58-2 Glaube und bekenne – Röm 10,9-17

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Röm 10,9-17 (18)

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Beachte den Textzusammenhang von Röm 9-11!
  • Worauf bezieht sich „denn“? 9
  • Was ist „bekennen“?
  • Beachte, dass „Mund“ und „Herz“ parallel stehen.
    • Was wird durch den Parallelismus in der jüdischen Literatur ausgedrückt?
  • „Jesus, der Herr“ – Was für ein Herr ist Jesus?
  • Warum ist der Glaube an die Auferstehung wichtig?
  • Was meint „gerettet werden“?
    • Was wird bei einem Menschen durch die „Rettung“ anders?
  • Wieder ein „denn“! 10
  • Was meint „gerecht werden“?
    • Was hat „gerecht werden“ mit „glauben“ zu tun?
  • Hat man sich die Rettung durch „bekennen“ zu erarbeiten?
  • Lies das Zitat in Jes 28,16 nach! 11
    • Paulus zitiert der griechischen Text der LXX!
    • Hat „nicht zuschanden werden“ etwas mit „gerecht werden“ zu tun? Wenn ja, was?
  • Wer ist mit „ihn“ gemeint?
  • Was ist mit „hier“ gemeint? 12
    • Um welchen Unterschied geht es?
  • Welcher „Herr“ ist gemeint?
    • Wie sieht sein „Reichtum“ aus?
    • Wie kann man ihn anrufen?
    • Was hat des Herrn Reichtum mit denen zu tun, die ihn anrufen?
  • Zitat aus Joel 3,5! Schlag es nach! 13
  • Beachte „denn“!
    • Welcher Gedanke aus Vers 12 wird mit dem Zitat begründet!
  • Wer ist mit „wer“ gemeint?
  • Beachte den rückwärts führenden Gedankengang! 14-15
  • Geht „anrufen“ ohne glauben?
    • Was ist Glaube?
  • Kann man an etwas, von dem man nie gehört hat, glauben?
  • Ist es möglich zu hören, ohne dass jemand da ist, der spricht?
    • Was unterscheidet einen Prediger von einem Redner?
    • Wann wird aus einer Rede oder einem Vortrag eine Predigt?
  • Was kann man predigen, wenn man nicht beauftragt ist? 15
    • Wer ist der Sendende?
    • Wie wird man gesandt?
  • Lies das Zitat aus Jes 52,7 nach!
    • Um welche „Freudenbotschaft“ geht es?
    • Was ist das „Gute“, das verkündigt werden soll?
  • Was verlangt das Evangelium? 16
    • Wie kann man ihm gehorsam sein?
  • Was ist das „Evangelium“?
  • Wieder ein „denn“ und ein Zitat aus Jes 53,1!
    • Schlag es nach!
  • Um welche „Predigt“ geht es?
    • Was gibt es da zu glauben?
  • Warum glauben Menschen nicht dem gepredigten Wort?
  • Beachte das Bindewort „so“! 17
  • Woraus entsteht der Glaube?
    • Was braucht der Glaube, um sich entwickeln und entfalten zu können?
    • Was ist mit „Predigt“ oder dem „Gehörten“ gemeint?
  • Was ist das „Wort Christi“?
    • Wo finden wir das „Wort Christi“ heute?
  • Wonach fragt Paulus im Vers 18? 18
    • Wo sieht er den Bruch in der 5er Kette von Vers 14f?
  • Wo überall wird laut dem Psalmzitat aus Ps 19,5 das Wort gepredigt?
    • Wenn die Menschen (damals die Juden) das Wort hören konnten und können, warum „rufen“ so wenige an?
