37-4 Der himmlische Jesus kommt zurück – Offb 1,4-8

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Offb 1,4-8

1.    Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

o    Hat das eine Bedeutung, dass es „sieben“ Gemeinden sind?           4

  • Um welche Gemeinden geht es?
  • Wo liegen diese Orte? à Atlas
  • Was ist die „Provinz Asien“?

o    Was ist „Gnade“?

  • Was meint „sei mit euch“?

o    Was ist mit dem „Friede von Dem“ gemeint?

  • Wie sieht dieser Friede aus?

o    Wer ist mit „Dem“ gemeint?

o    Was will Johannes mit der Formel: „Der da ist und der da war und der da kommt“ sagen?

o    Was oder wer sind die „sieben Geister“?

  • Vor wessen Thron sind die Geister?

o    Beachte das Bindewort „und“!                                            5a

  • Welche Worte werden mit diesem „und“ auf Jesus bezogen?

o    Was bedeutet es, dass Jesus der „Christus“ ist?

o     Was sagen die drei Beschreibungen über Christus Jesus aus?

  • Was meinen die Worte: „der treue Zeuge“?
  • Welchen Gedanken will das Wort „geboren“ aufzeigen?
  • Über welche Könige ist Jesus Herr?

o    Es folgen 3 persönliche Segnungen Jesu für uns!               5b+6

  • Was bedeuten sie im Einzelnen?
  • „geliebt“
  • „erlöst von unseren Sünden“
  • „gemacht zu Königen und Priestern“ 6

o    Was wollen die Worte „vor Gott“ sagen?

o    Wie kann man erklären, dass Gott der Vater Jesu ist?

o    Wem sei „Ehre und Gewalt“ in Ewigkeit?

  • Warum schreibt Johannes hier: „Amen“?

o    Beachte das Bindewort „siehe“!                                          7

  • Wer spricht hier?

o    Wer ist mit „Er“ gemeint?

  • Warum mit den „Wolken“? Wofür steht die Wolke?

o    „alle Augen“ – gibt es Ausnahmen?

  • „die ihn durchbohrt haben“ – sind hier nur die römischen Soldaten gemeint?

o    Warum werden die Menschen „um Seinetwillen wehklagen“?

  • Wie ist das Wort „Geschlechter der Erde“ zu verstehen?
  • Beachte das wiederholte „Amen“!

o    Beachte das betonte „Ich“!                                                 8

  • Was bedeutet: „Ich bin das A und O“?

o    Warum bezeichnet sich Gott als „der Herr“?

  • Ist hier Gott oder Jesus gemeint?
  • Beachte die Wiederholung aus Vers 4!
  • Wie wird Gott „kommen“?

o    Was bedeutet „der Allmächtige“?

  • Gibt es einen Vergleich um dieses Wort zu verstehen?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

o

o

o

o

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

o

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2     Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

o

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

o

o

o

o

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

o    „Johannes“ (4) steht ganz ohne Titel da. Er muss den Gemeinden unverwechselbar bekannt sein. (Voigt)

o    „Gemeinde“ (4) ist das (versammelte) Gottesvolk, das sich auch in der Ortsgemeinde darstellt. Die Siebenzahl als Ziel der Ganzheit lässt die Gemeinden der römischen Provinz Asien für die Kirche als ganze stehen. (Voigt)

o    Der Friedensgruß (4) erinnert an 2Mo 3,14. (nach Voigt)

o    „Der da kommt“ (4) kennzeichnet Gott als in der Bewegung auf die Welt zu. Das ist das Thema des ganzen Buches. (Voigt)

o    „Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt!“ (Gustav Heinemann 1950)

o    Die „sieben Geister“ dürften für Johannes nichts anderes sein als der sich siebenfach (= ganzheitlich) entfaltende und den sieben Gemeinden mitteilende Gottesgeist. (Voigt)

o    Die sieben Geister sind der eine Geist in seiner Fülle. Er ist gegenwärtig in den sieben, also in allen Gemeinden. Man muss Stellen wie 3,1 und 5,6, dann auch 2,1 heranziehen, um zu sehen: Leuchter und Sterne sind die Gemeinden in Jesu Hand, und – 3,1 – diese sind nichts anderes als die sieben Geister Gottes, d.h. also Gottes eigenes Leben, das sich Menschen in dieser Welt mitteilt. (Voigt)

o    Man kann auch sagen, der Geist ist Jesu Geist (2Kor 3,17). Das ist noch eine andere Weise der Christuspräsenz in der Welt.

