26-2 Jesus betete eindringlich – Hebr 5,7-9

Downloadlink: 26-2 Jesus betete eindringlich – Hebr 5,7-9

Hebr 5,7-9

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Was ist ein Hohepriester?
  • Was meint das Wort „Christus“?
  • Beachte das Bindewort „und“! 7
    • In welchem Zusammenhang steht dieser Text?
  • Wer ist „er“?
    • Wann waren die „Tage seines irdischen Lebens“?
  • Welchen Unterschied gibt es zwischen „Bitten“ und Flehen“?
  • Wo hat Jesus „geschrien“ und „geweint“?
    • Warum hat er in dieser Art gebetet?
  • Was hat beten mit „darbringen“ zu tun?
  • Betrachte die Umschreibung Gottes: „der ihn vom Tod erretten konnte“!
  • Für was hat Jesus in dieser Art gebetet?
  • Wie wurden die Gebete Jesu erhört?
  • Beachte das Wort „weil“!
    • Wie hat Jesus Gott „in Ehren gehalten“?
    • Was meint „in Ehren halten?
  • Beachte die Bindeworte „so“, „obwohl und „doch“! 8
  • Was „litt“ Jesus?
  • Wie kann man den Begriff „Sohn Gottes“ einem Nichtchristen erklären?
    • Wie passt „Sohn Gottes“ und „lernen“ zusammen?
    • Musste Jesus etwas lernen?
    • Was meint das Wort „lernen“ in diesem Zusammenhang?
  • Wie lernt man Gehorsam?
  • Was ist mit „vollendet sein“ gemeint? 9
  • Beachte, die Eingrenzung für „alle“!
    • Wann ist man Jesus gehorsam?
    • Wie erkennt man, was Jesus möchte?
  • Beachte „Ihm gehorsam“!
    • Was bedeutet das für den Dialog mit anderen Religionen?
  • Was ist ein „Urheber“?
    • Was meint das Wort: „Urheber des Heils“?
  • Wann und wie ist Jesus dieser Urheber „geworden“?
  • Was heißt das für uns Christen, dass Jesus der Urheber des Heils ist?
    • Was heißt das für die Menschheit?
  • Was bedeutet das Wort „Heil“?
    • Welches Heil ist hier gemeint?
  • Was wollte der Autor seinen jüdischen Lesern mit diesen Zeilen sagen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

