46-4 Geh allein in das Unbekannte – 1Mo 12,1-4a

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1Mo 12,1-4a

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • In welchem Textzusammenhang steht unser Text? 1
  • Wer ist der „HERR“?
  • Wer ist „Abram“?
    • Warum heißt er später Abraham?
    • Was weiß Abram vom Herrn?
  • Wo ist das Vaterland Abrams?
    • Beachte auch 11,27-31!
  • Was ist mit Verwandtschaft und mit „Vaterhaus“ gemeint?
    • Was bedeutete es damals für einen Menschen, seine Verwandtschaft zu verlassen?
  • Warum wollte Gott die Umsiedlung Abrams?
  • Wohin genau soll Abram gehen?
  • Warum will Gott Abram zum großen Volk machen? 2
    • Warum gerade Abram?
    • War diese Verheißung für Abram verlockend?
  • Was ist „segnen“?
    • Was geschieht beim Segnen?
  • Was ist mit einem „großen Namen“ gemeint?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen „gesegnet werden“ und ein „Segen sein“?
    • Wie wurde Abram zum Segen für andere?
    • Wie wurden seine Nachkommen zum Segen?
  • Wie ist Vers 3a zu verstehen? 3a
    • Wer wurde von Gott gesegnet, weil er Abram segnete?
  • Galt dieses Wort nur für Abraham, oder auch für seine Nachkommen?
    • Gilt das auch heute noch?
  • Was ist „verfluchen“?
    • Um was für eine Art von „Verfluchen“ geht es hier?
    • Gilt dies auch für Menschen und Völker, die heute Israel bzw. einzelne Juden „verfluchen“.
  • Was meint das „in dir“ in Vers 3b? 3b
    • Worauf bezieht sich dieses Wort?
  • Was ist mit „alle Geschlechter auf Erden“ gemeint?
  • Beachte das Bindewort „da“! 4a
  • Warum ist Abraham zum Gehorsam bereit?
    • Vergleiche: 11,31!
  • Warum ist das Wort „wie“ so wichtig?
  • Was will der Autor seinen Lesern mit diesem Abschnitt sagen?
    • Warum wurde diese Geschichte nicht vergessen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

