Downloadlink:03-4 Nehmt einander an – Röm 15,4-13
Röm 15,4-13
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Warum zählt Paulus sich zu den „Starken“? 1
- Was ist mit dem „Unvermögen“ gemeint?
o Was meint „Gefallen an sich haben“?
o Warum ist es wichtig, dem Nächsten zu gefallen? 2
- Was ist mit „Erbauung“ gemeint?
o Was ist mit dem „zuvor Geschriebenen“ gemeint? 4
- Was soll uns das Geschriebene lehren?
- Beachte die Bindeworte: „denn“ und „damit“!
o Bezieht sich nur der Trost auf die Schrift, oder auch die Geduld?
- Ist Geduld eine erarbeitete oder eine geschenkte Eigenschaft?
- Was ist mit „Hoffnung“ gemeint?
o Beachte das „aber“! 5
o Warum wird Gott der Gott „ der Geduld und des Trostes“ genannt?
- Was meint „einträchtig gesinnt sein“?
- Was meint Paulus mit dem Wort „untereinander“?
- Was bedeutet: „gemäß Jesus Christus“?
o Beachte das Bindewort: „damit“! 6
- Warum ist es erstrebenswert, Gott gemeinsam zu loben?
- Warum betont Paulus „mit einem Munde“?
o Beachte das Bindewort „darum“ und das wiederholte „einander“! 7
- „Wie“ hat Christus uns angenommen?
- Worauf bezieht sich „zu Gottes Ehre“?
o Beachte das begründende Bindewort: „denn“! 8
o Wie wurde Christus ein Diener der Juden?
- Was ist hier mit „Wahrhaftigkeit Gottes“ gemeint?
- Welche Verheißungen wurden durch Christus wie bestätigt?
- Wer sind die „Väter“?
o Wieso geht es hier plötzlich um Juden und Heiden? 9
o In welcher Weise haben die Heiden Gottes Barmherzigkeit erfahren?
- Wofür sollen die Juden Gott loben?
o Wer ist in dem Psalmzitat mit dem „ich“ gemeint?
- Warum will diese Person des AT unter den Heiden Gottes Namen besingen?
o Worüber sollen sich die Heiden mit den Juden freuen? 10
o Wiese werden die Heiden von den Juden aufgefordert Jahwe zu preisen? 11
o Was ist mit der „Wurzel Isais“ gemeint? 12
- Beachte das Bindewort „um“!
o „Herrschen“ ist meist ein „Beherrschen“ und wird abgelehnt.
Warum werden die Heiden auf ihn „hoffen“?
o Warum ist Gott der „Gott der Hoffnung“? 13
- Beachte die Bindeworte „aber“ und „dass“!
o Was bedeutet: „erfüllen“?
o Was meint: „erfüllt mit Freude und Frieden im Glauben“?
- Versuche die drei Worte einzeln zu erklären!
o Beachte die Zielvorstellung! Welches Ziel habe ich für die Gemeinde?
- Wie wird man „reicher an Hoffnung“?
- Was hat man von diesem „Reichtum“?
o Welche Rolle spielt hier die „Kraft des Heiligen Geistes“?
- Ist der Heilige Geist diese Kraft oder hat Er sie?
- Was will diese Kraft des Geistes an uns bewirken?
- Wie geschieht das? Gibt es Beispiele?
