05 Heilig Abend

1.    Predigttexte

I:   Jes 9,1-6

II:  Hes 37,24-28

III: Jes 11,1-10

IV: Mi 5,1-4a           06-3 Und du Bethlehem – Micha 5,1-4

V:  Lk 2,1-20

VI: Gal 4,4-7

.     alt II: Tit 2,11-14

.     alt III:  Joh 3,16-21

.     alt IV: Jes 9,1-6

.     alt V:  Joh 7,28-29      –05-5 – Joh 7,28-29 Wer ist Jesus wirklich

.     alt VI: 1Tim 3,16

2.    Wochenspruch

o    Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

3.    Was ist das Besondere dieses Sonntags im Kirchenjahr?

o    Die Christvesper ist ursprünglich eine vorbereitende Andacht gewesen, die am Vorabend des Christfestes gefeiert wurde. Diese Bedeutung hat sie auch heute noch, denn Christus ist in der Nacht geboren, die nach jüdischem Verständnis zum nächsten Tag gehört. Der Geburtstag Jesu ist also der 25.12. Dennoch ist heute die Christvesper der Hauptgottesdienst des Christfestes für die meisten Gemeindeglieder.

o    In der Christvesper wird der Menschwerdung Gottes gedacht und die Geschichte von seiner Geburt gelesen. Dieses Geschehen wird als die Erfüllung der zahlreichen Prophezeiungen der Heiligen Schrift verstanden.

o    Die Predigttexte der Christvesper sind mit denen der Christnacht austauschbar, was sich dann empfiehlt, wenn die Christnacht als der wichtigere Gottesdienst empfunden wird.

o    In der Christvesper denken wir an die Geburt des Herrn, und wir danken Gott für das Werk, das er durch seinen Sohn Jesus Christus für uns gewirkt hat. Durch ihn empfangen wir das Geschenk der Gerechtigkeit Gottes, die aus Liebe den Sohn opfert, damit wir uns voll Vertrauen zur Krippe aufmachen können. Dort begegnen wir dem lebendigen Gott, der Mensch geworden ist.

 

o    Das Wort, das die Welt erschuf – das Wort, das von Anfang an gewesen ist und in Ewigkeit sein wird – das Wort, das allmächtig ist: Dieses Wort wurde Mensch.

o    Wir staunen nicht nur in dieser Nacht über das Wunder der Menschwerdung Gottes, lassen uns davon aber heute besonders anrühren. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass Gott Mensch wird, dass er alle Macht aufgibt; und doch ist es geschehen. So lasst uns eintauchen in das Geheimnis dieser Nacht, und Gott danken mit unserem Lobgesang und unseren Gebeten.

4.    Platz für Anmerkungen

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o    Im Volksmund hat sich schon lange für die den Gehalt des Festes besser treffende Bezeichnung „Das heilige Christfest“ der Name Weihnachten durchgesetzt, obgleich dieser heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die 12 Nächte, die mit der Nacht vom 24. auf den 25.12. beginnen und in denen die Druiden (germanische Priester) verschiedene Weihehandlungen vornahmen, um den Lebensbereich des Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der Dämonen, zu schützen. Heute kann man von Weihnachten reden, wenn damit die durch die Geburt unseres Herrn Jesus Christus geweihte Nacht (24./25.12.) bezeichnet werden soll.

o    Das Christfest ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6.1. gefeiert (s. Epiphanias). In Rom wird um 350 erstmals der 25.12. als Geburtsfest des Herrn bezeugt, wobei die christliche Kirche den Versuch machte, ein heidnisches Fest mit christlichem Inhalt zu füllen. Kaiser Aurelian (270-275) hatte den Kult des „Sol Invictus“ (Unbesiegter Sonnengott) gefestigt und den 25.12. als Geburtstag dieses Gottes feiern lassen. Die Festlegung des Datums hängt damit zusammen, dass die Nächte in dieser Zeit als die längsten des Jahres erfahren wurden und so die Menschen das Gefühl hatten, in dieser Zeit den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein, deren Wirkungsfeld ja die Finsternis ist. So wird die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn also die Tage länger zu werden beginnen (24.12.), zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wird.

o    Es leuchtet ein, dass die Christenheit, die Jesus als das Licht der Heiden verkündigt, an diesem Fest nun besonders den Geburtstag des Herrn feiert, der die Mächte der Finsternis ein für allemal besiegt hat. Die längste Nacht des Jahres wird erhellt durch das ewige Licht, das alle Menschen zu einem Leben in der Gemeinschaft mit Gott führt.