Downloadlink: 44-6 Gott will die Rettung – Hes 18,1-32
Hes 18,1-32
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- Wer ist Hesekiel? 1
- Wann und wo lebte Hesekiel?
- Wie „geschah“ des Herrn Wort zu Hesekiel?
- Anstelle des Wortes Herr steht der Gottesname „Jahwe“!
- Was ist ein Sprichwort? 2
- Wofür gebraucht man Sprichwörter?
- Was meint dieses Sprichwort von den „Trauben“ und den „Zähnen“?
- Warum schwört Gott: „so wahr ich lebe“? 3
- Warum verbietet Gott dieses Sprichwort?
- Oder ist Vers 3b sogar eine Drohung?
- Beachte Gottes absoluten Anspruch auf jeden Menschen! 4
- Was will Gott damit sagen, dass ihm sowohl die Väter, als auch die Söhne gehören?
- „Jeder der sündigt, soll sterben“ Ist das im Textzusammenhang eine gute Nachricht oder eine Drohung?
- Wie kann man sich bekehren? 21
- Wer ist mit dem „Gottlosen“ gemeint?
- Was bedeutet „Bekehrung“?
- Beachte das Bindewort „und“, das die zwei Versteile verbindet?
- Was gehört zusammen?
- Welche Gesetze meint Gott hier?
- Was ist „Recht“?
- Was bedeutet das Wort „Gerechtigkeit“?
- Was ist „Leben“?
- In welche Situation hinein spricht Hesekiel?
- Beachte das Wort „alle seine Übertretungen“! 22
- Gibt es einen Unterschied zwischen „nicht gedacht werden“ und „Vergebung?
- Beachte das Kontrastwort „sondern“!
- Beachte die Wiederholung: „am Leben bleiben“!
- Was ist die Grundlage für Gottes Barmherzigkeit? Vgl. Mt 3,8!
- Was für eine Frage voller Barmherzigkeit Gottes! 23
- Was will Gott – wonach seht ER sich im Innersten?
- Beachte die erneute Wiederholung: „Leben“!
- Auch die Umkehrung gilt! 24
- Was will Gott mit dem Vers 24 sagen?
- Warum spricht Gott diese Worte parallel zu Vers 23?
- Kann man diesen Vers mit Offb 2,7.11.17.26 usw. vergleichen?
- Beachte den Ernst dieses 23. Verses!
- „Darum“ – Warum will Gott richten? 30
- Was ist „richten“?
- Warum betont Gott „einen jeden nach seinem Weg“?
- Was sind „Übertretungen“?
- Beachte, wie liebevoll Gott sich um seine Menschen sorgt!
- Beachte das Bindewort „damit“!
- Welchen Unterschied gibt es zwischen „Übertretung“ und „Schuld“?
- Beachte den starken Ausdruck: „wegwerfen“! 31
- Was ist „ein neues Herz“?
- Wie macht (aktiv!) man sich ein neues Herz?
- Was ist mit einem „neuen Geist“ gemeint?
- Beachte das Wort „denn“!
- Hat der Mensch sein Schicksal vor Gott in seiner Hand?
- Beachte das wiederholte Bindewort „denn“ 32
- mit Vers 23!
- Auf Gottes Seite ist alles auf Empfang eingestellt!
- Beachte das „darum“!