    • Wo liegt das Problem?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • In den Kapiteln 9-11 leitet uns der Text dazu an, nicht in den Fragen nach den geheimen Ratschlüssen des erwählenden Gottes hängen zu bleiben, sondern danach zu fragen, wie diese Erwählung faktisch an Menschen geschieht. (Voigt)
  • Der Text stellt in dem ergreifenden Ringen der Kapitel 9-11 so etwas wie einen Dreh- und Wendepunkt dar. Wo erst Abgründe waren, da bekommt man mit einem Male festen Boden unter die Füße. Die Botschaft von der Rechtfertigung wird zu der Plattform, auf der man stehen kann. (Voigt)
  • Der Kontext sollte mindestens von Vers 4 an beachtet werden. Der schreibende ! Mose und die (personifizierte) sprechende ! Gerechtigkeit werden einander entgegengestellt. Die Gerechtigkeit weist uns auf das „nahe“ Wort (5Mo 30,14), das Wort vom Glauben. (Voigt)
  • Die Akklamation „Jesus Christus – der Herr (Kyrios)“ (1Kor 12,3; Phil 2,11) wird zum Urbekenntnis, das in der anderen Bekenntnisformel von Jesu Auferweckung (1Kor 15,3f) sachlich begründet ist. Durch die Auferweckung wurde Jesus zum Kyrios. (Voigt)
  • Ein „Herr“, von dem man gleichgültig oder verlegen und ängstlich schweigt, ist kein „Herr“. (de Boor)
  • Glaube ist Annahme der Botschaft und insofern Gehorsam (16)! (Voigt)
  • Jetzt ist jeder Nur glauben und den Namen des Kyrios anrufen! Die Kanaaniterin (Evangelium Mt 15,21ff) brauchte jetzt nicht mehr um die Zuwendung Jesu zu kämpfen. … Mehr als sie vorzuweisen hat, wird auch von uns nicht verlangt. Wir brauchen weder in den Himmel zu fahren, noch in den Abgrund, um Christus heranzuholen. Er ist dicht bei uns (V6f). (Voigt)
  • Wir sind, was die Dinge des Glaubens angeht, wahrscheinlich deshalb so gelassen, weil wir uns einreden, die Rettung aller sei sozusagen für den lieben Gott Ehrensache. … Wie aber, wenn es anders ist? (Voigt)
  • Gerade solche, die die Frage nach Gott und dem Heil ganz ernst genommen und nicht nur tief durchdacht, sondern auch tief durchlitten haben, haben sich daran gerieben, dass sie dem erwählenden Gott alle Freiheit zugestehen mussten und darum nicht wussten, wohin sie selbst durch Gottes Wahl zu stehen kamen. (Voigt)
  • Luther: Ich selbst bin nicht nur einmal angefochten gewesen bis zur Tiefe und zum Abgrund der Verzweiflung, so dass ich wünschte, ich möchte nie als Mensch erschaffen sein, – bis ich begriff, wie heilsam diese Verzweiflung wäre und wie nahe die Gnade. (Voigt)
  • Derselbe Luther hat uns davor gewarnt, den verborgenen Willen Gottes zu erforschen. Wir sollen nicht in die Geheimnisse der Majestät Gottes einzudringen versuchen, sondern uns „mit dem Fleisch gewordenen Gott beschäftigen“, mit Jesus, dem Gekreuzigten, in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sind, freilich verborgen. (Voigt)
  • Was wird aus den Menschen, unter denen wir wohnen, arbeiten, die uns auf der Straße begegnen, wenn ihre Unansprechbarkeit auf Gott auf Gottes eigenem Entschluss beruht? … Wir sollen keine künstliche und unnütze Unruhe erzeugen, wo unser Auftrag im Trösten besteht. Aber wir werden nicht recht trösten können, wenn wir uns den Schock von Röm 9 ersparen. (Voigt)
  • Wenn er erwählt, dann nicht, weil er muss. Er kann auch verwerfen, und wir können ihn nicht zur Rechenschaft ziehen (9,20). Gott ist frei. Ist er jemanden verpflichtet, dann nur sich selbst. (Voigt)
  • Gott ist gar nicht aus auf die Scheidung der Menschen in die zwei Gruppen (gerettete und verlorene). Nur zu gern sieht er uns alle Gerade darum geht es ja in seinem Evangelium. (Voigt)
