Downloadlink: 43-4 Verständlich reden – 1Kor 14,1-25
1Kor 14,1-3.20-25
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Um was geht es in den Kap. 12 und 13?
o Welches griechische Wort steht hier für „Liebe“? 1
- Was bedeutet „streben“? Wie macht man das?
- Wie „bemüht“ man sich um Gottes Gaben?
o Welche „Gaben des Geistes“ gibt es?
- Was ist die Gabe der „prophetischen Rede“?
- Wie bekommt man sie?
o Beachte das Bindewort „denn“! 2
- Was ist mit „in Zungen redet“ gemeint?
- Ist es eine gute Sache „für Gott zu reden“?
o Warum schreibt Paulus, dass der Beter „im Geist von Geheimnissen redet“?
- Was ist die Stärke der Gabe der Zungenrede?
o Das jemand nicht „für Menschen redet“, ist das wichtig?
o Beachte den Kontrast „aber“! 3
- Was wird hier gegeneinander gestellt und warum?
o Wie wird die prophetische Rede hier definiert?
- Was ist mit „Erbauung“ gemeint?
- Was ist unter „Ermahnung“ zu verstehen?
- Wozu und wann braucht es „Tröstungen“?
o Was ist nach V.4 der Unterschied zwischen Zungenrede und prophetischer Rede?
o Was meint „Seid (nicht) Kinder“? 20
- An welches „Verstehen“ denkt Paulus hier?
- Warum sollen sie Kinder sein, wenn es um „Böses“ geht?
- Was bedeutet: „Seid vollkommen im Verstehen“?
o Lies das Jesajazitat nach (28,11f)! 21
- Was meinte Gott damals damit?
- Was will Paulus mit diesem Zitat sagen?
o Beachte das Bindewort: „darum“! 22
- Was will Paulus hier begründen?
- Wer ist hier mit den Gläubigen und Ungläubigen gemeint?
- Was hat das Ganze mit Zungenrede und prophetischer Rede zu tun?
o Was meint Paulus mit „an einem Ort zusammenkommen“? 23
- Warum bezeichnet Paulus den „Ungläubigen“ als „Unkundigen“?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
o
o
o
o
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
o War in Kap. 12 von den vielfältigen Geistesgaben die Rede und in Kap 13 von der Liebe als dem noch unvergleichlichen höheren „Weg“ (12,31), so konzentriert sich Kap 14 auf das Verhältnis von Sprachenrede und Prophetie. (Voigt)
o Die Liebe ist das Erstrebenswerteste – womit nicht gesagt sein soll, dass man nicht auch auf die Geistesgaben aus sein sollte, am meisten freilich darauf, dass ihr prophetisch redet! (Voigt)
o Die Verständlichkeit der Rede ist die Bedingung des Aufbaus der Gemeinde nach innen und außen. (Voigt)
o Prophetie (3) ist den Menschen dienlich: sie „baut auf“, „tröstet“ und „mahnt“. (Voigt)
o Von 6 an ist die Verstehbarkeit das Thema, das Kriterium für die Höherbewertung der Prophetie. (Voigt)
o Das Zitat aus Jes 28,11f dient Paulus dazu, der Zungenrede noch einen Sinn abzugewinnen. Sie kann aufweckendes Zeichen sein wollen. … Gott kann es auf mögliche und unmögliche Weise versuchen, sie hören nicht. (Voigt)
o „An einem Ort zusammenkommen“ meint Gemeindeversammlung (11,20; 11,17f.33f; 14,26). Es scheint dem Urchristentum daran zu liegen, dass die Gemeinde nicht in Grüppchen auseinanderfällt. (Voigt)
o Thema dieses Sonntags ist die „Einladung“. Evangelium und Epistel reden davon, dass Gott die Türen Seines Hauses weit aufmacht. So haben wir in unserem Abschnitt an den (bisher) Ungläubigen und Uneingeweihten (24) zu denken, der in den urchristlichen bzw. in unseren Gottesdienst hereingerät und für den das, was er da erlebt, „Einladung“ sein soll. Nicht nur, dass er sich freundlich aufgenommen fühlt, sondern so, dass er „versteht“ (Verse 2.9.11.15.16.20) (Voigt)
