33-4 Sorgt von Herzen für Gottes Gemeinde – 1Petr 5,1-4

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1Petr 5,1-4

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    In welchem Kontext steht unser Text?

o    Wer ist mit den „Ältesten“ gemeint?                                     1

  • Warum bezeichnet Petrus sich als der „Mitälteste“?

o    Was bedeutet das Wort „ermahnen“ im Griechischen?

o    Wer ist ein Zeuge?

  • Was ist mit den „Leiden Christi“ gemeint?
  • Geht es um die Leiden Jesu Christi oder um die Seines Leibes, der Gemeinde?

o    Beachte die Gewissheit: „der ich auch teilhabe“!

  • Woher hat Petrus diese Gewissheit?
  • Welche „Herrlichkeit“ meint der Apostel?
  • Wann wird die Herrlichkeit „offenbar werden“?

o    Was meint das Wort: „weidet!“?                                          2

  • Wer soll weiden?
  • Wer gehört zur „Herde“?

o    Warum benutzt Petrus das Bild vom Hirten und der Schafherde?

  • Was sind die Vor- bzw. die Nachteile dieses Bildes?

o    Was meint er mit „die euch anbefohlen ist“?

  • Wie „achtet“ ein Hirte auf seine Herde?

o    Beachte die Gegensatzpaare:

  • „nicht gezwungen, sondern freiwillig“!
  • „nicht wegen Gewinn, sondern von Herzensgrund“!
  • „Nicht als Herren, sondern als Vorbilder“! 3

o    Beachte, dass „Herde“ und „Gemeinde“ parallel gesetzt sind!

  • Wie kann der „Gemeindehirte“ Vorbild sein für die Gemeinde?

o    Beachte das Bindewort „so“! Worauf bezieht es sich?           4

  • Eine Verheißung mit Bedingung!

o    Wer ist der „Erzhirte“?

  • Wie ist dieses Wort zu verstehen?
  • Wieso wird er „erscheinen“?
  • Was will gerade dieses Wort sagen?

o    Was ist mit der „unvergänglichen Krone der Herrlichkeit“ gemeint?

  • Wirst du diese Krone empfangen?

o    Bei Vers 5 a ist man sich nicht sicher, wohin er gehört.         5

o    Wer sind die „Jüngeren“?

  • Wer ist hier mit „Ältesten“ gemeint: Die Gemeindevorsteher oder einfach nur ältere Personen in der Gemeinde?

o    Was ist „Unterordnung“?

  • Warum ist sie wichtig, wenn auch unbequem?

o    Was wollte Petrus mit diesen Versen sagen?

  • Wie soll in der Gemeinde Jesu der Dienst der Leitung ausgeübt werden?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    zunächst an Altersgruppen denken, jedoch zeigt der Zusammenhang, dass die Ältesten ein die Gemeinde leitendes Kollegium, also Amtsträger sind. (Voigt)

o    Das griechische Wort für „ermahnen“ (1) bedeutet auch „zusprechen, ermutigen, trösten“. So ist biblisches Ermahnen zugleich Ermutigen und Trösten. Es entspringt der liebenden Sorge um den Bruder. … Es entspricht einerseits der Freiheit vom Gesetz und andererseits der Gebundenheit an Jesus als Herrn. Es zwingt nicht und ist doch verbindlich. (Holmer)

o    „Mitälteste“ (1) – Der Apostel selbst hat den Dienst wahrgenommen, der den Ältesten nun aufgetragen ist (1). (Voigt)

o    „Zeugen der Leiden des Christus“ (1) – Zeuge heißt auf Griechisch „martys“. Unser Wort „Märtyrer“ ist davon abgeleitet. Ein Zeuge des Christus hat zu bezeugen, was er erlebt hat, und ist bereit, dafür auch zu leiden (Apg 4,20 f; Offb 2,13; 17,6). (Holmer)

o    Dass Petrus sich als „Zeuge der Christusleiden …“ bezeichnet, will wohl sagen, dass er nicht nur Augenzeuge der Passion Jesu ist, sondern auch an den Verfolgungsleiden der Christen (4,13) Anteil hat, wie denn auch an der Herrlichkeit, die im Begriff ist, offenbar zu werden (1). So ermahnt er als ein in jeder Hinsicht Beteiligter. (Voigt)

o    „Herrlichkeit“ (1) (griechisch: doxa) bedeutet zunächst: „Lichtglanz“ und gewinnt dann den Sinn von „Ehre, Majestät“; es ist Ausdruck für die Lichtfülle und Macht, die Gott umgibt, gleichzeitig für die Siegesgewalt, die er ausübt. (Holmer)