1.6 Neutestamentliche Gedanken

o    Der Jude Jesus – ein Segen für die Nationen

o    Berufung zur vertrauensvollen Nachfolge

o    Segnet und flucht nicht! -Röm 12, 14

o    Berufen zum Segnen und zum „Ererben des Segens“: 1Petr 3, 9

o    Folgt mir nach! – Mt 4,19-22; Mk 2,14; 8,34; 10,21

o    Auf dem Weg zur neuen, erhofften Heimat – Offb 21,20

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Wir ersparen uns und der Gemeinde die Kurzform (Abram), die bis 17,5 benutzt wird, und sagen „Abraham“ (nach Voigt)
  • Haran am Belich, einem linken Nebenfluss des Euphrat liegt etwa 1000 km nordwestlich von Ur (Ur-Kasdim, das alte Uru am unteren Euphrat).
  • Ur zählt zum sogenannten Fruchtbaren Halbmond, der sich von Mesopotamien über das Aramäerland (Syrien) nach Kaanan und Ägypten erstreckt. … Haran liegt 100 km östlich von Karkemisch. (Gradwohl)
  • Der kleine Raum der syrisch-palästininischen Landbrücke zwischen den Großmächten erwies sich als das Abraham von Gott verheißene Land. (Bräumer)
  • „Geh aus …“ (1) meint: „geh für dich weg, zu deinem Nutzen und Guten“, oder „geh allein“ (Gradwohl); „geht unbeirrt euren Weg“ (Jos 22,4); „ du aber geh für dich allein“ (22,2) (Bräumer)
  • Gott erwartet von Abraham eine einsame Entscheidung. … Der Weg, den er gehen soll, ist allein sein Weg. (Bräumer)
  • Land, Sippe und Vaterhaus sind, besonders für den antiken Menschen, stärkster Halt des Lebens (2Kön 4,13). (Voigt)
  • Abrahams ganze Zukunft liegt allein in Gott. (1).
  • Den Ruf zur Auswanderung verbindet Gott mit gewaltigen Zusagen. (sieben Segensworten) … Wagnis und Risiko wären es für Abraham, wenn er nicht ginge. (Bräumer)
  • Fünfmal kehrt in 2f das zentrale Wort des Abschnitts „Segen oder Segnen“ wieder. … „Segnen“ meint zunächst „mit irdischen Glücksgütern versehen“ (Reichtum, Kleidung, Nachkommen), umschließt dann aber auch den geistig- ideellen Bereich. (Gradwohl)
  • Die Überlieferung steht staunend still vor dem Geheimnis, dass aus einem Manne ein ganzes Volk ausgegangen ist (obwohl Sara bisher keine Kinder hat). – vgl. Jes 51,2 (Voigt)
  • Der große Name (2): Was in der Turmgeschichte die Menschen sich eigenmächtig nehmen wollten, wird hier von Gott gegeben. (Voigt)
  • Der Name bedeutet im AT so viel wie Person bzw. Persönlichkeit. Der große Name Abrahams ging in die Geschichte ein, und zwar mit sieben Ehrentiteln (17,5;18,17-19; 20,7; 23,6; Ps 105,6; 2Chr 20,7). (Bräumer)
  • Wie sich einer zu Abraham stellt (zu diesem Werk, das Gott in der Geschichte treiben will – v.Rad), daran entscheidet sich für ihn Heil oder Gericht. (Voigt)
  • Abraham wird von dem Heilsplan Jahwes die Rolle eines Segensvermittlers für „alle Geschlechter des Erdbodens“ zugewiesen. Die ungewöhnliche grammatische Form des Verbs „gesegnet werden“ kann reflexiv verstanden werden (sie segnen sich, indem sie deinen Namen beim Segensspruch gebrauchen), aber auch passivisch (sie sollen, indem sie sich auf dich berufen, gesegnet werden). (Voigt)
  • Das Thema des Sonntags ist der Ruf in die Nachfolge. … Wenn Nachfolge nicht bloß Nachahmung eines Vorbilds ist, sondern das Lebenswagnis des Glaubens, dann enthält dieser Abschnitt zweifellos Wichtiges zu diesem Thema. (Voigt)
  • Die neutestamentliche Überlieferung würde nicht nur sagen, „auch“ Abraham sei einer von denen gewesen, die den Weg des Glaubens gegangen sind (Hebr 11,9.17), sondern Abraham ist „der Vater aller, die da glauben“ (Rö 4,11; Gal 3,7). … Wieso „Vater“? Er steht nicht irgendwo in der Kette der Gotteszeugen, sondern an deren Anfang. (Voigt)
  • Unser Abschnitt zeigt Abraham wohl als einen Mann des Gehorsams (Jak 2,21-23), aber eben des Gehorsams, der im Glauben besteht und aus dem Glauben hervorgeht. (Voigt)
  • Unser Abschnitt hat zwei Gesichter: Er ist Abschluss der Urgeschichte, und er ist zugleich der ganz verborgene Einsatzpunkt für die Heilsgeschichte und damit für das Geschehen, in dem die Gemeinde noch heute steht. (Voigt)
