Downloadlink: 30-3 Furcht und grosse Freude Mt 28,1-10
Mt 28,1-10
1. Exegese
1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!
1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:
- In welchem Kontext steht unser Text?
- Wann ist der Sabbat vorbei? 1
- Welcher Tag ist der „erste Tag der Woche“?
- Was weißt du von Maria Magdalena?
- Wer ist die „andere Maria“?
- Warum wollten sie nach dem Grab „sehen“?
- Beachte die Bindeworte: „und siehe“ ! 2
- Wann war das letzte Erdbeben gewesen?
- Beachte das Bindewort: „denn“! Was will es sagen?
- Wer ist mit „dem Engel des Herrn“ gemeint?
- Was macht der Engel?
- Was will die Beschreibung des Engels ausdrücken? 3
- Um welche „Wachen“ geht es? 4
- Warum reagieren sie so auf die Gegenwart des Engels?
- Der Engel beachtet die Wachen gar nicht! 5
- Warum grüßt der Engel die Frauen mit: „Fürchtet euch nicht“?
- Beachte das „ich weiß / ich kenne“ – Was will Gott damit sagen?
- Ist es bedeutend, das ein Bote Gottes Jesus „den Gekreuzigten“ nennt?
- Wie ist das Wort „auferstehen“ am Grab zu verstehen? 6
- Warum und was sollen sie „sehen“?
- Beachte: „wie Er gesagt hat“!
- Wann hat Jesus von Seiner Auferstehung gesprochen?
- Warum so dringend: „eilends“? 7
- Warum waren die Jünger nicht am Grab?
- Beachte die Verben: „gehen“, „sagen“!
- Aus welchen drei Teilen besteht ihre Botschaft?
- Beachte die Betonung: „und siehe!“
- Warum sollen sie nach Galiläa gehen?
- Wie weit ist es bis nach Galiläa?
- Den Gestorbenen sehen – so weit weg von hier?
- Beachte das nochmalige „siehe“!
- Warum sollen sie nach Galiläa gehen?
- Wieso haben die Frauen „Furcht und Freude“? 8
- Beachte: Sie „liefen“!
- Gibt es in dem Vers ein Anzeichen für Glauben bei den Frauen?
- Beachte die wiederholte Wiederholung: „und siehe“! 9
- Wann begegnet Jesus den Frauen?
- Wieso reagieren die Frauen in dieser Weise auf den Gruß Jesu?
- Warum umfassen sie Seine Füße?
- Was bedeutet das „Niederfallen“?
- Warum sagt auch Jesu: „Fürchtet euch nicht“? 10
- Hätten die Frauen Grund sich zu fürchten?
- Hat es eine Bedeutung, dass Jesus die Jünger Seine Brüder nennt?
- Beachte die Wiederholung: „Galiläa“ und „sehen“!
- Warum „dort!“?
1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften
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1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!
Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …
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1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:
1.5.1 Für die Gliederung
1.5.2 Für den Hauptgedanken
2 Homiletik
2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?
Formuliere ein Predigtziel als Satz!
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2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!
