53-1 Die Heilung des Taubstummen – Mk 7,31-37

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Mk 7, 31-37

1.    Exegese

1.1Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

 

1.2Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Wann kam Jesus in das Gebiet von Tyrus?                         31

  • Wo liegen die Orte Sidon und Tyrus? Schau auf der Karte!
  • Wo ist das Gebiet der „10 Städte“? siehe Karte!
  • Israel oder Ausland?
  • Wie wird Jesus von Tyrus über Sidon dahin gegangen sein?

o    Welches Wunder hat Jesus in diesem Gebiet schon getan? Mk 5

  • Wieso ist diesmal die Reaktion der Menschen auf Jesus eine andere?

o    Wodurch wird ein Mensch taubstumm?                               32

  • Wer sind „sie“

o    Was bedeutet Handauflegen? à siehe Lexikon

o    Warum tut Jesus das alles?                                                           33-34

  • Könnte das Wunder auch ohne diese Handlungen geschehen?
  • Könnte es einen Grund geben, warum Markus dieses aramäische Wort „hefata“ festgehalten hat?

o    An welche Geschichte aus dem Alten Testament
erinnert uns das Wort „sogleich“? – Gen 1                     35

o    Was ist der Grund für diese plötzliche Verwandlung?

o    Weshalb wollte Jesus nicht, dass seine Tat verbreitet würde?          36

o    In welchem Abschnitt des Lebens Jesu findet dieses Wunder statt?

o    Worüber wunderten sich die Menschen?                             37

  • Was meint das Wort „wundern“?

o    Was hat „ER“ gemacht?

  • Vgl. Gen 1,31
  • Was wollten die Menschen damit sagen?

o    Was könnte heute mit „alles“ gemeint sein?

o    Jesus hat einen Taubstummen geheilt;
die Menschen sprechen von vielen. Was meinen sie damit?

o    Warum wird hier so wenig gesprochen und so viel getan?

1.3Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!


2.3Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    Ich kannte eine junge Frau, die seit einiger Zeit Probleme mit ihren Ohren hatte. Sie litt sehr darunter, dass sie immer schlechter hören konnte. Eines Sonntags während des Abendmahls fing sie plötzlich freudig an zu rufen: „Ich kann hören, ich kann wieder richtig hören!“ Sie war von Jesus vollständig geheilt worden.

o    Wunder sind Vorzeichen der zukünftigen Herrlichkeit.

o    Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne, gegeben hat und noch erhält. (Luther)

o    Das Wort „Galiläisches“ (31) zeigt, das Markus sich der Verwechslungsmöglichkeit mit dem Mittelmeer bewusst ist. (Pohl)

o    Mit der Wegbeschreibung (31) will Markus anscheinend deutlich machen, dass Jesus das Betreten des jüdischen Landes vermieden hat. (Rienecker)

o    Das Gebiet der 10 Städte (5,20) ist heidnisches Land. Dazu gehört das Ostufer des Sees, wo wahrscheinlich auch 8,1ff spielt. Will Markus betonen, dass Jesus einem Heiden hilft? (Voigt)

o    Das Wort „gebieten“ (diastellesthai) wird in der LXX fast nur für Gott verwendet und von Markus für Jesus reserviert (5,43; 7,36; 8,15; 9,6) (Pohl)

o    Interessant, Subjekt in all den Sätzen ist entweder „Er“ oder „sie“.

o    In der Mitte der Erzählung steht der taubstumme Heide mit genauer Schilderung seines Zustandes und seiner Zustandsänderung. … Er steht Modell für das Heidentum in seiner Hoffnungslosigkeit und Verheißung. … Die Einzelerfahrung wird Botschaft: auch die verschlossensten Menschen sind Kandidaten der neuen Welt, in der Gott grenzenlos gelobt wird. (Pohl)

o    Von einem, der nur mühsam reden kann, sprechen in der ganzen Bibel nur diese Stelle und Jes 35,6 (LXX). Darum ist unser Vers sicher von jener wunderbaren Verheißung unterwandert. (Pohl)

o    Das Schlimmste hinter dieser Mauer (der Stille, des Taubseins) ist nicht, dass man nichts hört, sondern dass man nur noch sich selbst hört. So etwas macht einen zum Wrack. (Pohl)

o    Jesus drängte (33-34) durch alle Tore (Sehen, Fühlen …) in das Bewusstsein des Taubstummen, und machte ihn zum „DU“ und teilte ihm mit: Ich werde dich heilen! (Pohl)

o    Jesu Handeln ist ein inneres, ein personenbezogenes Zugehen auf den Kranken, ein Sprechen mit ihm in der Sprache, die er verstehen kann, in der Gebärde. … Jesus sucht die Gemeinschaft mit ihm. (Voigt)

o    In Jesus Christus sucht Gott zunächst unser Herz zu gewinnen, die Mitte unserer Person. Darum „nimmt“ er uns „besonders“ und macht sich uns verständlich. … In unserem „Schicksal“ ist Gott verborgen, in seinem Worte ist er offenbar. … „Heimsuchung“. (Voigt)

o    Das Ausspucken kann Abscheu und Abwehr ausdrücken. (Voigt) (Für Vers 33c gibt es verschiedene Textvarianten.)