o    Nachdem von Gott und dem Geist die Rede war, wird nun – mit einem dritten „απο“ (von) genau parallelisiert – der Name Jesus Christus genannt (5). (Voigt)

o    Auch hier (5) ist – wohl in bewusster Entsprechung zu Gott (1) – die dreifache Charakterisierung Christi undekliniert (im griechischen), ein hochwichtiger christologischer Sachverhalt. (Voigt)

o    Eine genauere Übersetzung von 4b: „Von (dem, dessen Name ist): der Seiende und der da war und der Kommende“. … Vorrang hat die Gegenwartsaussage! Gott proklamiert majestätisch: „Ich bin!“ Ihm gegenüber sind die Götzen, vor denen Israel sich duckte, „Nichtse“ (vgl. Jer 18,15; Jona 2,9; Ps 31,7). Sie haben keine eigene Existenz. (Pohl)

o    Es folgt eine Christus-Doxologie (5b-6), die auch dreifach begründet ist: Er liebt uns (vgl. Joh 13,1; 15,9; 1Joh 4,9), hat uns aus unseren Sünden erlöst (Loskauf). Das Königreich besteht hier aus Menschen, nämlich denen, die zur Kirche gehören. Sie sind Priester. (Voigt)

o    „Uns, uns, uns!“ heißt es dreimal im Text. Wer kann es begreifen? Erscheinen die Christen in dieser Welt wirklich als die Geliebten Gottes? Müssten sie nicht vollkommener, geschmückter, bewunderter sein? Tatsächlich wurde damals bestritten, dass sie Geliebte Gottes seien (s. zu 3,9). Wer versteht schon, dass „Gott erwählt, das da nichts ist“ (1Kor1,26-29)! (Pohl)

o    Gott ist der Vater Jesu Christi (6). Auf Christus bezogene Doxologien finden sich auch in 5,12f; 7,10; 2Tim 4,18; 1Petr 4,11; 2Petr 3,18; Hebr 13,21. (Voigt)

o    Das Kommen Gottes (4) vollzieht sich im Kommen des Messias (7). (Hadorn in Voigt)

o    Gott ruht nicht wie ein Denkmal an seinem Platz und hält unter unseren Betrachtungen still. Nein, bewegt von der Not der Erde und von der Heiligkeit seines Namens, verlässt er seinen Platz und betritt unseren Platz. (Pohl)

o    Vers 7 ist eine Kombination zweier Schriftworte: Dan 7,13 und Sach 12,10ff (vgl Mt 24,30). (Voigt)

o    Es ist schwer auszumachen, ob in 8 noch einmal Gott-Vater spricht oder Christus, von dem eben in 7 die Rede war. Die A-und-O-Formel wird für Gott (21,6) wie auch für Christus (1,17; 2,8; 22,13) gebraucht. (Voigt)

o    In der Christenheit wurde die Verbindung des Christus mit Gott so vollständig gefasst, dass alles, was die Schrift Gott zuschreibt – man denke an Jes 41,4; 44,6; 48,12 – auch von Christus ausgesagt werden konnte. (Schlatter in Voigt)

o    Es handelt sich in unserem Abschnitt um Sachverhalte und Zusammenhänge, die mit dem lebendigen Alltagsleben in der Welt zu tun haben und den heißen Atem der Geschichte spüren lassen. Himmelfahrt – das ganze Interesse konzentriert sich darauf, was es bedeutet, dass Jesus Christus zu Gott erhöht ist und an der geschichtsmächtigen Allwirksamkeit Gottes teilhat. (Voigt)