o Es gibt keine göttliche Gabe, die nicht Aufgabe wäre, keine Gnade, die nicht aktivierte. (Voigt)
o Es geht auch hier ums Geistliche, also um das Evangelium selbst, nicht bloß um die Frage, auf welche Weise es an den Mann gebracht wird. (Voigt)
o Für Paulus ist gerade der Noch-Nicht-Christ Richtpunkt der Überlegungen und Bewertungen. (Voigt)
o Man könnte sagen: Paulus denkt von seiner Spezialaufgabe als Missionar her. Er will „gewinnen“ und „retten“ (9,19ff). Das ist sozusagen sein Berufsinteresse. (Voigt)
o Das Missionarische gehört zum Wesen der Kirche. (Voigt)
o Gott sammelt Seine Kirche nicht um des Sammelns willen, sondern weil Er Seine abgefallenen und darum verlorenen Menschen wieder beisammen haben möchte, als Sein Volk; weil sie zum Leibe Christi werden sollen. (Voigt)
o Der Unterschied zwischen denen „drinnen“ und denen „draußen“ ist groß. Man kann ihn sich an einem Wort wie 2Kor 4,3f verdeutlichen. Aber der Heilswille Gottes ist universal, Gott will sich aller erbarmen. (Voigt)
o Es gibt sicher viele Gründe, die eine Gemeinde veranlassen sich einzuigeln. Vielleicht hat man sich längst an die Minoritätssituation gewöhnt und sich mit ihr abgefunden. Es fehlt an missionarischem Mut. „Unter sich sein“ erspart Antwort geben (1Petr 3,15). (Voigt)
o Neue Menschen sind immer eine Herausforderung. Vielleicht findet man sowieso nicht leicht Kontakt zu solchen, mit denen man nicht seit langem vertraut ist. Vielleicht erweckt ein fremdes Gesicht Misstrauen. Sich auf einen neuen Menschen einzustellen, verlangt mindestens ein wenig Elastizität. (Voigt)
o Wer lädt ein? Wer beteiligt sich am „grenzüberschreitenden Handeln“ der Kirche? Wer hat begriffen, dass Jesus gekommen ist, das Verlorene zu suchen (Lk 19,10), und Seinen Suchdienst durch uns – grundsätzlich durch uns alle – tun will? (Voigt)
o Die Ruhe, in der wir uns meist mit der „Verlorenheit“ der Vielen abfinden, zeigt an, dass wir das, was wir predigen und bekennen, selbst nicht ernst nehmen. (Voigt)
o Abstoßend wirken kann das „geistliche“ Klima und, damit zusammenhängend, die Gestalt, in der der Uneingeweihte die Gemeinde vorfindet. (Voigt)
o Nicht abschließen, sondern öffnen: Das ist eine Parole, die den Lebens- und Arbeitsstil der Gemeinde als ganzer betrifft. (Voigt)
o Vielleicht sehen wir einen Neuen zwei- dreimal in unserer Mitte; dann bleibt er, weil wir ihn enttäuscht haben. Die Öffnung, auf die es hier ankommt, ist nicht eine Sache der Methode, sondern der Liebe. (Voigt)
o Der Satz: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ ist nicht wahr. Es gibt nur einen Schlüssel, die die hier nötige „Öffnung“ bewirkt: die Liebe. (Voigt)
o Auch die Strukturfrage ist wichtig, aber sie darf nicht überschätzt werden. Ausschlaggebend wird sein, was in dem, was wir unternehmen, geschieht. (Voigt)
o Sprachenrede ist zwar deutbar (VV. 5.13.27f), aber sie sprengt unsere normale Sprache. Es kann ein Hemmnis unserer Glaubenserfahrung und unseres Lebens im Glauben sein, wenn wir nur das gelten lassen, was in die Begrifflichkeit unserer rationalen Sprache eingeht. (Voigt)
o Sprachenrede ist entfesselte Sprache. (Voigt)