o    Was sich hier ereignet, ist wundersame Erfüllung uralter tröstlicher Verheißung (Jes 35,5-6) (Rienecker)

o    Christologisch bedeutsam ist, dass Jesus tut, was man von der messianischen Heilszeit erwartet (Jes 35,5-6) (Voigt)

o    Jesus betet und gibt sich als jemand zu erkennen, der aus Gott, mit Gott und für Gott handelt. (Pohl)

o    Jesus tut seine Wunder als Bittender. (Voigt)

o    Die Schweigegebote(36) beziehen sich auf das Personengeheimnis Jesu, nicht auf seine Heilungen. … Nie werden bei Markus die „Übertreter“ der Schweigegebote als böse angeprangert, gehörte es doch zum Wesen der verborgenen Herrlichkeit Jesu, dass sie offenbar werden musste. (Pohl)

o    Jesus hat seine Machttaten nicht propagandistisch ausgebeutet. Er hat sie vielmehr verborgen halten wollen (1Kor 1,22f). (Voigt)

o    „Mitten in der Dekapolis“ (31) bricht der Heilsjubel (Jes 35,4-6) auf, während über Israel die Decke liegt. Die Letzten werden die Ersten sein. (Pohl)

o    „Alles hat er gut gemacht“ (37) erinnert an 1Mo 1,31. (Voigt)

o    Diesmal scheint es angebracht, Jesus als den Arzt zu verkündigen, der mit dem Heil auch die Heilung schenkt. … Hier, bei der „großen Krankenheilung“, geht es wirklich um die Beseitigung körperlicher Nöte und Gebrechen. Jesus will nicht nur unser Seelsorger, Priester und Mittler, er will auch unser Arzt sein. (Voigt)

o    Es ist nicht gut, dass die Christenheit an dieser Stelle – wie an vielen anderen – sich mit dem Mangel und der Nichteffektivität dessen abfindet, was sie glaubt und bekennt. (Voigt)

o    Man muss den Taubstummen „bringen“. Er kann ja selbst nicht vernommen haben, dass es einen gibt, der ihm helfen kann. (Voigt)

o    Jesus tut nicht, was man von ihm erwartet (32) (Voigt)

o    Naturgesetze in unserem Sinne kannte man nicht. Wenn himmlische (oder unterirdische) Größen und Kräfte in unserem Raum wirksam wurden, dann war dies für die Menschen ein natürliches Geschehen, nur eben in Überschreiten bzw. Durchstoßen der Stockwerksgrenzen im Ganzen der dreistöckigen Welt. … Sieht man die Dinge so, dann lautet die Frage nicht, ob Gott Jesu Seufzen erhören kann; sie lautet vielmehr, ob er es erhören will. (Voigt)

o    Das eigentliche Wunder besteht somit darin, dass Jesus an die Barmherzigkeit Gottes appelliert: Gott möge die Folgen des Abfalls von Ihm, das Preisgegeben sein eines armen Menschen an die Herrschaft zersetzender, zerstörender, Menschen niederhaltender und peinigender Mächte, aufheben und diesen Menschen Gehör und Sprache (wieder-) geben. (Voigt)

o    Jesu Amt ist es, der Herrschaft Gottes Bahn zu machen, indem er die Herrschaft des Urfeindes bricht. … Der Zustand der Welt, in die Jesus gekommen ist, beruht auf der schuldhaften Abkehr von Gott. Die Sünde ist das Verderben der Menschen. (Voigt)

o    Der Aufstand gegen Gott ist niemals nur die Aktion des einzelnen, ist auch nicht bloß die Summe aller Einzelauflehnungen, sondern ist ein weltweites überindividuelles Entschieden sein gegen Gott, in das wir mit unserer einzelnen Sünde und Gottwidrigkeit einstimmen und einmünden. Gemeint ist eine unsichtbare, nicht Dingfest zu machende persönliche Macht, ein Urwille der Erhebung gegen Gott. Die Bibel spricht vom Satan, von den Dämonen, von Mächtigen und Herrschaften. Sie sind realer, als aufklärerischer Geist zu sehen vermag. (Voigt)