  • Hier deutet sich also keimhaft unsere eigene Glaubens- und Heilsgeschichte an, und wir erkennen in Abraham das wieder, was uns selbst zugemutet, geschenkt und versprochen wird. (Voigt)
  • Mit Abraham beginnt die lange, erst in der Wiederkunft Christi an ihr Ziel kommende, Geschichte der Heimholung der verlorenen Menschheit. Sie beginnt ganz unscheinbar. Irgendwo in heidnischem Lande ergeht an einen Mann ein göttlicher Ruf. … Gott beginnt mit einem Menschen seine Geschichte. Das ist der Neuanfang, von dem der Text sprechen will. Wahrhaftig, ein bescheidendes, undbedeutendes Ereignis. Ein keimhafter Anfang. „Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn …“ (Mt 13,31ff): So verschwindend klein beginnt es – es wird ein großer Baum werden. (Voigt)
  • Abraham wird, wohin er kommen wird, ein Fremder sein. Darin erkennt das Volk Gottes sich wieder: herausgenommen aus der Gemeinschaft der Völker (4Mo 23,9). Es sieht sich einen besonderen Weg geführt, dessen Plan und Ziel ganz in Jahwes Hand liegt. (Voigt)
  • Heilsgeschichte unterbricht nicht die Weltgeschichte. Sie geht auch nicht so in diese ein, dass Weltgeschichte allmählich in Heilsgeschichte umfunktioniert wird. … Aber sie ist in sie „eingelagert“, „eingelassen“. Sie spielt sich ab „in, mit und unter“ dem für alle sichtbaren Geschehen. (Voigt)
  • Wenn man Abraham fragen würde, was ihn von seinen Zeitgenossen in der verlassenen Heimat, wie in der vor ihm liegenden Fremde, unterscheidet, so würde er antworten, er habe einen Ruf gehört und eine wunderbare Zusage Gottes, der jetzt sein Gott sein werde. (Voigt)
  • Mitten in die Heillosigkeit der nach-babylonischen Menschheit ergeht Gottes Ruf. Gott will mit der Menschheit noch einmal auf ganz neue Weise beginnen. (Voigt)
  • Der erste Gesegnete soll in diese am Ende der Urgeschichte mit Gott zerfallene, also heillose Welt, Segen bringen. Indem Abraham sich auf den Weg macht, zieht das Gute Gottes mit ihm, das am Ende allen Geschlechtern der Erde zugedacht ist. Gott gibt seine Menschheit nicht auf. Er hat sich entschlossen, diesen mühsamen Weg zu gehen. (Voigt)
  • Gott will den Glauben, also eine neue Weise unserer Zugehörigkeit zu Ihm, durch die wir uns „in Ihm festmachen“. Das Wort Glaube kommt in unserem Abschnitt nicht vor, wohl aber die Sache. (4a – Gehorsam). (Vgl. Lk 9,62) (Voigt)
  • Das ererbte oder selbst errichtete Haus lässt er leer zurück. Schon unsereinem würde dies schwer fallen, obwohl wir uns an Mobilität gewöhnt haben, nicht selten Individualisten sind und Kosmopoliten, die auf der – kleiner gewordenen – Erde überall auf einigermaßen Bekanntes stoßen. Abraham verlässt alles, was ihm Geborgenheit und Sicherheit gewährt. … Gott verlangt, dass Abraham sich ganz in seine Hand gibt. (Voigt)
  • Was wir mit Abraham gemeinsam haben, ist dies, dass die Erkenntnis des mit sich selbst identischen Gottes und das persönliche Vertraut- und Verbundensein mit ihm keine irdischen Stützen hat, sondern ganz auf dem beruht, was Gott selbst in uns bewirkt hat und bewirkt. (Voigt)
  • Für Abraham kommt hinzu, dass er nur dieses eine Wort hat, mit dem Gott ihn ruft und seine Zusagen gibt. Links und rechts ist nichts, auch im Rücken hat Abraham keinen Halt. Er kann nur nach vorn schauen, von wo aus ihn das Wort getroffen hat, … ihn ruft und unter die herrlichsten Zusagen stellt. Dieses Wort hören, annehmen, damit Ernst machen und sich darauf verlassen; das ist der Glaube, in dem Abraham uns vorangeht. (Voigt)
  • Wir schätzen uns falsch ein, wenn wir es für selbstverständlich halten, dass, was uns recht dünkt, sich immer mit dem decken müsse, was Gott will, denn das könnte heißen: dass Gott von uns nur das erwarten darf, was wir uns selbst in dieser Sache ausgedacht und zurechtgelegt haben. (Voigt)
  • Der Glaube ist kein Werk – er ist also nicht eine vom Menschen erbrachte Eigenleistung. Er „macht sich fest in Gott“, indem er dessen Zusagen ernst nimmt und sich mit all seinen Gedanken, Plänen, Entschlüssen usw. auf diese Zusagen einstellt. (Voigt)