o Was die gesteuerte Analyse ins Bewusstsein hebt, kann in der Zungenrede ein Ventil finden. (Voigt)
o Zungenrede kann auch das unsagbare Ewige ausdrücken wollen. … Die Zungenrede nimmt eschatologische Sprache vorweg, insofern sich in ihr Gottes Geheimnis artikuliert. (Voigt)
o Zungenrede ist Gnadengabe (12,10.28.30). Paulus gönnt sie allen. … Die Gabe ist daran zu messen, ob sie dem einzelnen bzw. der Gemeinde dient. (Voigt)
o „Wer in Sprachen redet, redet nicht für Menschen, sondern für Gott“ (2) – oder auch „für sich selbst und für Gott“ (28). Schon: er „erbaut“ sich selbst (4) – aber nicht den anderen (17). (Voigt)
o Nichts spricht dagegen, dass jemand im Gottesdienst „für sich selbst“ etwas gewinnt: Stille, Sammlung, das innere Durchatmen, das Hingezogensein zu Gott, Entlastung, Ermutigung, Trost, Linderung, Hoffnung usw. (Voigt)
o Aber der Gottesdienst ist, wir spitzen bewusst zu – nicht eine Versammlung von frommen Genießern. Gaben sind dazu da, dass sie zum Besten des Ganzen – und darin zum Besten auch jedes Einzelnen – eingesetzt, also dienstbar gemacht werden. (Voigt)
o „Aufbau“ (3+4) hier soll Stein auf Stein gesetzt werden, so dass das „geistliche Haus“ entsteht (1Petr 2,5; Eph 2,21f). Vieles kann dazu dienen. Für Paulus steht klare (prophetische) Rede voran. Sie besteht in nachvollziehbaren, auch nachprüfbaren (V.29; 12,10; 1Joh 4,1) Gedankengängen und hat dem Glauben gemäß zu sein (Röm 12,6). Sie dient der Erbauung, der Mahnung und Tröstung (3). Erbauung ist vom missionarischen Auftrag her zu deuten (2Kor 10,8; 13,10; 1Kor 3,10-17; Röm 15,20) und soll zugleich das Verhalten der Christen untereinander, also das Leben und Wirken in der Gemeinde kennzeichnen (8,1; 10,23; Röm 14,19-15,2). (Voigt)
o So wahr das, was Christus schenkt, zunächst einfach empfangen werden muss – man kann es sich nicht selbst schaffen, sondern muss es sich geben lassen -, so wahr ist, dass das Empfangene sofort in den Dienst anderer zu stellen ist. (Voigt)
o Prophetie – also klare verständliche Rede – hat es auf Gläubige abgesehen: Gläubige redet sie an, und Ungläubige will sie zu Gläubigen machen. (Voigt)
o Das Evangelium verstehbar machen, das bedeutet nicht, dass man es zu etwas Belanglosem abflacht. Das Verstehen und Verständlich machen besteht gerade darin, dass man es durchdenkt. (Voigt)
o Beten im Geist und Beten in nüchterner Überlegung sind nicht widereinander (15), wie denn Gottes Geist unserm Geist Zeugnis gibt (Röm 8m16), also unseren menschlichen Geist nicht ausschaltet, sondern in Dienst nimmt – wie ein Musikinstrument. (Voigt)
o Die Aussagen des Glaubens wollen verantwortet sein. Alle theologische Arbeit steht im Dienst dieser Aufgabe. Die Botschaft will nicht nur rezitiert, sie will vertreten, geltend gemacht, bezeugt sein. So wird Predigt aufbauen, mahnen und trösten (4). (Voigt)
o Außenstehende nehmen in der Regel an unserer Predigt nicht dann Anstoß, wenn diese das Evangelium in seiner – manchmal befremdenden, vielleicht sogar schockierenden – Tiefe und Größe bezeugt, sondern gerade dann, wenn es zu einer billigen Sache gemacht wird. (Voigt)
o Es wird da zum Verstehen kommen, wo jemand im Gewissen getroffen und überführt wird, nicht mit den gesetzlichen Methoden des Eiferns, sondern nach der Art Christi. (Voigt)