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2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:
2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:
- Das Leben aller Menschen auf Erden endet immer mit ihrem Tode. Mit dem Tode ist die Lebensgeschichte endgültig aus. Davon machen auch die Größten unter den Großen keine Ausnahme. Und doch: Einer ist ausgenommen, bei dem Einen ist es anders gewesen. Die vier biblischen Evangelisten, die uns über die irdische Lebensgeschichte Jesu Bericht erstattet haben, sind einstimmig in der entschiedenen, unbedingt selbstgewissen Bezeugung des sonst Unglaublichen und Unfassbaren: Sein Leben habe nicht mit dem Tode geendet. Er ist lebendig und wahrhaftig wieder auferstanden aus Seinem Grabe. (Rienecker)
- Diese Gute Nachricht von dem auferstandenen und ewig lebenden Herrn und Heiland ruft heute noch die Menschen nicht auf zum Gedächtnis eines vor Jahrtausenden gestorbenen und begrabenen Mannes, sondern sie ruft auf zu Jesus Christus, dem Auferstandenen und ewig Lebenden, der sich persönlich uns darbietet zu gegenwärtiger, lebenswirklicher Gemeinschaft mit Ihm und durch Ihn mit Gott. (Rienecker)
- Es gelingt nicht, die einzelnen Zeugnisse der neutestamentlichen Ostertradition spannungsfrei zu vereinen. Die Abweichungen sind bei genauerem Zusehen sogar erheblich. … All dies ändert nichts daran: die Geschehnisse, die die Evangelisten, so gut sie es vermögen, uns berichten, sind die Grundlage dessen, was die Urchristenheit als Botschaft in die Welt hinausgetragen hat. (Voigt)
- Bei Mt sind es zwei, bei Mk drei, bei Lk (vgl. 24,1 mit 23,55 und 24,10) eine unbestimmte Zahl von Frauen, deren Namen (bis auf Maria aus Magdala – Lk 8,2) sich unterscheiden. (Voigt)
- Die Frauen spielen im Bericht der Auferstehung die erste Rolle. Eine besondere Pflicht ruft sie zum Grabe. – Es sind nach Mt 28,1 „Maria von Magdala“ und „die andere Maria“ (die Tante Jesu). (Rienecker)
- In 1Kor 15,5-8 werden die Frauen nicht erwähnt, weil sie damals nicht als zeugnisfähig galten. (Voigt)
- Es wird nicht behauptet, dass die Frauen dies alles (2) erlebt haben. (Voigt)
- In Vers 5 zittert noch das Grauen vor dem Unheimlichen (Mk 16,5c), aber die Frauen haben keinen Anlass zur Furcht. Sie werden aufgefordert (6) heranzutreten und den leeren Platz anzusehen. Ob sie es taten, sagt der Text nicht. (Voigt)
- Bei Markus lesen wir nur Entsetzen und Furcht, hier (8) Furcht und Freude. (Voigt)
- Der Engel (2), der sich auf den Stein niedersetzt, den er von der Tür des Grabes fortgewälzt hat, bildet den wunderbarsten Gegensatz zu dem Siegel, welches der Hohe Rat auf den Stein gedrückt hat. … Ein staatliches Siegel und ein militärisches Aufgebot, sind Gott gegenüber Lächerlichkeiten. Wenn der Allmächtige redet, haben Menschen zu schweigen, wenn der Ewige handelt, sind Menschenhände gelähmt, bedeuten Menschensicherungen nichts. (Rienecker)
- Wer sagt: „auferstanden von den Toten“ (7), kann nicht gut an die Rückkehr eines Verstorbenen in ein Leben unter den Bedingungen der alten Welt denken. (Voigt)
- Gemeint ist eine Zeitenwende, der Anfang eines neuen Äons, d.h. aber: der Beginn einer neuen Welt. … Hier hat „das Ganz-Andere“ begonnen. (Voigt)
- Die Wirklichkeit der Auferstehung ist, da sie von ganz anderer Art ist, unserm Beschreiben unzugänglich. (Voigt)
- Keiner der neutestamentlichen Evangelienschreiber ist in der Schilderung des Auferstehungsvorgangs so weit gegangen wie Mt. … Er bedient sich der apokalyptischen Sprache. Wenn er uns an die Grenze zur eschatischen (zukünftigen) Wirklichkeit führen will, spricht er von solchen Zeichen (28,2f; 27,51ff). (Voigt)