o    Die zukünftige Herrlichkeit ist für die Apostel kein nur tröstliches Gedankengut, sondern Realität, an der alle Anteil haben, die Gottes Berufung annahmen (10). Die Herrlichkeit steht im Begriff, enthüllt zu werden. Vorhanden ist sie schon, ihre Enthüllung aber liegt noch in der Zukunft. (Holmer)

o    Das Bild von Hirt und Herde (2) ist alt: Jer 3,15; 23,1; Hes 34; Jes 40,11; Sach 11,17; Eph 4,11. (Voigt)

o    Nie haben Menschen an die „Herde Gottes“ (2) einen Anspruch, auch dann nicht, wenn sie als Hirten fleißig und treu an ihr gearbeitet haben. (Holmer)

o    Die Amtsträger haben wohl über Gemeindegelder zu verfügen (3), an denen sie sich nicht bereichern dürfen. Vielleicht ist auch nur daran zu denken, dass sie nicht auf den Erwerb aus sein sollen, sondern, obwohl von der Gemeinde wirtschaftlich unterhalten (Lk 10,8; 1Kor 9,3ff), von der Sache her motiviert sein möchten, nicht aber vom Broterwerb. (Voigt)

o    Der „Erzhirte“ (4) ist Jesus (wie im AT der eigentliche Hirte Jahwe ist). (Voigt)

o    Hebr 13,20 bildet den Begriff „Großhirt“ sprachlich genau parallel zum Hohenpriester. (Voigt)

o    Es gibt in der Gemeinde Unterordnung (1Kor 16,16; 1Thess 5,12), es wäre genau zu bedenken, dass sie nicht dem Menschen gilt, sondern dem den Amtsträger beauftragenden Herrn (5). (Voigt)

o    Es wäre auch zu bedenken, dass die Ordnung geistlich noch immer überboten wird durch das Gegenseitige Untertan sein in der Liebe (Eph 5,21). (Voigt)

o    „Weiden“ (2) heißt regieren – und zwar, wenn es uneigennützig geschieht (Joh 10,13), zum Besten der Regierten, und dann so, dass der Hirt sich selbst nicht schont. (Voigt)

o    Unter Schafen gibt es keine Demokratie, und wenn es sie gäbe, würde der überlegene Wille des Hirten sie aufheben. Wir hätten’s gern anders in Jesu Gemeinde. (Voigt)

o    Für viele von uns heute ist Jesus nicht der Herr, unter dem man steht, sondern das Vorbild, mit dem man sich in einer Reihe sieht und in dem das, was man selbst sein sollte und durchaus auch sein kann, aufs beste verwirklicht ist. (Voigt)

o    Jesus ist wohl einer von uns, und Er ist das ganz; aber dass Er das ist, ist nicht das Ganze. Er ist ja zugleich das, was keiner von uns sein kann oder je sein wird: der „Kyrios“, der Herr aller Herren, der Seine Gemeinde regiert und leitet und dessen Wort das unter allen Umständen gültige, bindende, alles entscheidende Wort ist. (Voigt)

o    Christus regiert wohl in der äußeren Machtlosigkeit, die der Kreuzesgestalt Seines Reiches entspricht; aber gerade so regiert Er. Das Hirtenbild ist angemessen. (Voigt)

o    Fragt man sich, wie der „Erzhirte“ (4) Seine Gemeinde regiert, so ist mit dem Hinweis auf Seine Unterhirten zu antworten, von deren Dienst unser Text spricht. (Voigt)

o    Indem man den Pastor als Berufschristen bezeichnet, leugnet man nicht nur die göttliche Einsetzung des Gnadenmittelamts, sondern man verspottet auch in verletzender Weise das Christsein des Amtsträgers. (Voigt)

o    Wenn man fragt, was im Anfang war, dann muss man sagen: der Apostel, also der vom Herrn Selbst in seinen Dienst berufene und bevollmächtigte Beauftragte. (Voigt)

o    Amt und Charisma (Begabung) sind, gerade in ihrer Verschiedenartigkeit, einander zugeordnet. Es ist ein Aberglaube, dass Amt oder Charisma nur jeweils auf Kosten des anderen gewinnen könnten. Von Anfang an sind das Amt und die Aktiviten der Gemeinde beisammen gewesen. (Voigt)