o

o

o

o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Unser Text bricht mit Vers 9 ab, wie er auch mitten im Abschnitt begonnen hat. Es ist eine zwar nicht exegetisch, wohl aber homiletisch vertretbare Entscheidung. (Voigt)
  • Gott kann aus dem Tode (Hos 13,14) und aus Todesgefahr (Ps 33,19) retten. (Voigt)
  • Der Schrei und die Tränen werden in sonstiger Gethsemane-Überlieferung nicht erwähnt (der Schrei jedoch bei der Kreuzigung – Mt 27,47.50; Mk 15,34.37; Lk 23,46).
  • Dass Jesus „lernt“, findet sich im NT nur hier. (Voigt)
  • Das Kernwort des Abschnittes 5,1-10 – Hoherpriester – der eine Einheit für sich darstellt, fällt in unserm Text nicht. (Voigt)
  • Ganz gewiss lesen wir die Bibel um deswillen, was zwischen Gott und uns heute geschieht. Aber das Heute speist sich von dem her, was einst – „ein für allemal“ – geschehen ist. So denkt auch unser Brief. Er erinnert an die Tage des Erdenlebens Jesu, weiß, dass das ewige Mittleramt, das der erhöhte Herr ausübt (7,24f), das leibhafte und blutige Passionsgeschehen voraussetzt; denn Jesus Christus ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe (13,8). (Voigt)
  • Die sachliche Nähe zu 4,14-16 (invokavit) nötigt uns, uns auf das zu konzentrieren, was diesem Text eigentümlich ist. Dabei sei von vornherein darauf geachtet, dass das Motiv des Gehorsams (8) am kommenden Sonntag wiederkehren wird. (Voigt)
  • Die ganze Lebenszeit, der irdische Weg Jesu, war ein Leiden, war ein Opfergang (Phil 2,5ff). Hier aber ist besonders an das Geschehen von Gethsemane, an den Gebetskampf Jesu und an seinen Kreuzestod auf Golgatha gedacht. (Laubach)
  • Jesus opferte „Gebete und Flehen“. Im AT und im NT wird Gebet mit dem Räucheropfer verglichen. – Ps 141,2; 3Mo 16,12-13; vgl. Offb 5,8 mit 8,3f mit Lk 1,8-10. Jesus opferte im Gebet seinen eigenen Willen. (Laubach)
  • Jesus wurde von Gott erhört. Diese Gewissheit liegt über allen Gebeten Jesu … Allerdings spüren wir über diesen Worten auch das Geheimnis der Unterscheidung von Erhörung und Erfüllung unserer Gebete. Die Erhörung es Gebetes Jesu wurde in der Stärkung durch den Engel in Gethsemane deutlich (Lk 22,43). Sie bestand in der Stärkung zum Leiden, in der Überwindung der Todesfurcht, nicht in der Abwendung des Todes (2Kor 12,8f). (Laubach)
  • Die Erhörung des Gebetes befreite selbst den Sohn Gottes nicht vom Gehorsam gegen den Vater. Dieser Gehorsam fiel ihm nicht mühelos zu, sondern er hat ihn durch Übung im Leiden erlernt. (Laubach)
  • Weil Jesus den vollkommenen Gehorsam im Leiden bewährt hat, kann er mit göttlicher Vollmacht seinen Jüngern befehlen: „Lernt von mir!“ (Mt 11,29). (Laubach)
  • So, wie zur Gottessohnschaft Jesu sein Gehorsam gegenüber dem Vater gehörte, gibt es auch für uns keine wahre Gotteskindschaft ohne den Gehorsam gegen Christus (2Kor 19,5; Phil 2,12). (Laubach)
  • So, wie Jesus dem Vater gehorsam war und in die Herrlichkeit einging, so führt auch der Weg der Gläubigen nur durch Gehorsam und Leiden in die Herrlichkeit (Apg 14,22; 2Tim 3,12). (Laubach)
  • Praktischer Gehorsam bedeutet hier, auch im Leiden nicht zurückzuweichen, sondern festzuhalten am Bekenntnis zu Jesus. (Laubach)
  • Warum musste Christus, der vollkommene Sohn Gottes von Ewigkeit her, noch durch das schwerste Leiden hindurchgehen, um vollendet zu werden? Der Zusammenhang des Satzes gibt die Antwort: Vers 9. Es fehlte nichts an der wesenhaften Vollkommenheit Jesu, aber nach dem Ratschluss Gottes sollte der Sohn Gottes auch noch der Heiland der Welt werden. Das aber wurde er erst durch seine Menschwerdung, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. (Laubach)
  • Der Sinn der Passion Jesu wird hier angeschaut in der Gethsemaneszene. Es ist noch nicht Karfreitag. Man könnte sagen, das Schwerste kommt erst noch. Aber die letzte Stunde vor der Verhaftung – mit ihren Möglichkeiten des Ausweichens und Entrinnens – ist die Stunde der inneren Bewältigung dessen, was auf Jesus zukommt. (Voigt)