o Das Verstehen ist zuletzt nicht ein intellektueller Vorgang, sondern ein Geschehen im Herzen. „Da bin Ich mitten unter ihnen“: wem das aufgeht, der hat wirklich verstanden. (Voigt)
o „Liebe“ (1) ist kein „Besitz“, den ich ein für allemal sicher „habe“. Gerade wenn ich meine, genug Liebe zu haben, habe ich schon keine rechte Liebe mehr. (de Boor)
o In der Liebe bleiben wir fort und fort „Schuldner“, immer noch mehr und noch wahrer zu lieben (Rö 13,8). Kennzeichnend ist 1 Th 4,9 f: Weil die Thessalonicher Bruderliebe haben, dürfen und sollen sie darin noch mehr überströmen. So ist der Liebe immer neu „nachzujagen“. Dieser bildhafte Ausdruck weist ebenso wie das Bild des „Anziehens“ (Kol 3,14) darauf hin, dass wir die Liebe wohl nicht aus uns selbst hervorzubringen vermögen, dass sie uns aber auch nicht einfach in den Schoss fällt, sondern dass wir sie mit eigener voller Aktivität ergreifen und uns aneignen müssen. (de Boor)
o Indem die Liebe wahrhaft helfen will, braucht sie die Kräfte und Fähigkeiten, mit denen solche Hilfe wirksam geschehen kann. Trotz aller Geistesgaben bin ich ohne Liebe „nichts“; aber ohne Geisteswirkungen bleibe ich in meiner Liebe unwirksam. (de Boor)
o „Am meisten aber, dass ihr prophetisch redet“ (1). Damit ist er bei der eigentlichen konkreten Frage, um die es in Korinth geht. Welches ist die „wertvollste“, eigentlichste und „größte“ Geistesgabe? (de Boor)
o Bei der Zungenrede ist es jedenfalls deutlich, dass es sich um ein völlig unverständliches Reden handelt. „Niemand hört ihn“ (2) im Sinn eines verstehenden Hörens. (de Boor)
o Es wird aus dem ganzen Abschnitt deutlich, dass es sich im Zungenreden nicht um Mitteilungen an die Menschen handelt, sondern um ein zu Gott hingewandtes Reden, um ein Beten in seinen mannigfaltigen Arten. „Denn der Zungenredner redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott.“ (2) Paulus nennt dann V. 14-17 auch ausdrücklich das Beten, das Lobsingen, das Segnen, das Danken, alles Formen des Gebetes. (de Boor)
o Die Propheten des AT hatten in erster Linie dem Volk, der Priesterschaft und dem König deren ganzes Versagen, ihre ganze Schuld vor Augen zu stellen. Sie hatten zur Umkehr zu rufen. Sie hatten an Gottes heiligen Willen zu erinnern, zu lehren, zu mahnen, zu trösten. Und nur innerhalb dieser großen Gesamtaufgabe haben sie dann auch auf die Zukunft hinzuweisen und mit bestimmten Enthüllungen über die Zukunft zu drohen und zu locken. (de Boor)
o „Prophetisch reden“ (3) meint also ein klares Sprechen in einfachen Worten, geleitet und erfüllt vom Geist Gottes und darum Herz und Gewissen von Menschen treffend. Seinem Inhalt nach kann es je nach Gottes Auftrag ganz verschieden sein. Aber immer ist sein Ziel der Bau der Gemeinde als des Leibes Christi. (de Boor)
o Das Wort „Aufbau“ (3) ist dabei nicht „erbaulich“ gemeint, sondern noch ganz real als jenes „Bauen“ verstanden, von dem Kap. 3 sprach. … Es geht um die Förderung, die Stärkung und Reinigung des tatsächlichen Lebens der Gemeinde. (de Boor)
o Auch die Zungenrede bleibt eine gute Gabe des Heiligen Geistes, die Paulus der ganzen Gemeinde wünscht. (de Boor)
o Paulus erwartet von den Christen, dass sie „dem Verstand nach reife Menschen“ sind. „Unmündig“, unfähig sollen sie nur „der Bosheit gegenüber“ sein (20). Wie wichtig und maßgebend ist dieser Grundsatz bis heute. (de Boor)