  • Gottes Befehl meint nicht, dass dem Abraham etwas abverlangt, sondern dass ihm etwas geschenkt wird. … Ich will dich segnen – ich habe Großes mit dir im Sinne! … Abraham kann selbst noch gar nicht ahnen, was darin alles enthalten ist. (Voigt)
  • Nicht von jedem von uns wird verlangt, „alles“ zu „verlassen“ (Lk 5,11). Nur das wird verlangt, dass wir unser Leben allein auf Gott hin wagen. … Wer das große Heilsangebot Gottes als seine eigene Chance entdeckt, der zelebriert in Ur oder Haran kein wehleidiges Abschiedszeremoniell (Lk 9,61). Er hat den ihn rufenden Gott gehört. Was er von Ihm weiß, langt noch nicht einmal zur dürftigsten Dogmatik, aber er weiß Gottes Interesse auf sich gerichtet, und so macht er sich auf den Weg, ohne Wenn und Aber. (Voigt)
  • Unser Heil besteht ja darin, dass Gott uns konkurrenzlos groß wird, indem wir Ihm aufgrund seiner Anrede und Zusage alles Gute zutrauen. (Voigt)
  • Gott setzt sich in der von Ihm abgefallenen Welt nicht so durch, dass Er uns mit seiner göttlichen Allmacht unter Druck setzt, sondern so, dass Er uns mit seinen größten Verheißungen einlädt, uns von Ihm in ein „Land“ führen zu lassen, das Er selbst uns zeigen wird. (Voigt)
  • Der Glauben vertraut und lässt sich führen. (Voigt)
  • Glaubende Menschen – jüdischer und heidnischer Abstammung – sind die wahren Abrahamskinder und Erben der Abrahamsverheißung (Rö 4,1.12; 9,7f; Gal 3,7.9.29; 4,22ff; Hebr 2,16; 6,13ff; 11,8-19). (Voigt)
  • Von hier (3b) geht der Blick bis zu der großen Schar aus allen Völkern und Sprachen (Offb 7,9). (nach Voigt)
  • Es ist wichtig, sich nochmal an 11,30 zu erinnern: an Saras Kinderlosigkeit. Wenn es wahr ist, dass Abraham ins Unbekannte aufbricht, weil Gottes Zusage ihn getroffen hat und gewiss gemacht hat, dann glaubt Abraham gegen alle Erfahrung und gegen alles menschliche Erwarten. (Voigt)
  • Wenn man dies auf die Gemeinde überträgt, dann bedeutet das: Eigentlich könnte es uns gar nicht geben, aber Gott hat das unmögliche vollbracht, Er hat dem Abraham die Nachkommenschaft versprochen und auch gegeben. (Voigt)
  • Gott nimmt so sehr für das aus Abraham hervorgehende Volk Partei, das, wer diesem Volk wohlwill, auch Gott zum Freunde hat, und wer es verwünscht, den Fluch Gottes auf sich zieht. (Wir haben allen Anlass, bei diesem Satz zunächst an Israel zu denken – und darüber zu erschrecken.) (Voigt)
  • So wahr Gottes Heil in Gottes Volk verwirklicht ist und wir daran teilhaben, indem wir zum Volke Gottes gehören, so wahr entscheidet sich an unserer Einstellung zur Gemeinde Gottes unser ewiges Wohl und Wehe. (Voigt)
  • Von diesem Volk Gottes soll Segen ausgehen. … Es steht uns nicht gut an, als Gemeinde in der Welt distanziert, verschüchtert, vielleicht verärgert, misstrauisch oder gar feindselig verhärtet zu leben. (Voigt)
  • Der Strahlkraft des Segens ist keine Grenze gesetzt. (Voigt)
  • Der Text will uns offenbar mitteilen, dass Abraham erst im erwählten Land eine Gotteserscheinung zuteilwurde. Bis zu diesem Zeitpunkt vernahm er nur Seine Stimme. (Gradwohl)
  • Der Aufruf (1) ist hart und fordernd. … „Geh für dich, isoliere dich!“ Abraham wird ein Fremder ohne Rückhalt – saatenlos. Aber er ist nicht vogelfrei, da Gott ihm Seinen Segen schenkt. (Gradwohl)
  • Von den 10 Prüfungen, die Abraham zu bestehen hat, ist diese erste neben der letzten – der „Prüfung von der Opferung Isaaks“ – die schwerste. Und beide werden durch das „Geh für dich“ charakterisiert (12,1; 22,2). (Gradwohl)
  • Aus Vers 5 ist ersichtlich, dass Abraham von Anfang an den Bestimmungsort kennt und entsprechend auch die Richtung einschlägt. … „dass Ich dir zeige will“ meint: „Ich zeige es dir, um es dir zu geben“ oder „über dessen Beschaffenheit Ich dich durch Augenschein belehren werde“. (Gradwohl)
  • Nach der Genealogie in Gen 11 gehört Abraham zur 10. Generation des Sem, des Sohnes Noah. Wie im 10. Geschlecht nach Adam Noah geboren wurde – ein gerechter und vollkommener Mann, der zum Vater der neuen Menschheit nach der Flut geworden ist. So wurde Abraham zum Vater einer in geistlicher Hinsicht erneuerten Menschheit. … Daher ist es kein Zufall, dass beide den Gottessegen erhielten. (Gradwohl)