  • Jesus wusste, was auf ihn zukommt. Insofern müsste die Stunde im Garten Gethsemane nichts Überraschendes bringen. Aber die Überlieferung berichtet Glaubhaftes, wenn sie erzählt, wie in dieser letzten Stunde im Blick auf die Erfüllung des Auftrags Jesu alles noch einmal, ein letztes Mal, auf des Messers Schneide stand und in der sich zuspitzenden Situation – der Verräter ist mit dem Verhaftungskommando bereits unterwegs – die letzte, keine weitere Möglichkeit mehr übriglassende, Entscheidung fallen musste. In dieser Lage hat der Herr Gehorsam gelernt. (Voigt)
  • Heutzutage bietet hin und wieder einer Gott ein „partnerschaftliches“ Verhältnis an. Es geht vielen schwer ein, dass einer, weil Gott ihn beauftragt und an seinen Platz gestellt hat, gehorsam ausharrt und auch unter schwierigsten Bedingungen durchhält – einfach, weil es ihm von Gott befohlen ist. (Voigt)
  • Jesus sieht sein Tun an als Werk des Gehorsams. Er sucht nicht seinen Willen, sondern den des Vaters (Joh 5,30), Er tut, was Er den Vater tun sieht (Joh 5,19). (Voigt)
  • Jetzt besteht der Gehorsam nicht darin, dass Er schöne und erfreuliche Dinge tut, wie die Evangelien sie erzählen. Jetzt wird es ganz schwer und hart. Es ist für das Verständnis der Passion Jesu wichtig, dass man sich dies vor Augen hält. Jesu Leiden und Tod ist persönliche Leistung, nicht passiv hingenommenes Schicksal. (Voigt)
  • Jesus beugt sich unter einen fremden, eben den göttlichen Willen, aber eben so, dass sein Wille mit dem des Vaters eins wird. Jesus ist nicht bloß Objekt. … Jesus ringt sich durch zu einem freien „Ja“. (Voigt)
  • An dem Wort „lernen“ mag man erkennen, wie dem Verfasser des Hebräerbriefs an der ganzen Menschheit Jesu gelegen ist. (Voigt)
  • Von Jesus wird unbefangen menschlich geredet: „das Kind wuchs und wurde stark“, „Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen (Lk 2,40 .52, und der Zwölfjährige hört den Gelehrten zu und fragt sie (Lk 2,46). (Voigt)
  • Kreuzesnachfolge würde für uns eben einschließen, dass wir das Ja zu Gottes Willen lernen und Gott eben darin als Gott ehren, vielleicht durch die Art, in der wir leiden, ihm unsern Dank und unser Vertrauen, jedenfalls unsere Ehrfurcht bekunden. (Voigt)
  • Jesus musste das auch lernen. Vom Entsetzen und Angst redet die Überlieferung (Mk 14,33), von Schweiß, der wie Blutstropfen zur Erde rann (Lk 22,44), von einer „Betrübnis bis zum Tode“ (Mt 26,38), von einer „erschütterten“, „in Verwirrung geratenen“ Seele (Joh 12,27). Leicht lernt sich der Gehorsam nicht. Denn der letzte Gehorsam lernt sich überhaupt nur im Leiden, im Kampf mit dem, wogegen sich alles in uns sträubt und wo wir nur zu gern ausweichen oder davonlaufen würden. (Voigt)
  • Die Menschheit ist in Grausamkeiten unerhört erfinderisch. Die Hinrichtung am Kreuz gehört zu den grausamsten Einfällen der Menschen. Ungezählte haben sie erlitten, Jesus war einer von ihnen. (Voigt)
  • Christus hat, was menschliche Sünde und Bosheit fertigbringt, selbst bis zum letzten ausgekostet und ausgestanden. (Voigt)
  • Der Text sagt noch Abgründigeres: Hier schickt sich einer an, die Sünde der Welt auf sich zu nehmen, und das bedeutet zunächst, dass er ihre Auswirkungen am eigenen Leibe und in eigener Seele ausstehen muss. Jetzt verliert das Wort Hülle seine übertragende Bedeutung und bekommt seinen eigentlichen Sinn zurück. Denn was Jesus jetzt auf sich zu nehmen im Begriff ist, ist das letzte Verlassensein von Gott, die Situation also, in der Gott selbst die helfende Hand abzieht und dem Sohn unter den Einwirkungen des Bösen zugrunde gehen lässt. (Voigt)
  • „Geschrei und Tränen“ – Was mag den Herrn so außer Fassung gebracht haben? … Liegt es daran, dass Jesus jetzt, indem der Vater ihn loslässt, in die Hände der Menschen und damit in die des altbösen Feindes fällt? Erfährt Er die Welt, die Er mit Gott versöhnen will, als Welt des Satans? … Müsste von einem wie Jesus zu erwarten sein, dass Er in dem allem über ausreichende Klarheit verfügt? Was für eine Verkennung dessen wäre das, was wir Anfechtung nennen. (Voigt)