o Vor Paulus steht ein Wort, das Gott durch den Propheten Jesaja (28,11) gesagt hat. … Nach dem „historischen“ Sinn des Prophetenwortes fragt Paulus jetzt nicht. Ihm geht es um das Grundsätzliche. Gott kann ein besonderes „Zeichen“ aufrichten, indem er in unverständlicher Sprache redet. (de Boor)
o Paulus unterscheidet sehr bestimmt die „Glaubenden“, die „Unkundigen“, die „Ungläubigen“. Wer das Evangelium noch gar nicht wirklich kennt, wer die Botschaft noch nie so hörte, dass er vor der Entscheidung seines Lebens stand, ist ein „idiotes“, ein „Unkundiger“, ein „Laie“. Von „Unglauben“ kann hier nicht gesprochen werden. (de Boor)
o Der „Unglaube“ im eigentlichen Sinn ist eine aktive, bewusste Haltung; er ist das Nein zur gehörten und verstandenen Botschaft. Erst wenn der „Unkundige“ die klare Verkündigung hört und ablehnt, wird er zu einem „Ungläubigen“. Die Schilderung des Paulus zeigt aber, dass damit die endgültige Entscheidung seines Lebens noch nicht gefallen zu sein braucht. (de Boor)
o Die Gemeinde hatte eine weit offene Tür für alle, die hören wollten, und wies auch „Ungläubige“ nicht ab. (de Boor)
o Wenn die ganze Gemeinde „prophetisch redet“ (24). Hier stellt Paulus bei den hereinkommenden Besuchern den „Ungläubigen“ betont voran. Denn nun geschieht etwas Kostbares. Sogar der bisher ablehnende Mann „wird überführt von allen, beurteilt von allen, das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so fallend auf sein Angesicht wird er Gott anbeten und bekennen, dass wahrhaftig Gott in (oder: unter) euch ist“. (de Boor)
o Die „prophetisch Redenden“ reden auch hier „mit ihrem Verstand“ und sie reden „Aufbau und Mahnung und Zuspruch“ (V. 3). Sie tun dies „mit“ ihrem Verstand und daher in einfacher, verständlicher Sprache; sie tun es nicht „aus“ ihrem Verstand, sondern aus dem Heiligen Geist und unter der Leitung des Geistes. Darum tun sie es so, dass es den Besucher ins Gewissen trifft und er sein Innerstes erkannt und aufgedeckt sieht und vor der unentrinnbaren Gegenwart Gottes steht. (de Boor)
o Indem alle „prophetisch reden“, geschieht es ohne ihre Absicht, ohne ihr direktes Wissen und Wollen, dass alles Gesagte die fremden Besucher ins Herz trifft und zum Zusammenbruch vor Gott führt. (de Boor)
o Spurgeon sagt in einer Predigt über Lk 5,17: „Personen kamen hierher, die selbst keinen Gedanken an Kommen gehabt haben, bis irgendeine besondere Sache sie herzog, und dann hat das gesprochene Wort so augenscheinlich auf ihre Lage gepasst, dass sie sich gewundert haben. Wenn sie ihr Kommen vorher angezeigt und der Prediger alles über sie gewusst, so hätte er vielleicht nicht gewagt, ganz so persönlich zu sein; denn er ist ohne sein Vorwissen in kleine Einzelheiten und verborgene Umstände eingegangen, die er wissentlich nie enthüllt haben würde. Der Herr, der weiß, was im Kämmerlein getan ist, weiß seinen Diener so zu leiten, dass er das Rechte trifft und dass er zum Herzen spricht“. (de Boor)
o Bei dem Bekenntnis des innerlich überwundenen Besuchers: „Wahrhaftig ist Gott in euch, in eurer Mitte“ (25) hat Paulus unwillkürlich oder auch ganz bewusst Schriftstellen wie 1 Kö 18,39;Dan 2,47; Jes 45,14;Sach 8,23 vor Augen gehabt. (de Boor)