Joh 3, 1-8
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab,
und finde heraus, wer handelt (evt. handeln soll)
und Was Warum gemacht wird (werden soll)
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
o Was kennzeichnet einen Pharisäer? 1
- Was waren seine guten Seiten?
o Was ist ein Oberer der Juden?
o Wer war Nikodemus?
o Warum des Nachts? 2
o Warum sagt er zu dem Wanderprediger: „Meister“?
- Was wissen „sie“? Woher wissen sie es?
- Was war das Problem an diesem Wissen?
o Warum antwortete Jesus, obwohl Nikodemus gar nichts fragte?
o Was wollte Jesus mit dem Gleichnis der Geburt sagen? 3
- Was ist das Besondere am Gebären und am Geboren werden?
o Wie könnte man das Reich Gottes erklären?
- Was meint: das Reich Gottes zu „sehen“?
o Wie versteht Nikodemus das Gleichnis? 4
o Was meint: „Wahrlich, wahrlich“ 5
- „Wasser und Geist“?
o Was hat Jesus hier im Verhältnis zu Vers 3 verändert?
- Wie ist das zu verstehen? – „Hineinkommen“
o Wofür stehen die Worte „Fleisch“ und “Geist“? 6
o Warum soll Nikodemus sich nicht wundern? 7
- Warum hat er sich gewundert?
o Warum sagt Jesus „müsst“?
o Was ist der Wind? 8
- Was meint das „woher“ und „wohin“?
o Was meint: „aus dem Geist geboren“?
- Wie ist es bei „jedem“?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
o
o
o
o
1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
o
1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
2. Homiletik
2.1Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde? Formuliere ein Predigtziel als Satz!
o
2.2Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
2.3Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten
o Danken, dass ich gerettetes Kind Gottes bin
Der befreite, dankbare Sklavenjunge
Ein Sklavenjunge wird auf dem Basar von einem reichen Herrn gekauft. Zuhause eröffnet ihm sein neuer Herr, dass er keinen Sklaven mehr brauche. Er habe ihn einfach aus Mitleid gekauft. Der Junge sei frei und dürfe von nun an als sein Kind bei ihm wohnen?
Die Zeit vergeht und eines Tages fällt dem Hausherrn auf, dass der Junge jeden Morgen sehr zeitig aufsteht und in einen bestimmten Stall geht. Er lässt nachforschen und findet heraus, dass der Junge regelmäßig ein im Stroh verstecktes Bündel öffnet, hineinschaut, dann wieder verschließt und von Neuem unterm Stroh versteckt.
Der Hausherr lässt es hervorholen und findet die alten Sachen des Jungen.
Verwundert fragt er den Jungen: Warum hebst du diese Sachen auf? Gebe ich dir nicht alles, was du brauchst? Gefällt es dir bei mir nicht, dass du so an deinen alten Klamotten hängst?
Das ist es nicht, antwortete der Junge. Ich möchte nur niemals vergessen, aus welchem erbärmlichen Zustand du mich gerettet hast. Ich bin dir so dankbar, dass ich bei dir und mit dir leben darf.
o Nikodemus kommt auch noch in 7,50-52 und 19,39 vor.