- Was wollte Gott seinem Volk in Babylon durch dieses Wort sagen?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
- Neutestamentliche Gedanken
- Gott möchte die Umkehr und freut sich darüber – Lk 15
- Buße mündet in ein verändertes Leben – Mt 3,8
- Gott will, dass alle Menschen gerettet werden – Röm 2,4; 1Tim 2,4
- Vergebung und Rechtfertigung in Jesus Christus
- Treu bleiben im Heute
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- In 33,10-20 liegt eine enge Parallele vor. Mit 18,21 beginnt ein neuer Gedankengang, aber die Parallele verbietet die Zerreißung von 18,1-20 und 21-34. (Voigt)
- Sprichwort (2) meint auch Gleichnis und zugleich „Rätsel““. (Gradwohl)
- Auch Jeremia (31,29) kennt dieses Sprichwort. (Gradwohl)
- König Manasse (696-642) ist ein grausamer Despot (2Kön 23,26; 24,3), dessen Willkürherrschaft letztlich den Untergang Jerusalems bewirkt (Jer 15,4). Doch es geschieht ihm nichts Böses. Sein Sohn Josia (639-609) hingegen, der in den Wegen Gottes wandelt „wie kein König vor ihm“ (2Kön 23,25), fällt im Kampf gegen den Pharao Necho. (Gradwohl)
- Die Verbannten sind sich keiner Schuld gegen Gott bewusst. … Wenn Gott gerecht wäre, wie dürfte er das Leiden der Söhne um der Väter Schuld zulassen? Er ist es nicht – es gibt keine Gerechtigkeit. Unschuldige sterben anstelle der Schuldigen. … In diese Situation ruft Hesekiel: Ihr täuscht euch, Gott ist gerecht, euer böses Sprichwort ist völlig fehl am Platz. (Gradwohl)
- Die Schwurformel (3) kommt bei Hesekiel 16-mal vor. (Voigt)
- Jahwe ist nicht nur der Herr des ganzen Volkes, sondern jede einzelne „Seele“ (Person) ist Sein Eigen (4), also in unmittelbarer Gottesbeziehung. (Voigt)
- Auch die ausgelassenen Zwischenstücke sind wichtig.
- Sünde wird hier als Rebellion gekennzeichnet (22), auch die Bedeutung des Treuebruchs schwingt mit. (Voigt)
- Man braucht nicht nur nicht an fremder Sünde (der, der Väter) zu leiden; auch die eigenen Sünden sollen bei Gott vergessen sein, wenn man Gerechtigkeit übt, wird man leben. (Voigt)
- Umkehr ist hier nicht so sehr Hinkehr zu Gott als vielmehr „Wegkehr vom Bösen“ (30). (Voigt)
- „Wegwerfen“ (31) wie einen gefährlichen Gegenstand. (Voigt)
- Vers 32 streicht durch seine Grammatik wieder die Unsinnigkeit und Unnötigkeit des Sterbens heraus. (Voigt)
- Bei Gott ist Freude über einen Sünder, der umkehrt (Lk 15,7). Buße: Umkehr, Kursänderung. Dass uns das so schwer fällt! Vielleicht bestreiten wir die Notwendigkeit, uns zu ändern. Wir sehen unsere Verkehrtheiten nicht. Unsere Mitmenschen sehen sie sehr wohl, nicht selten seufzen sie über uns. Gott sieht sie noch viel deutlicher. Er wartet auf unsere Umkehr. (Voigt)
- Gott selbst ist der Rufende. Damit ist der evangelische Akzent des Kapitels betont. (Voigt)
- Die Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und- nicht tut (Martin Buber in Voigt)
- Hesekiel ist im Exil zum Propheten berufen worden. Das Gericht, das er wie sein Vorgänger angesagt hat, ist zur Tatsache geworden. …Der Satz, dass alle Schuld sich auf Erden räche, ist zu glatt, als dass er stimmen könnte. Er rechnet nicht mit der Freiheit Gottes, zu strafen oder auch geduldig abzuwarten, zu richten oder auch freizusprechen. Er rechnet auch nicht damit, dass das letzte Wort über uns erst im Eschaton (Zukünftige Welt) fällt. (Voigt)