o Was wollte Paulus der Gemeinde in Rom mit diesen Sätzen vermitteln?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
o
o
o
o
2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
o Auch das tiefste theologische Verständnis der „Rechtfertigungslehre“ ist vergeblich, wenn die Bruderschaft zerbricht. (de Boor)
o Eigentlich müsste unser Text mit Vers 1 anfangen. … Vers 4 ist nur zufällig der Anfang, keinesfalls ihr Programmsatz. (Voigt)
o Was der Text will, ergibt sich aus dem Zusammenhang (ab 14,1). Christen mit verschiedener christlicher Lebenspraxis, die „Schwachen“ und die „Starken“ im Glauben, sind in Gefahr, einander die Gemeinschaft aufzukündigen. Die Einheit der Gemeinde ist bedroht. (Voigt)
o Das gibt es in jeder Gemeinde: Menschen, die „vermögend“ sind (äußerlich, innerlich, geistlich) und „unvermögende“ Gemeindeglieder, die mit allerlei „Schwachheiten“ zu tun haben. Diese „Unvermögenden“ sind wirklich eine „Last“. Wie viel leichter lebte es sich, wenn alle frei und klar im Glauben stünden. Wie anders ginge das Gemeindeleben voran, wenn lauter „Starke“ die Gemeinde bildeten! Haben die „Schwachen“ einen vollen Platz in der Gemeinde Jesu oder werden sie höchstens geduldet? Paulus sieht hier Entscheidendes auf dem Spiel stehen. (de Boor)
o Die Unterschiede werden nicht in falscher „christlicher Liebe“ vertuscht. Die Unvermögenden haben wirklich ihre „Schwachheiten“, die sehr störend und schwierig sein können, und die „Vermögenden“ sind wirklich „stark“ und können mehr als die anderen. (de Boor)
o Aber gerade diese Stärke verpflichtet uns. „Starke“ sind zum „Tagen“ da, wobei nicht ein seufzendes Dulden gemeint ist, sondern jenes wirkliche Tragen, mit dem der stärkere Bruder das schwächere Geschwisterchen liebevoll auf dem Wege trägt. (de Boor)
o Nicht ein Mangel an Glauben wird ihnen zum Vorwurf gemacht, sondern nur die Tatsache fehlender Kraft festgestellt. (de Boor)
o Dass die Gemeinde „gebaut“ wird (2), das ist das eigentliche Ziel. Für dieses Ziel müssen die Starken die Unvermögenden tragen und jeder seinem Nächsten zu gefallen suchen. (de Boor)
o Vers 4 will sagen, warum das (auf Christus gedeutete) Psalmzitat in 3 sinnvoll ist. (Voigt)
o Gibt die „Schrift“ Geduld und Trost (4)? … Nein wird antworten, wer den Unterschied betont, dass die Schrift zwar Geduld lehrt, aber Trost gibt. Bejahen wird, wer (im Blick auf 5, wo das Begriffsparr wiederkehrt) darin die Pointe sieht, dass Geduld letztlich nicht von uns aufgebracht, sondern durch die Schrift von Gott gewährt wird – so wie auch der Trost; beide sind Seine Gaben. (Voigt)
o „gesinnt sein“ = „denken“ – Es bezeichnet die innerste Lebensbewegung unsres Herzens, mit der wir verlangend nach dem Ziel unseres Lebens greifen. (de Boor)
o „Nehmt einander an (auf)“ (7) – Vielleicht hatte man die gemeinsamen Mahlzeiten, bei denen gerade das Lob Gottes in Psalmen und Dankgebeten erklingen sollte, bereits aufgegeben. (de Boor)
o „Wie“ (7) meint nicht nur den Vergleich (Vorbild), sondern auch die Begründung („weil“). (nach Voigt)
o Ab Vers 8 totale Ausweitung: Auch die Heiden werden angenommen. (Voigt)
o Diener der Juden ist Jesus geworden und gewesen um der Bundestreue Gottes willen. (Voigt)
o Die Heiden preisen Gott um des Erbarmens willen. (Voigt)
o In 9 betet ein Einzelner in der Völkerwelt. Vers 10 fordert die Völker zum Einstimmen auf. Vers 11 weitet dies auf alle Völker aus. Vers 12 verspricht mit dem Erscheinen des Davidssohnes die Erfüllung der messianischen Hoffnung der Heiden. (Voigt)
o In den Versen 9-12 bestätigen vier Schriftworte aus der Thora, den Propheten und den Schriften, dass es so (7) sein soll. (de Boor)