o    Das letzte Buch der Bibel, dessen Thematik in unserem Absatz summarisch dargestellt ist, hat es mit sehr weltlichen Dingen zu tun, mit solchen Dingen, die man heute durch Internet und Fernsehen erfahren würde: beunruhigende Vorgänge in der politischen Welt, Unterwerfungen und Aufstände, Kriege und Unruhen, Hungersnöte und Preislawinen, Seuchen, Naturkatastrophen. In dem allen existiert und wirkt, die von außen gesehen, wegen ihrer Kleinheit kaum ins Gewicht fallende, gleichwohl vom Staate Domitians bedrohte und verfolgte Christusgemeinde. Alltagsgeschehen der 90er Jahre des 1. Jahrhunderts. (Voigt)

o    Hier die Welt- und Kirchengeschichte mit den vielen dramatischen Geschehnissen – dort der zu Gott erhöhte Christus, der die Welt regiert, als der „Oberste der Könige“, als der, der A ist und O, also das erste Wort über die Welt gesprochen hat (Joh 1,1ff; Kol 1,16; Hebr 1,3) und das letzte über sie sprechen wird (V 7; Mt 25,31ff; 2Kor 5,10). (Voigt)

o    Wer regiert die Welt? … Woran ein Christ glaubt und was ihn hält ist, in den Bezügen unseres Textes gedacht, der erhöhte Christus, der die Dinge auch da in der Hand hat, wo wir der Situation nicht gewachsen sind und nur allzu leicht alles für verloren halten. (Voigt)

o    Die Apokalypse ist ein Trostbuch für die angefochtene Gemeinde. In ihrem Gottesdienst findet sie Kontakt mit der „oberen“ Wirklichkeit, in ihrer Mitte: mit dem dreieinigen Gott. Dieser Gott ist in Jesus Christus der „Kommende“ (4+8), also der sich auf uns Zubewegende. (Voigt)

o    Jede Generation soll den Herrn in ihrer Zeit und deren Zeitumständen erwarten. (Voigt)

o    Himmelfahrt lässt zunächst den Eindruck entstehen, dass Christus uns entrückt und entzogen ist. … Jesus hat uns in Seinem uns unmittelbar gegenwärtigen Menschsein Gott in Seiner ganzen Zuwendung zu uns und in Seiner Nähe offenbart. Nun ist ER wieder in die Verborgenheit Gottes eingetaucht, und es sieht so aus, als seien nicht nur wir, sondern als sei die Welt überhaupt wieder ohne Gott. (Voigt)

o    Die glaubende Gemeinde leidet unter der Verborgenheit Gottes, in die nun, seit der Himmelfahrt, auch der gestorbene und auferstandene Christus eingegangen ist. (Voigt)

o    Mitten in diese sich so darstellende Lage der Welt hinein hat Johannes seinen Friedensgruß auszurichten: „Gnade sei mit euch und Friede …“. (Voigt)

o    Der Glaube rechnet mit dem, was nicht von dieser Welt ist. (Voigt)

o    Wer den griechischen Text liest, muss – und soll – stocken: aus aller grammatischen Konstruktion herausgelöst steht Gott ganz für sich (4) als der, der Er ist und immer gewesen ist. (Voigt)

o    Der Text denkt trinitarisch. … Der Friedensgruß kommt ja, wie vom Vater und vom Geist, so auch vom Sohne, von Jesus Christus. (Voigt)

o    Wir finden Jesus beim Vater (6). Es war ein Irrtum, als wir meinten, durch Seine Himmelfahrt sei ER uns entwichen. (nach Voigt)

o    Jesus hat teil an der Weltgegenwart und an der heimlichen Gewalt Gottes. Wir sehen es nicht, aber Er hat Macht über den Verlauf der Geschichte. Verborgenermaßen regiert Er sie, für uns oft unverständlich, schockierend, entmutigend. Das liegt daran, dass Seine Herrschaft noch unter dem Kreuz verborgen ist. Aber es geschieht nichts ohne Seinen Willen. (Voigt)

o    Wer vom Kommenden nicht wissen will, wird an Seiner Herrschaft irre werden. Aber die wartende, hoffende Gemeinde nimmt Seinen Friedensgruß, die gültige Zusage Seines Kommens, an. (Voigt)

