. (Voigt)

o    Das von Schlangen verletzte Israel trägt zwar für immer die Narben der gefährlichen Wunden, es weiß aber zugleich, dass Gott nicht nur tötet, sondern auch Leben schenkt und Leben bewahrt. (Gradwohl)

o    Gott erscheint in der Bibel als der große Arzt (2Mo 15,26). „ Er heilt alle deine Krankheiten“ (Ps 103,3), „Er heilt, die gebrochenen Herzens sind“ (Ps 147,3), und Er verspricht: „Ich habe zerschlagen, und ich werde heilen“ (5Mo 32,39). (Gradwohl)

o    Der Bibel geht es nicht um die Art und Weise der Gesundung (2Kön 5,14), sondern um die Tatsache, dass Menschen durch ihr tiefes Vertrauen in den göttlichen „Arzt“ dem Tod und der Krankheit entrissen worden sind. (Gradwohl)

o    Wenn der Mensch sein Versagen erkennt und sich mit ganzem Herzen Gott zuwendet, wird er am Leben bleiben. Es sind diese Erkenntnis und dieses Vertrauen in Gott, die dem tödlich gefährdeten Israeliten zu Moses Zeit die Rettung bringen. (Gradwohl) Heute ist es das Vertrauen auf Jesus und Der gibt ewiges Leben!

o    Heute gibt es keine Kupferschlange mehr, doch „Wegweiser“, die auf Gott hindeuten, sind geblieben: die Worte der Schrift, die Gebete, die Gedanken unseres Herzens. An der Richtung hat sich nichts geändert. Gott ist auch unser Arzt, der „alle deine Krankheiten heilt“. … Selbst die tödliche Wunde vernarbt, wenn Er es will (1Sam 2,6). (Gradwohl)

o    Das Wüstenleben ist mühsam, beschwerlich, entbehrungsreich. Man müsste das bejahen, in zweierlei Sinn: nur durch die Wüste geht es zum Land der Verheißung – Gottes „heilsgeschichtlicher“ Plan (2Mo 13,17f); zugleich aber ist die „Verzögerung“, der Aufschub, die Gegenwirkung Gottes gegen so viel Vertrauenslosigkeit, Trotz und Auflehnung. Unter beides sollte man sich beugen. Die „Leiden dieser Zeit“ (Röm 8,18) sollte man, sofern sie von Gott beschlossen sind, annehmen (Hebr. 12,5f). (Voigt)

o    Die Auflehnung gegen den Menschen Mose ist zugleich die Auflehnung gegen Gott. (Voigt)

o    Man übersehe nicht: Hier wird letztlich das ganze Bemühen Gottes um das Heil Seines Volkes abgelehnt (5). Vgl. 2Mo 16,3! Diesmal wird die Strafe härter. (Voigt)

o    Aber da kommt es zur Erkenntnis der Schuld und zum Sündenbekenntnis (7). … Mose wird wieder zum priesterlichen Fürbitter. Und Gott befiehlt, das rettende Zeichen. (Voigt)

o    Wenn in Joh 3 an diese Wüstengeschichte erinnert wird, dann dürfte an diesen Zusammenhang gedacht sein. Die eherne Schlange wird aufgerichtet zur Rettung für schuldige Menschen. (Voigt)

o    Gott hätte mit Israel hier Schluss machen können.  … Geduld kann zu Ende gehen. Sie ist bei Gott aber wie die Geschichte zeigt, auch diesmal nicht zu Ende. Gott gibt noch einmal. (Voigt)

o    Für die Schuldigen ist Jesus gestorben (Joh 8,21; 3,15). Sein priesterliches Eintreten für sie (Joh 17 – 4Mo 21,7d) bewegt Gott, Seine Geschichten mit ihnen nicht abzubrechen, sondern fortzusetzen. (Voigt)

