Der Freudenmeister
1. Predigttexte
I: Röm 12,(4-8)9-16
II: Jer 14,1(2)3-4 (5-6)7-9
III: Joh 2,1-11
IV: 1Kor 2,1-10
VI: Hebr 12,12-18(19-21)22-25a
. alt V: Mk 2,18-20(21-22)
2. Wochenspruch
Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1, 17)
3. Was ist das Besondere dieses Sonntags im Kirchenjahr?
o Der Sonntag, der dem 2. Sonntag nach Epiphanias vorangestellt ist, widmet sich der Taufe Jesu, d.h. seinem „Amtsantritt“ oder besser seiner „Berufung zum Amt“.
o Dass seine Tätigkeit als „Freudenmeister“ schon am 2. Sonntag im Vordergrund steht, hat weniger damit zu tun, dass die, die die Lesungen ausgewählt hatten, meinten, dass die Lebensfreude das Wichtigste sei, sondern vielmehr damit, dass im Johannesevangelium das Wunder bei der Hochzeit zu Kana ausdrücklich als das erste Wunder Jesu bezeichnet wird. Damit stellt es den Anfang seines Wirkens dar und ist somit prädestiniert als erste „Amtshandlung“ Jesu.
o Dennoch darf man den weltlichen Aspekt dieses Evangeliums nicht unter den Tisch kehren. Zu sehr hat die christliche Kirche die Leibfeindlichkeit betont. Es ist eine schlichte Tatsache, dass Jesus hier selbst Freude am Leben zeigt. Er beschafft Wein, damit die Feier noch mehrere Tage weitergehen kann.
o Auch an den folgenden Sonntagen wird meist von Wundern Jesu berichtet, die ihn aber immer wieder jeweils in einen anderen Zusammenhang stellen und ihn letztlich als den Herrn über die gesamte Schöpfung vorstellen.
o Am 2. Sonntag nach Epiphanias hören wir die Geschichte von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus Wasser in Wein verwandelte. Wir können Gott nicht schauen, aber sein Wirken, das uns in Jesus Christus offenbart ist, erfüllt uns mit Freude und macht uns fähig, einander anzunehmen darum, dass wir durch das Kreuz Jesu erlöst sind. Es ist gut zu wissen, dass Jesus durch dieses Wunder auch die Freuden dieser Welt bejaht.