  • Heile, gesunde, von gegenseitiger Liebe bestimmte Beziehung zwischen ihm und uns (so könnte man umschreiben, was „Gerechtigkeit“ meint) entsteht nach dem Evangelium auf die Weise, die dem verlorenen Sünder „Rettung“ schafft. (Voigt)
  • Wir verraten uns manchmal ungewollt als solche, die –wir wissen es meist selbst nicht – eine geheime Angst haben, das Spiel des Lebens zu verlieren. Und selbst dann noch, wenn wir das Evangelium von Christus kennen, unternehmen wir so verdächtig viel, das Christusheil mit unseren Methoden und Praktiken heranzuzwingen. (Barth in Voigt)
  • „Das Wort des Glaubens“ (8) meint nicht den (mehr oder weniger starken und gewissen) Glauben, der in uns ist, sondern den Glauben, den man bekennt und damit das, was Christus für uns ist und getan hat. (Voigt)
  • Unsere „Errettung“ bei seiner Wiederkunft – Paulus schreibt nicht umsonst das Futur – … hängt daran, ob wir glaubend in Jesus den Herrn gesehen und uns klar und deutlich zu ihm bekannt haben. … Auch Jesus hat in seiner Aussendungsrede Mt 10,32-33 das „Bekennen“ zur Grundlage der Heilserlangung gemacht. (de Boor)
  • Der Glaube will nicht sein und hat nichts zu bringen. Er sieht nicht auf sich selbst, vertraut nicht auf seine Stärke, und verzweifelt nicht an seiner Schwächlichkeit. Er hat nur Christus im Blick: „So nah bist Du mir! So herzlich mir zugewandt! Ich kann mich nur wundern, bin tief betroffen. So interessierst Du Dich für mich? Und soviel hast Du es Dir kosten lassen, dass Dir so an mir gelegen war? Und nun nimmst du mich und lässt mich gelten – so, wie ich bin? Was für ein Glück: Du verlangst von mir nicht mehr, als dass ich mich liebhaben lasse! Es hat mich noch niemand so bedingungslos und uneingeschränkt lieb gehabt, wie Du mich liebst.“
  • Die Art, in der Paulus das Alte Testament für seine Schriftbeweise verwendet, kann nicht mehr die unsere sein. (Voigt)
  • (Heute machen) viele etwas zum Problem das, wenn man sich dem Evangelium von Christus stellt, ganz einfach ist. (Voigt)
  • Muss man nichts mitbringen, dann sind die Chancen der „Griechen“ nicht geringer als die der „Juden“. … Erwählung ereignet sich nicht in irgendeiner geheimnisvollen Tiefe des verborgenen Gottes, sondern sie ereignet sich, indem Jesus auf uns zu geht. „Es gibt hier keinen Unterschied.“ Wir alle sind in gleicher Lage. (Voigt)
  • Die Predigt hat es allen zuzusprechen, dass Christus an ihnen gelegen ist, den „geistlich Armen“ zuerst. (Voigt)
  • Weil hier vom Menschen keine „Leistungen“ verlangt werden, … sondern nur „Glauben und Bekennen“, das grundsätzlich „jeder“ vermag, auch der Ärmste, Kleinste und Schwächste, darum ist dieses Heil universal. (de Boor)
  • Wieder geht es Paulus, wie schon in 9,24 und im ganzen Römerbrief, um die Geschichtstatsache der neuen Gemeinde aus Israel und den Nationen. (de Boor)
  • Auf uns kommt es bei so einem reichen Herrn (12), der sich nicht überlegt, wen er wohl vom Heil ausschließen könnte oder sollte, sondern der uns an sich ziehen will, weil er „reich“ ist „für alle, die ihn anrufen“ nicht an. (Voigt)
  • Paulus denkt an den Gottesdienst (14). Dass unsere Entfremdung vom Gottesdienst auch den Glaubensschwund mit sich bringt, würde ihn überhaupt nicht verwundern. Woanders sollte man Christus finden, wenn nicht in der gottesdienstlich versammelten Gemeinde? (Voigt)
  • Es liegt in der Linie der Inkarnation, wenn Christus nicht anders als in den Gnadenmitteln, also im „äußerlichen Wort“ vernehmbar und leibhaft in den Sakramenten zu uns kommt. (Voigt)