o    Gott hat noch eine Zukunft für solche, die wie diese Menschen sind; also auch für uns, mit denen Er so viele Enttäuschungen erlebt. (Voigt)

o    Oft straft Gott genau mit dem, worin wir sündigen, so dass wir uns eigentlich mit unserem Bösen selbst bestrafen. (Voigt)

o    Man sage nicht, der Gott des Evangeliums sei der Gott, der sich alles gefallen und ewig-lächelnd das Böse gewähren lässt. … Er hält das Böse kurz, so dass es sich selbst zerstören muss. Auch Sein eigenes Volk nimmt Er, wenn es sein muss, hart ran. (Voigt)

o    Gottes zorniges Walten in bestimmten Plagen zu erkennen ist im Annehmen der Strafe und im Fragen nach der sie herführenden Schuld der Schritt in die Buße. (Voigt)

o    Das hintergründige Böse, dem wir uns überlassen, quält uns, „beißt“ uns. … Aber Jesus ist gekommen, den Kampf für uns auszufechten (1Joj 3,8). Was uns Angst bereitet, hat kein Recht mehr an uns. Die von den Schlangen Gebissenen brauchen nur den Blick fest auf die „eherne Schlange“ zu richten, und sie sind gerettet. (Voigt)

o    Wir sprechen von dem rettenden Zeichen – für die Glaubenden. Das Wort „glauben“ kommt im Text nicht vor. Die Sache scheint jedoch damit getroffen zu sein. Wir meinen den Glauben, der Heil und Rettung bei Gott – hier: in dem von Gott gesetzten rettenden Zeichen – sucht und erkennt, auch wenn alle sichtbaren Fakten dagegen stehen. (Voigt)

o    Nicht nur: nicht sehen und doch glauben, sondern: glauben gegen das, was man sieht. Der an Christus glaubende Sünder sieht seine noch immer bestehende Verkehrtheit, Schwäche, Gottferne, sein Versagen und Irren, aber er hält sich, allem zum Trotz, an den Christus, der ihn nicht loslässt. (Voigt)

o    Es heißt hier (8): Wer gebissen wurde und auf die Schlange am Pfahl schaut, der bleibt am Leben. Der Glaubende ist aus der Situation des Konflikts, der Bedrängnisse und Anfechtungen nicht herausgenommen. Aber ihm schadet’s nicht. (Voigt)

o    Man könnte verlangen: Weg muss alles, was mir zu schaffen macht! (7c). So hätten wir es gern. Aber Jesus: Joh 17,15! (Voigt)

o    Weil uns nichts mehr von der Liebe Gottes scheiden kann, werden auch die noch bestehenden Leiden gering. (Voigt)

o    Man darf die Dinge nicht falsch anordnen. Nicht: Erst Plage weg – dann Gott! Sondern: Aufsehen zu Jesus (Hebr 12,2) – dann wird uns auch in dem anderen geholfen werden. (Voigt)

o    Die Israeliten waren aufgerufen, ihren Blick fest auf die Stelle zu richten, von der her ihnen die Hilfe zugesagt war. Die eherne Schlange war nicht Gott. Aber sie war erstaunlicherweise das Zeichen, das Gott durch Mose aufrichten ließ, um sich Selbst in Erinnerung zu bringen. (Voigt)

o    Gott hätte die Schlangen verschwinden lassen können – und Er Selbst wäre schnell wieder vergessen worden. (Voigt)

o    Es muss in solcher Lage unglaublich schwer sein, nicht auf die sich ringelnden und windenden, zuschnappenden und giftträufelnden Schlangen zu sehen, sondern geradeaus, auf Gott bzw. auf das rettende Zeichen. Gerade darauf aber kommt es an. (Voigt)

o    Man wünscht es sich nicht, dass die Schlangen beißen, aber wenn sie es doch tun, wird es uns nicht schaden. …  Durch Christus und Sein Kreuz ist den schuldigen, geängsteten, glaubenden Menschen geholfen. (Voigt)