o In 13 kehren Motive aus 5f wieder. Der Gott der Hoffnung möge Freude und allen Frieden geben – man bedenke, wie dies zusammengehört. Der Weg der Gemeinde muss im Glauben gegangen werden und lässt sich durch keinen Lobpreis überspringen. (Voigt)
o „Im Glauben“ (13) – Paulus erinnert daran, dass dieses Geben Gottes von uns im Glauben zu nehmen ist und dass so auch die Römer glaubend nehmen dürfen, was ihrem Gemeindeleben noch fehlt. (de Boor)
o Ein Prediger, der gewohnt ist, den Text – Vers für Vers – umschreibend weiterzusagen, und darauf vertraut, dass der Text, wenn er wirklich ein Ganzes ist, dabei seine Ganzheit und Einheit von selbst manifestieren werde, ist in einer leichteren Situation als der, für den die Suche nach dieser Einheit – bis hin zu deren thematischen Formulierung – die Hauptaufgabe des Verstehens darstellt. (Voigt)
o Wiederholt taucht das Stichwort „Hoffnung“ auf (4.12.13). Zweimal ist von „Geduld und Trost“ die Rede (4.5), einmal von „aller Freude und allem Frieden“ (13). Es geht auch um „untereinander dasselbe denken“ bzw. „auf dasselbe bedacht sein“ und um die betonte Einstimmigkeit des Gotteslobes (5-6). (Voigt)
o Es ist nicht leicht zu sehen, wie dies alles ineinander greift. Helfen wird dabei die Besinnung auf die Thematik der Einheit der Gemeinde in der Freiheit, die die Starken und Schwachen (15,1; 14,1ff) um Christi willen haben und einander gewähren. (Voigt)
o Es geht doch um ein sehr praktisches Problem des Gemeindelebens. Was soll da die Hoffnung, das „Hoffnungsgut“ der kommenden Welt? Eben dies ist urchristliche Art, dass die Hoffnung alles durchdringt und bestimmt. Diese Gemeinde, in der es zu so schweren Spannungen gekommen ist, ist eine Gemeinde, die auf den Herrn wartet, die vor dem Angesicht des Herrn bestehen und an Seiner Herrlichkeit Anteil haben soll. Das kann sie nur, wenn sie jetzt den Christusweg geht und sich dazu die Geduld und den Zuspruch aus den Schriften schenken lässt (4-5). (de Boor)
o Jesus gehören sie alle, und jeder steht oder fällt seinem Herrn. Keiner von uns ist des Anderen Richter. Für alle ist Christus gestorben. (Voigt)
o Wer wie Paulus Gemeinde zu leiten hat, muss um deren Einheit besorgt sein. Wir finden solches Bemühen wiederholt (1Kor 1,10ff; 2Kor 13,11; Phil 2,1-4; 4,2). Die Gefahr und Not des Auseinanderbrechens besteht nicht nur bei uns. Die Bildung einander widerstreitender Gruppen, Parteien und Richtungen ist ein altes Leiden in der Kirche. (Voigt)
o Die Unterschiede im Frömmigkeitstyp und im christlichen Lebensstil, in den Vorstellungen davon, was Gemeinde ist und in welchen Formen sie lebt und arbeitet, Differenzen auch in der Art, in der wir uns das Evangelium verständlich machen, können unser Zusammenbleiben aufs härteste gefährden. Muss die Vielfalt ein Leiden sein? Keineswegs – wenn dabei die Einheit gewahrt bleibt. (Voigt)
o Aus Röm 14-15 kann man lernen, dass Einheit nicht in Einheitlichkeit bestehen muss. … In der Gemeinde Jesu Christ freut man sich der Vielfalt der Gaben (12,6;1Kor 12,4ff; Eph 4,7), der Vielfalt in der Weitergabe der Botschaft (Lk 1,1; Hebr 1,1), der Freiheit, die wir durch Christus haben und einander gewähren können (Röm 14,4; Gal 5,1). (Voigt)
o Gott nimmt in Christus Verlorene an (7). … Wir sind hier an einem Punkt, an dem deutlich werden kann, was „gelebte Rechtfertigung“ ist. (Voigt)
o Geben wir eine bestimmte Lebenspraxis, eine bestimmte Frömmigkeitshaltung als die christliche aus, dann wird menschliches Verhalten zum Maßstab und Pluralität muss die Einheit zerstören. (Voigt)
o Aber: Je deutlicher wir wissen, dass das „Gott-für-uns“ allein unsere Beziehung zu Gott bestimmt, verliert der von uns für spezifisch christlich gehaltene „Lebensweg“ seine Heilsbedeutung und wir werden frei füreinander. (Voigt)
o Wir alle leben nicht von dem, was wir sind und tun, sondern von dem, was Er ist und tut. (Voigt)