o    Lukas hat den Vorgang des Übergangs vom apostolischen Amt auf die Presbyter (Älteste) in Apg 14,23 beschrieben, wohl nicht im Sinne des Einmaligen, sondern des Typischen. In 20,18ff (besonders 28!) wird dieser Vorgang speziell im Sinne der Ablösung des Apostels durch die Presbyter ins Bewusstsein gehoben. (Voigt)

o    Hirtendienst in der Kirche, weil Jesus ihn will: „Weidet die Herde Gottes!“ So ist Petrus einst von Jesus Selbst beauftragt worden: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,15-17). So sollen die Presbyter von Ephesus ebenfalls „die Gemeinde weiden“. Darin besteht das „Bischofsamt“ der „Presbyter“ (Apg 20,17.28).

o    Zur Berufung und Sendung der Apostel ist es nach Mt 9,36ff deshalb gekommen, weil Jesus die vielen Menschen wahrnahm, die verschmachtet und zerstreut waren „wie Schafe, die keinen Hirten haben“. Unser Brief (2,25) scheint sich daran zu erinnern. (Voigt)

o    Wir kennen zwar eine Menge Menschen, die mit ihrem Leben selbst nicht zurechtkommen, also der Leitung bedürfen; aber wir würden es uns normalerweise verbitten, unter irgendeine Art Vormundschaft gestellt zu werden. (Voigt)

o    Dass andere für uns denken und uns unsere Entscheidungen abnehmen, ist nicht nur entwürdigend, sondern, wie geschichtliche Erfahrungen zeigen, hochgefährlich. Es wird Zeit, dass wir alle zur Eigenverantwortlichkeit erwachen. (Voigt)

o    Von der Pastorenkirche zur Pfaffenkirche ist es nicht weit. (Voigt)

o    Hirt im eigentlichen Sinne kann nur Jesus Christus Selbst sein, „der gute Hirte“, „der große Hirt“, der „Erzhirt“, „der Hirt und Bischof eurer Seelen“ (2,25). (Voigt)

o    Das Amt der Kirche ist nicht dazu da, den Herrn der Kirche zu ersetzen oder zu verdrängen, sondern Werkzeug und Organ Seines Wirkens zu sein. (Voigt)

o    Die in der Kirche sich mühen, sollen es wirklich nur als Handlanger des Herrn tun, und zwar in der Weise, in der Christus wirklich Selbst der Wirkende sein kann, nämlich durch die „Verwaltung“ Seiner Heils- und Wirkmittel, Worte und Sakramente. (Voigt)

o    Auch wenn sich der Amtsträger nur des Wortes bedient, hat er peinlichst darauf zu achten, dass er nur das sagt, was durch die in der Heiligen Schrift enthaltene Botschaft und seinen auf diese Botschaft bezogenen Auftrag gedeckt ist. (Voigt)

o    Der ständige Umgang mit der Schrift und das ernsthafte theologische Nachdenken sollen uns  demütig halten vor unserem Gott. (nach Voigt)

o    Es kann leicht geschehen, dass die Gemeinde nicht mehr von dem guten Hirten geleitet wird, sondern durch den Pseudohirten. Der Amtsträger hat nur zu dem Vollmacht, wozu der Herr der Kirche ihn beauftragt. (Voigt)

o    „Weidet …!“ Die dazu Bestimmten sollen die Gemeinde mit dem Wort und den Sakramenten leiten. (Voigt)

o    Für den Pastor, der in der Gemeinde restlos „alles (so herrlich) regieret“, weiß ich keine biblische Begründung. (Voigt)

o    Im gepredigten Wort „weidet“ der Herr Sein Volk, indem Er es anredet, ihm zuspricht, es ruft, tröstet, ermutigt, aufruft, aktiviert, zusammenführt, verbindet, befreit. (Voigt)

o    Die Herde braucht das, wovon sie lebt. Der Hirt führt sie dahin, wo sie das nahrhafte Futter findet (allen Ernstes: Von sich aus fände sie es nicht!). Der Hirt achtet darauf, dass sie sich nicht zerstreut. Der Hirt sucht das Verirrte (es geht so schnell, dass eins von uns weit weg ist und in Gefahr ist zu verkommen). (Voigt)

o    Wo die Herde bedroht ist, muss der Hirt kämpfen. (Voigt)

o    Nicht: Da steht einer auf der Kanzel und hält ein Referat über Gott. Sondern: Jetzt ist der Herr wieder einmal dabei, durch den Dienst des dafür Beauftragten sich um uns, um mich zu kümmern. (Voigt)