- Ein in das alte, irdische Leben „zurückgestorbener“ Toter wäre nicht auferstanden. Er hätte nur vor allen anderen das zweifelhafte Vorrecht in diesem Erdendasein zwei Tode sterben zu müssen. (Voigt)
- „Christus, von den Toten erweckt, stirbt nicht“ (Röm 6,9). Er ist auferstanden – unverweslich, in Herrlichkeit (Doxa), in Kraft, nicht mit einem natürlichen Leibe, sondern mit einem geistlichen (1Kor 15,42ff). Er ist der Anfänger der neuen, der eschatischen Menschheit (1Kor 15,22). (Voigt)
- Uns wird schon unheimlich, wenn – durch einen unbemerkten Erdstoß – die Lampe, wie von unsichtbarer Hand bewegt , ins Schwingen kommt; und die wirkliches Beben erlitten haben, kennen die panische Angst (5+8). (Voigt)
- Gerade in dieser Lage ist es gut, dass das erste Botenwort lautet: Fürchtet euch nicht! Wann und wo immer wir an die Grenze stoßen, jenseits deren das uns unbegreifliche, unfassbare, unbeschreibliche Neue liegt, und wann immer auch die alten Sicherheiten fragwürdig werden und – vielleicht – der Boden unter uns nachgibt: Fürchtet euch nicht! (Voigt)
- Örtliche Nähe ist dem Gedenken an den Toten förderlich. Die Liebe sucht die Nähe, auch wenn der Tote unter der Erde liegt. An der Endgültigkeit des Todes kann solche Pietät nichts ändern. (Voigt)
- Die Frauen stoßen auf „einen Engel Jahwes“. … Was er ihnen zu sagen hat, ist die Nachricht vom auferstandenen Christus. Im Unterschied zu Mk besteht ihre erste Ostererfahrung im Hören des Wortes. (Voigt)
- Der Engel weiß genau, dass es den Frauen um den gekreuzigten Jesus ging. „Er ist nicht hier; Er ist auferstanden“ (6), und später noch verdeutlichend: „auferstanden von den Toten“ (7). Eingeschlossen ist diese doppelte Mitteilung samt dem Auftrag des Weitermeldens von der Aufforderung, die Stätte in Augenschein zu nehmen, an der Er gelegen hat. (Voigt)
- Das Thema des leeren Grabes ist hier gestellt. … Osterglaube hängt nicht an dem Fakt des leeren Grabes. Man kann davon gehört und sich davon überzeugt haben, dass es sich so verhält, wie die schwerglaubliche Nachricht besagt, und dennoch ungetröstet sein (Lk 24,22-24). (Voigt)
- Mt sagt uns, dass das Grab durch die Auferstehung Jesu völlig unverändert blieb. Jesus war durch die Auferstehung in einen Stand der Macht getreten, den die Natur nicht mehr hindert. Er verließ das Grab, wie Er nachher unter die Jünger tritt, von keinem natürlichen Ding gehemmt. (Rienecker)
- Bemerkenswert, dass jüdische Polemik die Tatsache des leeren Grabes nicht bestreitet, sondern nur – plump genug – anders zu erklären sucht, „bis auf den heutigen Tag“ (15). (Voigt)
- Die Urchristenheit sah sich in keiner Weise veranlasst, dieses „Gerechten“ Grabmahl zu „schmücken (23,29) oder auch nur fernerhin zu „besehen“ (28,1). „Er ist nicht hier.“ (Voigt)
- Der Engel lädt die Frauen ein, den vakanten Platz in der Grabkammer anzusehen. Der Aufforderung nachzukommen haben die Frauen, wie es scheint, weder Zeit noch Interesse. „sie gingen schnell weg von dem Grabe …“ (8). (Voigt)
- Die „große Freude“ entsteht nicht aus der Fehlmeldung: „Er ist nicht hier“, sondern aus der Predigt des Engels: „Er ist auferstanden“. (Voigt)
- Hier ist wirklich zum ersten Mal die Umklammerung unserer menschlichen Existenz durch die Macht des Todes aufgesprengt. In das Unausweichliche und Unwiderrufliche des Todes ist die Bresche gebrochen. Allerdings wird diese Aussage zu einer solchen des christlichen Glaubens erst durch zwei nähere Bestimmungen: Einmal: Der Erstling (1Kor 15,20) ist Jesus Christus, „der Gekreuzigte“ (5). Sodann: Überwindung des Todes ist nicht ein Naturvorgang, sondern die große Wende in der Geschichte zwischen Gott und uns. (Voigt)