o Hat Christus uns angenommen, dann hat der eine vor dem anderen nichts mehr voraus, und dann werden die unter uns bestehenden Unterschiede bedeutungslos. (Voigt)
o Wer waren wir, als Jesus uns „aufnahm“? Wir lernen es in Röm 5 mit aller Klarheit: „Gottlose, Sünder, Feinde“. Sollten wir dann nicht „Brüder“ aufnehmen können, auch wenn sie uns mit ihren „Schwachheiten“ oder ihren „Freiheiten“ Not machen? (de Boor)
o Christus erleidet den Widerstand der gegen ihren Herrn rebellierenden Welt. Er war der Geschmähte (3) schlechthin und musste es um Gottes willen sein. Begreift man, was unser aller (unfromme oder fromme) Auflehnung gegen Gott Ihn gekostet hat, dann muss es einem vergehen, die Vorzüge der eigenen Weise des Christseins gegen den anderen auszuspielen. (Voigt)
o Dass Christen in der Einheit des Glaubens beisammenbleiben, ist eine Sache der Hoffnung. (Voigt)
o Wir könnten auch von dem auf uns zu-kommenden Herrn reden, von dem adventlichen Christus. Der Ist-Zustand der Kirche und die gegenwärtige Verfassung unseres Christseins mit seinen sehr unterschiedlichen Ausprägungen kann ertragen werden („durch Geduld“ um Sinne des „Darunterbleibens“) und steht unter dem „Trost der Schrift, wenn wir uns wie die Gemeinde Gottes aller Zeiten unter Gottes in die Zukunft weisende Zusicherungen (Verheißungen) gestellt wissen. (Voigt)
o Was für ein Trost ist das, dass Gott mit keinem von uns schon am Ziel ist. Man bedenke doch, auch die Gnadengaben wie Prophetie, Zungenrede und Erkenntnis, vergehen (1Kor 13,8), und unsere christlichen Stilarten (Modetorheiten) werden eines Tages total überholt sein; auch dadurch, dass Christus kommt und allen unsern Christentümern durch Seine unmittelbare, sichtbare Gegenwart (1Kor 13,12) ein Ende setzt. (Voigt)
o Gott gibt nicht nur solche Hoffnung, sondern ER Selbst ist der Gott der Hoffnung (13) und darum der Gott der Geduld und des Trostes. Er selbst ist geduldig und trägt uns, wie wir sind. (Voigt)
o Vielleicht kann man Paulus sogar so verstehen, dass Gott nicht nur uns, sondern auch sich selbst tröstet; vor allem aber, dass Gott Selber für uns hofft. (Voigt)
o Wie Gott, (bzw. Christus) jedes Glied der Kirche in Seine volle Gemeinschaft aufgenommen hat, so bezieht einander ein in euren christlichen Lebenskreis ohne jeden inneren Vorbehalt. (Voigt)
o Was Christus unter uns getan hat, hatte nicht nur den Sinn und das Ziel, unter uns ein möglichst gutes Einvernehmen herzustellen, sondern uns zu befreien und zu verbinden zum Lobe Gottes. (Voigt)
o In nichts hat Er größere Ehre als darin, dass Er uns Unannehmbare annimmt. (Voigt)
o Christus legt alle Schranken nieder (Eph 2,11-22). Binnenkirchliche Enge, genießerisch-selbstgefällige (V. 1-3) Zurückgezogenheit, ein Ausruhen auf dem, was man den anderen vorauszuhaben meint, all dies wäre Verleugnung der großen Einladung Jesu und unseres Angenommenseins als Seine Tisch- und Hausgenossen. (Voigt)
o Es geht um kein automatisches Angenommensein. Paulus brauchte sich nicht erneut auf den Weg zu machen und die Einladung Seines Herrn unter die Leute zu bringen, wenn sich das Seligwerden automatisch einstellte. (Voigt)
o Wenn Israel und die Nationen trotz der tiefen, von Gott Selbst gesetzten Unterschiede im Lobpreis Gottes und in der lebendigen Hoffnung zusammengeschlossen sind, wie es die Schrift selbst so deutlich sagt, sind dann nicht erst recht die verschiedenen Gruppen in der Gemeinde im Ruhm Gottes und in der Hoffnung geeint? (de Boor)
o Das Heil ereignet sich geschichtlich, also konkret. Nicht über die Köpfe hinweg, sondern in den Köpfen und Herzen und Leibern. (Voigt)
o Mit Seinem je und je ergehenden, freien Wort bewirkt Gott ein leibhaft-konkretes Geschehen durch die Jahrtausende hindurch, das der Glaube – trotz allem Auf und Ab und trotz allem Wechsel – als das Tun Gottes erkennt. (Voigt)
