16-3 Warum hast du gezweifelt – Mt 14,22-33

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Mt 14,22-33

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • In welchem Kontext steht unser Text?
    • Was hat er mit dem letzten und vorletzten Abschnitt zu tun?
  • Beachte das Bindewort „alsbald“! 22
  • Wo befindet sich Jesus?
    • Warum ist das Volk in so großer Zahl zu Ihm gekommen?
  • Warum „treibt“ Jesus Seine Jünger „so schnell“ ins Boot?
    • Wohin sollten die Jünger „hinüberfahren“?
    • Warum will Jesus das Volk allein verabschieden?
  • In welchen Situationen waren/werden die Jünger allein (sein)?
  • Warum geht Jesus beten? 23
    • Warum sucht Er die Einsamkeit?
  • Wann beginnt der Abend?
  • Wie breit ist der See Genezareth? 24
    • Stelle dir das Boot vor, in das alle Jünger hineinpassten!
    • Wie groß müssen da die Wellen sein, um das Boot in Not zu bringen?
  • Wusste Jesus vorher nichts von dem Wetter?
  • Wann ist die „vierte Nachtwache“? 25
    • Beachte den Kontrast: „aber“!
  • Warum haben die Jünger so lange gegen die Wellen gekämpft – ohne großen Erfolg?
    • Warum haben sie sich nicht ans Ufer treiben lassen, um nach dem Sturm herüberzufahren?
    • Was hat Jesus in den Stunden der Nacht gemacht?
  • Warum kommt Jesus kurz vorm Morgen zu den Jüngern?
  • Beachte die Bindeworte: „und als“! 26
    • Stell dir den V. 26 innerlich vor?
    • Kennst du ähnliche Situationen, wo die Angst dich gepackt hat?
  • Beachte das Bindewort: „aber“! 27
  • Warum redet Jesus mit ihnen?
    • Wer spricht in der Bibel: „Fürchte dich nicht!“ à Konkordanz
    • Was heißt: „seid getrost“?
  • „Ich bins“ ist ein Ausdruck für Gott in der Septuaginta!
  • Beachte: „Petrus aber“! 28
    • Warum macht Petrus das?
    • Was war damals das Prinzip vom Jünger sein?
    • Man könnte statt „wenn Du es bist …“ auch übersetzen: „da Du es bist …“! Was würde sich dadurch im Verständnis ändern?
  • Warum geht Petrus nicht einfach los, sondert wartet auf einen Befehl?
  • Beachte die Macht und Vollmacht Jesu! 29
    • Beachte den Gehorsam des Petrus und sein auf Jesus fixiert sein!
  • Beachte die Bindeworte: „als aber“ 30
    • „Sah“ Petrus den Wind vorher nicht?
    • Warum erschrak er?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen „erschrecken“ und „sinken“?
    • Was für ein Gebet! Was für ein Glaube!
  • Was für ein Herr! 31
    • Beachte: „sogleich“!
    • Wann wird Jesus reagieren, wenn DU um Hilfe rufst?
  • Wie sind Jesu Worte zu verstehen? – Tadel, Trauer, Trost?
    • Wann ist jemand ein „Kleingläubiger“?
    • Ist es schlimm kleingläubig zu sein?
    • Was ist das Gegenteil von kleingläubig?
  • Gemeinsam betreten sie das Boot! 32
    • Wie kommt es, dass der Wind vorbei ist?
  • Warum fielen sie vor Jesus nieder? 33
    • Wer war im Boot?
    • Was bedeutet das Bekenntnis: „Sohn Gottes“?
  • Was wollte Matthäus seinen Lesern mit diesem Bericht sagen?