o    Dass die Welt überhaupt ist, das kommt von Jesus; durch Ihn ist sie geschaffen, und sie ist „auf Ihn hin“ (Kol 1,16f). Auch die sündige, die abtrünnige Welt bezieht, was sie zum Leben braucht, unwissend aus Seiner Hand. Auch Domitian hätte sein Amt nicht, wenn Er nicht wäre und es nicht wollte (Röm 13,1; 1Petr 2,13). (Voigt)

o    Auch die Gewalten der Natur, so ungesteuert und sinnlos sie in Naturkatastrophenfällen zu wüten scheinen, wirken und sind nicht ohne Ihn (Mt 8,27), und wenn einer von uns darin untergeht, dann jedenfalls nicht, weil sich eine fremde Macht stärker erwiese als ER, sondern weil ER auch darin realisiert, was Er sich zu unserem Besten vorgenommen hat. (Voigt)

o    Die Wahrheit Gottes, für die „der treue Zeuge“ (5) eingestanden ist, besteht darin, dass in Christus Gott sich für die Verlorenen und hoffnungslos Entfremdeten öffnet und Frieden macht. (Voigt)

o    Christus regiert nicht gegen die Welt, sondern für sie. (Voigt)

o    Christi Verborgenheit ist die Chance der Welt! Die Welt ist der Baum, für den Jesus bittet: „Lass ihn noch dies Jahr“ (Lk 13,8) – und Er gräbt und dünkt – und hofft. Die Welt besteht, weil sie diesen Fürsprecher hat. (Voigt)

o    Wer „Gnade und Frieden“ von Gott annimmt, der gehört dann zu Jesu Gemeinde, in der der erhöhte Herr die Seinen zum Bereich Seiner Herrschaft und zu Priestern macht. (Voigt)

o    Nennen die christlichen Gemeinden sich Volk Gottes, so erheben sie damit den Anspruch, Gottes endzeitliche Schar zu sein, der die Verheißungen der Schrift gelten. Dieses Volk ist überall da, wo Menschen zusammenkommen, die den Namen Jesu anrufen. (Voigt)

o    In Seiner Gemeinde, gibt Jesus sich so ins Irdische hinein, dass dort ein Stück himmlischen Lebens Platz ergreift, eben Sein Geist, „Anbruch“ des Kommenden (Röm 8,23). (Voigt)

o    Das Wunder der Kirche in der Welt. Wie einen siebenarmigen Leuchter sieht der Seher, von Patmos aus, im Geiste die Gemeinden, die in der Hand des Erhöhten sind. (Voigt)

o    Kein Zweifel: die der Herr von ihren Sünden frei gemacht hat, die werden ihr Leben so zu führen trachten, dass sie Ihm gefallen und Seiner Art ähnlich werden. (Voigt)

o    Wir werden zu Seiner „βασιλεία“ (Königsherrschaft) dadurch, dass Er uns von der versklavenden Macht der Sünde „freikauft“ (5).Wären wir der Meinung, dass die Welt vieles andere nötiger hätte als gerade das, so sollten wir umlernen. Heilloses Leben ist, wie es ist, weil es unter dem Zwang der Sündenschuld unfrei ist. Christus kann Seinen Willen in unserm Leben nicht durchsetzen, ehe nicht die Belastung weg ist, die unsere Lage vor Gott aussichtslos macht und es zu neuen Anfängen nicht kommen lässt. (Voigt)

o    Christi Königsherrschaft besteht in ihrer Mitte darin, dass Er alle, die an Ihn glauben, durch den Heiligen Geist heilige, reinige, stärke und tröste, ihnen auch Leben und allerlei Gaben und Güter austeile und wider den Teufel und wider die Sünde schütze und beschirme. (CA III,5) In diesem Sinne ist Jesu Reich auf Seine Gemeinde beschränkt, und es weitet sich aus, indem diese wächst. (Voigt)