- Man kann das eigene Leben im Gehorsam gegen Gott fördern, bewahren, aufbauen – oder man zerstört es selbst im Ungehorsam. Dies gilt auch vom Leben der Völker. Wer an Gott als den Herrn der Geschichte glaubt, weiß, dass nicht nur die individuelle, sondern auch die gemeinsame Zukunft bestimmt wird durch die – verwirklichte oder verweigerte – Umkehr. In der gegenwärtigen Situation der Menschheit, deren Gefährlichkeit man gar nicht überschätzen kann, ist uns unentrinnbar die Frage nach der Buße gestellt. „Warum wollt ihr sterben vom Hause Israel“ (31) – und ihr anderen, die Gott ebenfalls liebt und sucht? (Voigt)
- Dass die Verbannten nicht zu Umkehr und Neuanfang finden, hat seinen Grund in einer bestimmten Deutung ihres Schicksals. Sie meinen, sie leiden an fremder Schuld. Anders: Wir löffeln die Suppe aus, die uns die Generationen vor uns eingebrockt haben. (Voigt)
- Wir selbstgerechten Menschen bevorzugen die billigste Deutung unserer Lage: Die anderen sind’s gewesen. (Voigt)
- Die Kritik der Jugend an den Vätern ist oft berechtigt, man fragt sich nur, was sie hätten tun können und was sie wirklich getan hätten, wenn sie damals dabei gewesen wären. Aber es gilt ganz allgemein: Gegenwart ist durch Vergangenes belastet. (Voigt)
- In 2Mo 20,5f; 34,7; 4Mo 14,18 liegt eine gnädige Begrenzung. (Voigt)
- Die Drohung in 2Mo 20,5 bezieht sich auf die, „die mich hassen“! (Gradwohl)
- In unserem Text (5-18) ist die Kette des „die mich hassen“ durchbrochen. Der „Enkel“ (14-17) liebt Gott und geht eben nicht in den Fußspuren seines schlechten Vaters. Doch selbst wenn er ihn nachahmte, bestrafte Gott erst die „dritte und vierte Generation“, nachdem die Hoffnung auf eine Umkehr geschwunden ist. (Gradwohl)
- Dem Satz „Die Väter sind schuld!“ setzt Gott die Parole entgegen: Auf euch kommt es an! (Voigt)
- Gott fragt mich nicht nach meinen Vätern, Er sieht auf mich. Er weiß wohl, welche Möglichkeiten des Gehorsams und der Bewährung mir an meinem geschichtlichen Ort gegeben sind und welche nicht. Er verrechnet auch die Hypotheken, die ich habe übernehmen müssen. Dass ich mit dem Kopf durch die Wand gehe, verlangt Er nicht. Aber Er erwartet, dass ich in eigener Verantwortung die Möglichkeiten wahrnehme, Ihm in der Lage treu und gehorsam zu sein, in der ich mich befinde. (Voigt)
- Das Sprichwort (2) könnte weniger als Selbstentlastung zu verstehen sein, sondern vielmehr als zynischer Ausdruck einer tiefen Hoffnungslosigkeit. (Voigt)
- Es gibt keine bessere und sinnvollere Art, gegenwärtiges Schicksal zu bewältigen, als dass man sich zur Umkehr zu Gott rufen lässt. … Gott meint immer meine Generation. Er freut sich, wenn wir kommen. (Voigt)
- Gott sagt (21f): Nicht einmal von den herben Trauben, die der Mensch selbst gegessen hat, müssen seine Zähne stumpf sein. Seine Vergangenheit wird durch die Umkehr zu Recht und Gerechtigkeit, die er vollzieht, ausgelöscht. Freilich gilt auch der umgekehrte Fall. … Gott kommt es auf mein Heute an. (Voigt)
- Hier wird die Gottunmittelbarkeit jedes einzelnen Menschen sichtbar. … Ich bin unmittelbar vor Gott. Er redet mit mir und erwartet, dass ich mit Ihm rede. (Voigt)