o    Die Welt ist Schauplatz eines unsichtbaren, nur in seinen Auswirkungen manifesten Kampfes (Krieg, Ausbeutung, Gewaltherrschaft, Grausamkeit, List, zerstörte Gemeinschaft unter Menschen, Hunger, Krankheit …) (Voigt)

o    Will Gott über uns wieder die Herrschaft gewinnen („Reich Gottes“), dann kommt er, indem er seinen Sohn sendet, nicht in neutrales Gelände, so dass es genügen müsste, „religiöse Überzeugungsarbeit“ zu leisten. Hier ist ein Kampf zu bestehen. Jesus muss die Werke des Teufels zerstören (1Joh 3,8).

o    Die Machttaten Jesu müssen in diesem Zusammenhang gesehen werden. Sie sind Kampfhandlungen. Es geht gegen den Zerstörer der Schöpfung. Das „Hephata“ (34) ist ein Kampfruf. Öffnet sich das Gehör und löst sich die Fessel der Zunge, dann ist der Sieg gewonnen: Die gottfeindliche Macht hat einen Menschen loslassen und aufgeben müssen. „Jesus ist Sieger!“ (Voigt)

o    Die Entscheidung gegen die hintergründige Gegenmacht Gottes fällt dort, wo uns alle Sünden erlassen und die uns belastende „Personalakte“ ans Kreuz geheftet wird (Kol 2,14), der unheimliche Erpresser also nicht mehr mit unserer Schuld operieren kann. (Voigt)

o    Worin auch unsere Krankheit bestehen mag und wie immer die Prognose lauten möge, das, was unsere Krankheit hoffnungslos machen kann, ist aus der Welt. (Voigt)

o    Wir gehen unter keinen Umständen mehr daran zugrunde, dass wir Gott gegen uns haben, bzw. in der Gewalt des Zerstörers und Würgers wären. (Voigt)

o    Und wenn Er, der uns liebevoll führende Gott, uns sterben lässt, dann jedenfalls nicht, weil er uns vernichten, sondern, weil er uns erst recht heilen will. (Voigt)

o    „Hauptsache Gesundheit“ ist eine Lüge!

o    Wir werden todsicher alle an unserer letzten Krankheit sterben. Jede erfahrene Heilung kann nur ein Aufschub sein. … Es wird alles falsch, wenn wir nicht im eschatologischen Horizont denken. (Voigt)

o    Eschatologisch denken bedeutet: Das Reich Gottes ist im Anbruch schon da, verborgen noch, nur dem Glauben erkennbar. Aber ebenso gilt, dass die Werke Christi heute und hier ihre Realität und Kraft in dem Kommenden haben, auf das wir warten (1Kor 15,19). (Voigt)

o    Was bedeuten die Machttaten Jesu: Sie sind beispielhaft vordeutende Verwirklichungen der kommenden Gottesherrschaft. Sie wollen das Volk sehen lassen, wie es sein wird, wenn Gott in Person kommt, die Erde zu richten und zu erneuern. (Voigt)

o    Zeichen – nicht mehr als das – sind auch die Heilungen, die wir als Taten Jesu heute erleben und registrieren. … Wer jetzt „Vertröstung“ sagt, meint, dass auf Gottes Zusagen kein Verlass ist und das Warten müssen – die Zeitspanne der Erprobung unseres Glaubens und der Einübung unserer Hoffnung (Röm 5,2b-5a) – dem Glauben nicht zugemutet werden kann. Das ganze Neue Testament denkt anders. (Voigt)

o    Die Predigt täte den Hörern einen schlechten Dienst, wenn sie nichts von der Anfechtung wüsste und sagte, durch die wir – manchmal in bedrängender Weise – hindurchmüssen, solange das Neue, das Christus schafft, noch „verdeckt“ ist „unterm Kreuz“. (Voigt)

o    Aber was der große Arzt mit uns vorhat und wie es am Ende aussehen soll, dass lassen seine „Zeichen“ erkennen. Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde (Jes 65,17; 2Petr 3,13;Offb 21,1).

o    Die Menge, die ihn dort an den Grenzen des Heidenlandes lobte, wird nur die kleine Vorhut der großen Gemeinde aus aller Welt gewesen sein, die einmal, wenn es Zeit ist, in Seinem Siege das vollkommene Heil der neuen Welt anschauen und preisen wird. (Voigt)

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