o Seit der Regierung Salome Alexandras, 76-67 v. Chr., bilden die Schriftgelehrten – neben der priesterlichen Gruppe und der des Laienadels (den Ältesten) – eine dritte Gruppe im Synedrium, die meist aus Pharisäern bestand. (Voigt)
o „von neuem“ (3) meint griechisch: 1. Von oben, 2. Von Anfang an, 3. Von neuem. … Geist ist die nichtgeschöpfliche, göttliche Wirklichkeit und Kraft. … Wie „ruach“ (hebr), so bedeutet „pneuma“ (griech) zugleich Wind und Geist. (Voigt)
o V.10+11: „du müsstest das eigentlich verstehen, aber du kannst es in Wirklichkeit nicht verstehen, denn …! … Jesu Ursprung begründet ein Wissen und darum auch eine Zeugenvollmacht, die keinem Menschen sonst zukommt. Der Plural (wir) lässt an 14,23b.26 denken. (Voigt)
o Wir alle – Religiöse und Atheisten – haben es zu Gott gleich weit; gerade so weit, wie Gott es zu uns hat. Es bedarf in jedem Fall seines Wunders. (Voigt)
o „Ein Lehrer von Gott gekommen“ (2): weiß Nikodemus, was er damit ausspricht? … Die Frage nach dem Heil ist gleichbedeutend mit der nach der Gottesherrschaft. (Voigt)
o „Es sei denn“ (5): Der Prediger hüte sich vor Abmilderungen und Verharmlosungen. Nikodemus hat Jesus nicht missverstanden. … Der Einwand des Nikodemus trifft die Sache. Jesus hat in seinem ersten Satz nicht weniger behauptet als dies, dass wir alle – so, wie wir sind – überhaupt nicht für das Reich Gottes geeignet sind. … Keiner kann, so wie er ist, Gott finden und zu Gott gehören. Jesus spricht von neuer Geburt. Also nicht Umgestaltung und Vervollkommnung des Vorhandenen, nicht besseres Ausschöpfen der in uns liegenden positiven Möglichkeiten, nicht Entfaltung der verborgenen, vielleicht unter Schutt begrabenen guten Anlagen, sondern von radikalem und totalem Neuanfang, vom Nullpunkt aus. (Voigt)
o „Geist“ ist Gott selbst – „jenes dritte der heiligen Angesichter Gottes“ (Guardini), durch das Gott in uns Wohnung nimmt und wirksam ist. „Geist ist die Gegenwart Gottes selbst“ (Iwand). Der Geist gehört nicht zur alten Welt, sondern zur Ewigkeit. Indem er uns jetzt schon gegeben wird, ist er „Vorschuss“ auf das Kommende (2Kor 1,22; 5,5; Eph 1,14), Anbruch des Kommenden im Heute (Röm 8,23). Wird uns der Geist gegeben, dann sind wir „neue Geschöpfe“ (Gal 6,15; 2Kor 5,17), eschatologische Menschen, deren (Auferstehungs-) Leben vorerst noch „mit Christus verborgen ist in Gott“ (Kol 3,3). (Voigt)
o Wo von der Geburt aus dem Geist die Rede ist, ist sofort von der Taufe zu reden. Sie ist neben dem Wort (1Petr 1,23) das Gnadenmittel der Wiedergeburt, des neuen Anfangs. (Voigt)
o Es sei vor dem Missverständnis gewarnt, mit „Fleisch“ sei das Leibliche im Gegensatz zum Seelischen gemeint. Hören wir Luther: „Das Fleisch heißt der ganze Mensch – mit Leib und Seele, Vernunft und Willen – der nicht aus dem Geist geboren ist. Die Seele (!) ist also tief gesenkt in das Fleisch, das sie behüten und beschützen will, damit es nicht Schaden leide; sie ist also mehr Fleisch, als das Fleisch selber.“ … Wir sind „von unten her“ (8,23), von der Erde (3,31). (Voigt)
o Glaube leitet sich nicht aus dem ab, was in uns ist: aus Verstand oder Gefühl, Wille oder Erfahrung, Versenkung oder Erhebung. Er ist unabhängig von unserm jeweiligen inneren Zustand. … Gegen meine Zweifel darf ich mich an Gott halten, gegen meine Traurigkeit in ihm fröhlich sein, gegen mein ständiges Ungenügen und Versagen mich an sein Wort halten, das mir zusagt, wie lieb ich ihm bin und wie viel Gefallen er um Christi willen an mir hat. (Voigt)
o Er hat es schwer mit den Menschen, die er zu Gott zurückholen will. Hieß es früher schon, die Finsternis habe das Licht nicht ergriffen (1,5), so lesen wir nun: „die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (1,11) – oder in unserm Text: „ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an“ (3,11). Merkwürdige Verschlossenheit der Menschen gegen den Gott, in dem sie doch das Leben und alles Gute haben könnten! (Voigt)
o Die Perikope endet mit dem Hinweis auf das Kreuz (14-15) … Wer auf die eherne Schlange schaut, dem schaden die am Boden kriechenden Schlangen nicht. Wer auf den sich für uns opfernden und ebenso zum Vater aufsteigenden Menschensohn sieht, der hat damit den Zugang zu Gott, darf also ohne Scheu kommen, wie er ist. (Hebr 12,2) (Voigt)
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