  • Warum hat Jesus seinen Jüngern diese Situation nach dem Tod des Täufers zugemutet?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Die Szene vom sinkenden Petrus ist matthäisches Sondergut. (Voigt)
  • Die Trennung von Jesus (22) (erstmalig seit der Berufung) wird von den Jüngern nicht gesucht. Jesus hat sie gegen ihren Willen in diese Lage gebracht. (Voigt)
  • Warum drängte der Herr so sehr, dass Ihn Seine Jünger sofort nach der Speisung der 500 verlassen sollten? … Die Antwort gibt Joh 6,14f. Dort erzählt Johannes, dass die Volkmenge nach dem Speisungswunder Jesus zum König machen wollten. Weil die Jünger genau wie das Volk immer wieder den irdischen Messiasgedanken in sich trugen, musste der Herr befürchten, die Jünger könnten vielleicht mit in den Strudel der Volksbegeisterung hineingezogen werden. Darum drängte der Herr zur Abfahrt. Er selbst zog sich auf einsame Berghöhen zum Gebet zurück. (Rienecker)
  • Der See Genezareth ist 170 km² groß (Müritz 117 km²; Chiemsee 80 km²) (Voigt)
  • Die vierte Nachtwache: gegen Morgen, zwischen 3 und 6 Uhr. (Voigt)
  • „In der vierten Nachtwache“ (25) bedeutet, dass die Jünger in den ersten drei Nachwachen in die Nacht hinaus geschrien und gebetet und um Hilfe und Rettung gefleht haben und keine Hilfe und Rettung sich blicken ließ. (Rienecker)
  • Gott schweigt lange zu unserer eigenen Not. Gott schweigt lange zu all dem Schrecklichen und Grausigen. Das ist innere Not! (Rienecker)
  • Man erzählte sich, dass um Mitternacht auf dem Meer Gespenster umgingen und die Schiffer in die Tiefe zögen (26). (Rienecker)
  • Jesus gibt sich mit dem absolut gebrauchten „Ich bin’s“ (εγω ειμι 27) zu erkennen = göttliche Selbstoffenbarung (33 ist also nur eine Art Echo) (Voigt)
  • „Herr“ (κυριος – 28 +30) – die Septuaginta (LXX) übersetzt „Jahwe“ mit „kyrios“ (Voigt)
  • Wer im AT zu Hause ist, empfindet Wasser als die durch die Schöpfung zurückgedrängte Chaosmacht, deren Jesus mächtig ist. (Voigt)
  • Das Bekenntnis (33) scheint ein Vorgriff auf 16,13ff zu sein. (Voigt)
  • Es hat in dieser Predigt darum zu gehen, was die Gemeinde heute von ihrem Herrn zu halten und im Glauben zu erwarten hat. In aller Predigt geht es darum. Die Frage, wie sich das Wirken des erhöhten Christus an uns zu dem verhält, was Er in Seinen Erdentagen getan und gesagt hat, spitzt sich bei diesem Text besonders zu. (Voigt)
  • Dass Jesus Herr ist auch über die Naturmächte – dies ist das Thema dieses Sonntags – sollten wir klar verkündigen. Was 1Kor 8,6; Kol 1,16ff; Joh 1,1ff; Hebr 1,3 gesagt ist, wird konkretisiert. (Voigt)
  • Es ist eine befreiende Erkenntnis, dass Gott auf dem von Ihm selbst konstruierten Instrument (Naturgesetze) in souveräner Virtuosität spielt, was Er will. Wer Gott um Gesundheit bittet, der kann Ihn auch um Errettung aus dem Unwetter und aus Seenot bitten. (Voigt)
  • Einiges könnte darauf hindeuten, dass Matthäus das hier erzählte Ereignis transparent verstanden haben will. So spricht er z.B. (wie 8,24) von dem „Boot“, das die Wellen bedrängen (bei Mk sind es die Jünger). Er sieht darin die bedrängte Gemeinde. Er denkt an den Christus, der fürbittend vor dem Vater erscheint, während die Gemeinde – von Ihm allein gelassen (vgl. Lk 19,12; 12,36; Mt 14,45) – mit widrigen Gewalten kämpfen muss und es dann doch erfährt, dass der Auferstandene bei ihr ist (18,20). (Voigt)
  • Die Geschichte spielt in der Nacht. Das Boot ist bereits bis zur Mitte des Sees gelangt. Da kommt Unwetter auf, Das Schiff leidet Not – Mt schreibt: es wird „gequält, gefoltert“ – von den Wellen. Der Wind steht ihnen entgegen. So werden sie nicht ans andere Ufer gelangen. Bis mindestens 3 Uhr in der Nacht sind die Jünger in dieser Lage: Jeden Augenblick kann das Bott zerbrechen und die Tiefe würde sie verschlingen. (Voigt)