o    Die Autorität des Amtes – Petrus, der „Apostel Jesu Christi“ (1,1) „ermahnt“ (5,1) in verbindlicher Weise – ist nur im Auftrag begründet, ist geliehene Autorität. (Voigt)

o    Der Amtsträger hat nicht sein Menschliches geltend zu machen und einzusetzen: etwa seine geistige Überlegenheit, seine Bildung, die Faszination seiner Persönlichkeit, seine natürlichen und geistlichen Gaben, die überlegene Erfahrung des Lebens und Glaubens. (Voigt)

o    Der Amtsträger in der Kirche ist ein armer Mensch, ein Sünder wie sie alle. Die Versuchung ist groß, dass er das überspielt und hinter eindrucksvoller Fassade verbirgt. (Voigt)

o    Der Amtsträger hat nur den Auftrag seiner Ordination. Aber den braucht er – denn was er zu reden und zu tun hat, ist des dreieinigen Gottes eigenes Reden und Tun und ist nur da recht verstanden, wo es in der ganzen – tröstlichen – Verbindlichkeit aufgenommen wird. (Voigt)

o    Die Predigt ist Gottes reden (!Thess 2,13; Lk 10,16; 2Kor 5,20). Man kann die darin liegende Vollmacht des Amtes gar nicht „steil“ genug verstehen! Nur: Die dem Amte gegebene Vollmacht ist ganz in Christus gegründet, ist einzig und allein die Seine. In dem Augenblick, in dem fleischlich missdeutet und missbraucht wird, ist alles verdorben. (Voigt)

o    „Nicht gezwungen, sondern willig“ (2) Es könnte sein, dass einer das Amt als Last empfindet und es nur versieht, wie – und soweit – er muss. (Voigt)

o    Der „Hirt“, wenn er es denn wirklich ist, nimmt viel Mühsames und Belastendes auf sich. (Voigt)

o    Gott Selber sucht das Verlorene, aber es will sich nicht finden lassen. (Voigt)

o    Unsere Bereitwilligkeit, unsere Spontanität ist umschlossen von der Sendung Gottes. Sie trägt, Sie macht aktiv. (Voigt)

o    Auf die Einstellung und Motivation kommt es an (3 – Jes 6,8). Du brauchst mich? Ich bin bereit. Ich will es hoffen: bereit auch dann zu sein, wenn du mich führst, wohin ich nicht will (Joh 21,18). (Voigt)

o    Das Amt, recht verstanden, will uns zu Bescheidenheit führen (5bc). Dennoch: Gerade weil das Amt legitimerweise eine solche Vollmacht hat (Mt 18,18), besteht die Gefahr des Missbrauchs – die Verkehrung des Geistlichen ins Fleischliche. (Voigt)

o    Nur in seiner Ohnmacht kann das Amt Vollmacht haben. (Voigt)

o    Wir sollen „niemandem ein Ärgernis geben“ (2Kor 6,3), auch nicht anderen predigen und selbst disqualifiziert werden (1Kor 9,27). Aber es ist nicht so, dass die anderen begnadigte Sünder sind, die täglich von der Vergebung leben, während der Pastor sich so zu halten habe, dass er Vergebung nicht mehr nötig hat. Der Image-Zwang hat nicht selten zu „Pfarrhausneurosen“ geführt. (Voigt)

o    Wie jeder andere Christ wird der Pastor um christlichen Wandel bemüht sein, aber dass er Sünder ist und, bei allem Bemühen, auch bleibt, soll er nicht leugnen und braucht es nicht zu leugnen. Im Gegenteil, er wird darin „Vorbild“ sein, dass er „seine Hoffnung ganz auf die Gnade setzt“ (1,13), d.h. aber, in seinem Mensch- und Christsein durchscheinend wird für das geduldige, rettende, fürsorgliche Tun des guten Hirten, der nicht nur durch ihn, sondern auch an ihm wirkt. (Voigt)

o    Dadurch, dass Petrus nicht eindeutig zwischen den „Ältesten“ und den „Älteren“ unterscheidet, kann keiner der Älteren die Verantwortung für die Herde Gottes auf die „Ältesten“ abwälzen. Jeder von ihnen steht vor Gott in Verantwortung für die Gemeinde. (Holmer)

o    Der Auftrag der Hirten besteht im Weiden. Dabei geht es um die Bedürfnisse der Herde. Das Weiden steht unter der Frage: Was braucht die Gemeinde zu einem guten Gedeihen und zum Schutz vor Gefahren? (Holmer)

