Downloadlink: 22-3 Sündenfall – 1Mo 3,1-19
1Mo 3,1-19
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- „Aber“ – um welchen Kontrast geht es hier? 1
- Wie sah die Schlange damals aus? à14
- Ging sie aufrecht?
- Wer hatte sie gemacht?
- Konnte nur sie sprechen?
- Was ist „listiger“?
- Weshalb hat die Schlange es auf die ersten Menschen abgesehen und besonders auf die Frau?
- Worin besteht der Zweifel in den Worten der Schlange?
- Warum spricht sie so?
- Warum will die Frau die Schlange verbessern? 2-3
- Von welchem Baum dürfen die Menschen nicht essen?
- Spricht die Schlange die Wahrheit?àJoh 8,44 4-5
- Wusste die Frau schon, dass es „Unwahrheit“ gibt?
- Warum wussten die Menschen noch nicht, was „gut und böse“ ist?
- Was ist „Tod“; was ist „sterben“?
- Waren ihre Augen verschlossen?
- Wofür werden ihre Augen aufgetan?
- Was lief in der Frau ab, dass sie die Frucht nahm? 6
- Wusste die Frau von dem Verbot? – Woher?
- Wem hatte Gott verboten, von dem Baum zu essen? (3,17)
- Wo war ihr Mann?
- Warum hat er sich nicht eingeschaltet?
- Warum aß auch er?
- Wofür wurden ihnen die Augen aufgetan? 7
- Warum verstecken sie sich? à 2,25
- Was meint „nackt“? Gibt es noch eine tiefere Bedeutung?
- Warum versteckt sich Adam? 8
- Hat Gott ihn überrascht, oder hat Er ihm Zeit zum Nachdenken gelassen?
- Warum freuen sich die Menschen nicht, als ihr Schöpfer und Helfer endlich kommt?
- Gott beginnt das gestörte Gespräch wieder! 9
- Welche Chance bietet Gott Adam damit?
- Beachte die kindliche Einfältigkeit und Ehrlichkeit! 10
- Kannte Adam schon vorher „Furcht“?
- Warum fürchtet er sich?
- Wovor fürchtet er sich?
- Was meint das Wort „verstecken“?
- Gott fragt weiter! 11
- Welche Antwort legt Gott Adam fast in den Mund?
- Was möchte Gott hören? à 1Joh 1,9
- Wie reagiert Adam? 12
- Ist das richtig, was Adam sagt?
- Warum ist Adams Antwort trotzdem nicht passend?
- Wer ist an allem schuld? – Wer gab das Weib?
- Warum hat Eva das getan? 13
- Warum versteckt sie sich hinter der Schlange?
- „Da“ – was bedeutet dieses Wort hier? 14
- Welche Strafe bekommt die Schlange?
- Was ist „verflucht sein“?
- Welche Strafe bekommt sie noch zusätzlich zum Fluch Gottes?
- Was ist Feindschaft? 15
- Beachte „ihrem“ Nachkommen? (nicht „ihren“!)
- Was heißt das? Wer ist hier gemeint?
- Wie wird die Frau bestraft? 16
- Führt Gott eine Hierarchie in der Ehebeziehung oder in der Gesellschaft zwischen Mann und Frau ein?
- Warum wird der Mann bestraft? 17-19
- Wem hat der Mann mehr gehorcht als …?
- Die Motive scheinen keine Rolle zu spielen, nur der Fakt!
- Womit wird der Mann bestraft?
- Wer wird hier verflucht?
- Wie wird das Leben von Adam enden? 19
- Wie viel ist ein Mensch wert?
- Wird Adam sterben, oder ist er schon gestorben, indem er die Ewigkeit verloren hat?
- Beachte „ihrem“ Nachkommen? (nicht „ihren“!)
- Wer von den drei Akteuren wird am härtesten bestraft? 14-19
- Wer ist der Hauptschuldige? (14ßà17?)