- Das Problem der Auferstehung liegt nicht in der Frage, wie es wohl möglich sei, dass ein zerfallender Leichnam wieder leben kann. Die alles entscheidende Frage ist die, ob Gott den Tod – den „Sold der Sünde“ – aufhebt, indem Er uns, die wir nicht wert sind zu leben, in ein neues, eschatisches Leben erweckt. (Voigt)
- Was Gott liebt, das lässt Er leben. Die Frage war, ob Gott uns lieben kann. War, sagen wir; denn im Gekreuzigten hat Er uns geliebt und liebt Er uns. (Voigt)
- Nicht darüber soll man sich wundern, dass Gott unverwesliches Leben schaffen kann, sondern ob Er es bei solchen Leuten, wie wir sie sind, will. Er will – das ist die Überwindung des Todes. (Voigt)
- „Er ist nicht hier“ (6)? Auf der Steinbank in der Grabhöhlung ist Er nicht. Aber „siehe, da begegnete ihnen Jesus“ (9). Das „siehe“ drückt das Unerwartete aus. (Voigt)
- Wir glauben nicht an die Auferstehung, als ginge es um eine allgemeine Wahrheit, die man unabhängig von der Person Jesu haben könnte (Joh 11,25). Wir glauben an den auferstandenen Jesus Christus. … Die Frauen bekomm IHN zu sehen. (Voigt)
- Darum geht es beim Osterglauben, dass Jesus uns noch heute und immer wieder in den Weg treten und mit uns auf ganz persönliche Weise Verbindung aufnehmen will. (Voigt)
- Begegnung ist keine blasse Wahrheit, sondern ein lebendiges Geschehen. (Voigt)
- „Er ist nicht hier, Er ist auferstanden!“ Das ist das große Osterwort, das Lebenswort. Sprachlos, fassungslos, völlig verwirrt vor Schrecken und Angst, andererseits voll Jubel und Freude, so sind die Frauen gepackt und gebannt. (Rienecker)
- Auferstehung ist nicht die Weiterführung (-leben) des irdischen Jesus. Auferweckt ist gewiss der Gekreuzigte (5); aber der Gekreuzigte ist eben auferweckt, und zwar von den Toten (7). Nun ist Er uns nahe als der nicht mehr zu unserer vom Tode umschlossenen fleischlichen Welt Gehörige. Er hat die große Verwandlung schon hinter sich, die für uns noch aussteht. (Voigt)
- Er wird auferweckt durch die Kraft des Höchsten (Röm 6,4; Eph 1,20) ebenso wie Er „empfangen“ worden war durch die Kraft des Höchsten (Lk 1,35). (Rienecker)
- In, mit und unter dem Wort, das wir weitersagen – wie es den Frauen aufgetragen wird – und das als das Zeugnis der Urkirche auf uns gekommen ist, spricht Er Selbst uns – „senkrecht von oben“ und „immer heute“ – als der Auferstandene an: „Seid gegrüßt!“ (Voigt)
- „Nur Empfangenes weitergeben!“ (1Kor 15,3a) – scheint uns oft das Gesetz der erstarrten Kirche zu sein. Warum? Weil wir nicht gemerkt haben, dass in dem treulich weitergegebenen Wort des immer mit sich identischen Christus (Hebr 13,8) die immer neue Begegnung mit dem Auferstandenen sich ereignet. (nach Voigt)
- Wer bei Mt Sachaussagen vermisst, versuche zu begreifen, dass das Erfreuende und Befreiende, das Beglückende und der Trost in der persönlichen Zuwendung des Auferstandenen zu den Frauen – und zu uns – liegen. (Voigt)
- Die Frauen gehen auf den Herrn zu; man kann Ihm nicht nahe genug sein. … Das Niederfallen ist die dem Auferstandenen erwiesene göttliche Verehrung. Dem Kyrios gebührt die größte Ehrerbietung. Das Verlangen nach Seiner Nähe (daher das Umfassen der Füße) und das spontane Bekenntnis zu Seiner Überlegenheit, sprechen nicht gegeneinander. (Voigt)
- Es ist kein Zeichen tiefer Christuserfahrung, wenn Gestik und Haltung der Ehrerbietung aus manchen unserer Gottesdienste ganz und gar verschwunden sind. (Voigt)
- Zu fürchten brauchen wir uns nicht (10; Offb 1,17). Der uns als der „Kyrios“ begegnet, spricht noch immer von Seinen „Brüdern“, und dies, obwohl sie in den letzten Tagen und Stunden schwer an Ihm schuldig geworden sind. (Voigt)
- Mit Furcht und Bangen zogen die Jünger in die heilige Stadt hinauf (10,32); nun verlassen sie sie mit der Gewissheit, es stehe ihnen in Galiläa der Anblick des Auferstandenen bevor. (Schlatter in Rienecker)