  • Wie sind die Jünger in diese Situation hineingeraten? … Indem sie Jesus nachfolgten, kam es zu der Bedrängnis. Ohne Jesus wäre ihnen die Not erspart geblieben. … Jesus selbst scheint das ganze Geschehnis so gewollt und eingefädelt zu haben. Ja, Er hat sie „genötigt“, „gezwungen“ (22), in das Schiff zu treten und ohne Ihn hinüberzufahren. (Voigt)
  • Offensichtlich hat das Gebet (23) in Jesu Leben eine von der Umwelt stark beachtete Rolle gespielt. Ein Stück des Heilandswerkes Jesu: mit dem Vater Kontakt zu halten, zum Besten der Menschen und für sie zu beten. (Voigt)
  • Jesus schickt Seine Gemeinde los, dass sie ohne Ihn den gefährlichen See überquert. Immer wieder hat das Sein-ohne-Jesus der Gemeinde zu schaffen gemacht. … Die Kirche ohne Jesus. Warum? Man sage doch nicht, Jesus habe sich von uns abgewendet! Er ist „auf dem Berg allein“. „Er ist zur Rechten Gottes und vertritt uns“ (Röm 8,34). „Er hat … ein unvergängliches Priestertum, … denn Er lebt immerdar und bittet für sie“ (Hebr 7,24f). Bei Johannes folgt auf Kapitel 16 Kapitel 17. (Voigt)
  • Der Text verschweigt nicht, wie hart es die Jüngerschaft ankommt, dass sie sich im Stich gelassen fühlt. … Wäre es nicht vordringlich in Seinem Amt, dass Er solche Sturmnächte verhindert? Wir saufen ab, und Er betet! Wir brauchen das Wohl, und Er sucht – das Heil! (Joh 14,3; 16,7). (Voigt)
  • Wenn wir den Text richtig gesehen haben, handelt es sich in Jesu Kommen um ein eschatologisches Geschehen, dem Ereignis der Verklärung Jesu (17,1-9) vergleichbar. Die Jünger erleben Jesus in Seinem Gott-Sein (33). (Voigt)
  • Göttliche Wirklichkeit wird nicht mit natürlichen Augen wahrgenommen. Dass das Wasser den tragen kann, der selber “alle Dinge trägt mit Seinem mächtigen Wort“ (Hebr 1,3), ist keineswegs verwunderlich. (Voigt)
  • Christus kann uns auch in Sturmnächten begegnen. Die Jünger erschrecken, als sie Ihn sehen, und schreien in ihrer Angst. Sie halten Ihn für eine Spukgestalt. Christus ist nicht leicht zu erkennen (Joh 21,4b). Es kann sein, Er will uns in Situationen tiefster Angst zu Hilfe kommen, und wir merken nicht, dass Er es ist, meinen eher, hier möchte außer Sturm und Wellen noch eine feindliche Macht mehr auf uns eindringen. (Voigt)
  • Die Situation klärt nicht, wer hier auf uns zukommt und mit wem wir es in Wahrheit zu tun haben. Sein eigenes Wort schafft Klarheit. (Voigt)
  • Mit dem unverwechselbaren „Ich bin’s“ wird alles, was sich vorfindet und zuträgt, auf diesen Herrn bezogen, gewissermaßen von Ihm angeeignet. Man könnte sagen: Seine Finsternis, Sein Sturm; eine Welle nach der anderen, wenn sie wie Berge heranrollen, unter Seiner Kontrolle, im Kraftfeld Seiner Macht. Ihr denkt, die Macht der Hölle greift nach euch? Ich bin’s – ihr braucht euch nicht zu ängstigen. Ihr fühlt euch verraten und verkauft? Ihr seid nicht allein gelassen. Und selbst wenn das Boot kenterte und ihr unterginget: ihr würdet wohlgeborgen bleiben. Es gibt keine Macht, die euch aus den guten, festen Händen reißen könnte. Aber ihr sollt nicht sterben – jetzt nicht! – „Da legte sich der Wind.“ (Voigt)
  • Christus ist und bleibt im Sturm, in der Not, in den Führungen des Lebens der Herr! Er kommt durch die Wellen, mitten durch die Not. Da, wo wir Ihn nicht vermuten, in dem Ungestüm des Windes und der Wogen kommt der, der größer ist als all die erschreckenden elementaren Gewalten. Der Notleidende sieht nur die Not, aber der Herr kommt gerade in der Not und spricht „Ich bin’s“. (Rienecker)