  • Der Glaube entsteht aus dem Empfang der Nachricht, die nicht ohne den sie überbringenden Boten sein kann. Dieser muss ein vom Herrn selbst in Bewegung gesetzter und autorisierter Bote sein. (Voigt)
  • Das Predigen hat seine Wirklichkeit im Worte Christi (17b). (Voigt)
  • Im irdenen Gefäß – der Schatz (2Kor 4,7). Im schwachen Menschenwort – Gottes eigenes Wort (1Thess 2,13). Im Boten – der Herr (Lk 10,16; 2Kor 5,20; Röm 10,15f.17b). (Voigt)
  • In einem fünfgliedrigen „Kettenschluss“ zeigt Paulus, wie viel dazugehört, damit das „Anrufen“ zustande kommen kann: Sendung – Ausrufen der Botschaft – Hören – Glauben – Anrufen. (de Boor)
  • Ich muss „zum Glauben gekommen sein“, Vertrauen zu Jesus als dem „Herren“ gewonnen haben, ehe ich ihn anrufe. … Glaube erwächst, wie Paulus in Vers 17 lehrhaft zusammenfasst, „aus der Botschaft“. (de Boor)
  • Das griechische Wort, was hier für „Predigt“ (bei Luther) steht, meint, dass es hörbare, zu hörende Botschaft ist, um die es sich handelt. Darum ist die Übersetzung mit „Predigt“ irreführend, weil dieses Wort nicht den Hörer, sondern den Verkünder der Botschaft in den Vordergrund rückt. (de Boor)
  • „von dem sie nichts gehört haben“ (14) – Heute gibt es viele Prediger, die in ihren Predigten gar nicht von Jesus sprechen und wenn doch, dann oft nur zwischen den Zeilen. Lasst uns den Namen Jesus verherrlichen (13). Er muss bekannt werden.
  • Der Herold (Gesandte) öffnet den Mund in amtlicher Vollmacht und teilt Befehle, Ankündigungen und Gnadenerweisungen des Kaisers oder eines Fürsten mit. Hinter dem Herold steht dabei die Autorität des „Herren“ selbst. Entsprechend ist die Antwort auf die Botschaft des Evangeliums willentliche Stellungnahme, Entscheidung, Gehorsam. (de Boor)
  • Von dem griechischen Wort für „entsenden“ ist das Wort „Apostel“ abgeleitet. (de Boor)
  • Wo fehlt es in dieser fünffachen Kette? … Es fehlt … an jener entscheidenden Stelle, wo aus dem „Hören“ das „Gehorchen“ wird. „Aber nicht alle wurden dem Evangelium gehorsam“ (16). Dieses erfahrungsmäßige herbe „nicht alle!“ ist das Gegenstück zu dem frohen grundsätzlichen „jeder!“ (11+13). (de Boor)
  • Wichtig ist, dass Paulus hier (16) nochmals „Evangelium“ und „Gehorsam“ zusammenstellt. Uns ist es fremd, weil wir im Evangelium nicht mehr „Gottes Gerechtigkeit“ und überhaupt nicht mehr „Gottes“ mächtiges, Gehorsam erforderndes Tun sehen, sondern nur unser „Glück“, auf das einzugehen oder nicht einzugehen unsre Privatangelegenheit ist. … Von da aus verstehen wir auch das ganze „Rätsel Israel“ nicht, nicht den heißen Schmerz eines Paulus, nicht die brennenden Fragen der römischen Christen, nicht die Schwere der jüdischen Schuld, nicht das ernste Handeln Gottes im Gericht über Israel. Und doch sollten wir eben an Israel lernen, dass Ungehorsam gegen das Evangelium keine harmlose private Sache ist. (de Boor)
  • Der Glaube ergreift Christus und hat ihn gegenwärtig und hält ihn eingeschlossen wie der Ring den Edelstein. Und wer gefunden wird als einer, der Christus mit solcher Zuversicht im Herzen ergriffen hat, den erachtet Gott für gerecht. (Luther 20.4.)
  • Auch wenn Jesus uns durch sein Leiden und Tod den Schatz erworben hat, so könnte doch niemand zu diesem Schatz kommen noch ihn empfangen, wenn Christus es nicht auch durchs Wort anbieten und verkündigen ließe. (nach Luther 23.11.)

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