- Wir leben nicht in der Vereinzelung. Aber wir tragen die Verantwortung für unser Leben allein, und zwar vor Gott. Gott stellt uns unentrinnbar vor Sein Angesicht: „Alle Personen gehören mir“ (4). Ihm muss ich Antwort geben. Gerade so und nur so lebe ich meine Freiheit als Existierender. Ich lebe sie nicht, indem ich mich von der Gemeinschaft isoliere. Ich habe sie doch gerade so wahrzunehmen, dass ich der Gemeinschaft damit diene. (Voigt)
- Was der Mensch jetzt ist, könnte er nicht sein ohne das, was ihm zuvor widerfahren ist. (Voigt)
- Gott fordert mich heute. Die Macht der (bösen) Gewohnheit ist kein Argument, dass er gelten ließe; auch nicht die Unlust meines trägen Herzens; nicht meinen trotzigen Eigenwillen, der Gott nicht gelten lassen will; ebenso wenig irgendwelche Verstrickungen, aus denen ich angeblich nicht herauskann. Gott erwartet meine Umkehr. Ganz sicher weiß Er, wie es längst zuvor und bis zu diesem Tag mit mir bestellt war, wie Er auch weiß, wie mein Leben weiterläuft. Aber jetzt, da es um meine Buße geht, will Er mit mir nur über das Heute reden. (Voigt)
- Mit Vers 21 soll uns Lust zur Umkehr gemacht werden. Uns wird gesagt: Wenn du das Steuer herumwirfst, soll dir deine ganze gottwidrige Vergangenheit nicht mehr anhängen! (Voigt)
- Eine Menschheit, die von ihrer Selbstvernichtung bedroht ist, darf die Alternative „Tod –Leben“, wie sie in unserem Abschnitt gestellt ist, nicht für übertrieben erklären. (Voigt)
- Was in Vers 23 Frage ist, wird in 32 zum direkten Zuspruch. (Voigt)
- Wie viele Male haben wir Gott schon angeklagt, Er habe die Welt gefälligst anders zu regieren. … Er entgegnet mit Vers 29. (Voigt)
- Gott wirbt um die, die sich gegen ihn auflehnen. (Wirf’s weg, sonst brennst du lichterloh – 31) – Gott mahnt uns so. (Voigt)
- Wie soll die Buße aussehen? Wir haben hier besonders auf die Verse 5-9 zu achten. Verlangt wird eigentlich nichts Besonderes. … Es ist beachtlich, dass von uns das Nächstliegende erwartet wird. (Voigt)
- Das neue Verhalten beruht auf einer Veränderung des ganzen Menschen: „Verschafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist. (31). Wie es dazu kommt, liest man in 11,19; 36,26: Gott selbst gibt es. Umkehr ist Verwandlung in der Tiefe, im Zentrum. Die Exilzeit könnte zur Segenszeit werden, wenn die Angeredeten das Angebot Gottes annähmen. Jede Zeit wird zur Segenszeit, wenn dies geschieht. (Voigt)
- Zitate jüdischer Gelehrter: „Wie könnt ihr denken, Ich bestrafe eine Seele, die nicht gegen Mich gesündigt hat? (Kimchi) Die Söhne vermögen vielmehr die Kette (des Unrechts) zu unterbrechen und das (drohende) Unheil abzuwenden. (Ben-Jaschar) Sterben heißt in einer solchen Verbindung „schwer leiden, büßen“, wie umgekehrt „leben“ so viel bedeutet wie „glücklich oder glückselig sein“. (Ehrlich) (Gradwohl)
- Durch die Wendung „wirst du wahrlich sterben“ (1Mo 2,17) wird Adam lediglich seine Sterblichkeit, sein Sterblichwerden, angesagt. (Gradwohl)
- Wem ist der Zins vergleichbar (8)? Einem Schlangenbiss, der erst verspürt wird, wenn es (Gift? Eiter?) hervorquillt. Das Schlangengift tötet den Körper langsam ab, und wenn der Gebissene es merkt, ist es zu spät. Eine ähnlich verheerende Wirkung besitzt der Zins, den ein Armer schuldet und nicht zahlen kann. (Gradwohl)
- Die Umkehr (hebr. eigentlich: „die Antwort“, weil jede Umkehr ein neues Antworten auf Gottes Forderungen ist) muss mit dem ganzen Herzen geschehen, sonst ist sie wertlos. (Gradwohl)