- Ist mit der Schlange die Schlange gemeint, oder ist der Ausdruck eine bildhafte Umschreibung der „alten Schlange“ Offb 12,9;20,2?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
1.6 Neutestamentliche Gedanken:
- 1Mo 3,15 à Jesus Christus, der Schlangenkopfzertreter
- Offb 20,10+14 – Der Tod wird zerschlagen, der Teufel entfernt
- Röm 3,23 – Alle sind Sünder
- Joh 1,9 – Bekennen vernichtet die Strafe und macht einen Neuanfang möglich
- 1Kor 15,21 – „in Adam“
- Röm 5,14; 1Tim 2,13f
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
o Die Kapitel 2-3 sind eine Einheit innerhalb des Ganzen (1-11): „Erschaffung des Menschen, Verfehlung des Menschen, Entstehung von Mühsal, Schmerz und Tod“. In Kapitel 2 ist der Mensch Objekt, in Kapitel 3 wird er Subjekt. (Voigt)
o Dass man den Baum nicht anrühren darf (3) war in 2,17 nicht gesagt. (Voigt)
o Die kreatürliche Freude am Begehrenswerten stößt an die Grenze des Verbotenen und steigert sich dort. Dazu kommt die Aussicht, dadurch klug zu werden, also das Dasein zu steigern: Erlangen eines neuen, vorher verschlossenen Daseinshorizontes. (Voigt)
o Dass die Frau werden will wie Gott, ist nicht gemeint. (Voigt).
o Die Ahndung erfolgt in drei Schritten: Verstecken und Entdeckung (8-10), Vernehmung und Verteidigung (11-13), die drei Strafsprüche (14-19). (Voigt)
o Verflucht werden Schlange und Acker, die Menschen werden bestraft. (Voigt)
o Vers 21 will sagen, dass Gott geeignete Modalitäten fürs Weiterleben schafft. (Voigt)
o Was wir von der Schöpfung her sind, ist in unserm Sündersein nicht untergegangen und weggefegt. … Wie Gott mich gedacht und gemacht hat, das geht mit mir mit, wohin ich mich auch verirre. (Voigt)
o Immer finden wir uns bereits in unserem sündigen Zustand vor, und immer wieder ist Sünde unsere – zu verantwortende – Tat. (Voigt)
o Man darf das Evangelium nicht in Texte hinein zaubern, in denen es nicht vorkommt. (Voigt)
o Nicht äußere Zwänge haben uns zu Sündern gemacht. … Wir bleiben verantwortlich und zurechnungsfähig. Die Sünde ist unsere freie Tat. (Voigt)
o Es gibt auch den unsichtbaren, dunklen Widersacher. Wäre er im Text tatsächlich nicht gemeint, dann hätten wir ihn, belehrt durch das Ganze, der Bibel hineinzuinterpretieren. Die Stimmen, die Jesus in Mt 4 hört, sind nicht Projektionen seiner eigenen Bosheit, sondern Einflüsterungen des unsichtbaren Feindes. (Voigt)
o Die durch die Schuld gewonnene Erkenntnis, bildet nicht die erste Stufe menschlichen Denkens. … Der erste Mensch reichte von einem Ende der Welt bis zu ihrem anderen, und als er gesündigt hatte, legte Gott seine Hand auf ihn und verringerte ihn. (jüdische Ansichten zitiert bei Gradwohl)
o Ohne die Möglichkeit der Befehlsverweigerung oder –Übertretung, mit anderen Worten, ohne die unabdingbare Freiheit des Willens und der Entscheidung, wäre die Prüfung Adams und Evas zu Ende, ehe sie begonnen hat. … 1Mo 3,1-19 zeigt die Gründe für das Versagen in der „Prüfung“ und seine Folgen. Zugleich schildert der Abschnitt, wie auch nach dem Versagen Leben lebenswert bleibt. (Gradwohl)
o Die Schlange stellt sich in ihrer Listigkeit unwissend, obschon sie die beiden von den anderen Früchten essen sieht. (Gradwohl)
o Sie sahen nachher dasselbe, was sie vorher gesehen hatten. Aber es entstand jetzt in ihnen ein neuer Zustand, in dem sie etwas als hässlich erkannten, was ihnen früher nicht hässlich erschienen war. (Gradwohl)