o Dazu gehört, dass Gott Israel zum Volk Seiner Wahl, zu Seiner „Kirche“ gemacht hat (Röm 9-11). Einen erstaunlich schmalen Weg ist Gott gegangen! Kein Grund für das alttestamentliche Gottesvolk, sich seiner Erwählung zu rühmen (Amos 9,7; 5Mo 7,7). Aber Gottes Bund und Zusagen gelten (Röm 11,29). (Voigt)
o Es ist Gottes Art, den beschwerlichen Weg des Ringens und Werbens um Seine verlorenen Menschen zu gehen. Und Er bleibt sich darin selber treu, indem Er zu Seinen „Zusagen“ steht: Seine „Wahrhaftigkeit“ oder, was dasselbe ist, Seine „Treue“ (8). Damit ist Christus der Weg vorgezeichnet. Er wurde zunächst der Vollstrecker und Einlöser der Verheißungen, die dem Gottesvolk des Alten Bundes gegeben waren. Gott macht wahr, was Er verspricht. (Voigt)
o Gott will auf Seine Zusicherungen angesprochen, Er will von uns, indem wir glauben und hoffen, auf sie festgelegt sein, deshalb nämlich, weil Er sich – in aller Freiheit – Selbst zu unseren Gunsten festgelegt hat. (Voigt)
o Den Heiden gegenüber hat Gott sich nicht verpflichtet, aber Er lässt Sein „Erbarmen“ walten. (Voigt)
o Die Heiden haben keinen solchen Anspruch an Gott durch verbindliche Zusagen Gottes. Aber schon das AT spricht es vielmals aus, wie bei Gott „Wahrheit“ und „Gnade“, „Treue“ und „Erbarmen“ zusammengehören. (de Boor)
o Aber indem die Heiden zu „Mitbürgern mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen“ werden (Eph 2,19), gelten alle Zusagen Gottes – sozusagen mit Brief und Siegel – auch ihnen (1Petr 2,9f). Nun sind aus dem „Hündlein“ doch noch „Kinder“ geworden (Mt 15,26ff) (Voigt)
o Wie geht es, dass Heiden Gott erkennen? So, dass einer in nichtchristlicher Umgebung Gott lobt (9b). Vielleicht löst, was er von Gott zu sagen hat, Befremden aus, aber er sagt – und singt – es. Zweitens macht er den Nichtchristen Mut, sich mit Gottes Volk zu freuen (10). Aus Befremden wird Staunen und Mitfreude. Dritte Stufe: Alle Völker werden aufgerufen, selber Gott zu loben (11). Wir sollten, wenn wir in unseren Gottesdiensten Gott loben und Ihn bekennen, daran denken, dass der Lobgesang aus der Weite der Ökumene zu Gott aufsteigt. Vierte Stufe: Die messianische Hoffnung der Heiden, die dem Adventskönig entgegenkommt (12). (Voigt)
o Dieser Messias wird über die Heiden herrschen“, aber nicht als der unerwünschte Unterwerfer, sondern als der, auf den sie „hoffen“. (Voigt)
o Was wir eigentlich und im tiefsten hoffen, überschreitet alle Grenzen dieser vom Tode umschlossenen und am Verlust der Gottunmittelbarkeit leidenden Welt. „Hoffnung“ heißt das Leitwort des Textes – und, weil von dem „Gott der Hoffnung“ die Rede ist, liegt darin auch der „Trost“. (Voigt)
o Dass Gott uns in Christus annimmt, vereint uns weltweit. Wo immer die Menschen auf Erden leben und wer immer sie seien, sie sind, wie wir selbst, Gott willkommen. (Voigt)
o Wir sollten keinen Menschen mehr anders ansehen, als im Zeichen dieser Hoffnung. (Voigt)
o Paulus schließt mit einem Gebet. So wichtig und nötig die Mahnung und Klarstellung war, das Eigentliche und Entscheidende kann nur Gott tun. Misstrauen, Bitterkeit, Rechthaberei, Selbstgefälligkeit schwindet nur dann wirklich, wenn „Freude und Frieden“ die Herzen erfüllt (13) und wenn in der Kraft des Heiligen Geistes die große Hoffnung die Gemeinde überreich macht. (de Boor)
o Nur das gegebene Wort, das uns reich und froh macht, kann aus den Verkrampfungen lösen. (de Boor)
o Der Gott, an den Paulus sich wendet, ist ein Gott der Hoffnung. Wie notvoll es bei uns stehen mag, dieser Gott geht mit uns siegreich Seinem großen Ziel entgegen und verwirklicht trotz Widerstände und alles Versagens auf unserer Seite seine herrliche „Verordnung (8,29). (de Boor)