  • Abrahams Nachkommen sollen nach dem Plan Gottes eine spezifische Aufgabe innerhalb der gesamten Menschheit übernehmen: die geistige Erneuerung … zum Gauben an den Einen-Einzigen Gott. (Gradwohl)
  • In unserem Abschnitt geht es vom extremen Partikularismus hin zum Universalismus. (nach Gradwohl)
  • Bewege dich von Ort zu Ort, und dein Name wird groß in der Welt. (Gradwohl)
  • Abraham wird in den Versen 2f siebenfach gesegnet, entsprechend den sieben Versen in der Weltschöpfung in denen „es war gut“ geschrieben steht. … Auch bei den zwei anderen Stammvätern stehen jeweils sieben Segnungen. (12,2-3; 26,3-4; 27,28-29) (nach Gradwohl)
  • Jüdische Kommentatoren schreiben: Unter dem siebenfachen Segen kehrt fünfmal der Ausdruck für „Segen“ wieder, entsprechend dem fünfmal im Schöpfungsbericht genannten „Licht“. … Es ist eine zweite Welt, die mit Abraham ins Dasein gerufen wird, die Welt des Segens durch Menschen für Menschen. (Gradwohl)
  • Wie am Anfang der Schöpfung, so steht zu Beginn der Geschichte Gottes mit Abraham das göttliche Wort. … Er folgte den Worten und wurde eine Persönlichkeit. (Bräumer)
  • Am Anfang des Glaubens steht wie am Anfang der Schöpfung das Wort. … Berufung ereignet sich überall da, wo eine von Gott dem Menschen zugesprochene Verheißung Glauben wirkt. (Bräumer)
  • „in dir sollen gesegnet werden“ (3b): „sei ein Segnender“, „du wirst zum Quell des Segens“, „sei ein Segen“ (Gradwohl)
  • Gott selber sorgt für die Verbreitung des Segens, indem Er Abraham vor allen Nachstellungen der Fluchenden, Neidischen, der ihm das Glück Missgönnenden in Schutz nimmt. (Gradwohl)
  • Gott verspricht, dass alle, die Abraham Segen wünschen, den Segen Gottes empfangen, das heißt, das Verhalten der andern zu Abraham soll bestimmend sein für das Verhalten Gottes zu diesen anderen. … Wer sich gegen Abraham stellt, wendet sich gegen die Verheißung, die Gott Abraham gegeben hat. (Bräumer)
  • „Ein Segen allen Geschlechtern“: „allen Familien auf Erden“ (Gradwohl)
  • Wie leicht wird der Fremde – und im Falle Abrahams der Andersgläubige, der für „seinen Gott“ Altäre errichtet (12,8; 13,18) – unterdrückt und seiner elementaren Rechte beraubt. (Gradwohl)
  • Abraham besitzt keinen Boden, und daher muss er – Vorräte für die Zeit der Entbehrung kann er nicht anlegen – nach Ägypten ziehen (12,10). Sonst würde er Hungers sterben. (Gradwohl)
  • Wo bleiben Gottes Zusicherungen? Wo bleibt die reiche Nachkommenschaft, wo der Segen? (Gradwohl)
  • Abraham antwortet auf den Gottesbefehl mit der Tat. Er geht, er bricht auf und lässt seine (Groß)Familie hinter sich. Weder fordert Abraham ein Zeichen …, noch ging er um des Lohnes Willen. … Er ging einem unbekannten Ziel entgegen, obwohl er bereits 75 Jahre alt war. … Bei Abraham ist das Motiv Gottesliebe, bei Lot Treue gegen einen nahen Verwandten. … Abrahams Aufbruch wird zum Beginn einer neuen Epoche. (Gradwohl)
  • Lot entschloss sich aus eigenen Stücken, mit Abraham den einsamen Weg zu gehen. … Er hatte keine eigene Verheißung. Lot ging um Abrahams willen. … Es gelang Lot nie, zu einer eigenen Geschichte mit Gott zu finden. Er wurde zum Spielball in der Hand seiner Töchter. (Bräumer)
  • Nachdem Abraham die siebenteilige Verheißung vernommen hatte, sagte er kein Wort. Er hinterfragte nichts. Er hatte keine Einwände. Er wollte nichts Genaueres wissen. Er gehorchte widerspruchslos. Er führte einfach das aus, was Gott ihm aufgetragen hatte. (Bräumer)
  • „Zieh hinweg“, verharr nicht am Platz, an dem du dich gerade zufällig befindest, geh vielmehr einem Ziel entgegen. … Abraham wird immer wieder von Gott herausgefordert, „auf die Probe gestellt“ und mit stets neuen Aufgaben konfrontiert. Sein Leben ist oft schwer und von Tragik überschattet, doch immer im Aufbruch und nie eingespurt in feste Bahnen. (Gradwohl)
  • Die Abrahamgeschichte ist „das Buch des Glaubens“, weil es das Buch des Gehorsams (Bräumer)
  • Terach, Abrahams Vater, erreichte Kanaan nie, er war auf halbem Weg sesshaft geworden. (Bräumer)