  • Was für eine Ahnungslosigkeit zu meinen, theoretische Klarheit müsse durchhalten und durchtragen, wo Gott und die Hölle miteinander im Kampfe liegen! Ist es nicht das Merkmal der Anfechtung, dass Gotteswerk und Satanswerk nicht mehr auseinanderzuhalten sind. So, dass Gottes Werk sich vollzieht, indem Satan über Jesus Gewalt bekommt (1Kor 2,8), anderseits dass Gott satanische Züge bekommt? (Voigt)
  • Das war das Entsetzliche. Eben dieses Gemeinschaftliche des göttlichen und des satanischen Willens, Werkes und Wortes war das Problem dieser Stunde, war die Finsternis, in der Jesus Gott in Gethsemane anredete. (Barth in Voigt)
  • Jesus bittet, dass dieser Kelch an Ihm vorübergehe. Dieser Kelch: Dass Gottes Zorn sich über ihm entlädt, indem der Satan zum Vollstrecker des Gerichtes Gottes wird. „Eli,lama asabtani?“ – diesen „Schrei“ hört man hier schon durch. Das ist die Hölle. … Das hat Jesus für uns auf sich genommen. Er hat sich an die Stelle gestellt, an der das uns zukommende Gewitter des göttlichen Zornes einschlug. Das ist der Christus, dem wir unsere Rettung verdanken. (Voigt)
  • Indem Jesus Gott so ernst nahm, den Gehorsam also wirklich lernte, Gott die Ehre gab, Ihn entscheiden ließ, wurde er erhört. Wer betet: „ Nicht wie ich will, sondern wie Du willst“, kann nur erhört werden. (Voigt)
  • Hier geschieht das uns sicher Verwundernde, dass einer seinen Willen soweit mit dem Willen Gottes eint, dass ihm um Gottes willen das Unerwünschte, das Gefürchtete lieb Wenn einer um seiner Brüder willen in die Hölle zu gehen bereit ist (Röm 9,3), dann ist die Hölle keine Hölle mehr. (Voigt)
  • Man könnte das „erhört“ (7) auch anders verstehen: Vers 9 spricht von der „Vollendung“ – damit ist die Hölle wirklich überstanden, und der Kelch ist zwar nicht an Jesus vorbeigegangen, ohne dass er ihn hätte austrinken müssen, aber zu Ostern ist für den Herrn der Karfreitag vorüber. Insofern ist Jesus unter allen Umständen „erhört“. (Voigt)
  • Die schrecklichste Not des Karfreitags ist die Gottverlassenheit. … Total preisgegeben, von Gott abgeschnitten und im Stich gelassen: Das ist die Hölle. (Voigt)
  • Heil (9): Der glückliche, ungestörte, unversehrte, ungefährdete Gesamtzustand von Welt und Menschheit, der auf der Normalisierung der Beziehungen zwischen Gott und seinen Menschen beruht. (Voigt)
  • In der Welt, die unter dem „Gesetz“ steht, gibt es die Taube des Friedens immer nur „gepanzert“. (Voigt)
  • Hinter all den großen und kleinen Tagesfragen verbirgt sich die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit des anderen, darin wiederum die Frage nach unberäumter Schuld, nach Hypotheken aus der Vergangenheit, die die Gegenwart belasten. (Voigt)
  • Für den, der mit Gott rechnet, kann es keinen Zweifel geben: „Heil“ ist bei Fortbestand unseres gestörten, zerrütteten Verhältnisses zu Gott undenkbar. (Voigt)
  • Christus ist der Begründer ewigen Heils. Bedurfte es eines solchen? … Es bedurfte dessen, dem wir unsere Rettung verdanken. Als der „Vollendete“, der die Himmel durchschritten hat (4,14), in den Himmel selbst eingegangen ist (9,24), dort für uns eintritt, ewig lebend und in seinem nicht-endenden priesterlichen Mittlerdienst für uns bittend (7,24f), ist Er der „Verursacher“ des Heils. (Voigt)
  • Gott will die Sünder nicht annehmen, ohne die Sünde zu richten. Das ist der Sinn der Stellvertretung Jesu. Darum bedurfte es, damit Jesus „Urheber ewigen Heils“ werden konnte, des Passionsgeschehens, von dem der Text in Vers 7 und 8 redet. (Voigt)
  • Das Kreuz, also die persönliche Leistung der das größte Opfer bringenden Gottesliebe, lässt erkennen: Gott nimmt sich und uns (Voigt)
  • Die Fürbitte des Sohnes erwirkt uns in jedem Augenblick das Heil. Gottes Heiligkeit und sein Erbarmen sind immerzu im Gespräch miteinander, zugleich in innertrinitarischer Spannung und Einheit. Für uns bedeutet dies, dass wir unser Heil nie als etwas ansehen werden, worüber nachzudenken oder gar sich zu wundern nicht mehr lohne. Wir haben unser Heil immer nur, indem wir es empfangen und sowohl unsere Gegenwart als auch unsere Zukunft als das große Wunder der göttlichen Barmherzigkeit verstehen. (Voigt)