o    Priester (6) sind Menschen, die dem Dienste Gottes geweiht sind und sich für andere bei Gott einsetzen. Jesu priesterliches Werk ist das der Versöhnung und der Vermittlung (Röm 8,34; 1Joh 2,1; Hebr 7,25). Keiner von uns kann dem priesterlichen Tun Jesu Christi etwas hinzufügen. Aber wir können mit Ihm bei dem Vater für andere eintreten. (Voigt)

o    Verstehen wir, was das in der Situation bedeutet, die die Offenbarung im Auge hat? Es läge so nahe, dass Menschen, die sich um ihres Glaubens willen in der „großen Trübsal“ befinden (7,14; 1,9), ihren Widersachern gegenüber hart, feindselig, auf alle Fälle defensiv und verschlossen sind. Man muss in der Sache scharf widersprechen, wenn Domitian die Beteiligung am Kaiserkult verlangt oder christlicher Glaube auf andere Weise zum Bekennen herausgefordert wird. Aber das darf am priesterlichen Auftrag der Christen für die Welt nichts ändern. (Voigt)

o    Gerade um unseres priesterlichen Auftrags willen werden wir die endgeschichtliche Übergangszeit nicht ungeduldig abkürzen wollen. So sehr die Gemeinde sich danach sehnt, dass die Verborgenheit des erhöhten Herrn aufgehoben wird und wir Ihn „mit den Wolken“, will sagen: in aller Weltöffentlichkeit, unverhüllt, unübersehbar „kommen“ sehen: um derer willen, die Ihn noch nicht kennengelernt, begriffen, angenommen haben, möchte man wünschen, dass uns noch Zeit bleibt. (Voigt)

o    Letztendlich kommt niemand an dem zu Gott erhöhten Christus vorbei. Wer Seine „Gnade“ und Seinen „Frieden“ ausschlägt, kann einen anderen Retter nicht finden. (Voigt)

o    Wir kommen an Christus nicht vorbei. Er ist das A und O, Anfang und Ende. Der in so schlichter, bescheidender, demütigender Gestalt unter uns war, ist wieder da, woher Er gekommen ist, und hat nun den Namen über alle Namen. (Voigt)

o    Weil Er der ist, als den der Text Ihn uns vorstellt, entscheidet sich an Ihm aufs Letzte gesehen das Wohl oder Wehe aller Menschen. Es ist gut zu wissen, dass Er Selber froh ist über jeden, den Er für immer mit sich verbinden kann. (Voigt)

o    Die Versuchung, die damals in der Form des Kaiserkults an die christlichen Gemeinden herantrat, vom Herrn aller Herrn (1,5) abzufallen und vor Unterherren in die Knie zu gehen, bedrängt die Gemeinde Jesu Christi zu allen Zeiten und in allen Erdteilen. So sind die sieben namentlich genannten Gemeinden Platzhalter für uns alle. (Pohl)

o    Gnade und Friede ergehen aber auch von den sieben Geistern. In 4,5 werden diese sieben Geister mit sieben Fackeln, in 5,6 mit den sieben Augen des Lammes gleichgestellt. Und 3,1 heißt es: Jesus „hat die sieben Geister Gottes“. Handelt es sich um engelhafte Wesen, vielleicht um die sieben Thronengel von 8,2? Vieles spricht gegen die Engeldeutung. Die Engel werden in unserm Buch niemals als „Geister“ bezeichnet. Sie sind auch nicht die Urheber von Gnade und Friede. Als „Mitknechte“ (22,9) könnten sie nur vermitteln. Ferner werden die sieben Geister in den Kapiteln 4 und 5 nicht unter den |77|  Anbetenden erwähnt, wo doch sonst alle Engel und geschaffenen Wesen ausnahmslos auf die Knie gehen. Schließlich lässt der Umstand, dass es sich hier um einen feierlichen Eröffnungsgruß handelt, erwarten, dass wir im folgenden von Gott, dem Heiligen Geist und von Jesus Christus hören (in dieser Reihenfolge auch 1 Pt 1,2. vgl. 2 Th 2,13-14). Was sollen Engel zwischen dem Vater und dem Sohn? (Pohl)