o    „Freiwillig“ (2) meint das Erfasst- und Getriebensein von dem Ernst und der Größe des Dienstes. (Holmer)

o    „Gewinnsucht“ (2) – es geht darum, dass die Ältesten nicht die Güter der Gemeindeglieder suchen (auch nicht andere Vorteile, wie Ehre), sondern sie selbst und ihr Wohl. (Holmer)

o    „nicht als Herren“ (3) heißt wörtlich „herunterherschen“, dann „unterdrücken“, „unterjochen“. Die Ältesten haben die Gemeinde zu leiten und dabei auch Gemeindezucht zu üben. In dieser  führenden Stellung liegt eine Gefahr. Sie kann missbraucht werden im Sinne menschlichen Machttriebes. Es gibt einen Missbrauch der Dienstvollmacht, ein falsch verstandenes Amtsbewusstsein. (Holmer)

o    Nicht Herrscher-Naturen, sondern Vorbilder braucht die Gemeinde. Wer sich zum Herrn macht, verlangt gern von der Gemeinde Dienste, die er selbst nicht zu tun bereit ist. Wer dagegen Vorbild ist, geht im Dienen voran. (Holmer)

o    Alle „Älteren“ stehen unter dem Auftrag, Vorbilder der Herde zu werden. Nicht die Predigtgabe und nicht überragende menschliche Fähigkeiten sind in erster Linie für den Ältestendienst nötig, wohl aber eine Lebenshaltung, die von Jesus und den Aposteln, und das heißt von der Heiligen Schrift her geprägt ist. (Holmer)

o    Älteste betreuen nur das Eigentum des Erzhirten! (Holmer)

o    Noch ist der Erzhirte verborgen. Und doch ist Er in Vollmacht gegenwärtig. (Holmer)

o    Der Erzhirte wird alle, die seine Herde recht geweidet haben, mit dem „Kranz der Herrlichkeit“ (4) belohnen, der im Gegensatz zu jedem irdischen Kranz unvergänglich ist und nicht aus irdischem Material besteht, sondern aus Herrlichkeit (vgl. auch 2Tim 4,8;Offb 2,10;3,11). Herrlichkeit aber ist der Inbegriff der Gottesnähe und damit alles Guten, alles Lichtes und aller Schönheit.

o    Mit dem Wort „ebenso“ (5) bringt Petrus zum Ausdruck, dass die Mahnung des Apostels an die Jüngeren gleiches Gewicht hat, damit es in der Gemeinde zu einem frohen Miteinander kommt. Jede Gruppe, auch jede Generation in der Gemeinde, hat ihre besonderen Gaben, Aufgaben und Gefährdungen. Eine Ermahnung an die Älteren konnte von den Jüngeren missbraucht werden zur Kritik an den Alten. Und ebenso konnten die Älteren eine Mahnung an die Jüngeren missverstehen. Wer nur die Mahnung an die andern hört, hat eine unreife Sicht von sich selbst und von der Gemeinde. (Holmer)

o    Seid „untergeordnet“ (5) – im griechischen Verb klingt an: „sich unter eine Ordnung stellen“. Es geht nicht um willenloses Untertan sein, nicht um blinden Gehorsam, sondern um ein bewusstes Sicheinfügen in eine Ordnung. (Holmer)

o    In der Unterordnung lernen die Jüngeren Gehorsam und Zucht und gewinnen die nötige Umsicht und Erfahrung zur späteren Leitung der Gemeinde. (Holmer)

o    „Demut“ (5) ist unentbehrlich und wichtig für den Gemeindedienst (Apg 20,19) und für das Zusammenleben in der Gemeinde (Eph 4,2;Phil 2,3;vgl. auch Phil 2,8;Kol 3,12). (Holmer)

o    Hochmut ruft Hochmut hervor und damit Trennung; Demut heilt vergiftete Verhältnisse. (Holmer)

o    Es ist bedeutsam, dass Petrus als Grundhaltung für Alt und Jung die Demut betont. Konflikte werden in jeder Gemeinde entstehen. Wenn aber für Leitung und Unterordnung die Gemeindeglieder mit Demut umgürtet sind, lassen sich Konflikte im Frieden lösen. Die Sache ist so wichtig, dass Petrus sie mit letzter Autorität begründet, nämlich von Gott her: „denn Gott stellt sich den Hochmütigen entgegen, den Demütigen aber gibt er Gnade“. (Holmer)