  • Aber vielleicht glättet sich nicht alles. Vielleicht tut der Herr es nicht! Vielleicht um unsertwillen! Dann braust das Meer weiter – aber versinken lässt Er uns nicht. … Dann gähnt weiter die Tiefe, dann droht weiter der Tod, dann zieht es mit Macht hinab, dann schlägt es über uns zusammen. Aber dann ist Jesus da, der barmherzige Helfer, und hält. (Rienecker)
  • Wie werde ich es schaffen, wenn es in ähnlicher Lage für mich gelten wird, den Glauben an Christus zu bewähren? (Voigt)
  • So, wie die Geschichte bei Matthäus jetzt steht, scheint Petrus im Nu vergessen zu haben, dass er eben noch vor Angst geschrien hat. Mit Jesu Gegenwart ist die Situation – noch tobt der Sturm – mit einem Male total verändert. „Herr, bist du es, so heiß mich auf dem Wasser zu dir kommen!“ Petrus wagt sein Leben. (Voigt)
  • Petrus geht, weil er in der Dunkelheit den Herrn stehen sieht und Seinen Befehl „Komm!“ hört. (Rienecker)
  • Wenn Er es ist und Seinen Petrus über das Wasser kommen heißt, dann kann Petrus auch über Bord gehen, und er wird nicht sinken. (Voigt)
  • Gott nimmt die Sicherungen weg, an die wir uns, mehr als wir oft ahnen, anklammern. (Rienecker)
  • Petrus hat nur ein Interesse: bei Jesus zu sein. So wohl auch in Joh 21,7. … Man muss zunächst festhalten: Petrus hängt ganz an Jesus. Wenn Er ihm gebietet, tut er’s (Lk 5,5c). Wenn der Herr befiehlt, dann gilt für den Apostel kein Wenn und Aber. Dann übernimmt der befehlende Herr gewissermaßen die Verantwortung für das Ganze des Unternehmens, und Sache Seines Jüngers ist nur der (vertrauensvolle) Gehorsam. (Voigt)
  • „Aber auf dein Wort“: darin liegt nicht nur die Kraft, sondern auch die Freiheit der Leute Jesu! (Voigt)
  • Wir würden mit Jesus viel größere Erfahrungen machen, wenn wir Ihm mehr zutrauten. (Voigt)
  • Der Glaube ist verloren, solange er sich selbst reflektiert, also danach fragt, ob er stark genug sei, ob er auch durchhalten werde. (Voigt)
  • Im gelebten Leben, in der Existenz vor und aus Christus, ist der Glaube selbstvergessen, weil er nur einen Blickpunkt hat: Christus. Darum interessiert ihn auch nicht das Wunder als solches. (Voigt)
  • Unterwegs zu Jesus sinkt Petrus. Zwischen dem Wasserschlucken hören wir ihn angstvoll schreien: „Herr, rette mich!“ Jetzt kommt das Wunder! „Sogleich“ (31) ergreift ihn Jesus, und sie steigen alle beide ins Schiff. (Voigt)
  • Die Geschichte wäre kein Evangelium, wenn das Gehen auf dem Wasser zu den Pflichtübungen eines Christenmenschen gehörte. Bei Petrus hat es nicht geklappt. Bei mir wäre es wahrscheinlich nicht anders. Aber das hat sich nicht nur bei Petrus, sondern auch bei uns anderen immer wieder ereignet: Jesus trägt unsern versagenden Glauben. (Voigt)
  • Der uns zur Rechten Gottes vertritt, setzt sich dafür ein, dass unser brüchiger Glaube in jedem Augenblick neu entsteht. (Voigt)
  • Petrus sein Christsein besteht nicht in dem, was er in sich selbst aufzuweisen hat, sondern darin,, dass sein Herr immer wieder die Hand nach ihm ausreckt und nach ihm greift. Der „kleingläubige“ Petrus ist im Jüngerkreis „der erste“ (10,2). An ihm wird uns vorgeführt, was es überhaupt mit dem Evangelium auf sich hat. Wo alles von Jesus selbst abhängt, kann auch der Versager Apostel sein. (Voigt)
  • Hanspeter Wolfsberger (Direktor der Liebenzeller Mission von 1993 bis 2003): „Als ich 1992 zum Direktor gewählt wurde, hat einer das ja öffentlich als „Katastrophe“ bezeichnet. Ich empfinde zurückblickend: Ach, ist das schön, was unser treuer Herr aus Katastrophen machen kann.“ (Mission weltweit 11/12 – 2016. S.32)