o Die Schlange – auch Urschlange genannt – ist (wie Satan in Hiob) ein Versucher, der des Menschen innere Sicherheit in Frage stellt. … Sie dreht die Wahrheit um und um, bis sie sie verdreht hat, und aus der Wahrheit Lüge wird. (Gradwohl)
o Eva schränkt den Lebensraum ein. Das ist ihr erster Fehler. … Den zweiten Fehler begeht sie mit der Überbetonung des Verbots. … Eva sieht nicht das Erlaubte, sondern beinahe nur noch das Verbotene. Der dritte Fehler ist: Sie erweitert das Essverbot um ein Berührungsverbot. Und dann geschieht ein viertes: Aus dem ethischen Zusammenhang zwischen Sünde und Strafe (2,17) wird ein mechanischer Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung (3,3). So wird aus dem ausdrücklichen Verbot Gottes (2,16) ein bloßes „es sagte Gott“ (3,3). Das Verbot ist kein ernst zu nehmendes Verbot, ist eher ein guter Rat. Damit fällt Evas Angst dahin, die Skrupel sind verschwunden. (Gradwohl)
o Im Vers 6b finden sich schlussendlich vier Verben der Tätigkeit und nicht mehr des Reflektierens. Aktiv ist eigentlich nur die Frau; der Mann lässt sich führen und verführen. (Gradwohl)
o Gott akzeptiert die Ausflüchte nicht. Er fragt den Menschen (Wo bist du?) und wünscht eine Antwort. Nicht die Antwort, die im äußerlichen stecken bleibt, sondern die Antwort des Herzens, des Gewissens. Er will das Schuldbekenntnis des Sünders und nur dieses Schuldbekenntnis. Denn dann wird Er verzeihen, weil Er Schuld immer verzeiht (Gradwohl)
o Nach jüdischem Schriftverständnis fehlt die „Erbsünde“, die Adams und Evas Schuld für alle künftigen Generationen übertragen hätte. „Nur solange Adam lebte ist der Erdboden verflucht. Der erste Mann und Fromme, der nach ihm geboren wird, Noah, befreit sie davon (8,21). (Jacob zitiert bei Gradwohl)
o Kinder kommen unter Schmerzen à Aber es gibt Kinder, es entsteht eine Zukunft. Adam muss schwer arbeiten, aber er findet Nahrung. Er muss nicht verhungern. (Gradwohl)
o Wenn die Begierde über die Einbildungskraft herrscht und sich der Intellekt nicht gegen diesen Missstand zur Wehr setzt, ist der Mensch den irdischen Genüssen verfallen. (Sforno zitiert bei Gradwohl)
o Die Schlange im Herzen versucht den Menschen immer wieder zu verführen und ihm Scheinwerte als echte Werte vorzugaukeln. Wenn der Mensch versagt, so geschieht es immer durch eigene Schuld. Mag sie auch noch so sehr durch die Schuld des Mitmenschen mit verursacht sein. „Adam begeht eine weitere Sünde: Er versucht, die Wahrheit durch seine Entschuldigung zu verkleinern.“ (Hertz zitiert in Gradwohl)
o Die Schlange ist Gottes Geschöpf und Werkzeug des Satans. … Der Ursprung des Bösen, der Ursprung von Schuld und Sünde, bleibt als unerklärliches Geheimnis bestehen. … Das Gotteswort: „Nicht von allen Bäumen dürft ihr essen.“ Wurde mit List geändert in: „Von allen Bäumen dürft ihr nicht essen“. Die Anzahl der Worte blieb dieselben. Aber aus der Wahrheit wurde eine Lüge. (Bräumer)
o Die Schlange hatte erlangt, dass an die Stelle der Anrufung und Anbetung Gottes durch den Menschen das Gebot Gottes diskutiert wurde. … Die Voraussetzung war geschaffen, um weiter über Gott zu diskutieren. (Bräumer)
o Gotteswahrheit steht gegen Schlangenwahrheit. (Bräumer)
o Beim Mann wird kein innerer Kampf geschildert. Er willigt sehr viel schneller als die Frau in den Fall ein. (Bräumer)