- Umkehr ist gut (schön). Der Heilige, Gelobt sei Er, sagt: Kehrt um zu Mir, und Ich werde zu euch zurückkehren (Mal 3,7). (Gradwohl)
- Nichts verbleibt von „allen seinen Freveltaten“, natürlich nur von seinen Freveltaten im Mensch-Gott-Bereich. Auch Hesekiel wird nicht behaupten wollen, dass beispielsweise ein Mord durch Reue des Mörders nicht mehr zählt. So einfach und billig geht das nicht. Der Mörder trägt die Konsequenzen seines Verbrechens. Hesekiel kann und will mit Sicherheit eine klare Vorschrift der Thora nicht aufheben, und die Thora sieht für den Mord (das vorsätzlich begangene Töten eines Menschen) die Todesstrafe, für den Totschlag die Verbannung in eine „Zufluchtsstadt“ vor. (4Mo 35,1-34). (Gradwohl)
- Die Mischna lehrt: Ist er (der Hinzurichtende) vom Ort der Steinigung ungefähr zehn Ellen entfernt, spricht man zu ihm: „Bekenne!“, denn die Hinzurichtenden pflegen zu bekennen. Jeder, der ein Schuldbekenntnis ablegt, hat Anteil an der Zukünftigen Welt… Wenn er nicht zu bekennen weiß (weil er sich seiner vielen Sünden nicht erinnert), spricht man zu ihm: „Sag: Mein Tod sei Sühne für alle meine Sünden!“ (Gradwohl)
- Wie der Frevler nicht für immer verbannt ist, so darf der gute Mensch sich nicht auf früheren Lorbeeren ausruhen (24). (Gradwohl)
- Nur die Gegenwart zählt! (Gradwohl)
- Im göttlichen Urteil über die Menschen kommen andere Kriterien zum Zug. Da wird der einzelne gesehen, wie er ist, nicht wie er war. … Gott besitzt „Seine Gedanken“, „Seine Wege“, die sich deutlich von den menschlichen unterscheiden. (Gradwohl)
- Beeilt euch mit der Umkehr, ehe der Frevel wächst und zum Anstoß wird, den keiner mehr zu entfernen vermag. (Gradwohl)
- Gott wünscht (30), dass der Sünder die Initiative ergreift und einen neuen Anfang macht. Dieser Anfang führt zu einem neuen Herzen und einem neuen Geist. (vgl. 11,19; 36,26; Ps 51,12). (Gradwohl)
- Gott kann nur wirken, wenn der Mensch sich Ihm öffnet, und der Mensch bleibt stecken, sofern Gott ihn nicht unterstützt. (Gradwohl)
- Wahres Leben ist gekoppelt an den Kontakt mit Gott. … Dazu der Midrasch: Der Heilige, Gelobt sei Er, will kein Geschöpf schuldigsprechen (32; Ps 5,5). Was aber wünscht Er? Seine Geschöpfe zu rechtfertigen (Jes 42,21). Wisse: Wenn die Geschöpfe sündigen und Ihn erzürnen, … sucht Er ihnen einen Fürsprecher, der sie verteidigt (z.B. Abraham für Sodom). (Gradwohl)
- Geschichtliche und persönliche Erfahrung zeigt uns immer wieder, dass Hesekiels These nicht zutrifft. … Die Vergangenheit eines Menschen bestimmt seine Gegenwart. … Allein, dieses Wort ist ein Wort für bestimmte Menschen in einer bestimmten Zeit: Für die Bewohner Judas und Jerusalems, die sich vor dem unvermeidlichen Angriff Nebukadnezars fürchten und in ihrer Not nach dem Grund suchen. (Gradwohl)
- Viel wesentlicher als das Nachgrübeln über Schuld und Unschuld miteinander verquickter Generationen ist der Zuspruch Gottes, Er wünscht die Umkehr des Frevlers und nicht dessen Tod. … Keinem ist je die Umkehr endgültig genommen, wenn sie auch manchem so schwer fällt, dass er sie nicht vollzieht. (Gradwohl)
- Gott allein zeigt den richtigen Weg: die Umkehr, das Verzeihen. … Eine Umkehr, die aus ganzem Herzen geschieht, geschieht aus einem Herzen, das sich Gott gegenüber öffnet und darum zu einem neuen, einem von den Schlacken des Irrtums und der bösen Tat gereinigten Herzen wird.