o    Darum sind die „sieben Geister“ hier wohl nicht auf eine Engelgruppe zu deuten, sondern auf die Fülle (vgl. Anm. 30) des einen Geistes (Eph 4,4), der den sieben, d. h. allen Gemeinden gegeben ist. Keine Gemeinde ist ohne Seine Stimme und Seine Kräfte, auch nicht Laodizäa. (Pohl)

o    Der Eröffnungsgruß steht also unter der Dreizahl: Gott, Heiliger Geist, Christus. Doch die Person Christi wird noch einmal dreifach beleuchtet und noch einmal dreifach gerühmt hinsichtlich ihres Werkes an der Gemeinde. (Pohl)

o    „Der treue Zeuge“ – Wenn Johannes hier und 3,14 das Christusprädikat „Zeuge“ prägt, denkt er nicht allein daran, dass der Herr für die Wahrheit Gottes mit dem Wort eingetreten ist (so 1Tim 6,13 und Joh 18,37). Der Zeugenbegriff wird bei ihm vertieft. Er schließt den Einsatz mit dem Wort und mit dem Leben in sich. Der Zeuge (griechisch martys) ist in unserem Buch der Blutzeuge. In diesem Sinn ging das griechische Wort in den späteren Sprachgebrauch ein, nämlich als „Märtyrer“. Auch hier wird an den Tod Jesu erinnert. (Pohl)

o    Wohl kaum lässt sich über Erlösung zutreffender aussagen als in der Opfersprache: „Er hat uns erlöst durch sein Blut.“ Für das Volk Israel in Ägypten bestand die Öffnung ins Freie und in den Dienst für Gott in einer blutigen Öffnung, blutig nicht durch ihr eigenes Blut (2Mo 12.22). Das ist dieses Volkes unvergessenes Urerlebnis. Das Urerlebnis des erneuten Bundesvolkes ist das Erlösungsdunkel am Karfreitag. Wieder blutige Balken und das Bekenntnis: „Durch das Blut Jesu haben wir Freiheit“ (Hebr 10,19), „zu dienen dem lebendigen Gott“ (Hebr 9,14). (Pohl)

o    An diesem Jesus vorbei gibt es kein Gottesvolk, aber „in Ihm“ gehört jeder dazu. In Ihm tragen nun auch heidenchristliche Gemeinden Israeltitel. Nicht, dass die bekehrten Heiden an Israels Stelle träten, aber sie gehören jetzt „in Christus“ zum wahren Israel. (Pohl)

o    Damals konnte man Jesus Christus nur Herrlichkeit und Gewalt (6) geben, indem man sie dem Kaiser wegnahm. Beide Ausdrücke sind nämlich auch in Preisgesängen auf den Kaiser belegt. Auf diesem Hintergrund war die Anbetung Christi zugleich eine Absage an den Kaiser; darum eine Herausforderung und ein Wagnis. Das galt sowohl von Johannes, der diese Worte auf Patmos niederschrieb, als auch von den öffentlichen Vorlesern in den Städten und von den Gemeinden, die dazu Amen sagten. (Pohl)

o    Und es wird Ihn sehen jedes Auge. Dies ist nicht das Sehen von 22,4, oder von Mt 5,8. Es ist kein Aufsehen und Sich-Sattsehen, sondern entsetztes, erzwungenes Ansehen müssen dessen, vor dem man sich verkriechen möchte (vgl. 11,11-12;6,15-17;Lk 23,30). Es betrifft alle Augen: die schläfrigen, die spöttischen, die frechen und die höflichen. Sie werden Ihn sehen, ohne Ablenkung und ohne Unterbrechung Ihn, nur Ihn. (Pohl)

o    Das Vorwort der Offenbarung gipfelt schließlich in einem Vers (8), dessen Sprecher Gott selbst ist (sonst nur noch 21,5-8) (Pohl)

o    „Allgewaltiger“ (8) ist in der Septuaginta Ersatzwort für den alten und häufigen Gottestitel „Herr Zebaoth“. (Pohl)

o    An der Überlegenheit und Unüberwindlichkeit des Jesusnamens lässt sich „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ nichts mehr ändern. Das ist es, wozu die Gemeinde „Ja, Amen“ sagt. (Pohl)