o Ein Bestrafter hat die Chance begnadigt zu werden. … Das Gewissen gibt es erst seit der Entzweiung des Menschen mit Gott. … Der Mensch macht von seiner Freiheit Gott gegenüber Gebrauch, indem er sich verteidigt. … Aus den Worten des Mannes und der Frau wird deutlich, dass beide von der Schlange die Kunst gelernt haben, Gottes Werke zu korrigieren, und zwar mit der Frage: „Gott war es wirklich gut, eine solche Hilfe, eine solche Kreatur zu schaffen?“ (Bräumer)
o „Der Same der Frau“: Das heißt, der Besieger der Schlange ist der von der Frau Geborene, nicht ein vom Mann Gezeugter. (Bräumer)
o Die Aussage Gottes, die das „Herrschen“ des Mannes in Kraft setzt, ist keine Schöpfungsordnung, sondern ein Strafwort Gottes. (Bräumer)
o Adams Tod wird nur als Sterben beschrieben. Der leibliche Tod ist nicht der ‚Übel größtes‘, ist nicht einfach identisch mit dem ewigen Tod. … Zwei Strafworte spricht Gott der Frau zu, vier dem Mann. Keines der sechs Worte aber ist ohne Hoffnung. (Bräumer)
o Das Gebot Gottes lautet in der Tat nicht so, wie die Schlange es wiedergegeben hat (1b). Die Frau verteidigt Gott, indem sie den Irrtum richtig stellt. Sie tut es, indem sie ihrerseits Gottes Gebot verändert, sie fügt eine Verschärfung hinzu: Nicht anrühren! (Voigt)
o Die Sünde ist nicht etwas Niedriges, Schmutziges, Gemeines, sondern etwas Faszinierendes, Glückversprechendes, den Menschen Erhebendes. Freilich, die gnädige, unser Leben erhaltende und bewahrende Beschränkung Gottes, wird gesprengt. Sie wird im Misstrauen gegen Gott so ausgelegt, als wollte er uns niederhalten und uns unser Gutes missgönnen. So wird Gottes gutes Gebot „hinterfragt“. Das Vertrauen ist weg. Der Mensch denkt, er müsse besser wissen, was für ihn gut ist, als dieser missgünstige Gott. (Voigt)
o Ist ein Faktor negativ, steht das Minuszeichen auch vor dem Produkt. (Voigt)
o Adam und Eva erlagen der Versuchung. Jesus hat sie bestanden. … Der Versucher ist nicht unbesiegbar. Wir sind ihm nicht verfallen. Jeder falsche Respekt ist hier unangebracht. Aber wir müssen wissen, wo wir stehen, wenn wir uns nicht an den halten, der mit ihm fertig geworden ist. (Voigt)
o Dem Text liegt daran, dass wir von Gott ausdrücklich zur Rede gestellt werden. Noch im Paradies können die Menschen dem in der Abendkühle kommenden Gott begegnen. Sie können, aber sie wollen nicht. (Voigt)
o Keiner von uns hat, mag die Versuchung auch noch so groß gewesen sein, je eine Sünde getan, in die er nicht eingewilligt hätte. (Voigt)
o Dass wir meinen, wir brauchten uns vor Ihm nicht zu verstecken, könnte daran liegen, dass wir diese Schritte eben nicht mehr hören. (Voigt)
o Es soll daran erinnert sein, dass uns das Paradies wieder aufgeschlossen ist (Offb 2,7; Lk 23,43). Wir haben wieder Zugang zu Gott ( Röm 5,2; Eph 3,12) (Voigt)
o Man halte sich doch vor Augen: In 2,17 war gesagt, dass die Menschen, wenn sie das Verbot übertreten, mit Sicherheit!!! sterben müssen. War es von Gott nicht ernst gemeint? Hatte die Schlange recht, als sie dies behauptete? Wir würden die Geschichte falsch verstehen, wenn wir meinten, Gott nähme sein eigenes Gebot – mit der Strafandrohung – nicht ernst. (Voigt)
o Es war und es ist nicht Gottes Konzept, dass die Menschen von Ihm weg verbannt und ins „Elend“ geschickt sind. Der Verführer hat Gott zum Feind. Der Sohn Gottes wird die Werke des Teufels zerstören (1Joh 3,8 . Wochenspruch). Der erste Adam – Mann und Frau gleichermaßen – ist dem Versucher erlegen. Der zweite Adam erliegt ihm nicht. Der Teufel muss weichen, und die Engel dienen ihm. Weil der zweite Adam kommt, darum wird dem ersten in Gnaden noch einmal Zeit gegeben. (Voigt)
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